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Binz / Rügen / Deutschland

  • _Meerelfe_
  • 5. Mai 2022 um 22:08
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    • 5. Mai 2022 um 22:08
    • #1

    Rügen, die größte Ostseeinsel Deutschlands – und Binz, das Seebad, das auch gern mal „Sylt des Ostens“ genannt wird. Und eine der Destinationen auf der Reiseroute der MS „Amera“.

    Binz selbst ist schick und auch etwas mondän. Ich persönlich liebe es beschaulicher – die einsamen, naturbelassenen Strände im Osten und Südosten der Insel oder auch Sellin und Baabe.

    Prora ist nicht weit entfernt – der „Koloss von Rügen“: https://www.proradok.de. Man muss diesen Ort wenigstens einmal gesehen haben. Sagen wir mal so: Nicht schön, aber selten.

    Das bekannteste Wahrzeichen von Rügen ist jedoch der „Königsstuhl“, der markante, über 100 Meter nahezu senkrecht in die Tiefe abfallende Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund: https://www.koenigsstuhl.com.

    Wer jedoch dieses berühmte Plateau noch einmal betreten möchte, der muss sich beeilen. Der Zugang ist nur noch bis Juni gestattet. Seit 2021 wird an einer Brücke gearbeitet – oder mehr einer schwebenden Plattform, die die weiche Kreide schützen soll.

    Über den Baufortschritt und das endgültige Aussehen dieses futuristischen, aber auch umstrittenen Bauwerkes, das den Namen „Königsweg“ trägt, kann man sich im Besucherzentrum informieren. Auch eine Webcam gibt es: https://koenigsweg.koenigsstuhl.com/webcam-koenigsweg

    Wissenswertes über den Nationalpark Jasmund: https://www.nationalpark-jasmund.de

    Wer nicht durch die Natur wandern möchte, sondern seinen Aufenthalt lieber etwas bequemer genießen möchte, dem sei eine Bahnfahrt mit dem „Rasenden Roland“, Rügens Bäderbahn, empfohlen. Seit über 100 Jahren ist er mit gemütlichen 30 Kilometern pro Stunde zwischen Lauterbach und Göhren (auch mit Halt in Binz) unterwegs. Rund zwei Stunden benötigt die historische Bahn für eine Strecke. Wer von Binz nach Göhren fahren möchte, sollte dafür ca. 45 Minuten einplanen. Auf der Homepage findet sich auch der Fahrplan: http://ruegensche-baederbahn.de/home.html

    Binz hat genauso wie das benachbarte Sellin eine mehrere hundert Meter lange Seebrücke: https://www.auf-nach-mv.de/reiseziele/a-seebruecke-binz. Wobei mir persönlich die Seebrücke von Sellin viel besser gefällt: https://www.seebrueckesellin.de. Hier befindet sich auch eine Tauchgondel: https://www.ostseebad-sellin.de/tauchgondel-3/

    Was gibt es sonst noch zu sehen in Binz, Rügens größtem Seebad?! Da ist das die Kulisse von der Seeseite alles dominierende Kurhaus, die wunderschöne Bäderarchitektur, liebevoll restaurierte alte Villen, eine rund drei Kilometer lange Strandpromenade. Die ausgedehnten Wälder der Granitz befinden sich unweit entfernt, auch das Jagdschloss des Fürsten Malte zu Putbus.

    Und wer eine Turmbesteigung der besonderen Art – Magenkribbeln inklusive – erleben möchte, dem empfehle ich das Jagdschloss Granitz, unweit von Binz und von herrlichen alten Buchen umgeben. Highlight ist für viele Besucher nicht der Ausblick vom 38 Meter hohen Turm, sondern der Nervenkitzel, bevor man in dieser Höhe angekommen ist: eine filigrane Wendeltreppe – seeeeehr durchsichtig und sehr filigran wirkend. Der ungehinderte Blick in die Tiefe hat schon so einigen Gästen Schweißperlen auf die Stirn und einen sich zusammenziehenden Magen beschert …

    Ich habe dieses „Abenteuer“ erst einmal erlebt – für mich auch das letzte Mal. Vor vielen Jahren als Kind verzweifelten meine Eltern mit mir, als ich auf halber Strecke weder nach oben noch wieder nach unten wollte … Ich kann mich noch so lebhaft daran erinnern, als sei es erst gestern gewesen … http://www.jagdschlossgranitz.de oder https://www.mv-schloesser.de/de/location/schloss-granitz/

    Ich könnte noch ewig weiterschreiben. Rügen ist eine so wunderschöne Insel mit vielen Facetten. Stille, menschenleere Flecken im Naturschutzgebiet Mönchgut, quirlige Seebäder, grandiose Natur, historische Architektur.

    Viel zu schade, um nur einmal dort vorbeizuschauen.

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

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    Schau mal hier:

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  • Seesack007
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    • 5. Mai 2022 um 22:17
    • #2

    DANKE, Meerelfe.

    Nahe Prora gibt es den Baumwipfelpfad, von oben gibt´s - bei schönem Wetter - herrliche Aussichten in alle Richtungen.

    Und von Güttin aus ein Rundflug zeigt Rügen mal aus anderer Sicht; ist im Rahmen eines KF-Landausflugs vllt nicht machbar, aber Rügen ist auch mehr Wert als nur ein Kurzaufenthalt.

    :meinung:

  • Charlynn
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    • 5. Mai 2022 um 22:22
    • #3
    Zitat von Seesack007

    DANKE, Meerelfe.

    Nahe Prora gibt es den Baumwipfelpfad, von oben gibt´s - bei schönem Wetter - herrliche Aussichten in alle Richtungen.

    Und von Güttin aus ein Rundflug zeigt Rügen mal aus anderer Sicht; ist im Rahmen eines KF-Landausflugs vllt nicht machbar, aber Rügen ist auch mehr Wert als nur ein Kurzaufenthalt.

    :meinung:

    Auf dem Baumwipfelpfad waren wir im letzten Jahr auch, war sehr schön :)

         Was gibt es Wichtigeres als Frieden !

    Leider gibt es unangenehme Menschen, überall !

  • Soleluna
    Noch so viele Pläne ...
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    • 5. Mai 2022 um 23:07
    • #4

    :sdanke: auch von mir !

    Wir werden dann ja an Bord der Amera sein ( so C. will ...) und für den Landgang voraussichtlich tendern müssen.
    Binz ist uns bisher nur von einer kurzen Stippvisite als Tagesausflug von Usedom aus bekannt, aber auch wenn das schon eine Weile her ist (2005), haben wir noch eine schöne Erinnerung daran. Zudem werde ich auch von meinem Sohn häufig mit aktuellen Fotos von dort versorgt. Wäre halt nicht die weite Fahrt für uns ... ;(

    Um so mehr freuen wir uns, dass es jetzt mal wieder "auf dem Weg" liegt - wird bei Kreuzfahrten ja eher selten angelaufen. Noch ein Grund mehr für diese Tour mit der Amera ... :thumbsup:

    LG SL

    AIDA oder MEIN SCHIFF - Hauptsache, Kreuzfahrt ... :P

  • yokare
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    • 18. Mai 2022 um 19:06
    • #5

    Hallo, wir fahren Anfang Juni milder Diva nach Binz und überlegen einen individuellen Besuch von Binz zu wagen. Hat einer schon Erfahrung mit dem ÖPNV oder den privaten Taxi Unternehmen gemacht?

    Mit freundlichen Grüßen Christian

  • _Meerelfe_
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    • 1. September 2022 um 06:42
    • #6

    Etliche Jahre schon war ich nicht mehr auf Rügen. Zeit also, die Erinnerungen aufzufrischen und sich ein Bild zu machen über das „Hier und Jetzt“.

    Binz ist wirklich das mondänste Seebad an der Küste von Rügen. Wobei der Begriff „mondän“ auf Sylt sicherlich noch eine andere Bedeutung hat als im größten Seebad der größten Insel Deutschlands.

    Eine Woche war ich im Juli dort unterwegs. Es war eine fantastische Woche, in der ich viel erlebt und gesehen habe.

    Über Ausflugstipps zu Saßnitz habe ich ja kürzlich in diesem Thread bereits berichtet:

    https://www.wasserurlaub.info/forum/thread/95554-sassnitz-rügen/?postID=2050687#post2050687

    Heute nun soll es um Binz gehen – jenen Ort, den man während eines Anlaufs von Mukran bequem während eines Tagesausflugs entdecken kann.

    Rund 45 Minuten dauert die Fahrt mit einem der „Adler-Schiffe“ vom Hafen Sassnitz aus, von dem täglich mehrere Abfahrten angeboten werden:

    Adler Schiffe
    www.adler-schiffe.de

    Wer auf dem Seeweg nach Binz reist, legt am Ende der 370 Meter langen Seebrücke an …

    … das wunderschöne Panorama von Binz mit der markanten Silhouette des Kurhauses voraus:

    Auf der direkt im Anschluss an das rund 1.000 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Granitz beginnenden und sich weit in Richtung Prora erstreckenden Promenade lässt es sich herrlich bummeln. Bequeme Bänke laden immer wieder zum Verweilen ein.

    Viele Strandzugänge bieten den kopfsteinpflastermüden Füßen die Möglichkeit, kurz einzutauchen in weichen Sand und sanft abfallendes Wasser.

    Alle Sammler von Strandgut muss ich enttäuschen. Auch wenn die Kreideküste mit ihren unzähligen Feuersteinen nicht weit ist, findet man am Strand von Binz zwar Muscheln, aber weder „Hühnergötter“ noch Schwemmholz oder Seeglas. 😉

    Und – nicht unwichtig – auf Höhe des „Hotels am Meer“ befinden sich sehr saubere Toiletten am Strandzugang. Eigentlich braucht man die Kurkarte für das Drehkreuz. Es kann aber auch sein, dass das Kreuz offen ist und man so durchgehen kann.

    Viele kleinere und größere Restaurants sorgen dafür, dass niemand mit knurrendem Magen zurückbleibt und jeder seinen Durst stillen kann. Das „Fischmarkt Restaurant“ kann ich empfehlen, aber es gibt auch leckere Italiener und und und …

    Ein ganz besonders leckeres Fischlokal befindet sich ziemlich am Ende der Promenade. Nähert man sich ihm vom Strand aus, sieht man schon aus der Entfernung ein Fischerboot am Strand liegen – ein Zeichen dafür, dass man bei „Fisch Kuse“ angekommen ist. Fischbrötchen-Variationen in Hülle und Fülle – nicht nur ein Gaumen-, sondern auch ein Augenschmaus – so appetitlich präsentiert sich die Auslage. In meinem Leben habe ich ja schon etliche Fischbrötchen gegessen. Aber dort … Alle Achtung. Und der Hornhecht war besonders lecker.

    (Das Lübzer Pils darf natürlich gern beliebig gegen eine andere Hopfenkaltschale getauscht werden. 😉)

    Natürlich bietet das „Kurhaus“-Restaurant Binz gerade bei Veranstaltungen in der direkt davor gelegenen Konzertmuschel die perfekte Location für ein spritziges Getränk in stilvoller Atmosphäre. Egal, ob tagsüber oder abends, wenn das mondäne Gebäude herrlich beleuchtet ist – Das Wahrzeichen von Binz ist ein Hingucker.

    Es gibt auf der Promenade und auch entlang der Hauptstraße hübsche Geschäfte mit hochwertiger Kleidung und Schmuck, aber natürlich gibt es auch Souvenirgeschäfte – wobei diese in Binz nicht ganz so dominieren wie beispielsweise am „Alten Strom“ in Warnemünde.

    Was aber in erster Linie sicherlich nahezu jeden Binz-Besucher, der auf der Promenade unterwegs ist, in seinen Bann zieht, das sind die herrlich restaurierten und überwiegend in weiß oder elegantem Hellgrau strahlenden historischen Villen im Stil der Bäderarchitektur. Filigrane Veranden, verzierte Erker, gepflegte Vorgärten, umgrenzt von kleinen schmiedeeisernen Zäunen – Gebäude aus einer längst vergangenen Epoche, aber trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – unglaublich schön.

    „Ja, ist denn schon wieder Ostern?“ Dieser Gedanke kommt einem selbst im Hochsommer, wenn man auf dem Grünstreifen zwischen Promenade und Strand wilde Kaninchen hoppeln sieht. In den frühen Morgenstunden sind sie besonders zahlreich, dann trifft man sie auch mal mitten auf der Promenade oder am Strand. Doch auch tagsüber sind sie überhaupt nicht kamerascheu und nicht nur die Herzen der kleinen Urlauber schmelzen bei Anblicken wie diesen dahin:

    Kommt man von der Seebrücke und biegt nicht nach rechts oder links auf die Promenade ab, sondern geht auf der „Hauptstraße“ rund 500 Meter geradeaus, kommt man an den „Schmachter See“. Zu DDR-Zeiten war dieses Gewässer leider zu einer totalen Kloake verkommen – ein Ort, den niemand gern besuchte, so hat sich das Bild mittlerweile total gewandelt.

    Der „Schmachter See“ ist ein beschauliches Fleckchen in Binz geworden. Sauber, gepflegt und mit einer beliebten Wohngegend mit hübschen Häuschen.

    Da Binz an der Ostküste Rügens liegt, kann man vom Strand aus im Sommer zwar herrliche Sonnenaufgänge über der Ostsee erleben. Zum Sonnenuntergang trifft man sich zu einem „Sundowner“ am Schmachter See. Frösche quaken, Enten schnattern, Grillen zirpen. Dieses kleine Paradies gehörte gemeinsam mit dem sich am Ufer entlang ziehenden „Park der Sinne“ zu den Sehenswürdigkeiten der „IGA 2003“ in Rostock.

    Für alle, die vielleicht nicht ganz so gut zu Fuß unterwegs sind, bietet sich eine Fahrt mit der „Binzer Bäderbahn“, für Kurkartenbesitzer („Binzer Bucht Card“) kostenlos. Den Fahrplan gibt es hier:

    Binzer Bäderbahn: Shuttle im Ostseebad Binz | Rügen-Bahnen

    Eine Alternative ist auch der zwischen Binz und Prora verkehrende Ortsbus, ebenfalls für Besitzer der „Binzer Bucht Card“ kostenfrei. Unter anderem hält er auch am Kleinbahnhof, von welchem der „Rasende Roland“ abfährt.

    Tipps zu Sehenswürdigkeiten rund um Binz gibt es in den nächsten Tagen.

    Viele Grüße, Meerelfe

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • _Meerelfe_
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    • 27. September 2022 um 20:57
    • #7

    Hoch – Höher – Adlerhorst: 82 Meter über der Ostsee – Baumwipfelpfad Prora: Ein erhebendes Erlebnis vor den Toren von Binz

    Gelesen hatte ich im Vorfeld schon Einiges über dieses ganz besondere Naturerlebnis – sowohl im Internet als auch hier als Tipp im Forum.

    Neugierig wurde ich deshalb hierauf, denn es ist viele Jahre her, seitdem ich das letzte Mal Urlaub auf Deutschlands größter Ostseeinsel Rügen gemacht hatte. Damals gab es dieses Erlebnis zwischen Erdboden und Baumkronen noch nicht. Wollte ich das mal erleben?! Definitiv! Diese Entscheidung war schnell gefallen. Doch ich las auch etwas vom „Adlerhorst“ – jenem hölzernen Aussichtspunkt, der als höchste Erhebung dieser Anlage gilt: 40 Meter hoch, gelegen auf einem 42 Meter hohen Hügel – 82 Meter über der Meeresoberfläche also. Eine beachtliche Höhe, die mir ein Stirnrunzeln bescherte, denn ich habe es nicht so mit der Höhe. Nun ja, ich würde es mir ansehen. Und dann entscheiden. So mein Plan. Umgesetzt habe ich ihn im Juli 2022.

    Mit dem regelmäßig zwischen Binz und Prora verkehrenden Ortsbus, dessen Nutzung im Rahmen der Kurkarte „Binzer Bucht“ kostenlos ist, fuhr ich also nach Prora. Zunächst besuchte ich die dortigen Sandwelten, welche sich aber nicht – ähnlich wie in Warnemünde – unter freiem Himmel befinden und nur durch ein kleines Dach vor den wässrigen und windigen Elementen geschützt sind. Nein, die „Sandwelten Prora“ befinden sich in einer – nach meinem Geschmack – sehr gut geheizten Halle und werden damit zum ganzjährigen Erlebnis

    https://sandfest-ruegen.de

    Diesjähriges Motto: „What a wonderful World“.

    Mein anschließender Weg führte mich zum einstigen „Koloss von Prora“, auch als „Seebad der 20.000“ bekannt– einen monumentalen, über zwei Kilometer langen Gebäudekomplex, der zum Teil komplett verfallen, aber andererseits auch saniert und zu Wohnungen oder auch einer Jugendherberge hergerichtet wurde.

    Koloss von Prora
    binzer-bucht.de

    Und garantiert wird an dieser Endlosbaustelle auch in den folgenden Jahren noch fleißig gewerkelt.

    Hm, doch wo ist denn nun der Baumwipfelpfad? Ein Gespräch mit einem sehr freundlichen Imbissbudenbetreiber brachte schnell Klarheit: Ich war viel zu weit gelaufen. Aber macht ja nichts. Vor allem im Urlaub liebe ich längere Spaziergänge und Wanderungen. Ob ich denn wüsste, wo sich die „Galileo Wissenswelten“ befänden, fragte mich der gemütliche Norddeutsche hinter seinem überdimensionalen Bratwurstgrill. Nein, zu dem Zeitpunkt wusste ich es noch nicht, fand das leuchtend orangefarben-gelbe Gebäude an einer großen Kreuzung (in die eine Richtung geht’s nach Binz, die andere Richtung führt in Richtung Stralsund) dann jedoch schnell.

    https://www.galileo-ruegen.de

    Tja, und hier irgendwo sollte ein Weg in Richtung des Baumwipfel-Areals abbiegen. Aber WO??? Ich musste mir Hilfe suchen – an der Kasse der „Galileo Wissenswelten“. Man schickte mir eine Mitarbeiterin, die sogar ein paar Meter vor dem Gebäude mitging, um mich auf den richtigen Weg zu bringen. Ich hatte so das Gefühl, dass ich längst nicht die Einzige war, die die Frage nach diesem Weg schon gestellt hatte. Der Wanderweg dorthin ist wirklich schnell zu übersehen. Ein Hinweisschild schon an der großen Straßenkreuzung wäre sinnvoll. Stattdessen gibt es nur einen unscheinbaren Wegweiser, den man auch erst entdeckt, wenn man schon am Waldrand steht:

    Der große Parkplatz direkt auf dem Gelände ist wesentlich besser ausgeschildert, wie ich später feststellen sollte.

    Zwar bin ich nun wirklich flotten Schrittes unterwegs gewesen, doch so 20 Minuten habe ich dann doch noch bis zum Eingang aufs Gelände benötigt. Man kann es nicht verfehlen und auch der „Adlerhorst“ – jener 40 Meter hohe Turm und im wahrsten Sinne des Wortes „Höhepunkt“ des Baumwipfelpfads – ist schon von Weitem zu sehen.

    Alle wichtigen Informationen – von Öffnungszeiten über Preise bis hin zu Möglichkeiten, den „kleinen Hunger“ zu stillen oder den Geldbeutel zu erleichtern – finden sich zum Beispiel hier:

    Der Baumwipfelpfad
    Sich mit mächtigen Baumkronen urwüchsiger Buchen auf Augenhöhe bewegen - das ist auf dem barrierearmen Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen möglich.
    www.baumwipfelpfade.de

    … oder auch hier:

    Naturerbe Zentrum Rügen: Baumwipfelpfad & Adlerhorst (Prora)
    Wandeln Sie auf einem „schwebenden" Wald-Pfad zum 82 Meter hohen Aussichtsturm und entdecken Sie Rügen aus neuer Perspektive – im Naturerbe Zentrum Rügen NEZR
    www.ruegenmagic.de

    Von Anfang an faszinierte mich diese ganze Konstruktion, die in einer moderaten und auch für Rollstuhlfahrer geeigneten Serpentine ansteigt, um sich schließlich etliche Meter über dem Erdboden zwischen den Baumkronen und Blätterdächern entlang zu schlängeln.

    Vor lauter Begeisterung war meine Höhenangst schnell verdrängt und die Freude über dieses tolle, nicht alltägliche Erlebnis überwog. Was für ein herrliches Licht- und Schattenspiel, den im Wind raschelnden Buchenblättern ganz nahe sein und sich einfach treiben lassen … Herrlich und absolut entspannend.

    Und plötzlich steht man irgendwo auf der Hälfte des insgesamt ca. 1.200 Meter langen Pfades vor dem „Adlerhorst“ – ein Konstrukt, das sich über viele Windungen auf einer Gesamtlänge von 600 Metern um eine 80 Jahre alte Buche in die Höhe „schraubt“, dem blauen Himmel entgegen.

    Plötzlich meldete sie sich wieder – aber nur ganz kurz und ganz zaghaft: meine Höhenangst. Ging aber schnell vorbei und ich erklomm frohen Mutes und schnellen Schrittes den Weg zur Aussichtsplattform. Mit zunehmender Höhe wurde es immer windiger, so dass unter Umständen selbst im Sommer bei angenehmen Temperaturen hier eine leichte Kopfbedeckung doch ganz sinnvoll ist.

    Der letzte „Ring“, die eigentliche Aussichtsplattform, steht bei dieser ganzen Konstruktion letztlich über. Man meint, man schwebt in der Luft. Doch der Holzboden ist nicht durchsichtig, von daher war alles gut und ich fühlte mich schnell sehr sicher. Garantiert lag das auch am sensationellen Ausblick – sowohl über die Insel Rügen, Mukran und Saßnitz, die Ostsee, den Gebäudekomplex von Prora bis nach Süden, wo sich am Horizont die Kirchturmspitzen der Hansestadt Stralsund zeigen:

    Ich hätte ewig hier oben bleiben können und stellte mir bei dieser Gelegenheit vor, wie überwältigend die Aussicht auch im Herbst sein muss, wenn die Buchen ihr rot-goldenes Blätterkleid tragen.

    Noch schnell ein Blick in die schwindelerregende Tiefe …

    … bevor es wieder der Erde entgegenging.

    Auch für Kinder bietet dieser Pfad noch jede Menge Lehrreiches: Vogelstimmen, Vogelnester, die Faszination verschiedener Moosarten, Mitmach-Stationen und und und …

    Mich persönlich begeisterte ganz besonders die Baumscheibe einer knapp 250 Jahre alten Esche, deren Jahresringe in längst vergangene Zeiten blicken ließen – mit markanten geschichtlichen Ereignissen anschaulich beschrieben:

    Am Ende des Pfades und somit am Ausgang kann der Besucher wählen zwischen dem „klassischen“ Abstieg über Treppenstufen, bequem per Lift oder über eine Rutsche. Ich entschied mich für den „Klassiker“.

    Frische Luft macht hungrig und durstig. Beides kann man im nebenan gelegenen Naturzentrum stillen. Eine Ausstellung über weitere Baumwipfelpfade in Deutschland sowie im benachbarten Ausland ist auch sehr sehenswert.

    Direkt neben dem Restaurant mit großer Außenterrasse befindet sich auch ein Kinderspielplatz.

    Der Eintritt kostet für Erwachsene 12,50 €, wobei 0,50 € gegen Vorlage der Kurkarte „Binzer Bucht“ erlassen werden, die Rutsche kommt mit 2,00 € noch hinzu. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt, bis 14 Jahre zahlen sie 9,50 €, wobei es auch Familien- und Gruppentickets gibt.

    Frisch gestärkt und irgendwie auch voller Adrenalin machte ich mich auf den Rückweg zur Bushaltestelle in Richtung Binz.

    Auch außerhalb des Geländes des Baumwipfelpfads lohnt ein Blick hinauf in die hohen und stellenweise richtig verwunschen wirkenden Bäume:

    Alles in allem habe ich mit Hinweg ab den „Galileo Erlebniswelten“ und Rückkehr zur unweit davon befindlichen Bushaltestelle gut drei Stunden gebraucht. Sicherlich schafft man das Ganze auch in kürzerer Zeit, wenn man zum Beispiel nichts isst oder auf der Plattform kürzer verweilt. Ich fand es angemessen, hätte aber auch locker noch länger unterwegs sein können.

    Von Prora kann man auch bequem zurück nach Binz laufen, denn die schöne Strandpromenade wurde in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. Ich hatte dann aber doch die Gratisnutzung des Ortsbusses bevorzugt, da ich an diesem Tag ohnehin schon etliche Kilometer gelaufen war.

    Ein Besuch des Baumwipfelpfads in Prora ist absolut lohnenswert – ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Sozusagen „auf Du und Du mit der Natur“. :daumen:

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  • Heizergruss
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    • 27. September 2022 um 22:30
    • #8

    Die zahlreichen Bilder sind in der "Galerie" gut aufgehoben


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    Einmal editiert, zuletzt von Heizergruss (27. September 2022 um 22:40)

  • Apfelfrau
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    • 28. September 2022 um 09:25
    • #9

    Liebe _Meerelfe_

    Vielen Dank für deinen Bericht und die Ausflugstipps :daumen:.

    Ich war selber schon vor einigen Jahren in Prora, auch in Binz und habe in diesem Jahr erstmals einen Baumwipfelpfad auf Usedom erlebt - den fand ich auch schon toll.

    Rügen steht nun auch nochmal auf meinem Zettel.

    die Apfelfrau

    PS: die Bilder sind ganz großartig (und passen hier wunderbar rein) und machen echt Lust das mal selber zu erleben.

    next cruises:
    01/2026 - AIDAprima: von Teneriffa nach Kiel (12 Tage)
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  • joachimmeertal
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    • 28. September 2022 um 12:51
    • #10

    Nur zwei von vielen Fotos als Ergänzung. So wurden wir in Binz empfangen:

  • _Meerelfe_
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    • 28. September 2022 um 17:28
    • #11

    :sdanke: dir, Apfelfrau , für deinen lieben Kommentar.

    Es freut mich, dass dieser Tipp auch so vielen weiteren Usern gefällt. Gerade, weil hier in einem der Reisethreads (glaube ich, war das) schon mal gezielt eine Frage nach einem AIDA-Ausflug zum Baumwipfelpfad (unter anderem) gestellt wurde, dachte ich, es ist sicher von Interesse, deshalb darüber etwas ausführlicher zu berichten.

    Ich habe auch noch weitere Tipps für Ausflüge von Binz (oder auch Saßnitz) aus, die ich nach und nach hier noch einstelle.

    joachimmeertal , lieben Dank auch dir für das "Naturkino". Ganz tolle Impressionen, für die das Panorama von Binz mit dem Kurhaus und der Seebrücke gerade von der Wasserseite aus absolut prädestiniert ist. :daumen:

    Beim Regenbogenfoto kamen Erinnerungen an eigene Erlebnisse auf, denn auch ich wurde im Juli am ersten Abend mit einem Regenbogen (sowie einem zweiten, wenn auch zaghaften) in Binz begrüßt:

    Eine tolle Zeit auf Rügen bei frischer Seeluft und tollen Eindrücken. :blumen:

    Liebe Grüße, Meerelfe :ciao:

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  • Heizergruss
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    • 28. September 2022 um 20:01
    • #12

    Hallo joachimmeertal

    das sind wirklich sehr spektakuläre Wolken am Himmel :daumen:

    Träume nicht dein Leben - lebe deine Träume
    1 x AIDA , 5 x AIDAcara , 6 x AIDAvita , 5 x AIDAaura , 1 x A'ROSA Blu , 0 x AIDAblu (alt)
    2 x AIDAdiva , 1 x AIDAbella , 3 x AIDAluna , 2 x AIDAblu , 2 x AIDAsol , 1 x AIDAmar , 3 x AIDAstella
    1 x AIDAprima (Besichtigung) , 0 x AIDAperla , 0 x AIDAnova , 0 x AIDAcosma
    1 x Mein Schiff 3 , 1 x Mein Schiff 4 , 0 x Mein Schiff 5 , 1 x Mein Schiff 6
    1 x Mein Schiff 1 -Neu- , 0 x Mein Schiff 2 -Neu-

  • novoman11
    There's Only One...
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    • 28. September 2022 um 21:56
    • #13

    _Meerelfe_

    Danke für deine tollen Berichte und Vielzahl wunderschöner Fotos ...

    Es ist zu spät um jetzt noch vernünftig zu werden !!!

  • Ramo
    Rentner auf Reisen
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    • 28. September 2022 um 22:55
    • #14

    Okay, Regenbögen sind nicht unbedingt nur dort zu sehen... :zwinker:

    Aber manche Dinge gibt es wirklich nur in Binz (bzw. auf Rügen). Z. B. eine Fahrt mit dem Rasenden Roland, eines der übrig gebliebenen Dampfzüge auf Schmalspur in :germany: :

    Herzlich Willkommen - Rügensche BäderBahn - "Rasender Roland"

    Außerdem gibt es ein extravagantes Standesamt:

    Das ist ein Müther-Bau, wo von es noch einige weitere Exponate an der Küste und auch anderswo (z.B. in Wismar) gibt:

    Müther-Bauten
    www.ruegen.de

    Der Baumwipfelpfad hinter einem Teil des Koloss von Prora :

    Der meistfotografierte Kutter darf in keinem Urlaubsalbum fehlen :zwinker::

    Rügen (spez. Binz) ist immer eine Reise wert.

    Wir sagen hier oben immer:

    Wir haben gerne Besuch, besonders im Winter :zwinker:

    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.

    (C. Bukowski 1920-94)

  • BeeGeeDu
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    • 29. September 2022 um 07:13
    • #15

    Sehr schöne und hilfreiche Berichte von _Meerelfe_ und Ramo . Vielen Dank!

    Wir sind im Juni 2023 mit den E-Bikes für eine Woche auf Rügen.

    a6da44a4ae37ff038091a6335ebc225a4f2bd25c

  • _Meerelfe_
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    • 29. September 2022 um 19:00
    • #16
    Zitat von BeeGeeDu

    Wir sind im Juni 2023 mit den E-Bikes für eine Woche auf Rügen.

    :sdanke: , BeeGeeDu . :daumen: Da habt ihr euch ein tolles Ziel ausgesucht. Bald geht´s weiter mit den nächsten Tipps.

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • _Meerelfe_
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    • 17. Januar 2023 um 06:43
    • #17
    Zitat von _Meerelfe_

    Das bekannteste Wahrzeichen von Rügen ist jedoch der „Königsstuhl“, der markante, über 100 Meter nahezu senkrecht in die Tiefe abfallende Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund: https://www.koenigsstuhl.com.


    Wer jedoch dieses berühmte Plateau noch einmal betreten möchte, der muss sich beeilen. Der Zugang ist nur noch bis Juni gestattet. Seit 2021 wird an einer Brücke gearbeitet – oder mehr einer schwebenden Plattform, die die weiche Kreide schützen soll.


    Über den Baufortschritt und das endgültige Aussehen dieses futuristischen, aber auch umstrittenen Bauwerkes, das den Namen „Königsweg“ trägt, kann man sich im Besucherzentrum informieren. Auch eine Webcam gibt es: https://koenigsweg.koenigsstuhl.com/webcam-koenigsweg

    Aus aktuellem Anlass hole ich diese Passage aus meinem Beitrag vom Mai 2022 mal hervor.

    Gerade kam in den RTL-Morgennachrichten, dass derzeit am Skywalk über den "Königsstuhl" die letzten Arbeiten laufen. Ab Ostern soll dieser Touristenmagnet wieder für die Besucher geöffnet sein, so der Plan. Im Herbst bin ich selbst wieder auf Rügen. Da werde ich auf jeden Fall dort vorbeischauen.

    Hier mal noch ein NDR-Beitrag:

    Rügen: Letzte Arbeiten am Skywalk über dem Königsstuhl
    Das Bauwerk wurde vormontiert und bereits in Richtung Kliffkante geschoben. Zentimeter um Zentimeter wird es weiter bewegt.
    www.ndr.de

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • Ramo
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    • 17. August 2023 um 00:35
    • #18

    Das ist ja mal interessant:

    Vom NDR:

    Binz erfolgreichster kleiner Tourismusort in Deutschland

    Unter den Ortschaften mit weniger als 10.000 Einwohnern ist Binz auf Rügen die erfolgreichste Tourismusgemeinde in Deutschland. Das hat eine Standort-Analyse des Unternehmens Contor und des Magazins "Kommunal" ergeben. Darin wurden unter anderem die Belegung der Gästebetten, die Entwicklung der Gastwirtschaften, die Zahl der Insolvenzen, die Entwicklung der Bevölkerung, die Hin- und Wegzüge und die Höhe der Einkommen berücksichtigt. Auf Platz 2 des Rankings liegt Göhren auf Rügen. Auch Heringsdorf, Dierhagen, Boltenhagen, Zingst und Prerow kamen unter die ersten zehn.

    Binz erfolgreichster kleiner Tourismusort in Deutschland
    www.ndr.de

    Falls Fragen kommen, hier die ersten ZEHN:

    Rang 1: Binz
    Rang 2: Göhren
    Rang 3: Heringsdorf
    Rang 4: Dierhagen
    Rang 5: Sankt Peter-Ording
    Rang 6: Boltenhagen
    Rang 7: Krün
    Rang 8: Zingst
    Rang 9: Oberwiesenthal, Kurort, Stadt
    Rang 10: Prerow

    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.

    (C. Bukowski 1920-94)

  • Ramo
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    • 17. August 2023 um 00:43
    • #19

    Ich sehe gerade, dass der Skywalk am Königsstuhl /Sassnitz hier unter Binz läuft. Okay, dann passen ja die Bilder vom Besuch kurz nach der Freigabe:

    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.

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  • _Meerelfe_
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    • 12. Mai 2024 um 21:13
    • #20

    Tagesausflug von Binz nach Hiddensee – „Dat söte Länneken“

    So oft ich schon am Meer war – auf Hiddensee war ich noch nie. Das sollte sich im letzten Oktober ändern, als ich eine Woche Urlaub in Binz machte.

    Ein ortsansässiger Anbieter von Bustouren über die Insel, der darüber hinaus auch Transferfahrten zu den „Störtebeker“-Festspielen in Ralswiek oder Ausflüge ab Mukran nach Südschweden durchführt, erweckte bereits vor meiner Reise auf die Insel Rügen mein Interesse. Zwei Tage nach meiner Ankunft bot sich eine perfekte Gelegenheit, Hiddensee, den für mich bis dato „weißen Fleck auf der Landkarte“, zu besuchen. Da wurde nämlich eine Ganztagesfahrt mit Bustransfer nach Schaprode sowie Reiseleiter-Begleitung während des Aufenthalts auf der Insel angeboten. Ich buchte noch von zu Hause aus, die Kommunikation verlief problemlos und sehr freundlich.

    Die Ausflugsdauer wurde mit 10 Stunden angegeben, Preis: 45,00 €.

    Rund 10 Minuten zu Fuß von meiner Ferienwohnung entfernt war Treffpunkt. Das heißt, ich wählte diesen aus verschiedenen Zustiegsmöglichkeiten aus. Pünktlich um 08:45 Uhr kam ein kleinerer Bus (Sitzplätze für ca. 20 – 25 Personen). Ein paar Gäste waren bereits „an Bord“, weitere wurden unterwegs noch eingesammelt.

    Es ging einmal quer über die Insel nach Schaprode, im Westen von Rügen gelegen. Vom Fähranleger aus ist die Insel in voller Breite bereits gut zu sehen. Mehrmals täglich verkehrt die „Weiße Flotte“ zwischen Schaprode und den Orten Neuendorf sowie Kloster auf Hiddensee. Der Ausflugspreis beinhaltete bereits die Fahrkarten, welche von der Reiseleiterin ausgeteilt wurden. Hiddensee ist autofrei; unser Busfahrer würde uns am Abend wieder am Hafen abholen.

    Rings um den Hafen von Schaprode befinden sich hübsche Reetdachhäuser. Man kann in kurzer Zeit dorthin bummeln, während man auf die Ankunft des Schiffes wartet.

    Mit der „Vitte“ fuhren wir um 10:30 Uhr über den Bodden in Richtung Hiddensee, wo das Schiff zunächst in Neuendorf anlegen würde, um nach kurzem Halt weiter nach Kloster zu fahren.

    Das Wasser des Boddens ist nicht tief und die Fahrrinne schmal, so dass es durchaus vorkommen kann, dass bei ungünstigen Windverhältnissen die Insel für kürzere Zeit oder auch schon mal für mehrere Tage nicht angelaufen werden kann.

    Der Hafen von Neuendorf:

    Einladen – ausladen, Passagiere runter – Passagiere rauf. Und schon ging´s weiter nach Kloster. Der Hafen des überschaubaren Örtchens kam schnell in Sicht und auch der Leuchtturm Dornbusch ragte bereits weithin sichtbar in den Himmel. Unmengen von Fahrradanhängern waren eigentlich das Erste, was mir im Hafen ins Auge stach. Fahrradanhänger, die hier auf der kleinen Insel als Transportmittel für Koffer und kleinere sowie größere Einkäufe dienen.

    Unsere kleine Reisegruppe traf sich an Land und los ging´s ab da zu Fuß, zunächst ins „Ortszentrum“, das aus einer unbefestigten „Hauptstraße“ besteht. Links und rechts davon ein paar Geschäfte, ein paar kleine Restaurants, immerhin ein Supermarkt und eine Art „Tante-Emma-Laden“. Etliche Pferdewagen „parkten“ am Rand. Herrlich. Was für eine Idylle. Okay, der Müll wurde dann doch mit einem „normalen“ Fahrzeug abgeholt.

    Der kleinen Kirche von Kloster mit ihrer Decke aus lauter gemalten Rosen auf blassblauem Untergrund statteten wir einen Besuch ab. Das Grab von Gerhart Hauptmann, welches sich auf dem kleinen Friedhof von Kloster befindet, besuchten wir natürlich auch.

    Vorbei an einer Bernsteinwerkstatt ging es auf der „Hauptstraße“ weiter, vorbei am Gerhart-Hauptmann-Haus ...

    ... und einem kleinen Museum bis zum Strand von Kloster.

    Anschließend hatten wir rund zwei Stunden Freizeit, die ich natürlich direkt für einen kleinen Bummel am Strand nutzte.

    Die überschaubare „Hauptstraße“ war schnell erkundet. Ein kleines Souvenir musste als Erinnerung an meinen ersten (und garantiert nicht letzten) Hiddensee-Besuch natürlich mit.

    Mit unserer Reiseleiterin trafen wir uns letztlich wieder, um zum Leuchtturm Dornbusch zu wandern. Das heißt, wer wollte. Klar, wollte ich – und die meisten aus unserer überschaubaren Gruppe auch. Es geht eigentlich stetig bergan und schnell wurde es einem warm, da die Sonne schien und es hier nahezu keinen Schatten gab. Mit schwerem Gerät war man gerade dabei, dem viel zu üppig wuchernden Ginster zu Leibe zu rücken. Er nimmt mittlerweile eine große Fläche ein und verdrängt andere Pflanzen.

    Der erste Blick auf den Leuchtturm war natürlich etwas ganz Besonderes. So oft hatte ich ihn schon auf Fotos gesehen; nun stand auch ich endlich einmal dort. 28 Meter ist er hoch, bis zu 45 Kilometer Entfernung ist sein Licht auf See zu sehen.

    Wir wanderten dann noch bis hin, eine Begehung war zu dem Zeitpunkt leider nicht möglich, da er noch saniert wurde. Jedoch hatten wir von seinem Fuß einen tollen Blick, die Luft war klar, so dass wir die Kreideküste der rund 70 Kilometer entfernten, zu Dänemark gehörenden Insel Mön sehen konnten. Zurück nach Kloster ging es bergab und damit wesentlich leichter.

    Gegen 15:30 Uhr unternahmen wir noch eine gemütliche Fahrt im Pferdewagen von Kloster nach Vitte. Das war so herrlich entspannend. Das gleichmäßige Klackern der Hufeisen, die tolle Landschaft, kein Verkehrslärm. Überholt wurden wir nur vom kleinen Elektrobus, der die einzelnen Inselörtchen miteinander verbindet.

    Ein wunderschöner Tag endete letztlich wieder am Hafen von Kloster, wo mit einer kleinen Verspätung das Schiff ankam, das uns wieder zurück zur Insel Rügen bringen würde.

    Unser Transportmittel von Kloster nach Vitte und zurück:

    Ich stand und saß die ganze Zeit an Deck und genoss bei einem heißen Getränk den herrlichen Herbstabend und die friedliche Stimmung – wohl wissend, dass sich das Wetter rund 24 Stunden keineswegs mehr so lammfromm präsentieren würde. Eine Sturmflut würde unter anderem die Ostküste Rügens die kommenden drei Tage in Atem halten und Hiddensee würde während dieser Zeit nicht erreichbar sein.

    Immer wieder schickte der Leuchtturm Dornbusch leuchtende Grüße über den still daliegenden Bodden:

    Nach rund einer Stunde erreichten wir gegen 18:30 Uhr wieder Schaprode.

    Unser Busfahrer vom Morgen erwartete uns bereits und es ging quer über die Insel Rügen zurück nach Binz, wo ich gegen 19:45 Uhr wieder aus dem Bus ausstieg.

    Was für ein erlebnisreicher Tag. Gerne wieder.

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • Morris 27. Mai 2024 um 16:11

    Hat den Titel des Themas von „Binz/Rügen“ zu „Binz / Rügen / Deutschland“ geändert.

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