Piloten der Lufthansa streiken

Für den Einstieg ins Cockpit liegt das Grundgehalt bei Lufthansa bei ca. 55.000 Euro. Mit diversen Zulagen (Schichtdienst, Flugstunden …) können auch knappe 75.000 Euro daraus werden. Das Gehalt steigert sich jedes Jahr, um die gesammelte Erfahrung abzugelten. Nach zehn Jahren liegt der LH-Pilot bei ca. 105.000 Euro. Ein Pilot im Konzerntarifvertrag kann als erfahrener Kapitän durchaus 250.000 Euro verdienen. Bei den jungen Copiloten muss berücksichtigt werden, dass sie ihre teure Ausbildung sowie das Typerating noch abbezahlen müssen.

Es ist jedoch zu vermuten, dass es nur vordergründung um die Gehälter geht. Die Gewerkschaft VC möchte wohl eher einen Fuß in der Tür haben, wenn es um strukturelle Veränderungen (Stichwort: Eurowings) geht. Da sowas als Streikgrund nicht zulässig ist, wurde der letzte Streik im Herbst 2015 somit gerichtlich untersagt.

Gruß,
Dennis.

Wir haben im März unseren Flug nach Bangkok gebucht, um dort über Weihnachten auf die AidaBella zu gehen. Leichtsinnigerweise Lufthansa gebucht, weil ich dachte, bis Dezember ist das ausgestanden :-o Den Flug über Aida zu buchen war keine Option, da wir schon einen Tag vorher anreisen wollten.
Ich hab ja die Hoffnung, dass am 10. Dezember rein zufällig nicht gestreikt wird - hoffen kann man ja. Ansonsten kann ich noch auf eine Umbuchung auf Thai Airways oder so hoffen, schaun wir mal. Womöglich muss ich dann doch über Weihnachten zuhause bleiben und mit der Verwandtschaft um einen schnell noch zu kaufenden Baum tanzen :-o

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass das Streikrecht wichtig ist. Dass Busfahrer und Erzieher auch oft absolut Recht haben, wenn sie streiken - auch wenn es unangenehm für die Pendler und Eltern ist - habe selbst auch schon drei Wochen ein Kind ohne Betreuung zuhause gehabt und ich saß schon mal auf einem Bahnhof wegen eines Streiks der Lokführer fest. Unschön, aber ich hatte Verständnis.
Ich habe auch eigentlich gedacht, dass die Piloten tatsächlich seit 5 Jahren keinerlei Gehaltserhöhung hatten und von daher natürlich "etwas mehr" als das Angebot der Lufthansa verdient hätten, zumal ja die Lufthansa trotz Streik wirklich gut Gewinne eingefahren hat, wie ich dem veröffentlichen Jahresabschluss entnommen habe.
Nachdem ich aber gestern aus der Süddeutschen erfahren habe, dass die Piloten jedes Jahr aufgrund des Senioritätsprinzips automatisch jedes Jahr 3% mehr bekommen hält sich mein Verständnis in Bezug auf di Gehaltserhöhung doch ziemlich in Grenzen :-o

Ich denke beide Seiten bekleckern sich in diesem Konflikt nicht gerade mit Ruhm. Ich bin sehr gespannt, wie lange das weitergeht. Da scheint ja überhaupt keiner auch nur ein bisschen nachgeben zu wollen.

Ich denke eine Gehaltserhöhung von 20000 Euro bis 50000 Euro im Jahr sollte da drin sein
Da darf natürlich eine Altersabsicherung und der Schutz des LH Vertrages natürlich nicht fehlen
Ich bin froh das ich einen guten Boni i bekomme, aber 50000 Euro mehr pro Jahr wäre auch nicht schlecht

Zitat von Beate44

.. und Eltern ist - habe selbst auch schon drei Wochen ein Kind ohne Betreuung zuhause gehabt .

Das stellt manche Eltern aber vor fast unlösbare Probleme wenn zu Hause niemand ist.

Ich bin absolut für Streikrechte. Aber wochenlang zu streiken hat im Falle der Erzieher NUR den Eltern geschadet und nicht dem Arbeitgeber.
Also war es im Grunde kein Druckmittel.
Im Gegenteil, die Kommunen haben sogar am Streik verdient.

Bei der LH ist das anderes. Da wird der Arbeitgeber geschädigt.
Ob das alles im Detail so berechtigt ist, dafür bin ich nicht genug im Thema drin.

Wie sieht es aus, wenn über AIDA das Komplettpaket inkl. Flüge gebucht wurde?

Ist AIDA da in der Pflicht mich zum und vom Schiff zu bringen?

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen?

Danke und LG

Natürlich muss sich in diesem Fall AIDA darum kümmern....

Interessanterweise versucht LH nun erneut, die für Dienstag und Mittwoch angekündigten Streiks gerichtlich stoppen zu lassen. Diesmal jedoch nicht in Frankfurt, sondern beim Arbeitsgericht München. Vielleicht will man so zumindest am Hub in MUC in Betrieb bleiben oder sogar einen Teil des Frankfurter Verkehrs über MUC abwickeln … bin ja mal gespannt, wie das dortige Gericht urteilen wird.

Es könnte nunmehr ein Vorteil sein, dass schon einige Tage Streik vergangen sind – der erste Versuch letzte Woche, die Streiks gerichtlich zu kippen, lag ja noch VOR dem Streikbeginn.

Gruß,
Dennis.

Also ich finde schon, dass es nicht wochenlangen Streik geben dürfte, wie bei Bahn, Lufthansa oder Erzieherinnen.
Aber gut, es gibt ja immer 2 Seiten.
Mein Fazit dazu, die die streiken, finden es bestimmt Klasse und freuen sich auf ihre Lohnerhöhungen und Alterzusagen, egal wie lange nun gestreikt wird. Die Streikkassen werden noch gefüllt sein, die Gewerkschaften bekommen auch ihr Geld. Lufthansa muss von ihren schweren Gewinnen dieses Jahr etwas hergeben, nächstes Jahr dann gibt es satte Preiserhöhungen oder Schrumpfung der bestehenden Leistungen wie weniger Freigepäck, Verpflegung an Bord u.s.w. die Liste ist da unendlich lang.
Und so kommt es jedes Jahr wieder zu Streiks, eine unendliche Geschichte
Und was lernen wir als Kunde daraus, nicht mehr bei Lufthansa buchen, aber manches Male gibt es auch kaum Alternativen.

Zitat von Enigma1902

Das stellt manche Eltern aber vor fast unlösbare Probleme wenn zu Hause niemand ist.
Ich bin absolut für Streikrechte. Aber wochenlang zu streiken hat im Falle der Erzieher NUR den Eltern geschadet und nicht dem Arbeitgeber.
Also war es im Grunde kein Druckmittel.
Im Gegenteil, die Kommunen haben sogar am Streik verdient.

Bei der LH ist das anderes. Da wird der Arbeitgeber geschädigt.
Ob das alles im Detail so berechtigt ist, dafür bin ich nicht genug im Thema drin.

Das sehe ich anders,wenn ich im Betrieb 3 Mütter habe,deren KITA streikt und alle 3 Mütter dsheim bleiben müssen,Glückwunsch Arbeitgeber. Deswegen wenn Streik,dann ist jeder betroffen und die Streikenden selbst brauchen viel RÜCKRAT weil sie sind ja die BÖSEN.

Ich meinte doch den Arbeitgeber der Erzieherinnen.
Nicht den der Eltern.

Geschadet werden die Eltern und deren Betriebe.
Den Kommunen hat das nicht geschadet. Die haben die Kohle gespart und anschließend NICHT mal für den Kindergarten verwendet.

Vielleicht sollte man bei gewissen Härtefällen die Möglichkeit einer Zwangsschlichtung gesetzlich vorsehen

Hier gehts ja schon um deutlich mehr, als wenn die Beschäftigten von "Eisen Karl" mehr Geld wollen und deswegen der Laden zwei Tage geschlossen hat… wenn die Öffentlichkeit so "betroffen" ist, zudem auch noch dermaßen oft, müsste doch mal irgendwer auf den Tisch hauen.

Gruß,
Dennis.

Wenn man nur eine um 4,4 Prozent erhöhte Vergütungen und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern bekommt muss man echt arm dran sein diese abzulehnen

Zitat von tauchtwas

Wenn man nur eine um 4,4 Prozent erhöhte Vergütungen und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern bekommt muss man echt arm dran sein diese abzulehnen

Es kommt darauf an: Wenn man diese Erhöhung hintenrum durch anderweitige Kompensationen wieder "zurückgeben" soll, sieht das etwas anders aus. Die VC wird ja nicht müde, dies zu erwähnen. Jeder Arbeitnehmer würde sich in diesem Falle wohl verschaukelt vorkommen.

Es ist die Verhältnismäßigkeit des Arbeitskampfes, der allmählich nicht mehr passt. Über die Sache als solches zu urteilen vermögen wohl nur diejenigen, die dort in allen Details drinstecken.

Gruß,
Dennis.

Die Gewerkschaft fordert rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr. Für die nächsten 6 Jahre will Lufthansa eine Nullrunde. Somit sind 4,4% dann verpufft. Man muss schon das Gesamtpacket sehen.

GaK S+S

Am Mittwoch wollen ja die Piloten am Frankfurter Flughafen für ihre Belange demonstrieren. Nun hat der Betriebsrat des LH-Bodenpersonals zu einer Gegen-Demo aufgerufen
"Rückhalt" bei den Kollegen sieht anders aus

http://www.airliners.de/in-lufthansa-b…enstreiks/40168

Gruß,
Dennis.