Liegenreservieren wird jetzt bei AIDA gesellschaftfähig

Als Karl und Frieda jüngst in Urlaub fuhren
Auf die Aida sollte es gehen
war dort am schönen Pool Ort
gerade Hochsaison beim Sport,

in dem der Deutsche zweifelsohne
der Träger ist der Siegerkrone.
Denn keiner sonst in dieser Welt
(das ist auch amtlich festgestellt!)

kann so wie er ganz ohne Zieren
für sich alleine Liegen reservieren,

und meint, der Dichter übertreibe...
lest hier, wenn ich jetzt weiter schreibe
- fast wortgetreu nach Karls Bericht
verreimt, gefasst in ein Gedicht -

was er und Frieda selbst erfahren,
als sie auf der Aida waren
und glaubt, was fast unglaublich ist:
„Zunächst, sofern ihr’s noch nicht wisst,

Wo viele hundert Liegen steh’n.
Sie sind nicht unbelegt, nicht eine!
Zwar sieht man Menschen meistens keine
und doch, die Liegen sind nicht frei!
Ihr hört das jetzt und fragt dabei:

Wie nur belegen Leute Liegen,
die sie zuvor nicht auch bestiegen?
Die Lösung, denk’ ich, ahnt ihr schon:
Ein Handtuch hält statt der Person
auf jedem Liegestuhl die Stellung.
Es reicht von oben bis zur Schwellung
des Stuhls, gemacht für unsern Po.
Meist sind die Tücher farbenfroh:
Man setzt ja schließlich ein Signal:
‘Der Stuhl ist ein für allemal
nur von mir selber zu belegen!’
Man fragt, wobei wir uns erregen:
Darf so etwas denn wirklich sein?
Die Antwort ist ein klares Nein.

‘Die Reservierung ist verboten!’

Um euer Handtuch auszubreiten:
Ganz wichtig ist, ihr kommt beizeiten,
vielleicht so gegen zehn vor acht?
Dann ist der Cruiser aufgewacht,

dann gilt’s, der Mitbewerber Mengen
von freien Liegen abzudrängen,
um dann mit Tüchern auf ein Mal
(nach der Familiengliederzahl)

drei, vier der Liegen zu bespannen.
Danach geht man beruhigt von dannen:
Für heute gilt: Das Tuch liegt auf!
Und legt man sich auch selbst nicht drauf,

so kann, um auch mal dort zu liegen,
die Liege auch kein andrer kriegen
(- was klar sich auch für Aida lohnt,
weil es die Liegestühle schont)!“

Soweit der Karl. - Es bleiben Fragen
und zweie will ich hier noch sagen:
Wann wird wohl „Liegen überzieh’n“
zur echten Wettkampfdisziplin

der großen Sommer-Olympiade?

Das Original ist ohne Zweifel reimtechnisch besser. Man sollte den Autor auch erwähnen. Immerhin ist das Gedicht wohl schon in den 70ern entstanden und in der Alsfelder Zeitung veröffentlicht worden. Und immer noch aktuell. Übrigens mag ich sowohl AIDA als auch Bad Füssing.

Reservierungen (Teil 1)
oder: Sportliche Aktivitäten in der Therme

Als Karl und Frieda jüngst zum Kuren
ins bayrische Bad Füssing* fuhren,
war dort im schönen Thermenort
gerade Hochsaison beim Sport,

in dem der Deutsche zweifelsohne
der Träger ist der Siegerkrone.
Denn keiner sonst in dieser Welt
(das ist auch amtlich festgestellt!)

kann so wie er ganz ohne Zieren
für sich alleine reservieren,
was allen andern auch gehört. -
Bevor der Leser sich empört

und meint, der Dichter übertreibe...
lest hier, wenn ich jetzt weiter schreibe
- fast wortgetreu nach Karls Bericht
verreimt, gefasst in ein Gedicht -

was er und Frieda selbst erfahren,
als sie in Füssings Therme waren
und glaubt, was fast unglaublich ist:
„Zunächst, sofern ihr’s noch nicht wisst,

zur Thermenkur gehört Bewegung
des Körpers und die Herzerregung -
nur immer viertelstundenlang!
So folgt auf einen flotten Gang

in Sprudel, Schwefelbad und Wärme
die Ruhezeit am Rand der Therme,
wo viele hundert Liegen steh’n.
Doch will man liegen, wird man seh’n,

sie sind nicht unbelegt, nicht eine!
Zwar sieht man Menschen meistens keine
und doch, die Liegen sind nicht frei!
Ihr hört das jetzt und fragt dabei:

Wie nur belegen Leute Liegen,
die sie zuvor nicht auch bestiegen?
Die Lösung, denk’ ich, ahnt ihr schon:
Ein Handtuch hält statt der Person

auf jedem Liegestuhl die Stellung.
Es reicht von oben bis zur Schwellung
des Stuhls, gemacht für unsern Po.
Meist sind die Tücher farbenfroh:

Rot, gelb, gemischt, auch grüne, blaue,
ganz selten sieht man schwarze, graue...
Man setzt ja schließlich ein Signal:
‘Der Stuhl ist ein für allemal

nur von mir selber zu belegen!’
Man fragt, wobei wir uns erregen:
Darf so etwas denn wirklich sein?
Die Antwort ist ein klares Nein!

Man muss die Thermenleitung loben:
Ein Schild auf jeder Liege oben,
sagt jeder Frau und jedem Mann
und jedem Kind das lesen kann:

‘Die Reservierung ist verboten!’
Jedoch, den vom Verbot Bedrohten,
ist nichts von diesem Schild bekannt!
Ihr Handtuch nämlich überspannt

von morgens acht bis abends sieben,
das Schild und was darauf geschrieben. -
Hier kommt noch praktisch und konkret
ein Tipp, wie Reservierung geht,

damit ihr - wie die andern alle -
demnächst im Thermenurlaubsfalle,
beim Reservier’n nicht unterliegt,
stattdessen eine Liege kriegt,

um euer Handtuch auszubreiten:
Ganz wichtig ist, ihr kommt beizeiten,
vielleicht so gegen zehn vor acht?
Wird dann die Therme aufgemacht,

dann gilt’s, der Mitbewerber Mengen
von freien Liegen abzudrängen,
um dann mit Tüchern auf ein Mal
(nach der Familiengliederzahl)

drei, vier der Liegen zu bespannen.
Danach geht man beruhigt von dannen:
Für heute gilt: Das Tuch liegt auf!
Und legt man sich auch selbst nicht drauf,

so kann, um auch mal dort zu liegen,
die Liege auch kein andrer kriegen
(- was klar sich auch für Thermen lohnt,
weil es die Liegestühle schont)!“

Soweit der Karl. - Es bleiben Fragen
und zweie will ich hier noch sagen:
Wann wird wohl „Liegen überzieh’n“
zur echten Wettkampfdisziplin

der großen Sommer-Olympiade?
Und dann: Wär’s denn nicht jammerschade,
es gäb’ nicht bald an jedem Ort
das „Reservier’n“ als Breitensport?

Manfred Günther

* Bad Füssing steht hier für viele andere Orte,
an denen das „Liegen reservieren“ trainiert wird!

Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 64

Sorry, es war spät. Ich habe es vergessen.

Marie Manfred Günter möge mir verzeihen.

Aida sollte lieber den ganzen Deco Schrott und die Schattenmacher von Deck schmeißen, dann wäre auch mehr Platz für die Liegen und wir müßten nicht schon um 7.00 reservieren. Gibt es überhaupt weltweit Kreuzfahrtschiffe, die weniger Platz in der Sonne p.P. bieten als Aida? Da fallen mir nur U-Boote ein. LG Bernd

Zitat von Clipperbar

Aida sollte lieber den ganzen Deco Schrott und die Schattenmacher von Deck schmeißen, dann wäre auch mehr Platz für die Liegen und wir müßten nicht schon um 7.00 reservieren. Gibt es überhaupt weltweit Kreuzfahrtschiffe, die weniger Platz in der Sonne p.P. bieten als Aida? Da fallen mir nur U-Boote ein. LG Bernd

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Plaetze im Schatten, und nicht die in der Sonne , als Erste reserviert sind. In der Sonne hat ,man immer noch eine Liege bekommen.( Zumindest auf Vita und Aura)
vg aus Holland

Aber, aber... wie kann man den nur diese moderne Kunst, auf die Aida doch sicherlich sehr stolz ist, schliesslich ist das doch DAS Foto Highlit auf den Dampfern, nur als Deco Schrott bezeichnen.

Laute Musik auf einer Aida ????
Wäre froh wenn da mal eine Live Band Spielen würde
Was allerdings mich nervt ist das Poolradio, passt eher auf die Albatros

Mir gefällt die Deko einschließlich der Figuren.............sind mir wichtiger als eine Liege.

Zitat von friffl

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Plaetze im Schatten, und nicht die in der Sonne , als Erste reserviert sind. In der Sonne hat ,man immer noch eine Liege bekommen.( Zumindest auf Vita und Aura)
vg aus Holland

Da habt Ihr Recht. Auf Vita und Aura ist es längst nicht so schlimm wie auf den großen Schiffen, wo auch überall die hohen Glaswände stören. Was die Decks betrifft finden wir die Schiffe eine Fehlplanung. LG Bernd

Mich stören die paar Kunststücke auch nicht. Genug Liegen sind auch da. Ich würde die Liegenreservierer abstrafen, Livekameras montieren und Abends im Fernsehen vorstellen. Sind ja auch viele die die Raucher verbannen wollen. Wir haben zum Glück mehr Sonnentage als z.B. in Braunschweig ( über 100 Stunden ).

Zitat von Dellfan

Ich würde .......... Livekameras montieren und Abends im Fernsehen vorstellen.

Bereits passiert. Filmvorführung dann allerdings im überfüllten Theater.

Nicht nur Liegen werden reserviert:
Morgens kurz vor 8 -auf dem Weg zu meinem Wellness-Termin beobachte ich einen Herren, der im Theatrium alle auf der Steuerbord befindlichen "Kuschelmuscheln" mit Handtüchern belegte.
Nach Beendung meiner Anwendungen lagen die Teile immer noch alleine da....frecherweise habe ich die alle eingesammelt und auf dem Pooldeck depoinert  

Zitat von Dellfan

Mich stören die paar Kunststücke auch nicht. Genug Liegen sind auch da. Ich würde die Liegenreservierer abstrafen, Livekameras montieren und Abends im Fernsehen vorstellen. Sind ja auch viele die die Raucher verbannen wollen. Wir haben zum Glück mehr Sonnentage als z.B. in Braunschweig ( über 100 Stunden ).

Du darfst in Deutschland nicht mal Einbrecher online stellen, und da willst du Liegenreservierer an den Pranger stellen? Die klagen sich die Reise dann auch noch zurück!

Als wir im Oktober auf der Stella waren, stellten wir fest, das dass Hinweis - Schild für Liegenreservierer fehlte. Deck 12.
Nach nicht belegen innerhalb von 20 Minuten wird alles weggeräumt oder so ähnlich.
Laut EM darf es keine Liegenpolizei mehr geben. Man sieht was daraus wird.

Wenn wir reservieren, liegen wir nach dem Frühstück also von ca 9Uhr bis zum Kaffee ca. 16Uhr auf unseren Liegen. Sollte ein Video über uns gezeigt werden wäre uns das sowas von egal. LG Bernd

Ich findes es einfach UNMÖGLICH und peinlich Liegen mit irgendwelchen persönlichen Dingen zu markieren, um dann in Ruhe zum Frühstück zu gehen oder ins Bett krabbeln.
Wie erklären Liegenreservierer ihr Verhalten?
Marie

Wir wollen gern den ganzen Tag in der Sonne liegen. Wenn wir vom Frühstück kommen sind schon alle Liegen, die den ganzen Tag Sonne haben, reserviert. Daher zwei eigene Handtücher, dazu die Kampfsportzeitung und ein russisches Buch draufgelegt. Lieber asozial handeln und unseren Lieblingsplatz haben, als ohne dazustehen. Dies stört sicher einige Gäste. Uns stören aber auch viele Gäste, die Abends in unpassender Kleidung zum Essen gehen und wir können das auch nicht ändern. LG Bernd
PS. Auf Mein Schiff ist genügend Platz, da haben wir noch nie reserviert.

Darauf antworte ich jetzt nicht.
You never get a second chance to make a first impression!

Marie