Erfasst die Finanzkrise auch AC?

Hallo Christian,

darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht.

Falls wir jetzt wirklich in eine Rezession rutschen, und wenn man die derzeitigen Nachrichten verfolgt, muss man das wohl annehmen, wird auch AC davon sicherlich nicht verschont bleiben. Kaufzurückhaltung setzt in der Regel bei den Dingen ein, die verzichtbar sind, also Luxus. Da eine Kreuzfahrt in meinen Augen ein Luxus ist, wird sich diese Kaufzurückhaltung auch auf die Buchung von Kreuzfahrten auswirken. Ich vermute mal, dass AC die vorhandenen Schiffe immer noch genügend stark ausgelastet bekommt (über mehr Just-Buchungen), aber ob nicht vielleicht der Service zurück gefahren wird, oder sich die Preispolitik ändern wird?

Interessanter dürfte die Frage sein, ob bei einer weltweiten Rezession noch ein genügend großer Markt für all die geplanten Neubauten verbleibt, oder ob da nicht der ein oder andere Neubau storniert wird.

Was ich nicht so ganz verstanden habe, war Deine Frage, Zitat: "Oder ist dies alles Egal, da die Holdings Costa oder Carnival einspringen?"

Warum sollte das egal sein, oder glaubst Du das Costa oder Carnival von der Finanzkrise verschont werden?

Gruß
Jürgen

Naja, die Carnival Aktie an der Börse ist im Verlauf der letzten Monate natürlich auch massiv gefallen und somit dürfte Konzernweit nicht viel Geld vorhanden sein um schwächelnde Marken zu stützen.

Falls die Finanzkrise wirklich ein Problem für die Resiebranche sein wird, wird es nicht nur AIDA oder sonst wer treffen. Nach 9/11 gingen mehrere Reedereien Konkurs...

Nochwas zum Thema wachstum: einmal muss doch eine Grenze erreicht, wenn nicht sogar überschritten sein. Jährlich Zig Neubauten mit Zigtausend Bettenkapazität...dies kann doch nicht ewig gut gehen.

Zitat

Original von condor
Die werden selbst früher oder später mit dem Problem konfrontiert, wobei Carnival damit schon konfrontiert sein dürfte..

Schon richtig, zumal AC mit Sicherheit als ProfitCenter gesehen wird...

Aber 'an sich' profitable PC stützt man auch gerne mal eine Zeit lang.

Und bisher war die Local Contribution die AC an die Mutter abgeführt hat mit SICHERHEIT führend im Vergleich zu andern Sparten/marken im Konzern.

Ich stelle mir auch die Frage, ob die Finanzkrise die Finanzierung der Neubauten beeinträchtigen könnte.

Eine Ursache der Finanzkrise ist das zusammengebrochene Kreditsystem.
Banken geben momentan kaum noch Kredite bzw. kündigen diese.
Unter diesem Aspekt könnte auch AC ein Problem mit der Finanzierung der Neubauten bekommen und müsste diese evtl. verschieben.

Du kannst davon ausgehen, dass auf jeden Fall alle Schiffe für die Bauzeit bis zur Ablieferung durchfinanziert sind. Vorher bestellt kaum ein Reeder ein Schiff bzw. fängt die Werft an zu bauen. Falls dies wegen der möglichen Zahlungsmodalitäten überhaupt notwendig ist, da sowohl Ratenzahlung als auch Zahlung bei Ablieferung vereinbart werden kann.

Üblicherweise schließt man mit der Bauzeitfinanzierung auch gleich die Anschlussfinanzierung für bis zu 10 Jahre ab. Wenn man das nicht getan haben sollte dürfte es im momentanen Markt extrem schwierig sein, eine Finanzierung zu bekommen.

Wenn die sich nicht mal übernommen haben mit den vielen Neubauten.

Dann purzeln die Preise!!!

Möglicherweise ist die derzeitige Wirtschaftslage nicht gerade freundlich zu Unternehmen, die im Luxussegment ihre Ware anbieten?

Auf Urlaube (vor allem teure) verzichtet man schnell, wenn es die Finanzen nicht mehr zulassen...

Somit ist die Frage:
Kreuzfahrten - ein sinkendes Schiff?
oder auch
Wirtschaft - ein sinkendes Schiff?
oder möglicherweise auch
Der eigene Arbeitsplatz - ein sinkendes Schiff?

Alle, die die Finanz/Wirtschaftskrise (noch) nicht persönlich betrifft, beglückwünsche ich!

Hallo,
also gehört habe ich davon noch nichts. Ich habe auch noch auf keiner unserer Touren schlechte Erfahrungen (naja ich sag mal) mit Sauftouristen gemacht. Aber wenn es mal soweit kommt, ist AIDA, mich als Stammkunde los. Aber malt mal nicht den Teufel an die Wand. Schade wäre es allemal.

Hallo,

...die Probleme der Banken und Automobilkonzerne werden sicherlich auch mittelfristig die Reedereien belasten

...es ist sicherlich eine Frage der Zeit ,bis die älteren Schiffe verkauft werden

...es ist doch nicht zu übersehen ,daß "AC" schon heute im Besitz von "ÜBERKAPAZITÄTEN" ist

Gruss
Heizergruss

Zitat

...es ist sicherlich eine Frage der Zeit ,bis die älteren Schiffe verkauft werden

davon bin ich auch überzeugt.

man kann nur hoffen dass sie sich mit den neubauten nicht übernommen haben.

man sieht ja schon an einigen amerikanischen reedereien dass sie mittlerweile starke probleme haben...

Zitat

Original von Snowflake
man sieht ja schon an einigen amerikanischen reedereien dass sie mittlerweile starke probleme haben...

Zum Beispiel?
Die Amerikaner füllen ihre Schiffe nach einem gänzlich anderes Konzept, als es AIDA (noch) tut.

Gruß,
Dennis.

Hallo,

also ich gehe mal davon aus, daß es im Luxus-Segment, in dem AIDA unterwegs ist (zumindest preislich), ein paar Verschiebungen geben wird.
Man kann echt nur hoffen, daß die Rederei die aktuelle Krise und die enormen Verbindlichkeiten durch die Neubauten in irgendeiner Weise stemmen kann und nicht - im wahrsten Sinne des Wortes - untergeht.
Meyer verhökert seine Schiffe nicht unter Wert - die Verträge stehen alle. Daß da großartig nachverhandelt wird, kann ich mir auch nicht vorstellen. Denn auch die Werft hat ja ihrerseits Verträge mit hunderten Zulieferern gemacht.
Meiner Meinung nach sind die Neubauten eh alle viel zu groß geraten. Kleine Schiffe sind flexibler, lassen sich einfacher z.B. auch mal als Vollcharter verkaufen und fordern vor Allem viel weniger Personal, um sie am Laufen zu halten - andererseits steht nicht so viel Personal nutzlos rum, wenn der Pott mal 'ne Woche oder 2 irgendwo auf Reede dümpelt.
Die großen Dinger lassen sich nur schwer füllen, sind nicht so "nischenfähig" (Stichwort: Exclusive Touren, die exotische Häfen einschließen - geht nicht, da die Schiffe in vielen Fällen für die kleinen Häfen zu viel Tiefgang haben.).
AIDA hat außerdem das Dilemma, daß sie sich massiv Stammkundschaft vergraulen, wenn sie "Billig-Publikum" an Bord holen.

Zu allem Übel für AC kommt ausgerechnet jetzt eine handfeste Konkurrenz mit ähnlicher Zielgruppe auf den Markt, die ihrerseits erstmal eine Position im Markt finden muß und andererseits mit Sicherheit auch nicht mit Kapazitätsengpässen zu kämpfen haben wird.

Es wird also sehr spannend werden - für uns als Kunden vor Allem eins: billiger.
Die Preise sind jetzt schon so niedrig wie noch nie (2 Wochen Karibik incl. Flug und allen Zuschlägen gibt's jetzt schon für 1999) - wir sind sehr gespannt, wie weit das noch geht. Auch die Konditionen für JUST sind ja deutlich besser geworden - inzwischen gibt's ja Tour und Datum schon 1 Woche nach Buchung...

Nächsten Sommer wollten wir eigentlich Nordland machen - angesichts der aktuellen Preisentwicklung werden wir mit der Buchung aber noch eine ganze Weile warten...

Soviel dazu - aber das ist alles nur meine persönliche Meinung.

die eulen.

Meiner Meinung nach sind die Überkapazitäten (sollte es sie heute schon in dem Maße geben), allesamt hausgemacht. AIDA hat ein ehrgeiziges Neubauprogramm in Auftrag gegeben und der Annahme gefolgt, der deutschsprachige Kreuzfahrtmarkt würde einen ebensolchen Boom erleben wie vor Jahren (und teilweise noch immer) in den USA. Dabei wurde völlig außer acht gelassen, dass die Amerikaner nicht nur ein völlig anderes Lebensumfeld haben sondern auch eine völlig andere Einstellung zum Thema "Urlaub".

Zudem verstehe ich bis heute nicht, wie AC annehmen konnte, dass man tatsächlich diese wahnsinnigen Bettenkapazitäten Woche für Woche gewinnbringend füllen könnte – nur auf dem deutschsprachigen Markt. Sicherlich hat AC größtenteils dazu beigetragen, dass sich auf diesem Markt mehr Menschen für eine Kreuzfahrt interessieren. Aber werden Erstfahrer automatisch gleich zu "Stammfahrern"? Sind es tatsächlich so viele Menschen die sich sagen, "Och, Sylt und Timmendorfer Strand sind langweilig, wir fahren jetzt nur noch AIDA"?

Hinzu kommt, dass AC da ein Produkt verkauft, welches zu sehr auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten ist (eben auf den deutschsprachigen Geschmack). Wenn sie dieses Produkt so 1:1 bspw. in den USA verkaufen würden, so wäre damit dort niemand damit zufrieden (allein schon aufgrund der serviceorientierten Gesellschaft dort drüben). AC wächst im Grunde schneller als es der angepeilte Markt tut. Vielleicht hätte man eher ein weiteres Schiff aus der Aura/Vita-Reihe bauen können – etwas weiterentwickelt und ein, zwei Decks mehr.

Meine Prognose ist, dass die Schiffe nur noch über den Preis zu füllen sein werden.

Gruß,
Dennis.