Hier gibt es einen sehr ausführlichen Bericht über die Geschichte und das Werken heutzutage von MSC. ![]()
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/msc-der-ozeanriese
Interessant ist das MSC ein reines Pirvatunternehmen ist. Dies behinhaltet ja nicht nur die KF-Schiffe:
MSC, die Mediterranean Shipping Company, ist als Konzern ein Ozeanriese. Weltmacht in der Containerschifffahrt, die zweitgrößte Reederei überhaupt hinter Maersk, im Geschäft mit der Kreuzfahrt liegt man auf Platz vier und schält sich gerade auf Platz drei – allerdings mit einigem Abstand zu der mächtigen Carnival Corporation (Aida, Costa) und Royal Caribbean Cruises. Doch MSC wächst rasant und lässt seit Jahren immer neue Superlative vom Stapel, schwimmende Paläste, noch größer, noch schöner, noch pompöser. Der Mann dahinter, Gianluigi Aponte, indes ist ein Phantom, nahezu unbekannt, genau wie seine Familie. Sie tauchen nur auf, wenn neue Schiffe gebaut und getauft werden; in wuchtigen Inszenierungen wie an diesem wolkenverhangenen Tag in Frankreich.
Die Familie bedeutet alles bei MSC, ihr gehört der Konzern, sie steuert ihn, sie lenkt die Geschicke.
Und diese sind eine Expansion unter Volldampf. MSC ist mit 493 Büros in 155 Ländern aktiv, beschäftigt 70.000 Angestellte, 520 Containerschiffe fahren unter der Flagge der Apontes. Die Kreuzfahrtsparte hat allein 30.000 Angestellte und betreibt 17 Schiffe, bis 2027 sollen es 25 werden. Die Summe des letzten Investmentplans: stolze 11,6 Mrd. Euro.
Und seinen Anfang nahm es in Neapel:
Gianluigi Aponte wird 1940 geboren, lebt in dem armen Küstenort Sorrent. Seine Familie hat zuvor in der italienischen Kolonie Somalia das darbende Hotel Croce del Sud betrieben. Auch nach dem Krieg ist wenig Geld da, Aponte wird Matrose, heuert auf einem Schiff des Reeders Achille Lauro an, der Touristen zu den Inseln Capri und Ischia fährt. Das Leben ist hart, Nudeln und Muscheln, so die Legende, kocht man damals in Meerwasser. Immer noch nennen die Leute in Neapel Aponte den „Comandante“, schreibt in einem der wenigen Porträts das „Hamburger Abendblatt“. „Noch heute schätzen die Neapolitaner den zurückhaltenden Mann auch deshalb, weil er tatsächlich ein Mann der Meere ist.“ Aponte wird bald Kapitän auf einer der Linien, die im Golf von Neapel kreuzen.
Auf einem Schiff trifft er eines Tages Raffaela Denat, Tochter eines reichen Schweizer Bankiers. Sie heiraten, Aponte zieht nach Genf, wird Ende der 60er-Jahre Fondshändler – bei dem skandalgeschüttelten Bernie Cornfeld. Doch das Geldgeschäft liegt ihm nicht. „Ich war zeitweilig ziemlich unglücklich in der Schweiz“, sagt er einmal. Er träumt von einem eigenen Schiff.