Behinderte Kinder an Bord

StadtaffePierre

Zitat der Bordärztin

Man weiß eben nie, wie ein Mensch auf Seegang reagiert. Seekrank, was bei normalen Passagieren zu Übelkeit und Erbrechen führt, führt bei einem Epileptiker dazu, dass er seine Medis erbricht.
Die Folge wären Anfälle. Normler Weise würden die Ärzte diese Anfälle in den Griff bekommen.

Allerdings, sollte es dem Arzt nicht gelingen die Anfälle in den Griff zu bekommen, wird sie den Kapitän anweisen, den nächsten Hafen anzulaufen.

Das wird sehr teuer, Hafengebühren, ausgefallene Ausflüge am Zielort usw.

Die Reiseversicherung zahlt nur bei plötzlich auftretenden Erkrankungen, nicht bei bekannten Erkrankenungen.

Eigentlich wäre Fliegen genauso gefährlich, die Fluggesellschaften sind aber kulanter.

Kiwi

Zitat von karoloui

naja gerstern hatten wir dann nochmal einen kleinen niederschlag, wir haben reisepässe gemacht und mussten einen fingerabdruck machen. aber wie denn, wenn die finger zusammen gewachsen sind? es wurde in den antrag eingetragen dann ein anderer finger der linken hand genommen.

lg

karen

Karen: Auf ausnahmlos jeder unserer Reisen hatten wir bis jetzt Passagiere, ob nun alt oder jung, mit Handicap an Bord ( und damit meine ich nicht das golferische, falls mal wieder jemand meint, irgendwas ins lächerliche ziehen zu wollen ) Gerade auf einem AIDA Schiff ist man gut aufgehoben, insbesondere was Kinder betrifft. Im Gegensatz zu Land-Ferienclub übernehmen die Betreuung hier auch keine Möchtegern-Animateure sondern in aller Regel ausgebildete Fachkräfte von Erzieherinnen, Lehramtsanwärterinnen bishin zu Physiotherapeutinnen für Kinder, je nach Teamzusammensetzung.

Was das mit den Fingern betrifft: Das ist doch kein Rückschlag! Das Ausweichen auf andere Finger ist gang und gäbe und sogar sehr häufig - z.B. bei Verbrennungen etc. Du glaubst gar nicht, wieviele Personen auf andere Finger ausweichen müssen in ihren Pässen, entweder weil ein Finger fehlt (egal ob Unfall oder angeboren etc ) oder eben weil kein Fingerabdruck aufgrund von Verbrennungen, Verätzungen gültig wäre.

Das wird ein bestimmt ganz toller Urlaub, insbesondere für Deinen Sohn !!! Wiegesagt, meldet Euch kurz beim Restaurantleiter bzgl. der Kennzeichnung der Speisen ( man führt Euch gerne herum und zeigt Euch alles ) - evtl. müsstet Ihr auf der Kabine auch schon eine entsprechende Info liegen haben ( sofern Ihr Allergien, Behinderung etc vorher gemeldet habt) - falls nicht, wendet Euch an die Rezi.

Ganz lieben Gruß Tine

@ Karen: Hab keine Angst! Das wird bestimmt ein schöner Urlaub!!!

Klick Dich schon mal in Deine Reise hier im Forum ein und Du wirst sicherlich viele nette Leute kennen lernen, die bestimmt nicht blöd gaffen und Euch eher noch unterstützen.

Lieben Gruss

Ute

Karen

Dumme Menschen gibt es leider viel zu viele auf der Welt. Die Gaffer oder auch die, die angst um ihre Kinder haben, wenn ein Kind mit einer Behinderung in einer Gruppe dabei ist, wird es immer geben.

Ich kenne es nur zu gut, dass wir von einigen Menschen gemieden wurden, weil mein Bruder eben auch die Behinderung hat. Trotzdem hatten wir immer einen schönen Urlaub, Probleme hatten höchstens die anderen.

Ihr werdet sicher einen schönen Urlaub auf AIDA haben, genießt den Urlaub einfach und laßt die dummen Menschen links liegen.

VG

Kiwi

In der Öffentlichkeit hat sich schon einiges getan, im Umgang mit Behinderungen.
Je offener eine Gesellschaft damit umgeht, desto eher wird eine Behinderung
als dazugehörig empfunden. Früher wurden Kinder mit Down-Syndrom oder
Autisten am öffentlichen Leben vorbeigeschleust.

Mich hat es für Karen´s Sohn sofort sehr gefreut, dass er Ferien auf der Aida
machen kannn. Das wird bestimmt ein Erlebnis für ihn.

Menschen die wenig mit Behinderten zu tun haben, erschrecken auch oft über
manches Schicksal und brauchen dann einige Momente um ihre Blicke wieder
zu ordnen. Doch ich finde wenn man sich dann wieder gesammelt hat, sollte man
ein Lächeln hinterher schicken und eine Sekunden in Demut verweilen, daß man
selbst gesund ist.

Mit meinem Mann war ich einmal 3 Wo in der Karibik. Nach 2 Wo sagte ich ihm am Strand,
daß mir irgendetwas abgeht. Er war empört und meinte, du hast doch alles.
Ich wurde nachdenklich und spontan wusste ich was es war. Ich platzte heraus,
dass es hier keine Krücken und Rollstühle gäbe. Er lachte und schüttelte den
Kopf, nahm mich in den Arm und sagte nur:"Du und deine Arbeit..."

Fur mich ist eine Gesellschaft ohne Behinderte nicht normal...

Auch ich würde mich freuen von Karen zu hören, wie es ihnen auf der Reise ergangen
ist.

LG Gaby

Zitat von karoloui

Gaby, arbeitest du in diesem bereich? villeicht können wir uns zu diesem thema austauschen.
liebe grüße

Es ist eine Gesellschaft mit mehreren Reha-Kliniken, für die ich arbeite.
Jedoch arbeite ich nicht im medizinischen oder sozialen Bereich.

LG Gaby

@ kiwi
also auf der einen seite hat die ärztin schon recht aber irgendwie hört sich das alles nur theoretisch an,weil ja nicht jeder empfindlich für seegang ist.liegt immer an dem menschen selbst.schwierige sache halt :-/

Ich freue mich, dass Du diese Reise mit Deinem Sohn vor Dir hast. . Ich glaube heute sind doch fast alle

Mit-Menschen so sensibilisiert, dass niemand eigentlich mehr "gafft" Nimm es niemandem übel, wenn er guckt, denn nur

was man ansieht, wird man auch verstehen. Nur weggucken ist heute auch schon so beliebt und gefährlich geworden,

da ist es besser, man sieht hin, und wie vorher schon geschrieben, schickt ein Lächeln rüber, dann kommt auch das Verstehen.

jeder, der gesunde Kinder hat, weiss sein Glück doch heute zu schätzen und die meisten, die rüberschauen, tun das nicht

aus böser Neugier, sondern bestimmt auch, weil sie echt Anteil nehmen und auch immer sofort helfen würden und sich freuen, wenn

bei Euch alles klappt. Scheue Dich nicht, um Hilfe zu fragen. !! Schöne Vorfreude wünsche ich Euch noch .

Bella

Hallo Karen :o)!

Vielen lieben Dank, dass Du Dich nach der Reise nochmal zurückmeldest und uns Deine Erfahrungen geschildert hast ! Wünsche euch noch viele tolle Reisen (gegen Seekrankheit gibt es doch einiges ;o)) Danke auch für die PN

Lieben Gruß und alles Gute Tine

wow,das hört sich ja echt süß an.dann kann man ja aida nur weiterempfehlen,auch für menschen mit behinderung!

Dass AIDA bei Epilepsie von der Reise abrät bzw. irgendwelche Risiko-Ausschlussklauseln macht, stimmt so nicht (mehr). Ich war letztes Jahr und gehe auch dieses Jahr wieder mit einer Freundin an Bord, die Epileptikerin ist. Das haben wir auch im Schiffsmanifest angegeben.
Ggf. ist das bei Kindern/Jugendlichen anders, meine Freundin ist erwachsen. Aber es lohnt sich zumindest nachzufragen.
Meine Freundin hatte übrigens auf der Reise trotz 6 Std. Zeitverschiebung und einem Tag mit etwas Seegang überhaupt keine Probleme. Wir haben vorsorglich doppelt soviel an Medikamenten mitgehabt, wie sie für die Reise brauchte, und diese dann überall deponiert - in der Kabine, im Landgangs-Rucksack, in jeder Hosentasche und auch einen Beipackzettel im Hospital (falls doch z.B. der Rucksack an Land geklaut wird und an Bord ein Notfall eintritt und man nicht mehr in die Kabine kann, hätte der Bordarzt den Wirkstoff gewusst und htte für den nächsten Hafen ein Rezept ausstellen können).
Bei Zeitverschiebung sollte man aber vorab mit dem Neurologen einen Plan machen, um die Einnahmezeit der Medikamente schon vor der Reise schrittweise der Zeit im Zielgebiet anzupassen.

Hallo,

wir fahren das erste Mal mit der ganzen Family im Juli ÖMM und sind schon echt gespannt. Unser großer Sohn (fast 18) wird mitreisen. Er ist Autist und hat gleichzeitig Epi, die aber sehr gut eingestellt ist. Anfälle hatte er zum Glück schon mehrere Jahre nicht mehr. Darum denke ich auch, dass das nicht unbedingt jetzt wieder auftritt. Trotzdem, sicher ist man ja nie.
Eine Auslandskrankenreiseversicherung habe ich auch schon abgeschlossen, aber da habe ich vorher genau nachgefragt, ob im Falle seiner schon vorhanden Krankheiten eine Absicherung da ist, da sagte man mir, dass das egal sei, ob die Krankheit schon vorher da war oder nicht. Dann hoff ich mal, dass das im Notfall auch so ist.
Eure Berichte sind wirklich Klasse . Da kann man ja ganz beruhigt ran gehen. Leider ist Sohni auf Begleitung angewiesen. Er würde ansonsten viele Leute einfach anquatschen und braucht sehr enge Betreuung. Und leider hat er keinen Orientierungssinn, was auf so einem großen Schiff für ihn auch nicht einfach sein dürfte.

Was wird denn so mit älteren behinderten Jugendlichen gemacht? Gibt's da auch spezielle Programme oder so?

L.G. Heike

Habe bisher erst einen am Schiff gesehen, der hat überall mitgemacht und sich immer zu allen Leuten gesetzt und diese unterhalten.
Weiß aber nicht, was der genau hatte. Hat einfach sehr kindlich und kommunikativ gewirkt und sich beim Sprechen schwer getan.

Was spezielles bietet Aida nicht, die Angestellten haben ja auch nicht die Ausbildung dafür.

Für die älteren gibt es glaube ich nichts spezielles.

War letztes Jahr mit meiner Tochter auf der Aida, sie ist von Geburt an behindert.

Sie war völlig begeistert und würde irgendwann gerne wieder fahren.  Schaun mer mal. Kommt Zeit kommt Rat.


Sie haben es doch schon schwer genug. Schenken wir Ihnen doch auch das, was wir wollen - nämlich etwas von der Welt zu sehen......   

Hallo,
Meine Tochter hat auch Epilepsie. Sie ist aber gut eingestellt und seit 6 Jahren anfallsrei. Gegen Seekrankheit hatte ich was pflanzliches mit. Pflaster etc. durfte sie ja nicht nehmen in Verbindung mit den Epi- medis. wir haben es aber nicht gebraucht. das wichtigste ist das Notfallmedikament ( bei uns Tavor) und di Auslandskrankenversicherung.
Mach dir nicht so den Kopf. das wird bestimmt total schön und deinem Sohn wirds bestimmt gefallen.

Lg
suse