Kanadas Ostküste- 25.07.2019 Sydney/ Cape Breton Island

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Kabinenkategorie
Balkonkabine
Reisedatum von
19. Juli 2019
Reisedatum bis
2. August 2019

25.07.2019 Sydney


Um sechs Uhr schaue ich wie jeden Morgen gespannt auf den Balkon. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich die Landschaft über Nacht verändert hat. Ich sehe allerdings nichts. Das Schiff gleitet durch eine dicke Nebelwand. Auch mal schön. Das schafft eine mystische Stimmung.


Nach einem gemütlichen Frühstück im Selection Restaurant haben wir heute viel vor. Wir haben den AIDA Ausflug SDY 11A gebucht. „Wunderschön - der Cabot Trail.“ Der Cabot Trail gilt als einer der schönsten Highways der Welt. Die Insel, auf der er liegt - Cape Breton Island - wird jährlich zur schönsten Insel Nordamerikas gewählt. Und schafft es laut unserem deutschstämmigen Reiseleiter Joe auch immer in die Top 5 der Welt.


Wir haben heute Traumwetter. Blauer Himmel und Sonnenschein. Und falls man mal nicht so viel Glück haben sollte, kann man sich an die Redewendung auf Cape Breton Island halten: „Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, warte einfach 10 Minuten“.


Sydney ist ein nettes kleines Städtchen mit den für Kanada typischen Holzhäusern. Wir fahren aus der Stadt und dann tatsächlich auch ein kleines Stück über den berühmten Transkanada Highway, der 6.000 KM bis zum Pazifik führt.


So weit wollen wir heute aber nicht. Daher verlassen wir den Highway wieder und fahren entlang schöner Buchten und dichter Wälder bis zum St. Anne‘s Lookout mit einem fantastischen Ausblick über die gleichnamige Bay.


Nach kurzer Fahrt halten wir erneut, diesmal am Gaelic College. Dort dürfen wir aufgrund des laufenden Schulbetriebes nicht in die Gebäude, aber dieser Stop ist auch eher für die dringenden körperlichen Bedürfnisse gedacht. Dafür gibt es genau zwei Toiletten, die sich Männlein und Weiblein teilen. Wir gehen lieber schnell hinunter zum See und genießen die Aussicht.


Weiter geht die Panoramafahrt durch schöne grüne Wälder und hin und wieder dem einen oder anderen hübschen Holzhäuschen. Alle mit perfekt getrimmten Rasen davor. Laut unserem Reiseleiter ist das Rasenmähen des Kanadiers zweitliebstes Hobby. Welches an erster Stelle ist, verrät er aber nicht.


Wir kommen in den Nationalpark, der dann auch mit schönen Ausblicken über die Steilküste aufwarten kann. Es folgt ein kurzer Stop bei der Keltic Lodge. Der Bus fährt uns praktischerweise bis ganz nach oben und wir können gemütlich nach unten schlendern. Immer wieder den tollen Ausblick auf beiden Seiten der Landzunge vor Augen.


Weiter geht es zum Ingonish Beach. Dort gibt es große Kieselsteine, aber ab dem Wassersaum ist alles nur noch Sand. Dort baden auch Leute. Die kleine Imbissbude hat heute nur Eis im Angebot, was aber von vielen Businsassen gerne angenommen wird. Ist es doch bereits 14.30 Uhr und der Magen knurrt. Nach 30 Minuten geht es weiter zu einem Restaurant namens Coastal Restaurant and Pub im Ort Ingonish. Für uns Städter sind die Orte hier eigentlich fast nicht als solche zu erkennen. Sind das doch kaum mehr als weit verstreute Gebäude entlang der Strecke.


Vor dem Restaurant warten wir noch etwas, während Drinnen alles für unsere Reisegruppe bereit gemacht wird. Angekündigt wurde ein kleiner Imbiss. Also wurden die Erwartungen kräftig nach unten geschraubt. Aber nein, es gibt ein großes Buffet mit Muscheln, großen Mengen von allem, was für ein selbst belegtes Sandwich benötigt wird, und zwei absolut tollen Suppen. Maissuppe und die beste Seafood Chowder meines Lebens. Chowder gibt es generell mit Muscheln oder auch mit Seafood und es handelt sich dabei um eine dicke sahnige Suppe mit viel Einlage. Wirklich lecker. Und hier ganz besonders! Das sage ich auch dem Wirt, der sich über das positive Feedback sehr freut. Das Essen und Eiswasser sind im Ausflugspreis bereits enthalten. Wir trinken gegen Zuzahlung noch Moosehead Radler, also Elchkopf Radler, dazu. Bestellt haben wir das Getränk wegen des netten Namens. Es stellt sich dann als auch sehr leckeres Radler mit einem Touch von Grapefruit heraus.


Jetzt geht es leider schon wieder zurück, wird die Fahrt zum Schiff doch mit rund 2,5 Stunden veranschlagt. Auf der Fahrt erzählt uns unser Reiseleiter Joe in perfektem Deutsch vieles über Land, Leute und Kultur. Er war selbst vor rund 10 Jahren nach Kanada gereist und dann auch gleich geblieben. Praktischerweise erzählt er uns jetzt auch vieles, was man über eine Übersiedlung nach Kanada wissen muss. Bei den niedrigen Immobilienpreisen ist das wirklich eine Überlegung wert.


Ansonsten gibt es auch viele Tiere auf Cape Breton Island. Ca. 450 Paare von Weißkopf Seeadlern, 5.000 Elche allein im Nationalpark,

mehrere tausend Schwarzbären, keine Grizzlies. Dann Otter, Biber, Dachse, Luchse, Coyoten. Davon sehen wir einen Adler und zwei Füchse. Und zumindest einen großen Biberbau.


Zurück am Schiff bedanken wir uns bei Joe mit einem großzügigen Trinkgeld und kommen als letzter Bus vor der Abfahrt auf das Schiff. Wir ziehen uns schnell um und schauen uns noch das Auslaufen an. Bis zum Ende des zweiten Auslaufsongs können wir auf dem Balkon bleiben, dann wird es Zeit für das Selection Restaurant.


Heute ist das Thema „Steakhaus“. Gut, dass wir rechtzeitig reserviert hatten. Heute Abend ist alles ausgebucht. Nach Angaben des Maitre haben 90 Gäste gebucht. Es ist unser erstes Mal beim Steakhaus Abend im Selection und so sind wir etwas überrascht, dass es kein Essen á la carte gibt. Es gibt zwei Menüs zur Auswahl, die sich nur in der Anzahl der Gänge unterscheiden. Das heißt, das 6 Gang Menü beinhaltet auch die Speisen des 3 Gang Menüs. Es ist alles gut und reichhaltig. So reichhaltig, dass wir nicht alles schaffen. Nun ja, Lunch gab es ja auch erst gegen 15.30 Uhr. Das konnten wir bei der Reservierung noch nicht ahnen. Der Service ist wie immer klasse und so verleben wir einen schönen Abend.


Eigentlich wollte ich noch zur Late Night Kunstauktion in der Nightfly Bar um 22.15 Uhr, aber dafür sind wir jetzt doch zu müde. Also noch kurz auf den Balkon und dann gute Nacht!