"Skandinavische Städte" 2019 (Teil 5) // Göteborg, altes Stadtviertel "Haga", Saluhallen etc., Pippi Langstrumpf und ein Bärendienst... //Der etwas andere Reisebericht..., Fakten und Kurioses // - dies sind die Reiseerlebnisse des Teddy Kaufhof...

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Kabinenkategorie
Balkonkabine
Reisedatum von
29. Juni 2019
Reisedatum bis
6. Juli 2019

Göteborg


Kai 751, Stadtteil Arendal. 14 Straßenkilometer außerhalb und noch dazu an der anderen Uferseite liegen wir vom Stadtkern der zweitgrößten Stadt Schwedens entfernt.


Dieses Ziel aber werden wir gleich für 11,99€ mit dem Shuttlebus erreichen. Die kommen aber erstmal gar nicht damit nach, die landganghungrigen Leute in die Stadt zu karren. Lang ist die Schlange, die sich um das Volvo-Museum zieht. Und das „ziehen“ ist wörtlich zu nehmen, -verdammt windig hier. Aber bitte, eine Attraktion also, das Volvo-Museum, liegt direkt vor der „Tür“. Da wollen wir aber nicht hin, -nen altes Auto haben wir schon zuhause stehen.


Teddy war noch nie in Göteborg und so hat er sich für die Stadt und damit gegen die Umgebung mit den Schären, diesen eindrucksvollen Relikten der Eiszeit, entschieden. Aber ist das auch die richtige Entscheidung? Nun, abgerechnet wird zum Schluss…


Zentral am Gustav Adolfs Torget,

benannt nach dem Gründer der Stadt, deren Geschichte im 15. Jahrhundert begann, entlässt man uns zur Entdeckungstour. Sogar historisch also macht dieser Startplatz für den Beginn unserer Tour Sinn.


Teddy hat da mal was vorbereitet. Und so instruiert, treibe ich unsere Leute los. Erstmal südwärts, über die Östra Hamngatan zum Markt, den Saluhallen.


Ein historisches Gebäude ist es und von innen sieht man die Stahlbögen einer interessanten Dachkonstruktion.


Innen aber finde ich es für meinen Geschmack auch ein wenig zu „Schickimicki“. Meist sind es in sich geschlossene Verkaufsstände mit eher hochpreisigen Delikatessen.


Für den Liebhaber sicher schön, aber Teddy ist mehr so ein einfacher Typ, dem hier das Marktfeeling fehlt. Ist halt Geschmackssache. Essen kann man hier sicher auch gut, aber damit kann man den Teddy ja ohnehin nicht aus dem Rucksack locken…


Also geht es nun schnell weiter am Graven entlang, einer Gracht die hier damals die Holländer -"wohl gewohnheitsmäßig"- gebuddelt haben. Nächstes Ziel ist die Fischhalle „Feskekörka“.


Die erinnert in ihrer Bauweise an eine Kirche, aber drinnen gibt es natürlich Fisch und andere Meeresfrüchte. Wie schon in den Saluhallen alles sehr gediegen hier und wenig rustikal, fast untypisch, also anders als sonst… Zwei Frauen vom Schiff, die uns eine zeitlang mehr oder weniger begleiten, denken wohl ähnlich und können am Ausgang mit den Worten: „Da sind wir aber schnell durch gewesen…“ ihre mangelnde Begeisterung kaum verhehlen. Das ist jedenfalls auch nicht der Platz wo ich, der bisher so erfolglose Angler, einkaufen kann und es dann als selbstgefangen anpreisen kann. Wer glaubt mir schon, dass ich ne Auster gefangen habe…


Auf dem Weg zum alten Viertel Haga treffen wir auf eine Stadtrundgangtruppe von Aida. Die versammeln sich gerade an einem Brunnen und da will der Teddy mal hören, ob er da was Brauchbares aufschnappen kann. Da die Schweden damals groß im Erz- und Eisengeschäft waren, stand hier wohl früher mal eine Waage für Eisen, -aber davon ist nun nichts mehr da. Ersatzweise nutzt man den Platz jetzt für diesen Brunnen.


Schön, aber diese Info ist ohnehin mehr für die Kategorie: „Hat der Teddy schon spätestens Morgen wieder vergessen…“


Unschwer klingt durch, dass ich bisher, anders als sonst, noch nicht so den richtigen Draht zu dieser Stadt gefunden habe. Meine Erwartungshaltung findet bisher noch keine rechte Deckung mit dem Erlebten. Mal sehen, ob dies nun anders wird, in dem alten Stadtviertel Haga, das auf der Aida-Hafeninfo noch nicht einmal erwähnt, geschweige denn eingezeichnet ist. Sollte es aber, denn es ist ganz nett hier. Allerdings beschränkt sich der Tourismus hier auf eine Straße, der Haga Nygata.








Und tatsächlich sind es hier die vielen kleinen hübschen und interessanten Details bei diesen Holzhäusern, die den Teddy zunächst mal in seiner allgemeinen Unzufriedenheit mit dem bisherigen Verlauf besänftigen.


Eine unglaubliche Entdeckung bestärkt mich dabei in der Meinung, als „Reiseteddy“ doch alles richtig gemacht zu haben. Unfassbar! Da sitzt ein tierischer Kollege von mir und muss den ganzen lieben langen Tag „fix“

Seifenblasen in die Lust „pusten“…


Die arme ausgebeutete Verwandtschaft. Kommt daher der Ausdruck „einen Bärendienst erweisen“? Auch der Ty ist erschüttert und wendet sich angstvoll ab. „Teddy, ich verlasse hier auf keinen Fall den Rucksack, -sonst kommt noch einer auf dumme Gedanken. Und außerdem bin ich kurzatmig…“

Und überhaupt, die Verwandten werden hier offenbar alle ausgebeutet, an diesem unheimlichen Ort, wie auch diese „Fellschneider“ hier…


Im Land von Pippi Langstrumpf wird noch eine entsprechende Tasse gekauft und auch eine hiesige Weihnachtskugel, die uns fortan wahrscheinlich jedes Weihnachten an dieses schreckliche Erlebnis mit dem „Bärendienst“ erinnern wird. Aber Weihnachten ist ja auch die Zeit der Dankbarkeit…


Über dem Stadtviertel thront eine Festung, Skansen Kronan.


Auf geht`s, jetzt zeige ich mich mal so richtig dankbar. Teddy will euch mal was zurückgeben und hat da einen Plan. Ihr schleppt mich jetzt da hoch und dafür dürft ihr dann mit mir von oben über die Stadt schauen. Vertikal gehen die Stufen hoch, -das spart sicher Zeit.


Oben angekommen denke ich erst, dass es der prustende Träger ist, der hier so pfeifende Geräusche von sich gibt. Tatsächlich aber ist es der doch recht frische Wind, der ja auch heute Morgen schon an der Shuttlebushaltestelle eher störend war. Innenbesichtigung ist hier oben übrigens Fehlanzeige und der Blick jetzt auch nicht so dolle. Alles ziemlich weit weg von hier. Besser wäre es sicher von dem Freefall Tower, einem Fahrgeschäft, was ich in einiger Entfernung erkenne. Das wird wohl zum großen Vergnügungspark am Liseberg gehören. Na ja, jetzt sind wir hier und auch gleich wieder weg. Tut mir leid, dass konnte ich ja nicht ahnen, erwidere ich, als der Träger beim Ende vom Abstieg auf die stolze Zahl von gezählten 192 Stufen verweist.


Zurück geht es am Dom vorbei erstmal wieder zum Gustav Adolf Torget und dahinter nun in das große Einkaufszentrum Nordstan. Aber es ist nicht die Sehnsucht nach Shopping, die meine Leute hier hinein treibt, sondern ein anderer Drang… Nachdem sich diese Örtlichkeit, natürlich am anderen Ende des Riesengebäudes, finden lässt und sich auch hier der Euro zur Problemlösung bewährt, stellt der Teddy fest, dass es gar nicht mal so schlecht war, durch die ganze Halle an das andere Ende gelaufen zu sein. Von hier führt eine oberirdische Glasröhre direkt zu einem Teil der Marina, nahe bei der großen Brücke Götaälvbron über die wir heute Morgen hier eingefallen sind.

Links liegt die Oper und vor uns legt gerade ein Ausflugsdampfer ab.


Oder ist es ein Museumsschiff? Gut möglich, hier beim Maritima Centrum, dem größten schwimmenden Schiffsmuseum der Welt. Etwas weiter erkenne ich ein Riesen-Segelschiff, welches hier offenbar als Hotel dient.


Jedenfalls liegt das hier und ob es nochmal wegfährt, weiß ich nicht.


Und hier ist dann auch das Lippenstiftgebäude,


von welchem man eine tolle Aussicht auf den Hafen und die Stadt hat. So heißt es, ganz angelehnt an das deutsche Wort „ausblicken“, dann sinnigerweise auch „Götheborgsutkiken“. Oben sind sogar kleine Fenster die man zum Fotografieren öffnen kann. Das alles erkennt der Teddy aber nur von unten, denn obwohl ich hoch und heilig einen Aufzug statt Treppen verspreche, lassen die sich nicht mehr zu diesem Trip bewegen. Eine Entscheidung die sie später übrigens bitterlich bereuen.


Jetzt geht es also derart unverrichteter Dinge und in der Meinung ein Highlight versäumt zu haben, ab zur Bushaltestelle. Wider Erwarten kommen wir hier dann auch recht zügig weg, aus der Stadt, die Teddys Erwartungen eher nicht erfüllt hat.


Alles kann man sicher nicht sehen, aber ich bin der Meinung, mit meiner Route einiges abgedeckt zu haben. Und da ich ja immer auch und vor allem an der Entdeckung kleiner, scheinbar unbedeutenden Details interessiert bin, die man meist erst aus der Nähe bemerkt, kommt so ein Hop on Hop of-Bus oder eine Stadtrundfahrt für mich eher weniger in Frage. Da beschränke ich mich lieber auf das, was meine Leute erlaufen können. Soweit also die (fremden) Füße tragen…

Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet. Manchmal ist das ja so. Wenn man weniger erwartet, wie z. B. bei meiner letzten Reise von Limassol, dann entdeckt man dann doch Dinge, die man gar nicht erwartet hätte und die Erwartungshaltung ist schon mal getoppt. Ich will Göteborg kein Unrecht tun, es ist letztlich Geschmackssache, aber mein Ding war es im Großen und Ganzen eben nicht.

Doch was ist mir geblieben? Aus Haga eine Pippi Langstrumpf-Tasse und eine Weihnachtskugel. Dinge die mich immer daran erinnern, dass es hier einen Verwandten gibt, der tagein tagaus mit Seifenblasen Bärendienste leisten muss.

Ty und ich sind eher keine Malochertypen und schieben lieber ne ruhige Kugel mit unserem heimischen Pseudo-Job als Rennmäusewärter. Ich glaube, wir sind eher bärige Beamtentypen.


Bei der Ausfahrt sehen wir sie dann, einen Teil der Schären, die auch unseren Tag heute hätten prägen können.

Und auch meine Leute ärgern sich. Nicht weil sie sich für die Stadt entschieden haben, sondern weil sie nicht auf das Dach vom Lippenstiftgebäude gefahren sind, wo sie möglicherweise dies und auch viele weitere Dinge aus ganz anderer Perspektive und mit ganz anderen Augen hätten sehen können…


Wieder Länderwechsel in der nächsten Folge. Aarhus in Dänemark. Vermutet man so erst mal nicht, aber für den Teddy und seinen Anhang entpuppt es sich als wahres Highlight der Reise. Vor allem wegen der Zeitreise im Freilichtmuseum "Den Gamle By". Hier ist jeder Cent, jede Krone gut investiert...

Kommentare 1

  • Mir hat Göteborg damals auch nicht so gut gefallen vor allem war es bei uns kalt und regnerisch! Nur die Fahrt mit der Straßenbahn zu den Schären war schön, da es bei der Einfahrt und Ausfahrt nach Göteborg bei uns damals dunkel war. LG Gaby