Also ich habe mir gerade den Beitrag auf ARD angeschaut.
So sehr ich die Enttäuschung der Frau verstehen kann, so sehr habe ich Verständnis für die Entscheidung des Kapitäns.
Denn: Die Frau erzählt im Beitrag, dass ihr dementer Mann Raucher ist. Ich glaube, dass das wohl den Ausschlag für die Entscheidung gab, ihn des Schiffes zu verweisen.
Feuer an Bord ist kein Spaß und ein dementer Raucher an Bord stellt aus meiner Sicht eine äußerst schlecht kalkulierbare Gefahr für alle anderen Menschen auf dem Schiff dar. Da würde ich mich auch nicht auf Aussagen von Tochter und Ehefrau wie "Er raucht nur dann, wenn man ihm das erlaubt." verlassen. Gerade bei Demenz kann sich so ein gesittetes Verhalten ganz schnell ändern. Es gibt genug Beispiele dafür, was eine verirrte Zigarettenkippe auf einem Kreuzfahrtschiff anrichten kann.
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Wie gesagt, ich habe mit der Frau größtes Mitgefühl, kann die Schiffsführung aber verstehen.
Bei der Frage nach dem Umgang mit der Rückreise/Reisekostenerstattung habe ich gemischte Gefühle. Einerseits habe ich großes Mitleid mit dem älteren Paar, vielleicht war es wirklich deren letzte Chance auf eine gemeinsame Reise.
Andererseits stellt sich dann die Frage, ab welchem Alter oder welcher Erkrankung AIDA kulant sein soll, und ab wann nicht. Das stelle ich mir extrem schwierig vor, zumal die Reederei bei entsprechender Kulanz neue Konfliktfelder aufmachen würde. ("Aber die haben doch auch eine Erstattung bekommen! Wieso wir nicht?")
Am Ende des Tages kann ich mich schlecht auf die eine oder andere Seite stellen, finde aber, dass die Schiffsführung im Interesse aller anderen Menschen an Bord eine korrekte Entscheidung getroffen hat.