AIDAnova-Reise Norwegen & Dänemark 17. – 24. August 2024
Liegezeit: 08:00 Uhr - 20:00 Uhr
Alle Gäste an Bord: 19:30 Uhr
Liegeplatz: Seawalk
Ausflug „NFD21; Bootsfahrt auf dem Hjørundfjord“
Zeitrahmen: 08:30 Uhr – 13:15 Uhr
Anmerkungen:
Kein Reiseleiter / Hin- und Rückfahrt mit verschiedenen Bussen / Keinerlei Erklärungen während der Busfahrt / Keine Toilettenpause
Preis: 119,00 €
Gleich zu Beginn: Dieser Ausflug war zweifellos wunderschön und er verhalf mir durch unsere Begegnung mit einer Gruppe Grindwale mitten im Fjord zu DEM Gänsehautmoment der Reise. Da sie jedoch nur die Busfahrt sowie die Bootstour (mit einem kleinen Snack an Bord) beinhaltet, finde ich diesen Preis überteuert. Der Busfahrer erzählte überhaupt nichts und auch an Bord des Ausflugsbootes waren die Erläuterungen überhaupt nicht zu verstehen, sobald man sich während der Fahrt an Deck aufgehalten hatte.
Im strömenden Regen überquerte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Seawalk, der mich also trockenen Fußes über tiefes Fjordwasser leitete.
Bereits im Vorfeld hatte ich mir zu Hause die Route nach Bjørke, dem Ausgangsort unserer Bootstour, angesehen und dabei festgestellt, dass man sich am besten auf die linke Seite (Fahrerseite) setzt. Der Bus fährt direkt am Hornindalsvatnet entlang und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Pünktlich um 08:30 Uhr übergab ein AIDA-Scout uns Businsassen dem Fahrer mit den Worten, er könne jetzt losfahren. Und so fuhren wir im strömenden Regen von Nordfjordeid gruß- und wortlos los.
Wir passierten so manchen Tunnel und auf Höhe des Hornindalsvatnet bewies uns unser Fahrer zumindest ganz kurz, dass er tatsächlich eine Stimme hat. Er stellte sich kurz auf Englisch vor (den Namen habe ich allerdings nicht verstanden), teilte uns mit, dass er uns nach Bjørke bringen wird und dass wir auf der linken Seite gerade den Hornindalsvatnet passieren – den mit über 500 Metern Wassertiefe tiefsten See Europas. Und das war´s dann auch schon mit den Erklärungen.
Es folgte eine herrliche Landschaftsfahrt; glücklicherweise hörte der Regen auf und der Himmel zeigte – wenn auch wenige – blaue Lücken.
Nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir den Mini-Ort Bjørke. Wir wurden gebeten, nichts im Bus zu lassen, da wir ja woanders wieder ankommen und uns dort ein anderer Bus abholen wird.
Bis zur Ankunft des Bootes vergingen noch ein paar Minuten. Ich nutzte sie für ein paar Fotos einer pittoresken Kirche in landschaftlich reizvoller Umgebung, wie es immer so schön heißt.
Schließlich gingen wir an Bord eines relativ kleinen Bootes. Unsere Tour auf dem Hjørundfjord von Bjørke nach Øye begann. Somit folgten wir einem im weitesten Sinne geschwungenen S am südlichen Ende des rund 35 Kilometer langen Fjords, der zu den schönsten „Armen des Meeres“ im Fjordland Westnorwegens gehört.
(Bjørke bleibt hinter unserem Ausflugsboot zurück.)
An seiner Ostseite begleiteten uns auf nahezu der gesamten Fahrt hohe, sehr beeindruckende Felsformationen wie diese hier zum Beispiel:
Ein kurzer Regenschauer ließ uns Gäste kurzzeitig unter Deck gehen, wo es viel geräumiger war als ursprünglich erwartet. Wer wollte, konnte sich mit kostenlosem Kaffee und kleinen, abgepackten belgischen Waffeln stärken. Eine kleine Auswahl kalter Getränke gab es auch; diese waren jedoch kostenpflichtig.
Mitten im Fjord hielt der Kapitän schließlich unser Boot an. Der Grund?! Jemand hatte eine dunkle Flosse im dunklen Fjordwasser entdeckt. Es wurden immer mehr Flossen, die sich einer größeren Gruppe Grindwale zugehörig entpuppten. Helle Begeisterung, nicht nur bei mir. Was für ein Erlebnis. Mal tauchten sie links, mal rechts auf, als wollten sie mit uns spielen. Mit gezückten Kameras hofften wir auf schöne Fotos. In diesen Augenblicken, in denen die flinken Tiere einen Teil ihrer garantiert zwei bis drei Meter langen Körper zeigten, wusste ich: DAS ist das Erlebnis meines Urlaubs. Momente, die ich niemals wieder vergessen werde. Es waren Momente voller Glück.
Irgendwann entfernten sie sich und auch wir setzten unsere Fahrt fort. Gegen 11:20 Uhr erreichten wir schließlich im wenigsten zaghaften Sonnenschein den kleinen Ort Øye. Fast hätte man meinen können, die Uhren würden hier etwas langsamer gehen.
Unser Bus war noch nicht da. Also erkundeten wir das Fjordufer, nahmen einen idyllischen Picknickplatz in Beschlag oder bewunderten die üppig grünen und wirklich ordentlich tragenden Obstbäume. Gesunde Apfelbäume säumten das Ufer. Hier sah ich auch zum ersten Mal einen Beeren- oder auch Kirschapfel. Die rötlichen Früchte erinnern an Kirschen, waren aber noch nicht ganz reif. Am kleinen Hafen von Øye sind auch sehr saubere, kostenfreie Toiletten zu finden.
Gegen 11:45 Uhr kommt schließlich ein Bus mit anderen Gästen von AIDAnova, die also die Bootstour von Øye zurück nach Bjørke machen. Wir stiegen ein und da sich sowieso jeder woanders hinsetzte als am Morgen, nahm ich auf der rechten Seite Platz, was sich wiederum als bessere Seite herausstellen sollte, wie ich während unserer Fahrt durch das nur wenige Kilometer hinter Øye beginnende Norangsdalen feststellen sollte.
Was für eine unglaubliche Natur in diesem Tal. Schneefelder, ein See, der durch eine Steinlawine zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand. Der Mensch, so klein. Die Kulisse, so gewaltig. Es ist so beeindruckend, dass ich einmal mehr Demut empfinde.
Irgendwann erreichen wir nach diesen zerklüfteten Bergen wieder übersichtlichere Regionen. Die Sonne scheint nach wie vor, auch, als wir wieder den Hornindalvatnet erreichen und gegen 12:50 Uhr wieder ankommen – und somit sogar noch früher als geplant, obwohl wir durch unsere Begegnung mit den Grindwalen etwas länger mit dem Boot unterwegs waren.
Vielleicht ist hier auch nur ein Zeitpuffer eingebaut, ich weiß es nicht.
Die Bootstour war wunderschön, die eindrucksvolle Landschaft entlang der Fjordufer unvergesslich (wie muss das erst bei Sonnenschein sein?) und natürlich die Grindwale.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, wenigstens das eine oder andere der während der Bootsfahrt gegebenen Erläuterungen zu verstehen. Aber das war an Deck leider nicht möglich. Und auch während der Hin- und Rückfahrt mit dem Bus fehlten mir Erläuterungen. Die paar Worte unseres Fahrers am Morgen waren die einfach zu wenig.
Wie eingangs bereits geschrieben: 119,00 € sind in meinen Augen für diese Tour zu teuer. Aber wer atemberaubende norwegische Natur erleben möchte, ist da goldrichtig.