Ja, auch wir waren bei dieser Liegenreservierer-Reise dabei. Ich glaube nicht, dass das Problem sich mit mehr Liegen beheben ließe. Für 1200 Liegen ist auf jeden Fall kein Platz und wer weiß, ob es nicht aus sicherheittechnischen Gründen (Rettungswege o. ä.) eine Obergrenze gibt.
Hier soll es ja nur um Dinge gehen, für die AIDA CRUISES nichts kann. Natürlich kann AIDA nichts dafür, wenn Leute meinen, eine einmal besetzte Liege stünde ihnen naturgemäß für den ganzen Tag zu. Und wenn keine Liege mehr da ist, bestünde dieser Anspruch automatisch auf zwei Stühle. Und als nächste Stufe ist dann der reservierte Sitzplatz in einer Außenbar (ein Bankplatz plus Stuhl für die Füße steht mir schließlich zu!), während ich gemütlich zum Essen gehe.
Wofür AIDA allerdings etwas kann, ist, inwieweit dieses Verhalten geduldet wird. Und da ist es vielleicht gut gemeint, wenn in der AIDAheute steht, dass man dem Personal melden soll, wenn eine Liege 45 Minuten nicht besetzt war, dann würde sie geräumt. Aber nicht gut gemacht. Erstens finde ich 45 Minuten eine viel zu lange Zeit, da dadurch tatsächlich der Eindruck entsteht, man hätte auch während der Frühstücks-, Mittags-, Kuchen und Hamburgerpause einen Anspruch auf (s)eine Liege. Und wer stellt sich schon 45 Minuten hin und beobachtet alle Liegen?!?
Ich habe keine Ahnung, wie AIDA das Problem lösen könnte, wenn die Leute sich wie auf dieser Reise beobachtet absolut uneinsichtig zeigen. Schon beim Frühaufsteherkaffee kann man beobachten, wie Liegen reserviert werden. Besonders gut hat mir das Pärchen mit den bunten Klammern gefallen, das sah so schön sauber und adrett aus, wie sie "ihre" Badetücher festgezurrt haben. Wenn es eine "Liegenpolizei" gäbe, fänden die militanten Liegenreservierer schon Mittel und Wege, um auch diese wieder zu umgehen. Man muss sich ja nur mit einem anderen brutzelnden Pärchen zusammen tun, und schon ist abwechselnd immer wieder eine Liege besetzt.
Meiner Meinung nach sollte eher um Verständnis geworben werden. Wenn diejenigen, die seit morgens in der Sonne liegen, die Liegen zum Mittagessen freigeben, haben diejenigen eine Chance, die bis dahin leer ausgingen. Und sobald Kaffee und Kuchen anstehen, sind wieder andere dran. Usw. usf. Wenn die Restaurants durchgehend geöffnet hätten, würde das auch im Chaos enden, wenn die Mehrheit meinen würde, "ihren" Platz reservieren zu müssen. Dadurch, dass ein häufiger Wechsel stattfindet, bekommt jeder irgendwann einen Platz, auch wenn nicht ein garantierter Platz für jeden in jedem Restaurant vorgehalten wird. Ähnlich ist es mit den Draußen-Möglichkeiten - Sonnendeck mit Liegen und Stühlen, die Seitendecks, überdacht auf Deck 6 und dann noch die Möglichkeiten im Heck. Da ließe sich schon für jeden ein Plätzchen finden, da ja zeitgleich immer Leute in Restaurants, auf der Kabine oder sonstwo im Schiff unterwegs sind. Vielleicht wären ja mehrere Öffnungszeiten auf dem Pooldeck eine Idee ? "Bitte entschuldigen Sie, wir schließen das Deck in 10 Minuten für eine Viertelstunde. Bitte entfernen Sie Ihre Badetücher und sich von den Liegen und stellen sich auch nicht sofort zur nächsten Sitzung an und lassen anderen Gästen die Möglichkeit zur Lederhaut".
Am Ende hatten die Götter ja ein Einsehen. Gewitter in Abu Dhabi, Gewitter in Dubai - da löste sich das Liegenreserviererproblem ganz von alleine .