
Nachdem das Schiff Malaysia verlassen hatte, zeigte der Kompass einen Kurs von Süd-Ost, zunächst führte uns die Passage also erneut durch die viel befahrene Straße von Malaka. Unzählige - meist Frachtschiffe - begleiteten entweder unseren Weg oder kamen uns entgegen. Am nächsten Morgen, es war ein Seetag, waren wir am späten Vormittag wieder in Sichtweite zu Singapur. Nachdem an diesem - und übrigens auch am nächsten Tag - kein Landgang anstand, tat ich es den restlichen Passagieren gleich und machte es mir auf dem Pooldeck gemütlich. Achja so eine Schifffahrt ist schon was feines... auch wenn am 2. Tag auf dem Wasser - AIDAbella war inzwischen wieder zurück im Golf von Thailand, der Wind doch deutlich zunehmend auffrischte, und dies mit etwas Seegang einher ging. Für mich gehört das bei einer Seereise aber irgendwie einfach dazu.
Einen weiteren Tag später waren wir dann früh morgens an der Pier von Phu My, dem Ausgangspunkt für alle Ausflüge ins Umland bzw. nach Ho-Chi-Minh-City. Oder Saigon wie es früher hieß. Vietnam ist ein Land, welches mich schon immer fasziniert hat. Die wechselhafte Geschichte einerseits und - zumindest bis heute in meiner Vorstellung - das "Mystische". Also zögerte ich nicht, um von Bord zukommen, ich hatte direkt bei AIDA den Transfer nach "Saigon auf eigene Faust" gebucht. Also nur Busfahrt und dann ohne Guide die Stadt besichtigen. Allein die Fahrt dorthin ist durchaus ein Erlebnis, kommt man immerhin auch an großen Reisplantagen vorbei. Ho-Chi-Minh-City hat bei mir dann leider - nicht zuletzt aufgrund des gewaltigen Straßenverkehrs - schnell alles mystische eingebüst. Es ist am Ende doch eine weitere südostasiatische Großstadt, mit Hochhäusern, einigen kommunistischen und durchaus sehenswerten Wahrzeichen und vor allem unglaublich vielen Motorrollern. Und ich dachte schon, Bangkok wäre in dieser Hinsicht nicht zu toppen... Weit gefehlt ! Meiner Vorstellung nach müsste es in Saigon viele kleine, lebhafte Gassen geben. Doch am ehesten findet man dies noch auf dem Markt, welcher wirklich sehr sehenswert ist und allerhand schmackhaftes und skurriles bietet.
Doch der Reihe nach: Der Bus entließ uns zunächst am Bitexco Financal Tower, welcher für 200.000 vietnamesische Dong (nicht erschrecken, sind umgerechnet nur ca. 8 EUR) eine Aussichtsplattform bietet, von der man sich zunächst einen Überblick verschaffen kann. Ansonsten ist wohl zu erwähnen, dass man fast alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß entdecken kann.. Vorausgesetzt, man traut sich, die Straße zu überqueren :-).
Ich bin also nach Verlassen des Bitexco Financal Towers zunächst einige Meter am Saigon River entlang gegangen, und dann die Hauptstrasse Richtung "Notre Dame". Ja die Kirche heisst tatsächlich so, und ähnelt ihrem Vorbild in Paris doch weitestgehend. Wenn auch natürlich um einige Nummern kleiner. Doch zunächst kommt man noch an einem anderen Wahrzeichen vorbei, nämlich dem Rex Hotel. Hier handelt es sich um ein historisches Hotel, welches schon in vielen (Kriegs-)Filmen eine Rolle gespielt hat. Für einen Kaffee oder Drink empfiehlt sich die Rooftop-Bar des Hotels, diese kann man auch als Tourist ohne weiteres besuchen. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt, auch das Ambiente ist ein Erlebnis.
Direkt vor dem Hotel steht eine große Statue des Staatsgründers Ho-Chi-Minh, geht man einige Meter weiter, befindet man sich vor dem Rathaus. Direkt gegenüber von Notre Dame befindet sich die durchaus sehenswerte Poststation. Auf dem Rückweg zum Treffpunkt bin ich noch etwas über den bereits erwähnten Markt geschlendert...
Zurück im Hafen war AIDAbella schon fast wieder klar gemacht zum Auslaufen.. Am nächsten Tag erwartete uns also ein erholsamer Seetag, bevor es wieder - etwas wehmütig - am Sonntag zurück nach Laem Chabang, dem Ausgangs- und Endpunkt der Reise ging. Da wir erst nachmittags anlegten, und die Rückflüge erst am darauffolgenden Montag Richtung kaltes Deutschland starteten, blieb also noch etwas Zeit für einen letzten Ausflug. Mein Plan war, den letzten Nachmittag ganz relaxt am Strand von Patthaya zu verbringen, also buchte ich direkt an Bord das entsprechende Angebot. Leider sah das Ausflugsprogramm doch etwas mehr Programm und weniger Freizeit vor, so dass fast schon die Sonne unterging, als wir den Strand endlich erreicht hatten. Patthaya selbst finde ich nicht weiter erwähnenswert, deshalb gehe ich auf das Angebot hier nicht weiter ein.
Tags darauf ging es also mit schwerem Gepäck und noch schwererem Gemüt mit dem - wie bereits bei der Hinreise - vorab gebuchten Transfer zurück zum Flughafen Bangkok. Der Rückflug mit Thai Airways war sehr angenehm, auch wenn die Flugzeit von knapp 12 Stunden noch sehr lange erscheint.
FAZIT: Insgesamt war es eine Traumreise, welche ich genauso wieder machen würde. Ich würde aber jedem, der mit dem Gedanken spielt, diese Reise zu buchen, folgenden Tipp geben: Einige Tage vorab anreisen, und Bangkok und/oder eine Insel bzw. Ort am Strand besuchen und ggf. dort noch einige Nächte verbringen. Man kann dies natürlich auch an die Schiffsreise "anhängen" aber wenn man, so wie ich, noch nie in Südostasien war, bekommt man mit der alleinigen Seereise von Thailand meines Erachtens nach relativ wenig zu sehen.
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