
5. April, Piraeus/Athen, leicht bewölkt, 19 Grad
Uffz, die Treppen haben wir fast geschafft ... Den Weg nach oben säumen blitzweiße Häuser und Palmen spenden etwas Schatten. Wer es sich leisten kann, hier ein Haus zu kaufen oder eine Wohnung zu mieten, muss schon sehr gut betucht sein.
Die Immobilienpreise sind utopisch hoch, erfahren wir. Beliebt ist dieses Viertel, weil es hier ruhig ist und weil die Luft besser ist als unten in der Stadt und natürlich hat man auch eine gute Aussicht.
Die Pomeranzen leuchten orangerot an den Bäumen, die Mohnblumen wiegen sich im leichten Wind und mit einer halb geleerten Wasserflasche erreichen wir die Bahnstation. Kurzes warten an der Standseilbahn (es die dritte dieser Art, die ich auf meinen AIDAreisen benutze: Penang zum Penang Hill, Bergen rauf auf den Floyenberg und jetzt diese hier auf den Lykabettus. Und wie man sieht, wird hier auch für ein bekanntes Getränk Reklame gemacht.
Nach kurzer Zeit sind wir oben angelangt. Es gibt die Sage, dass Athene den Berg nach Athen gebracht hat, um einen Schutzwall um die Akropolis zu errichten und sie ließ ihn versehentlich fallen. Schnell noch das stille Örtchen aufsuchen und dann steigen wir die letzten Stufen zur Plattform auf.
Die Tür der Kirche Agios Georgios ist mit Palmwedeln geschmückt und das Kreuz an dem Turm strahlt weiß in der Sonne.
Wir drehen uns um und vor staunen verschlägt es uns die Sprache. Zu unseren Füßen liegt Athen, die Häuser erfüllen die Bucht vor den Bergen wie ein Patschwork-Teppich und mitten drin grüne Inseln, leicht erhoben mit den antiken Stätten.
Sofort denke ich an unseren Reiselektor, wie er uns die Anordnung der Säulen erklärte.
Die Menschen davor sehen aus kleine Playmobilfiguren. Da wird einem das Größenverhältnis zu den historischen Steinen aber so richtig bewusst. Die Athener Stadtfestung wurde mit seinen historischen Gebäuden, wie dem Parthenon-Tempel (auch bekannt als Athena-Tempel), dem Erechtheion, dem Nike-Tempel und der Propyläen 1986 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Also ganz ehrlich, für Athen braucht es schon mehr als einen Ausflug, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Der Anfang ist gemacht, wir haben die Ausmaße gesehen und sind überwältigt. Ich zoome mit meiner Camera die Umgebung ab und entdecke von hier oben aus auch das alte Olympia-Stadtion und eine große Kirche inmitten des Häusermeeres.
Verwaist stehen 15 korinthische Säulen auf einer Freifläche, es sind die Überreste des Olympieion (Tempel des Olypimpischen Zeus ). Er war mal einer der größten Tempel im antiken Griechenland. Ich sehe schon, hier hat jeder Stein einen historischen Hintergrund. Sogar das riesige Atrium der Athener Academie ist gut zu erkennen.
Die Zeit ist um, wir kehren zur Bahnstation zurück.
Noch ein Blick auf die Stadt, ich mag mich gar nicht losreißen.
So, jetzt noch die Fahrt hinunter und nochmal Treppen laufen.
Abwärts laufen ist nicht sooo schlimm und wie gesagt, wir müssen nicht hetzen.
Vor dort aus fahren wir ein kleines Stück mit dem Bus bis zum Stadtteil Plaka und steigen am Hadriantor aus. Unterwegs habe ich ein wenig Zeit, die vorbeirauschende Gegend anzuschauen.
Bus hält, alles aussteigen, wir haben Freizeit ... und wie wir sie genutzt haben, erzähle ich im nächsten Teil.