Port Stanley, Falklandinseln - let's go - nun wird es very nice and very british

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Kabinenkategorie
Innenkabine
Reisedatum von
25. November 2011
Reisedatum bis
9. Dezember 2011

Sonntag, 4. Dezember – Seetag auf dem Weg nach Port Stanley/Falklandinseln

wechselhaftes Wetter, 13 Grad, diesig


Ein wirklich gemütlicher Tag, Zeit für den Vortrag am Vormittag mit unserem Lektor Axel C. Brüggemann. Er stimmte uns schon mal auf das nächste Ziel ein, auf die Falklandinseln. In Argentinien nennt man die Falkland Inseln nicht Falkland Inseln sonder Islas Malvinas. Die Inseln, die kaum besiedelt sind, haben jede Menge tierische Bewohner: viele Schafe, Pinguine und Seelöwen. Oh, wir freuen uns schon das nächste Ziel, scheint recht interessant zu sein. Gegen Mittag wird es wuselig auf dem Pooldeck, auf dem Programm steht die Kap-Hoorn-Taufe, sozusagen als Beweis, dass wir wirklich dort waren. Das Prozedere war schon lustig. Es gab einen Sahnegletscher auf den Handrücken und oben drauf ein Gummibärchen und schleck ab. Taufe vollzogen, Urkunde erhalten, der Fotograf war zur Stelle und dann holen wir uns die Köstlichkeiten Spaniens beim Poolbrunch, lecker.


Mein Mann macht Sport, ich lese und schaue die Bilder der vergangenen Tage an. Eon kurzer Blick in die AIDA Bar, dort hantieren Mitreisende mit ihrem Kameras beim Workshop mit Ulla Keienburg. Zum Weihnachtsmarkt ist mein Mann pünktlich vom Sport zurück und so können wir einen Glühwein trinken und Weihnachtsgebäck knabbern. Es ist ja schon der 2. Advent, haben wir fast verdrängt. Der Schokobrunnen sprudelt und es gibt so allerhand im Angebot.


Im Calypso-Restaurant lockt uns später die „Fiesta Mexicana“, feurig scharf und super lecker. Ach, so Seetage sind auch immer ein wenig Schlemmertage - morgens, mittags, abends warten die kleinen Verführungen. Das Abendprogramm steht auch, wir gehen wieder zu Mia , der tollen Kabarettistin mit ihrem unschlagbaren Humor und wir lernen jede Menge über die Liebe zu einem Laminatboden kennen. Der Abend endet für uns in der Bar, ein letzter Drink noch und dann mal früh schlafen gehen. Klappte eigentlich nie, aber ein Vorsatz ist immer gut.


Montag, 5. Dezember, Port Stanley, Falklandinseln

leicht bewölkt, 10 Grad, nächste Etappe 1935 Kilometer bis Montevideo


Blick vom Gang Deck 5, upps, wo ist der Hafen?

Wir sehen nichts, nur eine Bucht und dann reihen wir uns auch schon in die lange Schlange im Treppenhaus ein. Anstehen zum Ausschiffen per Tenderboot. Haben wir noch nicht erlebt und es war eine interessante Sache. Rein ins Boot, setzen, ja nicht aufstehen! Vorne, steht oben über uns der Steuermann und schaut aus einer Luke in Richtung Hafen. Die Wellen schlagen an die Außenwand und dann aufgeregte Rufe, ein Delphin da, da!!! Und schon war er wieder weg.


Ach, was war das für ein kleiner anschaulicher Hafen in Stanley. Ein schmaler Steg, durch die Kontrolle und schon waren wir dort, wo es wirklich very, very british ist. Da fällt mir ein, man darf nach örtlichen Bestimmungen keine frischen und unverpackte Lebensmittel von Bord mit an Land nehmen. Also wer sich beim Frühstücke eine Stulle gemacht und einen Apfel mitnahm, der macht sich schon mal strafbar. Ja, und von Land darf man natürlich kein frisches Obst, Fleisch oder Fisch mit aufs Schiff nehmen. Bestimmung ist halt Bestimmung.


Die netten Häuschen mit den Vorgärten, blühende Sträucher und Blumen vermitteln einen schönen Eindruck dieses Örtchens. Mit rund 2300 Einwohnern ist Port Stanley der einzige größere Ort und gleichzeitig auch die Hauptstadt der Falkland Inseln. Neben den beiden Hauptinseln (Ost- und Westfalkland) gibt es noch rund 750 kleine und klitzekleine Inseln, die zu diesem Verbund gehören. Insgesamt leben 3000 Menschen auf den Falkland Inseln. 350 Kilometer östlich der argentinischen Südspitze liegt dieses großartige 12.173 Quadratkilometer große Naturparadies. Seit 1833 stehen die Falklandinseln unter britischer Verwaltung, gehören als britisches Überseegebiet aber nicht zur Europäischen Union.


Was tun, die große Frage? Ratlos und unentschlossen stehen wir und andere Mitreisende am Anleger herum. Stadt erkunden oder eine Tour machen? Natürlich warten dort auch Menschen, die uns gerne mit ihrer Taxe oder einem Minibus irgendwo hin fahren würden – aber wohin? Einige Mitreisende wollen Pinguine sehen und wie ist das mit dem Gruppenzwang – letztendlich sitzen wir bei Ellen im Bus und es geht an die Küste – Gypsy Cove. Eine Bucht, unbeschreiblich schön. Wir haben sie schon vom Schiff aus gesehen. Weißer Sand und karibisch blaues Wasser, Postkartenmotiv. Mit Poole's Cabs geht es erst mal ein Stück durch Port Stanley. Ellen, spricht natürlich englisch, wir haben einen Mitreisenden im Bus, der dolmetscht für diejenigen die kein englisch können.


Voller Stolz erzählt sie uns etwas über Land und Leute und unser erster Halt ist die 2009 eröffnete Liberty Lodge, eine Erholungsstätte für Kriegsveteranen des Falklandkrieges (1982). Gemütliche Zimmer, teilweise mit Blick auf das Meer, sollen dafür sorgen, dass diese Menschen einen Ort der Ruhe und Erholung für zwei Wochen haben. Die Einrichtung wird nur durch Spenden finanziert.

Weiter geht es vorbei an dem Totem Pole (Totempfahl). Ursprünglich wurde er von britischen Soldaten auf einer kleiner Anhöhe erreichtet, um die Entfernung zu ihren Heimatorten anzugeben. Inzwischen, so war ersichtlich, haben natürlich auch Besucher der Inseln weitere Schilder hinzugefügt, sodass man auch Städte aus vielen anderen Ländern darauf findet.

Über eine schmalen Landstrich fahren wir dann auf einer Schotterstraße nach Gypsy Cove. Als erstes sticht uns auf dem Parkplatz ein ausrangierter Bus ins Auge, Teatime gefällig im „Coach Tee Room“? Von hier aus laufen wir dann vor zur Küste. Vorbei an bunt blühenden niedrigen Blumen, Gestrüpp und knallgelbem Ginster, der einen Honigduft verbreitet, der uns fast berauscht.

Der Weg, gezäunt von Stacheldraht und Hinweisschildern, ist auch ein Teil der Geschichte der Falklandinseln– immer noch liegen Minen herum. Es ist strengstens verboten, abseits der Wege zu laufen. Dann tut sich vor uns diese unsagbar schöne Bucht auf, der weiße Sandstrand leuchtet nur so und das Wasser in einer Farbe, die uns an die Karibik erinnert und mitten drin – die Magellanpinguine.


Wir können uns gar nicht satt sehen an dieser Landschaft hier und die Luft, so frisch und voller Duft. (Mein Gedanke zu der Bucht: „hätte ich einen Bikini drunter an, ich würde mich ausziehen, vor der Bucht fotografieren lassen und dann zu Hause erzählen – wir haben noch einen Abstecher in die Karibik gemacht. Die Pinguine dort am Strand sind aus Plastik!“ Mein Mann lacht darüber und meint, „du hättest dann aber Gänsehaut auf dem Foto“) Als ich Ellen frage, ob man hier denn auch im falkländischen Sommer badet, lacht sie herzhaft und sagt: „my dear, to cold“.

Man kann, wenn man möchte, diese Tour auch zu Fuß machen von Port Stanley aus, hin und zurück 12 km. Ich bin froh, dass wir mit dem Bus gefahren sind.


Wieder in Richtung Stanley kommen wir am Wrack der „Lady Elisabeth“ vorbei. 1879 lief dieser mit seinen drei gusseisernen Masten versehene Segler in Sunderland vom Stapel und kam 1913 schwer beschädigt durch die Felsen im Berkeley Sound in Stanley an. Lange wurde das Schiff noch als Lagerraum genutzt, bis es von seinen Bojen losbrach und zur jetzigen Stelle getrieben wurde.

Über den Verbindungsweg geht es zurück in Richtung City zum Britannia House, dem Falklandmuseum.

Wir schauen uns die Außenanlagen an und verzichten auf den Besuch, die Zeit treibt uns. Ellen verabschiedet sich und wir haben die Tour mit ihr sehr genossen. Entlang der Roos Road reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die andere.

Vorbei am Jhelum Shipwreck, auf dem sich Vögel niederlassen haben,

geht es zum Battle Memorial.

Dies Mahnmal erinnert an die Seegefechte vom 8. Dezember 1914 zwischen der britischen und deutschen Flotte in den Gewässern rund um die Falkland Inseln herum. Geschichte, egal wohin wir laufen. Das Haus und Büro des Gouverneurs stammt aus der Zeit um 1840 herum, sehr schön anzusehen. Überhaupt sehen wir viele typische Landhäuser der Kolonialisten. Diese Landhäuser mit ihren Wellblechdächern und bunten Fassaden passen in diese Landschaft. Natürlich haben wir auch das einzigste Backsteingebäude auf der Insel gesehen, das Stanley Cottage. Und überall wehen die britischen Flaggen im Wind.

Bei diesem Teil musste ich lachen und stellte die Frage," was schaust du so???"

Und wer hätte nicht Lust, sich hier zu setzen... umgeben vom duftenden Ginster. Sagenhaft schönes lauschiges Plätzchen.

Ein wahres Schmuckstück ist die Christ Church Kathedrale. Es ist die südlichste anglikanische Kathedrale der Welt. In ihrer Schlichtheit, mit den bunten Glasfenstern und dem hölzernen Kirchenschiff, strahlt diese Kathedrale wirklich was besonderes aus. Auf dem Vorplatz steht der berühmte Bogen aus Walknochen. Es sind die Kieferknochen von zwei Blauwalen, die 1933 zu diesem Denkmal zusammengefügt wurden.

Gerade noch sehen wir, wie junge Leute technische Geräte und Musikinstrumente in die Kirche bringen. Zum 90. Geburtstag der britischen Legion soll hier am 7. Dezember ein Konzert stattfinden. Auch die Post und die Andenkenshops haben wir uns angesehen. Pinguine, wohin man schaut, in den Schaufenstern, auf den Postkarten, Briefmarken und sogar eine Pinguine-News gibt es hier.

Was da wohl drin steht? In den Souvenir-Shops gibt es zum Teil recht nette Mützen, die aus Falklandwolle gefilzt werden. Wenn der Wind bläst, wie bei unserem Besuch, kann man so eine Kopfbedeckung sicher gut gebrauchen. Das Wetter ändert sich hier sehr schnell, Sonne, Wolken, Wind und zwischen drin Regenschauer. Erwähnen möchte ich noch, es gibt sie auch auf den Falklandinseln, die schönen roten Telefonzellen. Dort kann man mit Telefonkarten ins Ausland telefonieren. Handyempfang ist nur begrenzt möglich, eigentlich nur in einem Teil der Ost-Falklandinseln. Dies ist wichtig zu wissen, für die Reisenden, die per Mietwagen unterwegs sind. Für alle Touristen, die per Wi-Fi ins Internet wollen, stehen Hotspots in der Stadt zur Verfügung.


Der Ort ist so ziemlich schnell erkundet, von Roos Road West bis Roos Road East ist man bald gelaufen, man sieht alles, was man gesehen haben muss und so warten wir, vom englischen Flair angehaucht, auf unser Tenderboot, das uns wieder zur Cara bringt. Schade, für Fish and Chips hatten wir keine Zeit mehr. Ein Pupbesuch wäre auch nett gewesen. Naja, dafür haben wir viel gesehen.

Auf dem Schiff warten die Crewmitglieder mit frisch geshakten Cocktails auf uns, aber so richtig warm machen die nicht – meint mein Mann. Es war schon recht frisch, aber wollen wir nicht meckern, es könnte schlimmer sein. Unsere Cara lichtet den Anker und langsam verschwinden die sanften Hügel der Falkland Inseln im Dunst. Nun geht es aber zackig runter in die Kabine, umziehen und dann ins Calypso-Restaurant zur "Fiesta del Ranchero". Hört sich gut und ich werde bestimmt was finden, was mir schmecken wird.


Das Theater ist später brechend voll. Auf dem Programm steht: „Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Die wilde Expedition von Axel steht im Mittelpunkt der Geschichte. Seinem Onkel der Professor, der Isländer Hans und Axel's Verlobter, die Gretel folgen dem Weg einer geheimnisvollen Landkarte. Ein gesanglich und farbenprächtiges Musikspektakel verzauberte uns und erinnerte an die Reise von Jules Verne. Eine wirklich schöne Show war das.


Eine Stunde später in der Bar, „Crew meets Band“, ein beliebter Programmpunkt auf fast jeder Reise. Von der Küche bis Housekeeping, wer singen möchte – kann zeigen, was er kann. Nach Zugaben und dem Abgesang des musikalischen Direktors, der uns mit seinem „Hey Jude“ fast heiser singen ließ, fand dieser Tagen einen gekonnten Abschluss.


Die nächsten zwei Tage sind wieder ohne Ausflug ... denn es sind 2 Seetage bis wir Montevideo erreichen werden. Davon erzähle ich nächsten Teil.


Hier noch der Link zu meinem Film über die Kap Hoorn-Umrunden und den Falkland Inseln https://youtu.be/pbLzYOt26JQ

Der Blick in die Ferne öffnet einen Horizont, der unendlich ist ... :)
und auf dem Meer kann ich besonders weit schauen :Boot1:
ab 2008 Orient-Mittelmeer-Kanaren-Ostsee-Rotes Meer-Südamerika-Mar/Fantour-Amazonas-oft Südostasien-Adria-Karibik-Südstaaten/Mexiko-Pur Tour- Dubai/Mallorca-westl. Mittelmeer-Vietnam/Hongkokg/Philippinen-Transreisen und die Lust auf AIDA ist ungebremst :abfahrt:4 Reisen warten schon wieder
:foto: https://www.youtube.com/user/Perlenfeechen/videos