5. Die Jagd begann - Tromsø

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Reisedatum von
14. Juli 2019
Reisedatum bis
28. Juli 2019

29. März 2018 -Tromsø am Nachmittag, Abend und in der Nacht


… Auch wenn die Inseln auf der Backbordseite noch in der Sonne lagen, braute sich etwas zusammen. Ein Grund, dem Einlaufen in den Hafen von Tromsø nicht beizuwohnen sondern ins Calypso zu flüchten. Dort gab es Kaffee und Kuchen … eine Stärkung für einen kurzen Stadtspaziergang.

So bekamen wir am Rande mit, dass wir nicht allein im Hafen lagen. Hurtigrutens Finnmarken lag vor uns.

Und kurz nach der Freigabe der AIDAcara durch die örtlichen Behörden standen wir vor ihr.



Vorbei am Denkmal für den Polarforscher Roald Amundsen schlidderten wir Richtung Innenstadt.



Es gab sogar kurze Strecken auf Bürgersteigen, die vom Schnee geräumt waren! Oder mit einer Fußbodenheizung versehen waren … Aber selten in unserer Richtung.




Trotzdem erreichten wir ohne Verletzungen die Domkirche, die größte Holzkirche Norwegens, vor der Mutter und Kind nackt und vollkommen schutzlos dem Schnee ausgesetzt waren. Und das vor einem Gotteshaus …


  


Die Bibliothek, in der sich Mutter und Kind hätten aufwärmen können, nahmen wir nur am Rande wahr. Wir erreichten die Einkaufsstraße Storgata. Hier wurden wir von mehreren Trollen aufgehalten.



Nicht lange, denn wir wollten noch weiter. So standen wir auf einmal vor der schlichten katholischen Kathedrale „Vår Frue Kirke“. Wie bei der Domkirche wollte man uns nicht hineinlassen. Na ja, verständlich, denn nach jedem Besucher hätte bei den herrschenden Witterungsbedingungen eine Putzkolonne anrücken müssen. Zum Ausgleich versteckten wir uns hinter dem aufgetürmten Schneeberg.



Ein Paradies für große und kleine Kinder. Die Kleinen nutzten den noch höheren weißen Hügel vor dem Denkmal für die Walfänger und Fischer.



Schneehügel und Denkmal konnten den Blick auf die Eismeerkathedrale und die Tromsøbrua nicht versperren. Von hier aus war es nicht weit bis zur Havnegata. Wir hatten diese attraktive Gegend bereits im Sommer bei T-Shirt-Wetter kennengelernt. Nun, im Winter, erschien sie uns genauso anziehend.



Logisch, dass wir uns die Tromsøbrua und die Eismeerkathedrale ein wenig näher anschauen wollten.



Gerne wären wir auch mit der Seilbahn auf den sich auf der anderen Seite des Sunds erhebenden Storsteinen gefahren – aber alles konnten wir nicht haben …

Zum Ausgleich zeigte sich hier unten der Winter mit seiner ganzen Pracht.



Wir mussten uns von der Pracht an dieser Stelle trennen – wir mussten zurück auf unsere AIDAcara.



Auf dem Wege zum Schiff




merkten wir, dass blauer Himmel und Sonne nichts mehr mit uns zu tun haben wollten.

Nicht gut, da wir in der Nacht einen freien, sternenklaren Himmel erhofften. Nacht? Ja – in diesem Urlaub war die Nacht nicht nur zum Schlafen da sondern auch für die Jagd. Die Jagd auf Nordlichter. Darauf mussten wir uns vorbereiten. Zunächst im Markt Restaurant. Der Gegend angemessen gab es Produkte aus dem Alpenland. Guuuuuuuuut … Die zweite Vorbereitung dauerte in etwa so lange wie das gemeinsame Speisen. Wir mussten uns nordlichtjagdmäßig in Schale werfen. Also dick anziehen. Dicker als in den vergangenen Tagen. Wir schafften es und trafen um 20 Uhr vor unserer AIDAcara Karina von ihrem örtlichen Ausflugsunternehmen. Sie teilte die Anwesenden auf die zur Verfügung stehenden Kleinbusse und schon gings los. Und zwar Richtung Festland – dorthin, wo eventuell klarer Himmel zu finden war. Zunächst fuhren wir auf einer einigermaßen freien Durchgangs-, später auf einer Nebenstraße, die in den letzten Tagen keinen Streudienst gesehen hatte. Irgendwann bogen wir ab – hinein in einen Wald. An einem freien Platz stoppten wir und krabbelten verschwitzt aus dem Kleinbus. Ein Blick nach oben. Nordlichter – Fehlanzeige. Kein freier Himmel und der Vollmond erleichterte auch nicht die Nordlichterjagd. Karina nutzte die Zeit zu einer kurzen Einweisung. Sie gab Informationen über das Für und Wider des Nordlichterradars und über Kameraeinstellungen. Wir alle waren heiß, die Tipps anzuwenden. Aber der erneute Blick Richtung Himmel ergab wieder nicht das ersehnte Himmelsspektakel. Karina meinte, dass wir in dieser Nacht an dieser Örtlichkeit auf Nordlichter warten müssten bis wir schwarz werden würden. Dazu hatten wir keine Lust – man hätte uns in der Dunkelheit nicht mehr sehen können ... Also hinein ins Auto und es wurde weiter geschwitzt … Während der Fahrt hielt Karina per Handy immer wieder Kontakt mit ihren anderen Scouts, um Informationen über bessere Gelegenheiten zum Nordlichtfotografieren zu erhalten. Aber auch sie waren erfolglos. Irgendwann wurde es Karina mit der Hin- und Herfahrerei zu bunt. Sie lenkte den Wagen auf einen verschneiten Nebenweg am Balsfjord. Schnell raus aus dem Kleinbus, Stative ausgefahren und Kameras darauf gesetzt.

Nur eins fehlte – das Nordlicht über uns. Wir warteten bei – 6° auf das grüne Licht am Himmel. Es kam – aber nicht so, wie wir es uns gewünscht hatten. Ein Anflug eines Nordlichts. Marco war wieder der Glückliche, der es mit der Kamera einfangen konnte.

Na ja, die Himmelsverhältnisse waren eben nicht optimal. Es fehlten einige Minusgrade, kein sternenklarer Himmel; außerdem störte der in dieser Nacht uns ärgernde Vollmond.




So übten wir uns in der Nachtfotografie. Die Gegend war nicht unattraktiv und die Bewölkung trug zu guten Aufnahmen bei.


       


Kurz vor 0.30 Uhr packten wir unsere Gerätschaften zusammen und fuhren, auch ohne die große Nordlichtershow gesehen zu haben, gut gelaunt und sehr, sehr schläfrig zurück zu unserer AIDAcara. Die ca. 70 km legten wir bis ungefähr 1.45 Uhr zurück. Dann standen wir wieder vor dem Schiff.

Am ganz, ganz frühen Morgen wurde es uns leider klar, dass die absackerfreie Zeit auf der AIDAcara angesagt war. Mist – so trösteten wir uns damit, Nachtfotos von Tromsø zu „schießen“. Die hatte auch nicht jeder …


  


Mit dem schnellen ins Bett Sinken war aber nichts – wir mussten uns zunächst entschälen. Nur zwei Worte: übertriebener Zwiebellook … Das Ausziehen strengte uns so an, dass wir übermüdet in die Koje fielen …

Kommentare 3

  • Ab Ankunft in Tromsö konnte ich das norwegische Winterwunderland nur noch vom Schiff aus - meist von der Bar auf Deck 9 - bewundern. Auch nicht uninteressant. Den ganzen Tag war ein Kran damit beschäftigt, die Schneemassen vom Schiff zu heben. Aber das wollte ich eigentlich nicht sehen.

    Danke für den Bericht und die vielen schönen Fotos.

    • Es ist nicht gerade schön, wenn man eine derart tolle und nicht gerade billige Reise gebucht hat und nicht das unternehmen kann, was man sich vorgenommen hat. Also: noch einmal buchen!

    • Du hast mich schon fast überzeugt. Bin aber nächsten Winter schon "ausgebucht" .