Montag – Willemstad, Curacao

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Reisedatum von
31. Januar 2019
Reisedatum bis
14. Februar 2019


Es gibt doch wenig schöneres, als an einem Montagmorgen an Deck zu stehen und mit einem Kaffee in der Hand das Einlaufen zu genießen, wohlwissend, dass für den Großteil aller anderen gerade die neue Arbeitswoche beginnt… solche Montage genieße ich immer ganz besonders, vor allem da man die Augen vor der Realität nicht verschließen sollte, dass man den Großteil aller Montage zu eben dieser arbeitenden Bevölkerung gehört.

Wir liegen mit AIDAperla heute in Willemstad, der Hauptstadt der niederländischen Antilleninsel Curacao… somit wäre das „ABC“ in den ABC-Inseln komplett und wir haben heute schon den letzten Halt auf einer dieser absoluten Fernwehziele! Den Umweg, von Aruba erst an Curacao vorbei nach Bonaire, anschließend wieder zurück nach Curacao und dann erneut vorbei an Bonaire Richtung Grenada zu fahren muss man nicht verstehen, vermutlich lohnt sich aber anderweitig das Ablegen am Abend bei diesen kurzen Distanzen nicht… man kennt es ja von den Kanaren ;)

Wenn man mit den Schiffen der Sphinx-Klasse nach Curacao kommt hat man wohl wiederkehrend das Glück, durch die geöffnete Königin-Emma-Brücke in die Sint Annabaai zu fahren und dort am westlichen Ufer direkt in der Stadt festzumachen. Besonders beeindruckend soll dann das abendliche Auslaufen aus der engen Bucht sein.

In diesen Genuss kommen wir jedoch nicht, AIDAperla ist für den Liegeplatz schlicht und ergreifend zu groß, sodass wir am regulären Kreuzfahrtterminal von Willemstad festmachen. Dieses liegt allerdings auch nicht wirklich weit außerhalb, sondern direkt am Auslauf der Sint Annabaai in der Nähe des Rif Fort. Es gibt zwei Liegeplätze für Kreuzfahrtschiffe. Mit uns liegt heute die Norwegian Dawn in Willemstad, und Kapitän Falck Bleckert hatte bereits am Vorabend angekündigt, in der Nacht ein wenig aufs Tempo zu drücken um am Morgen vor der Norwegian Dawn anzukommen und so den Liegeplatz etwas näher am Stadtzentrum zu ergattern… auch wenn der zweite Liegeplatz nur 500 Meter weiter östlich gewesen wäre. Aber gut, uns soll es nicht stören.

Unsere Liegezeit von 06 bis 22 Uhr wird es uns jedoch auch ermöglichen, am Abend das beleuchtete Willemstad mit der Königin-Emma-Brück zu bewundern.


Wir frühstücken bei herrlichem Sonnenschein auf der Außenterrasse des „Weite-Welt“-Restaurants und treffen uns anschließend vor dem Schiff mit unseren neuen Bekannten aus Mitteldeutschland. Wir wollen vormittags gemeinsam an einen Strand fahren und uns die Stadt erst am Nachmittag anschauen.

Unsere Bekannten hatten sich zuhause bereits den Blue Bay Beach ausgesucht, einen karibischen Privatstrand des Blue Bay Curacao Golf & Beach Resort, knapp 20 Minuten vom Kreuzfahrtterminal entfernt. Meine Freundin und ich sind dann zwar grundsätzlich eher für einsame und weniger erschlossene Strände zu haben, aber manchmal muss man in einer Gruppe auch kompromissfähig sein.

Zunächst bringt uns das Taxi also durch die traumhafte Hotelanlage zum Strand. Wir vereinbaren mit unserer Fahrerin eine Abholzeit und zahlen den geringen Eintritt für den Strandzugang (ich meine es waren 8 USD pro Person). Das kann man nun happig finden, muss man aber nicht, denn dafür bekommt man Liegen, Sonnenschirme, Palmen, einen sauberen Strand, funktionierende Sanitäranlagen und einen herrlichen Blick über die Bucht. Wer einmal auf Mallorca nur zwei Sonnenliegen und einen Schirm mieten wollte weiß das geringe Entgelt für den Zugang zu schätzen…

Es gibt eine Strandbar mit fairen Preisen und ein kleines Restaurant.



Wir machen es uns gemütlich und genießen das wieder einmal tolle Wetter unter Palmen, kühlen uns von Zeit zu Zeit im Meer ab oder mit einem kühlen Bier an der Strandbar… so gefällt mit der Montag ;)

Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, sich Schnorchel- und Tauchausrüstung zu leihen. Zwischenzeitlich kommt ein AIDA-Ausflugsbus, einer der buchbaren Schnorchelausflüge mit Strandaufenthalt scheint zumindest für heute auch vom Blue Bay Beach aus zu starten.

Wir genießen den für uns auf dieser Reise etwas anderen Strandtag mit „Hotelfeeling“, was dann eigentlich auch gar nicht so verkehrt ist, und machen uns dann gegen Mittag auf den Weg zurück zum Schiff.



Auf der Kabine lassen wir die Strandsachen zurück, duschen kurz und machen uns dann auf den Weg in die Stadt, jedoch nicht ohne uns als kleinen Mittagssnack einen Apfel und eine Banane aus dem Pier-3-Market zu holen.

Der Fußweg vom Kreuzfahrtterminal in die Stadt ist nicht zu verfehlen und auch nicht wirklich weit… durch den Renaissance Park geht es direkt in Richtung der Festung Fort Rif, einer ehemaligen Wehranlage, die mittlerweile zum Einkaufszentrum Renaissance Mall gehört und als Riffort Village vermarktet wird. Ein findiger Geist hatte die geniale Idee, die Kreuzfahrtpassagiere auf dem Weg vom Schiff in die Stadt zwangsweise durch dieses „Riffort Village“ zu leiten, und nicht wenige bleiben bereits hier an diversen Bars mit „free wifi“-Schildern hängen. Die Mall, mit ähnlich wie auf Aruba wieder sehr westlich bekannten Marken, und das ehemalige Fort sehen soweit auch ganz hübsch aus, wir gehen jedoch mehr oder weniger schnurstracks hindurch in Richtung unserer ersten Zieles, der Königin-Emma-Brücke, welche die beiden Stadthälften von Willemstad für Fußgänger mit einander verbindet. Hierbei handelt es sich um eine sog. Pontonbrücke, die in ihrer ersten Version bereits 1888 erbaut wurde. Die Brücke schwimmt dabei auf Pontons und wird bei Bedarf durch zwei an den Pontons befestigte Dieselmotoren auf geschwenkt, man kann sich das ähnlich wie einen Außenbordmotor an einem Motorboot vorstellen. Über die gesamte Brücke verteilt sind regelmäßige Metallbögen angebracht, durch welche die Brücke im Dunkeln bunt beleuchtet wird.


Als wir ankommen ist die Brücke gerade geöffnet, sodass wir ein wenig warten müssen. Die Brücke öffnet sich wohl ungefähr alle zwei Stunden oder aber nach Bedarf, meist jedoch nicht für lange Zeit, und sollte die Brücke doch einmal länger geöffnet sein wird ein Fährverkehr begonnen.

Durch die Schwimmpontons merkt man auch auf der Brücke ein wenig die Bewegung des Wassers in der Sint Annabaai. So erreichen wir den Stadtteil Punda. Dort befindet sich auch die Handelskade, jene berühmte bunt bemalte Häuserzeile, die in wohl keinem Reiseführer für die ABC-Inseln jemals fehlt.




Die Handelskade entlang gehen wir in Richtung des Floating Markets. Jeden Morgen kommen Händler aus dem recht naheliegenden Venezuela herüber und eröffnen im Waaigat, einem Nebenarm der Sint Annabaai, von ihren Booten aus einen Markt, auf dem neben Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse auch allerlei Anderes aus Südamerika und Venezuela verkauft wird. Für die Hauptzeit des Marktes sind wir am Nachmittag natürlich recht spät dran, doch auch jetzt ist noch einiges los…

Die Boote des „fahrenden Marktes“ werden leider auch immer wieder als Flüchtlings- und Schmuggelroute für Drogen aus Südamerika missbraucht, weswegen der Markt dem niederländischen Zoll in einigen Bereichen ein großer Dorn im Auge ist…

Wir spazieren ein wenig durch den Stadtteil Punda und lassen die Stadt ein wenig auf uns wirken. In den kleinen Gassen gibt es eine Vielzahl kleiner Läden und Restaurants und Bars. Vieles davon ist wirklich nett, an anderer Stelle jedoch schon sehr stark auf Touristen ausgerichtet. Wer an Bord noch nicht satt geworden und kein Freund der ausländischen Küche ist findet dann auch hier wieder sein aus der Heimat bekanntes McDonald’s oder KFC… ;)

Wir gehen zum Kon. Wilhelminapark, wo aus großen Buchstaben das Wort „Dushi“ steht. „Dushi“ ist Papiamento und wird dort so ziemlich für alles verwendet, was irgendwie positiv oder schön ist, entweder geht es einem „Dushi“, man nennt seinen Partner liebevoll „Dushi“, das Essen ist „Dushi“ oder man findet jemanden „Dushi“… im positiven kann man das Wort „Dushi“ gefühlt nicht falsch verwenden.



Zum Abschluss gehen wir noch in den Innenhof des Gouverneurspalastes, von den bewaffneten Wachen darf man sich nicht abschrecken lasse. Wir waren uns erst auch unsicher, ob diese uns am Zutritt hindern würden, wir konnten jedoch kein „Zutritt-Verboten“-Schild ausfindig machen und als eine andere Reisegruppe uns durch das Tor entgegen kam haben wir auch unser Glück probiert, was gar kein Problem war.



Nach unserem Spaziergang durch Punda gehen wir erneut über die Königin-Emma-Brücke und machen uns auf den Weg zurück zum Schiff, da wir vorhanden am Abend noch einmal in das beleuchtete Willemstad zurückzukommen. Leider hatten wir das Gefühl, dass die Brücke mit Blick auf die Handelskade schon der schönste Teil von Willemstad war… Vielleicht tuen wir diesem Örtchen Unrecht, aber wir waren froh den halben Tag am Strand verbracht zu haben und nicht wie geplant einen ganzen Tag für Willemstad aufzubringen.


Zurück an Bord gehen wir zum Abendessen erneut in das French Kiss, für welches wir am Vorabend spontan ohne Probleme noch einen Tisch reservieren konnten. Ein wenig trauern wir unserem schönen Terrassenplatz noch nach, aber die nette Bedienung und das wirklich tolle Essen machen dies schnell vergessen. Das Auge ist nun einmal mit, und so nett bekomme ich meine Teller am Buffet nie angerichtet… ;)

Der Service ist zum Glück wieder einmal schnell und zuvorkommend, sodass wir nach 1 ½ Stunden zwar das Gefühl haben, in Ruhe gegessen zu haben, aber auch noch Zeit für ein wirkliches Highlight zu finden.



Denn auch wenn Willemstad (unsere durch Erzählungen und Berichte vielleicht überzogene) Erwartungshaltung nicht erfüllen konnte so ist die Stadt bei Nacht doch zumindest entlang der Sint Annabaai wirklich was her. Die beleuchtete Brücke vor den Häuserfassaden sieht wirklich toll aus und ich kann verstehen, warum von einem nächtlichen Auslaufen durch die Brücke so geschwärmt wird.

Aber auch von der Landseite aus kann man das Ganze sehr schön genießen.


Wir setzen uns noch in einer der Bars entlang der Handelskade um das Treiben noch ein wenig länger zu beobachten, ehe wir uns auf den Rückweg machen.



Nach den Eindrücke aus Willemstad macht AIDAperla macht an Ihrem Liegeplatz aber auch keine schlechte Figur… ;)



Zum Auslaufen holen wir uns an der Lanaibar im Rahmen einer Baraktion einen „Blue Sprizz“. Weltberühmt ist der vielfach in Cocktails verwendete Likör „Blue Curacao“, der hier in einer leckeren Form als Sommerdrink angeboten wurde.


Mit unserem Getränk nehmen wir den gläsernen Fahrstuhl und fahren hoch auf Deck 15 zum Skywalk und genießen das Auslaufen, noch einmal entlang des Rif Fort und mit einem letzten Blick auf die Sint Annabaai und die Königin-Emma-Brücke.

Über Nacht nehmen wir dann um die Südspitze herum Kurs auf Grenada.


Da morgen unser letzter Seetag ansteht gehen wir noch zur „Carribean Beach Party“ in den Beachclub.

Im Großen und Ganzen hat uns auch Curacao gut gefallen. Die Insel wirkt nicht ganz so „westlich“ wie Aruba, hinterlässt jedoch einen deutlich heimischeren Eindruck als beispielsweise Bonaire. Bonaire ist und bleibt für uns das stille Highlight der ABC-Inseln, zum einen auf Grund der vergleichsweise schroffen Landschaft, die so ganz anders ist als die sonstigen Inseln auf der Reise, und zum anderen auf Grund der verschlafenen Hauptstadt Kralendijk, die einfach deutlich gemütlicher wirkt als Oranjestad und Willemstad.

Ich denke jeder wird seine eigene Lieblingsinsel haben. Uns haben auf jeden Fall alle drei gefallen und für uns sollte jeder, auch ungeachtet des Schiffes, eine Route mit den ABC-Inseln in Betracht ziehen, da diese ein wirkliches Highlight sind.

Wir genießen den Tageswechsel dann noch in der Lanaibar und freuen uns auf unseren letzten Seetag auf der schönen AIDAperla… auch wenn das Ende der Reise leider in nicht mehr weiter Ferne liegt.

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