Inselwelt

Unsere Fahrt geht weiter, weg von dem trubeligen Zentrum, hin auf zwei Inseln. Keine Fähre, keine Brücke, sondern Unterseetunnel. Ein Tunnel, noch einer, noch ein dritter Tunnel. Und wir sind da: auf der Giske-Insel.

Unser Ziel ist die Kirche von Giske, die aus 1150 Marmorsteinen erbaut wurde, die aber nirgends zu sehen sind.

Wir werden bereits von der Pfarrerin erwartet. Die französischen Gäste und wir nehmen in der kleinen Kirche auf den Bänken Platz. Sie erzählt auf Englisch, die beiden Reiseleiter übersetzen jeweils in Französisch bzw. Deutsch. Das ist kein Problem, kostet aber Zeit. Zunächst geht es um das Altarbild.

Und natürlich auch um die aufwendig und liebevoll gestaltete Kanzel.

Als sie auf die Wikingerzeit und die Christianisierung zu sprechen kommt versucht unser Reiseleiter die Pfarrerin davon zu überzeugen, dass er uns all dies im Bus erklären wird. So ganz geht sein Plan nicht auf. Die Pfarrerin ist sehr engagiert. Möglicherweise ist sie davon ausgegangen, dass zwei Gruppen zeitgleich automatisch doppelte Redezeit bedeutet.

Direkt bei der Kirche gibt es auch eine Toilette - kostenlos. Eine Gelegenheit, die sich die meisten von uns nicht entgehen lassen.

Dem Zeitplan hinken wir jetzt eine halbe Stunde hinterher. Voraussichtliche Ankunft 15.45 Uhr, also eine viertel Stunde nach "alle Mann an Bord" aber immerhin auch noch eine viertel Stunde vor der planmäßigen Abfahrt.

Der Reiseleiter hält Wort. Er informiert uns über den geschichtlichen Hintergrund, während wir auf die Insel Godoy fahren. Wir wollen den Leuchtturm besuchen.

Seit 1993 wird er als Kulturzentrum genutzt. Über Treppen kommt man auf eine Aussichtsplattform. Herrlich, Natur wohin das Auge schaut.

Unser Bus steht ganz in der Nähe des kleinen Strandes, der wohl von den Einheimischen auch genutzt werden soll.

Nun gut, für uns wäre das nichts.

Wir fahren zurück.

Die vielen Tunnel sind langweilig und machen uns schläfrig. Nur ein paar Minuten Augenpflege und schon sind wir wieder zurück in Ålesund. Beinahe hätten wir es noch pünktlich zur Abfahrt des Schiffes geschafft. Aber nur beinahe. Denn jetzt sind wir mitten im Feierabendverkehr. Wenn es überhaupt vorwärts geht dann nur um Schritttempo. Natürlich wartet das Schiff. Die Freude bei der Crew ist riesig als wir kamen. Noch mehr wird sich der Kapitän gefreut haben. Bis zu unserem nächsten Hafen - Stavanger - ist es ein weiter Weg, der nur mit hoher Geschwindigkeit zu schaffen ist.

Unser Weg führt direkt ins Amarillo. Das ist das Eiscafé. Heute verkosten wir die Crepes, denn während der Mittagszeit waren wir unterwegs. Hm, lecker. Und der Preis ist niedriger als in der Karte angegeben. 25 % Rabatt für Clubmitglieder. Auch nicht schlecht! Nicht schlecht ist auch der Blick großen Fenster. Wir werden verfolgt. Ein Feuerlöschboot weicht uns nicht von der Seite und zeigt, was es so drauf hat. Ich vermute, dass es für die Favolosa der Erstanlauf in Ålesund war. So ist das, wenn man zu spät kommt. Möglicherweise gab es diesbezüglich eine Borddurchsage. Die Perla war heute auch zum ersten mal hier. Das hat uns unterwegs der Reiseleiter erzählt.

Eine kleine Überraschung gibt es auch beim Abendessen. Plötzlich Musik, Alvaro Soler besingt Sofia und die Kellner haben Spaß und legen eine flotte Sohle aufs Parkett.

Und was ist heute sonst noch los auf dem Schiff? Die Fans der "Streifenhörnchen" sollen heute Abend voll auf ihre Kosten kommen. Da wäre zum einen der Offiziersball: "Verbringen Sie einen unvergesslichen Abend und tanzen Sie mit unseren Offizieren." Damit nicht genug, ein Foto mit dem Kapitän ist auch möglich. Wir waren bei beiden Veranstaltungen nicht anwesend. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas darüber. In sicherer Entfernung hätte ich den Tanz beobachten sollen. Aber wir verbringen den Abend wieder im Theater und anschließend in einer Bar bei Live-Musik.

Richtig dunkel wird es nicht. Deswegen erleben wir auch keinen Sonnenuntergang. Aber der Blick vor dem Schlafen gehen ist auch schön.

Fortsetzung folgt.......