Meine Rundreise mit dem Mietwagen durch Island war eines der schönsten Abenteuer, die ich je erlebt habe. Für mich war schnell klar: Ich möchte Island unabhängig entdecken, ohne an einen festen Zeitplan gebunden zu sein. Der Mietwagen gab mir genau diese Freiheit. Ich konnte anhalten, wo ich wollte, kleine Straßen erkunden und Orte entdecken, an die ich mit einer geführten Tour nie gekommen wäre.
Ich habe mich entschieden, Island im Sommer zu bereisen. Zu dieser Jahreszeit sind die Straßen meist gut befahrbar und die Tage so lang, dass ich oft noch spät abends an einem Wasserfall oder am Strand stehen konnte. Für die klassische Ringstraße reichte ein normales Auto völlig aus. Wäre ich ins Hochland gefahren, hätte ich ein Auto mit Allradantrieb gebraucht, denn manche Straßen dort sind wirklich abenteuerlich und nur mit 4x4 zu befahren.
Grundsätzlich ist das Autofahren in Island entspannt, aber man muss aufpassen. Immer wieder laufen Schafe über die Straße und das Wetter kann innerhalb von Minuten umschlagen. Besonders an stürmischen Tagen habe ich mich morgens vor der Fahrt über Wetter-Apps informiert. Das Tanken war manchmal eine kleine Herausforderung, denn nicht überall gibt es eine Tankstelle. Deshalb habe ich mir angewöhnt, früh zu tanken, sobald sich die Gelegenheit bot.
Übernachtet habe ich hauptsächlich in kleinen Pensionen und Ferienwohnungen. Die Unterkünfte hatte ich im Voraus gebucht, weil ich gelesen hatte, dass es sonst im Sommer schwierig werden könnte, spontan etwas zu finden. Die Preise in Island sind hoch, das muss man einplanen. Beim Essen habe ich oft auf Supermärkte zurückgegriffen und mir selbst etwas gekocht oder unterwegs ein Picknick gemacht.
Besonders gefallen hat mir die unglaubliche Vielfalt entlang der Ringstraße. Mal stand ich an einem mächtigen Wasserfall, wenig später fuhr ich durch schwarze Lavafelder oder stand an einem Gletschersee, auf dem riesige Eisschollen trieben. Die Natur war überwältigend und oft so still, dass ich minutenlang nur dastehen und schauen konnte.
Eines würde ich jedem raten: Nimm dir nicht zu viel vor. Island ist kein Land, das man im Schnelldurchlauf erleben sollte. Es lohnt sich, einen Ort länger auf sich wirken zu lassen, eine Wanderung zu machen oder einfach einen halben Tag durch kleine Fischerdörfer zu schlendern.
Am Ende meiner Reise hatte ich das Gefühl, wirklich etwas Besonderes erlebt zu haben. Island ist rau, wunderschön und unvergesslich - und eine Rundreise im eigenen Tempo war für mich genau die richtige Art, dieses Land zu entdecken.