@ melmark und MHP:
Hallo melmark, MHP, bitte, das sind unsere ganz subjektiven Eindrücke, andere Mitreisenden mögen es anders erlebt haben: ![]()
Wir haben einen der angebotenen Kairo-Ausflüge (Sultan-Saladin-Moschee, Stadtrundfahrt, Nilkreuzfahrt, und Pyramiden von Gizeh, Sphinx und Papyrusverkauf) von Port Said aus gemacht.
Der Ausflug startete sehr früh (7,15 Uhr), es ging unter Militärbewachung im Konvoi 3 Stunden auf der Autobahn Richtung Kairo, dort haben wir dann zunächst die Moschee besichtigt (wenig spektakulär, dunkel und recht ungepflegt), vom Platz
vor der Moschee hat man einen recht interessanten Blick über einen Teil der gut 8 Millionen Menschen zählenden Stadt Kairo, wenn der Dunst es zulässt.
Die an der Moschee vorhandenen Toilettenanlagen hat offensichtlich der Sultan noch persönlich eingeweiht, ich fand sie ziemlich schrecklich – definitiv nix für leichtes Schuhwerk
, denn dort bekam der Begriff „fließendes Wasser“ eine völlig neue Bedeutung.
Die „Stadtrundfahrt“ fand halt aufgrund der -doch recht, sagen wir mal „lebendigen“, - Kairoer Verkehrsverhältnisse überwiegend im Stopp-and-Go statt und neben dem Bus an der Ampel steht dann auch schon mal ein Pick-up mit einer Ladung Schlachtabfällen auf der Ladefläche – unabgedeckt natürlich mit einer angemessenen Beifracht an Fliegen und sonstigem Geschmeiß-.
Anschließend ging es dann zur „Nilkreuzfahrt“, die Du Dir ungefähr so vorstellen musst, als wenn Du auf dem Rhein von den Rheinterrassen zum Anleger Altstadt fährst – will sagen, Du verlässt das Stadtgebiet nicht und kreuzt halt ein wenig auf dem innerstädtischen Nil herum. Das Schiff war in Ordnung, das Mittagessen sah ordentlich aus und hat auch wohl geschmeckt (wir haben aus persönlichen Gründen nicht gegessen).
Danach ging es dann weiter zu den Pyramiden von Gizeh, die Du erst im allerletzten Augenblick entdeckst, weil sie inzwischen quasi ein Vorort von Kairo (15 km vom Stadtzentrum entfernt) geworden sind und mitnichten frei in der Wüste stehen. Und dort begann dann der Rummel dann auszuufern:
Unser Guide hatte uns bereit im Bus eindringlich gewarnt, uns auf Kamelfotos und ähnliche Angebote einzulassen (das „Tourist auf Kamel“- Foto soll nur 1 € kosten, doch wenn das zweibeinige Kamel dann das Vierbeinige erklettert hat, erhebt sich dieses auf ein Zeichen seines Besitzers und findet den Weg wieder herunter nur gegen ein entsprechend hohes Entgelt). Eine ähnliche Warnung gab es zu den angebotenen Kamelritten und den Kutschfahrten in die Wüste.
Der ganze Aufenthalt war eigentlich nur stressig, nervig und extrem lästig – man wurde rundherum begrabbelt, angequatscht, mit schmutzigen Tüchern dekoriert und bekam mehr als minderwertigen Mist angeboten. Ein „Nein“
wurde im günstigsten Fall schulterzuckend akzeptiert, oft wurde man jedoch ausfällig beschimpft.
Ich hätte ja noch einen Cleopatra-Kühlschrankmagneten oder ein ähnliches Mitbringsel gekauft, wenn man das Angebot wenigstens in Ruhe hätte ansehen können………. Auch hätte ich mir gern eines der wirklich hübsch geschmückten Kamele mal näher angesehen, aber Stehenbleiben oder im Schritt nur innehalten war ein großer Fehler.
Vor der Innenbesichtigung der Pyramiden hatte uns ein Bekannter bereits gewarnt: eng, heiß und schmutzig, nix zu sehen und das alles für 6 €. Als wir dann auch noch Cleopatras Bauchtanzkleider erwerben sollten, sind wir doch wieder in den Bus verschwunden.
Weiter ging es dann ein Stückchen in die Wüste hinaus zu einem Plateau, auf dem einmal eine Staatsvilla gestanden hat (meine mich zu erinnern, dass es Sadats Sommerresidenz gewesen sein soll), dort wurde noch mal kurz gehalten und von dort konnten auch Fotos gemacht werden, die schon eher den Eindruck vermittelten, dass die Pyramiden in der Wüste stehen.
Auch die Sphinx wurde anschließend besichtigt und die dazugehörigen Tempelanlagen und das große Theater, das dort errichtet wurde. Dort eine Abendvorstellung in der Wüste zu erleben, kann ich mir schon schön vorstellen…… Allerdings erwies sich die doch immer recht imposant dargestellte Figur eher als relativ klein (eine ziemliche kleine Miezekatze) und auch dort gab es natürlich jede Menge Andenken zu erwerben und sie wurden nicht minder nervig und kontaktfreudig angepriesen.
Zum Abschluss ging es dann noch in den erwähnten Papyrusverkauf (ca. 30 Minuten), dort kann man jedwede Gottheit und jede Menge Symbolik des alten Ägyptens auf kleinen und großen Papyri erwerben sowie – wenn ich mich recht erinnere – auch Schmuck, Steine und Ketten im Untergeschoß.
Nach drei weiteren Stunden im Bus waren wir dann etwa gegen 20.00 Uhr wieder in Port Said und mussten zum guten Schluss auf dem Weg zum Schiff noch mal an sämtlichen Händlern und Postkartenverkäufern vorbei, um auch ja keine Gelegenheit versäumt zu haben, etwas zu kaufen.
Es ist mir durchaus bewusst, dass die Mentalität, die Lebensverhältnisse, die Infrastruktur und alles, was so rundum dazu gehört, dort anders sind, dass die Menschen von dem leben, was sie an die Touristen verkaufen, aber unser Fazit des Ausflugs war halt, dass wir das für gut 130 Euro/Person und einen langen, anstrengenden Tag eben nicht noch einmal haben müssen.
Und daher schauen wir mal, was es wird.
LG
die reisefipse

