Auszug aus meinem Reisebericht zur Reise mit der AIDAcara im November 2006:
Link zum Reisebericht vom November 2006
ZitatFazit:
Schön war es trotzdem, wenn auch zu teuer. Wäre dies meine erste Fahrt auf einer AIDA gewesen, ich wüsste nicht, ob ich die hier im Forum zu findende Begeisterung teilen könnte und zum Wiederholungstäter werden würde. Ich werte es mal als Ausrutscher und hoffe, dass Dubai im Dezember besser wird.
Liebe Fan-Gemeinde,
heute schreibt ein ziemlich trauriger AIDA-Fan einen Reisebericht im AIDA-Fan-Forum. Wie immer werde ich sachlich und objektiv sein. Vorab die folgenden Worte: Es waren viele nette Gäste an Bord und die Feiern am Pool waren, insbesondere zu Silvester, ziemlich klasse! Das lag nicht zuletzt an euch! Wir haben viele tolle Leute kennengelernt, mit denen man prima feiern kann. Danke hierfür!
Ich möchte mich mit meinem Reisebericht kurz fassen und nur die wesentlichen Punkte aufgreifen. Jetzt geht es los...
Wir waren zu viert und voller Vorfreude auf eine Silvesterreise mit der AIDAcara. Was würde und wohl erwarten? Wir träumten von Wärme, guter Laune und von ausgelassenen Feiern. Von Berlin-Tegel ging es erst nach München. Klappte prima. Der Anschlussflug ging recht pünktlich und die reservierten Plätze waren dann auch wirklich unsere. Die Flugbegleiter von LTU waren nicht von der freundlichen Sorte, was uns aber nicht die Laune verhagelt hat. An Schlaf war während des Fluges kaum zu denken. Müde, aber noch immer voller Freude im Bauch - landeten wir pünktlich in Dubai. Der Empfang in Dubai war gut organisiert und freundlich.
Auf dem Schiff angekommen, machten wir uns gleich auf den Weg zu den Scouts. Wir hatten für den ersten Tag einen Ausflug zum Burj al Arab gebucht. Nach Aussage von AC (Call4Cruise) sollte es kein Problem sein, diesen Ausflug in dunkler Jeans, sportlichen Schuhen und Polo-Shirt mit Kragen zu machen. Auserdem wurde uns gesagt, dass wir ohne Probleme vor dem Ausflug an unsere Koffer kommen und uns gegebenenfalls umziehen können. Hiervon war dann bei den Scouts nicht mehr die Rede. Wir wurden angesehen wie Mondmännchen. So, wie wir aussehen, kommen wir nicht ins Burj, so O-Ton der Scouts. Wir hätten uns zum Flug ja auch anders anziehen können, ebenfalls O-Ton der Scouts. Ich sagte nur, dass ich normalerweise immer im "grauen" fliege. Einen Mittelstreckenflug im Anzug zu absolvieren ist ja auch wirklich nicht zu viel verlangt. Hätten wir im Vorfeld eine andere Auskunft bekommen, hätten wir uns ja auch noch andere Sachen ins Handgepäck gepackt, aber durch die Aussage von Call4Cruise waren wir guter Dinge, dass es zu keinen Problemen kommt. Angemeiert hat mich letztlich ja nur der unfreundliche Ton der "Dame" von den Scouts. Es blieb uns nur, den Ausflug zu stornieren, da man uns nicht garantieren konnte, dass wir vorher an die Koffer können. Lustig war dann aber, dass wir schon um 10:30 Uhr auf die Kabine konnten (eine Stunde nach unserer Vorsprache bei den Scouts) und unsere Koffer ebenfalls bereits gegen 11:00 Uhr hatten. Wir buchten den Ausflug dann nochmals. Sorry, aber es kann mir doch keiner sagen, dass eine bessere Absprache mit dem Housekeeping nicht möglich gewesen wäre!? Wie auch immer, wir hatten die Koffer und die richtigen Klamotten, und unserem Ausflug stand nun keine Kleiderordnung mehr im Weg.
Dubai und das Burj al Arab
Wir fuhren mit dem Bus zum Burj. Vorbei an den noblen Häusern in Jumaira und zahlreichen nur noch hohen und glitzernden Wolkenkratzern. Die örtliche Reiseleitung war prima und so lauschten wir den Informationen und staunten, staunten und staunten.
Im Burj angekommen stellten wir fest, dass auch die AIDA-Gäste in Jeans eingelassen wurden und die Gäste des Burj in kurzen hosen und fehlender Oberbekleidung durch das Burj wandelte. Komische Nummer! Am Eingang wurde eine leckere Kostlichkeit gereicht. Der erste Blick nüchtern und nicht beeindruckender als das Kempinski in Berlin. Bis man mit einer Rolltreppe einen Stock höher fuhr. Was sich hier eröffnete, kann man mit Worten nicht beschreiben. Ich sage nur --> Angucken!
Die Teestunde war dann nur noch nobel und klasse. Hier war ich dann auch sehr zufrieden, dass ich angemessen angezogen war. Beeindruckend und ein Moment für die Ewigkeit. Solche Eindrücke nimmst du mit. Wie alt du auch wirst...
Danach Machten wir Station im Souk Madinat und anschließend an der Marina. Alles ebenfalls sehr beeindruckend, aber irgendwie künstlich und nicht meine Welt. Ein Abstecher nach Dubai lohnt sich sicher, leben möchte ich dort aber nicht, müsste ich doch irgendiwe immer mit dem Mauszeiger rechnen, der mich schnappt und in den Papierkorb wirft. Alles eine große am Computer gestaltete Glas- und Betonwelt. Menschlich und natürlich gewachsen ist was anderes.
Nach einem köstlichen Buffet im Markt-Restaurant - mit gewohnt freundlichen Service-Kräften - ging es zum Welcome-Sekt mit anschließender Pool-Party, die wir in vollen Zügen genossen. Zu sehr genossen!? Holla, hatte ich einen Schädel bei der Seenotrettungsübung. Aber schön war es! Danach nur noch relaxen und Sonne tanken.
Muscat
In Muscat gab es einen kostenlosen Shuttle-Bus. Ohne konkrete Pläne ging es per Bus zum Hafenausgang. Von dort aus liefen wir in die Stadt. Wir besuchten einen Souk und schlenderten durch einen sonnigen Tag. Nur nicht überanstrengen, schließlich wartet die Silvesterfeier auf uns! Recht frühzeitig ging es zurück auf das Schiff und wir suchten uns wieder ein Plätzchen auf dem Pooldeck und genossen die Sonne, die Vorfreude auf eine tolle Silvesterfeier und das pure Sein.
Das Silvester-Buffet war ähnlich dem Farewell-Dinner. Eistorte und viele andere Leckereien füllten unsere Bäuche. Etwas verwundert waren wir darüber, dass die Tische im Restaurant nicht wirklich silvesterlich dekoriert waren. Dies war der Beginn einer großen Enttäuschung.
Ich möchte ohne große Umschweife auf den Punkt kommen. Das Schiff wurde in keinster Weise Silvesterlich geschmückt. Das Pooldeck wurde im Stil einer orientalischen Pool-Party geschmückt - und das war es dann aber auch. Denn Sekt für die Silvesterfeier, insbesondere für das Anstoßen um Mitternacht, musste man selber kaufen. Es gab auch kein Silvester-Feuerwerk. Nach Aussage des Kapitäns gab es für das Feuerwerk keine Freigabe der örtlichen Behörden. Oder man hatte Sorge, dass das Feuerwerk missverstanden werden könnte. So richtig begriffen haben wir das dann doch nicht. da der Kapitän die Sache irgendwie so formuliert hat, dass es alles bedeuten konnte. Die Variante mit den örtlichen Behörden scheint uns im Nachgang aber am plausiebelsten. Einen adäquaten Ersatz für das Feuerwerk gab es nicht. Um Mitternacht gab es ein kurzes Tuten des Schiffshorns, die Schiffsglocke wurde abmontiert und auf dem Pooldeck kurz geläutet, eine Lasershow wurde präsentiert und ein wenig Konfetti und Glitter aus einer Konfetti-Kanone über das Pooldeck geschossen. Damit wir uns richtig verstehen, die Pool-Party war dank der Gäste ein voller Erfolg uns einfach nur klasse! Aber ich fühle mich irgendwie veralbert. Da war NICHTS silvesterlich! Eine gute Pool-Party, mehr nicht. Ich bin noch heute ziemlich enttäuscht...
Fujairah
Diesen Hafen haben wir dann nur vom Pooldeck aus gesehen. Auch wenn die Feier nicht silvesterlich war, war sie letztlich doch sehr feucht und anstrengend. Die Tatsache, dass wir erst gegen 05:00 Uhr in den Federn waren, zollte Tribut und sorgte zusammen mit Restalkohol für Seegang im Hafen. Sorry Fujairah, aber es konnte nicht anders sein. Du bist bestimmt eine Reise wert.
Abu Dhabi
Der 9,- Euro Shuttle-Bus fuhr uns zu einer Mall. Über die Mall gibt es wenig zu berichten. Abu Dhabi selbst ist Dubai optisch schon ziemlich ähnlich. Hohe Häuser, viel Geld und teure Autos. Interessant war dann jedoch ein Besuch im Emirates-Palace. Einfach nur gigantisch. Hier musste man keinen überteuerten Ausflug buchen. Das Hotel der Kempinski-Gruppe ist für alle offen und von der vom Shuttle-Bus angesteuerten Mall locker zu Fuß zu erreichen. Hiervon kann man in der Hafeninfo jedoch wenig lesen. Ob das Absicht ist? Wie auch immer...
Emirates-Palace - beeindruckend nicht nur die Größe, sondern auch die Tatsache, dass hier wirklich alles Gold ist - was glänzt. Erstaunlich human dann die Preise für Speisen und Getränke. Die wohl beste Eisschokolade der Welt rundete unseren Besuch im Palace ab, nach der wir uns dann auf den Rückweg zum Schiff machten.
Bahrain
Dieser Hafen hat mir persönlich nicht gefallen. Die Stadt ist irgendwie nicht mein Ding. Der vom Shuttle-Bus angesteuerte Souk war bedenklich und nur bedingt sehenswert. Jede Menge gefälschter Waren minderer Qualität, aber keine landestypischen Gegenstände oder andere Angebote, waren hier zu finden. Der Rest ist irgendwie nicht wirklich erwähnenswert und das Wetter war mit starkem Wind und 11 Grad ähnlich bescheiden wie die Eindrücke. Auf die Buchung teurer Ausflüge haben wir auch hier verzichtet, nachdem uns Durchfahrer von ihren Enttäuschungen erzählt hatten. Wir hätten evtl. doch einen machen sollen!?
Dubai
Back to the roots - back to Dubai. Zum Schluss haben wir Dubai mit dem Taxi erkundet. Die Fahrt vom Hafen zur Mall of the Emirates kostet zum Beispiel nur 35 Dirham. Das sind ca. 7,- Euro. Problematisch war immer nur die Rückfahrt zum Hafen. Das Dubai Cruise Terminal im Port Rashid kannten die Taxifahrer i.d.R. nicht. Unsere Taxifahrer haben uns jedenfalls immer nur fragend angeschaut und mussten am Ende von uns eingewiesen werden. Klare Abzüge in der B-Note, zumal es das Dubai Cruise Terminal bereits seit 2001 gibt.
Die Mall of the Emirates ist Kommerz pur. Marken- und Designerwaren sind zum Teil wirklich preiswert zu bekommen. Die Mall selbst ist jedoch so groß, dass man wohl eine Woche braucht, um jede Ecke zu erkunden.
Die Pool-Party des letzten Abends haben wir dann verpasst, da wir uns lieber anständig von Dubai verabschieden wollten.
Dann folgten 2,5 Stunden Schlaf, frühes Aufstehen, ein einsamer Mitarbeiter der Animation (der motiviert, aber einsam und allein versuchte uns anständig zu verabschieden) und die Fahrt zum Flughafen. Das hier erlebte Chaos am alten Terminal war einfach unbeschreiblich und der letzte Husten. Nichts für zarte Gemüter.
Fazit und gefühlte Temperatur:
Die Woche war schön, die Leute, die wir kennenlernen durften, klasse - und die Städte beeindruckend. Eine solche Anhäufung von Reichtum ist fast schon pervers, aber sehenswert. Das Schiff in der Gesamtheit und die Silvesterfeier waren enttäuschend. Die Animation, auf ein Minimum reduziert, wirkte bemüht, aber unheimlich traurig. Sie hätten gern, wenn sie gekonnt (oder gedurft?) hätten. Wenn das die Zukunft der AIDA-Flotte ist, dann nix AIDA-sehen. Die Reise war zu teuer, für das was uns geboten wurde. Das Personal war, bis auf die beschriebenen Ausnahmen, weitestgehend nett und bemüht.
Am Ende bleibt Wehmut und Traurigkeit darüber, dass sich das in früheren Jahren erlebte nicht mehr wiederholen wird. Die gigantisch schönen Reisen mit namentlich nicht näher benannten Club-Direktoren, mit Animations-Teams, die selbst so viel Freude an ihrem Job hatten, dass man nur noch neidisch auf diesen Arbeitsplatz schauen konnte und gelebte Clubschiff-Mentalität sind Vergangenheit. Ich beneide euch nicht.
Liebe AIDA, ******* und all die anderen Mitarbeiter, die sich angesprochen fühlen - habt ehrlichen und ganz herzlichen Dank für das Erlebte und die Freude der vergangenen Jahre (Siehe auch hier). Alles hat ein Ende...nur die Wurst hat zwei. Macht es gut, wo immer ihr auch seid!
Euer Monty
Editierungen = Schreibfehler und einen Namen entfernt, einen Link hinzugefügt - Beitrag inhaltlich unverändert