Fazit Aida Perla 21.04.2018 – 28.04.2018
Dieser Bericht bezieht sich ausschliesslich auf meine persoenlichen Eindruecke vom Schiff, nicht auf die Ziele.
Wie viele von Euch wissen, hab ich die Reise im Dezember in der Neujahrstombola auf der Stella gewonnen. Eigentlich wollte ich ja nicht auf Prima/Perla & Co, aber so kann ich wenigstens selbst meine persoenlichen Eindruecke schildern. Eingeladen hab ich natuerlich meine Schwester und los ging es..
Es fing mit dem ersten kleinen Glitch beim Check In an, die Bordkarte funtionierte nicht, war wohl noch nicht codiert. Die Security schickte uns zur Rezeption auf Deck 4. Dort war eine ziemlich lange Schlange, aber es ging relativ schnell. Wir oeffneten gespannt die Kabinentuer von Kabine 12118 in vorderer Aufzunaehe und waren positiv ueberrascht. Eine schoene grosse 4er Veranda Kabine (2 zusammenstehende Betten, ein Sofa, ein Pullmannbett) mit getrennten “Baedern”. Als Erstest fiel uns der grosse Balkon auf, etwas groesser als auf Stella & Comit 2 Stuehlen, einem kleinen Hocker, Tisch und Haengematte. Man schaut allerdings direkt runter auf den Aussenbereich des Organic Spa. Dies stoert aber nicht weiter. Die “Baeder”bestehen aus einmal Toilette mit Waschbecken und Spiegel und einmal aus Dusche und Waschbecken mit Spiegel. Beide sind relativ eng, aber machbar, obwohl ich etwas mehr auf den Rippen habe. In dem Bad mit Dusche sind leider keine Ablagefaecher, diese sind im Bad mit Toilette. Auch fehlen die 2 Haken an den Innenseiten der Tueren, da diese aus Glas sind. Die Tueren fallen auch automatisch zu, wenn man sie nicht festhaelt.
Aber im Grunde ist es schon praktisch mit 2 Baedern, so kann man sich gleichzeitig “fertig” machen.
Was in der Kabine fehlt, ist ein Spiegel. Ja, der im Schreibtisch ist vorhanden, aber aeusserst unpraktisch.
Als Vielfahrer hatte ich bisher immer eine Kabine im Heckbereich des Schiffes bevorzugt, aber die Kabine im vorderen Bereich des Schifes entpuppte sich als wahrer Gluecksgriff. Fuer Familien mit Kindern und aktive Urlauber eignet sich allerdings eine Kabine im Heckbereich des Schiffes. Fuego, Klettergarten, Four Elements, Sportdeck, Rutschen etc etc sind alle im hinteren Bereich. Fuer Paare und Spa Besucher, Raucher, Beach Club Besucher und vor allem fuer Goldfahrer eignet sich eine Kabine im vorderen Bereich. Der Spa, die Aida Lounge, Rezeption, Gangway, Beach Club, Shops, Raucherlounges, Aida Plaza etc sind alle im vorderen Bereich des Schiffes. Auf der Kabine befindet sich bei den Magazinen etc auch ein kleiner Decksplan. Dieser war unser staendiger Begleiter. Am Anfang ist es nicht leicht, sich auf dem Schiff zurecht zu finden. Gegen Ende der Reise hatten wir es dann einigermassen raus… J An den vorderen Aufzuegen sind uebrigens kleine Wegweiser angebracht. Ein kleines Schiff zeigt die Richtung Bug oder Heck an. Hat auch ne Weile gedauert, bis wir das rausgefunden hatten.
Restaurants sind im mitteleren bis hinteren Bereich des Schiffes, ebenso die wunderschoene Lanai Bar direkt am Heck auf Deck 7. Diese ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die Aida Lounge ist uebrigens im wahrsten Sinne des Wortes “Gold” wert ! Zutritt haben Suitenbucher und Mitglieder der Clubstufe Gold. Es gibt Getraenke, Haeppchen und Snacks taeglich von 08.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Vorteilhaft ist auch die Aussenterrasse, auf der man auch rauchen darf.
Die Lounge war zu keiner Zeit ueberfuellt, als wir da waren.
Gegenueber auf der anderen Seite ist die Raucherlounge auf Deck 8, diese ist uebrigens die schoenste, ist ein Aussenbereich mit kleinen Sesseln zum Sitzen. Im Inneren des Schiffes darf nirgendwo geraucht werden.
Die Crew verdient uebrigens 10 Sterne! Egal wo wir waren, es kam immer ein freundliches Hallo und man wurde zuvorkommend und schnell bedient. Service und Freundlichkeit waren wirklich spitze.
Das Schiff war mit 3600 Passagieren inklusive Kindern nicht ausgebucht, allerdings hat man schon manchmal gemerkt, dass es voll war, vor allem vor der Oeffnungszeit des Marktrestaurants..(das wird sich wohl nie aendern). Das Durchschnittsalter war wohl so um die 57 (ohne Kinder) und es waren wohl an die 500 Kinder an Bord. Diese hat man allerdings nicht gross bemerkt.
Die meisten Mitpassagiere waren relativ entspannt… Ausnahmen gibt es immer, sind mir aber nicht aufgefallen. Es waren auch viele Erstfahrer an Bord.
Die Seenotrettungsuebung war uebrigens sehr entspannt. Wir hatten Deck 6 auf der Aida Plaza und man konnte sitzen. Gut war das Einscannen der Bordkarten, dadurch ging alles relativ flott.
Was uns auch aufgefallen ist, endlich kann man die Borddurchsagen in den oeffentlichen Bereichen mal laut und deutlich verstehen. Auf anderen Schiffen muss man Glueck haben, wo man sich befindet, um etwas zu verstehen. Auf der Kabine haben wir allerdings den Kanal der Durchsagen nicht gefunden, aber haben auch nicht intensiv danach gesucht.
Nun kommen wir mal zum Restaurantkonzept. Ich wuerde jedem empfehlen, dieses Konzept anzunehmen und auszuprobieren. Fuer French Kiss und Casa Nova ist unbedingt eine Reservierung erforderlich. Wir haben fast alle Restaurants geschafft, ausser Tapas und Fuego. Wir sind oefter durchs Fuego durchgelaufen, es war wie ein vergroesserter California Grill mit Pizza, Burger, Pasta etc
Essen verdient diesmal auch 10 Sterne. Egal wo wir waren, es war wirklich gut.
Wir waren im Buffalo, Rossini, French Kiss, Casa Nova, Weite Welt, Bella Donna, Marktrestaurant, East und zum Fruehschoppen im Brauhaus. Hier war der Fruehschoppen als Buffet aufgebaut, was ich praktischer fand. Und es gab Freibier, was mich auch sehr gewundert hat. Nach dem Ausflug in Bruegge gab es sogar Rumpunsch, der es in sich hatte.
Kommen wir nun mal zu den Veranstaltungen an Bord. Natuerlich gab es die taegliche Show im Theater, die Prime Time mit Birte und Veranstaltungen im Beach Club und Brauhaus. Der Vielfahrer findet hier das bekannte Aida Feeling leider nicht vor. Los ging es schon mit der drei geteilten Welcome Show. Eine im Aida Plaza, eine im Brauhaus und eine im Beach Club, alle zur gleichen Uhrzeit.
Der Beach Club ist der Hauptveranstaltungsort mit einer guten Live Band (unsere hiess Correcto) und integrierter Aida Bar. Wir haben noch nie so oft an der Aida Bar gesessen wie auf der Perla.. dank der ausgezeichneten Barkeeper hatten wir auch immer Spass, allerdings ist es fuer Alleinreisende sehr schwer, Kontakt zu finden.
Man sollte sich im Vorfeld in den einschlaegigen Foren schon Mitreisende suchen, sonst ist man wirklich verloren. Dies hat mich doch stark an Mein Schiff erinnert. Der Beach Club ist zwar schoen, aber die Hallenbadatmosphaere bleibt nicht aus und es ist kein Vergleich zu den Poolparties auf anderen Schiffen.
Die D6 Disco ist absolut nicht mit der Anytime vergleichbar. Es ist ziemlich dunkel und nicht sehr einladend. Wir waren einmal drin und danach nie wieder. Partygaenger warden auf der Perla nicht so auf ihre Kosten kommen. Ab ca. halb 1 - 1 Uhr morgens wird im Beach Club an der Aida Bar schon das Putzen begonnen und gegen 2 Uhr ist dann Schluss. Last Order wurde nicht ausgerufen. Die D6 war teilweise schon frueher zu.
Dies mag der Route geschuldet sein, aber da bin ich mir nicht so sicher.
Die oeffentlichen Toiletten sind uebrigens leicht zu finden und mit Sensoren zu oeffnen.. manchmal waren diese Sensoren schon kaputt. Was ich persoenlich nicht so gut finde, sind die Handtrockner. Es gibt keine Tuecher mehr, um die Haende abzutrocknen.
Die Parties im Brauhaus waren teilweise auch nicht so berauschend, die Leute sind halt nicht mitgegangen. Als Fehlplanung fand ich das Alpengluehn am letzten Abend. Das war nicht so guenstig gelegt.
Neu ist auch eine Brauhaussaengerin, die Idee an sich ist nicht schlecht, aber manchmal hat es auch die Stimmung etwas runtergefahren, vor allem bei der “Malle” Party, da war erst richtig Stimmung und dann kam die Saengerin mit ganz anderem Repertoire, das war ein Stimmungskiller.
Die Shows im Theatrium haben wir uns nicht angesehen, wir haben nur einmal mitbekommen, wie eine gelbe sprechende Kugel in Smiley Form von der Decke hing, was ich persoenlich als reinstes Kinderprogramm empfand. Dies gehoerte wohl zur Show “Lets get loud”. Nun denn.
Sehr schoen war allerdings das “White Picnic”, dies war ein Nachmittag von 16.30 bis 18.00. Es gab Snacks, suess und herzhaft und einen Haselnusshake mit einem Shot Eierlikoer. Mir war bisher nicht bewusst, dass es ueberhaupt Eierlikoer an Bord gibt… das war sehr lecker, auch fuer die Kinder gab es ein Handtuchtier, Zuckerwatte, eine Schminkstation etc, das war wirklich gut gemacht. Am gleichen Abend war noch Black & White Party, die war auch ganz ok, aber soviel los war nicht. Ueberhaupt war abends nich soo viel los, aber dies mag auch am Publikum gelegen haben.
Happy Hour gab es nur einmal auf dieser Reise. 2 fuer 1 Mai Tai oder Sex on the Beach.
Der DJ im Beach Club war leider auch ein wenig schweigsam, der DJ im Brauhaus war ganz ok, aber da hab ich auch schon bessere erlebt.
Am letzten Abend war Rock Nacht im Beach Club, die Live Band Correcto hat mich da nochmal richtig ueberrascht, das letzte Lied als Zugabe war “Du hast” von Rammstein. In all meiner Aida Zeit habe ich dieses Lied noch NIE auf Aida gehoert. Wenn Rammstein gespielt wird, dann nur auf Wunsch und dann nur “Engel”.
Es gab 2 x Jackpot Bingo an den Seetagen, hier ist negativ zu erwaehnen, dass man nicht nur 2+1 Schein fuer 30 Euro kaufen kann, wie sonst ueblich, sondern man muss nun auch einen Bingostift dazu kaufen. Das Ganze nennt sich dann “Paket” und kostet 31.90. Regelmaessige Bingospieler werden alle schon einen Stift haben, von daher finde ich das ziemlich unverschaemt. Der Casino Mitarbeiter meinte nur lapidar “Sie koennen den Stift auch weglassen, kostet trotzdem 31.90. Oder Sie koennen 2 plus 1 Ticket kaufen, das kostet dann 45 Euro”. Wie gesagt, unverschaemt.
Das Aida Aktivbingo wurde im Aida Plaza auf den Treppen gespielt.. 1. Unbequem und 2. nicht wirklich gut. Wir haben 1 x mitgespielt, aber kein Vergleich zu so manch lustigem Aktivbingo, welches wir schon auf anderen Schiffen gespielt haben.
Ueberhaupt hat man von den Gastgebern nicht so viel mitbekommen, aber dies ist wohl auch dem Konzept zuzuschreiben.
Es ist ein anderes Konzept und man muss sich drauf einlassen.
Abschliessendes Fazit: Die Perla ist ein schoenes Schiff mit auch sehr ruhigen, gemuetlichen Ecken und Nischen, aber mein Schiff wird es nicht. Es ist halt nicht Aida, wie man es als Vielfahrer kennt.Ich kann mir dieses Schiff nicht in der Karibik vorstellen und wuerde auch niemals in der Ferienzeit mit diesem Schiff fahren. Fuer Familien mit Kindern ist es aber ideal.