
25. November 2019 – Civitavecchia/Italien, sonnig bis teilweise bewölkt 19 Grad
Die
Sonne meint es gut mit uns auf dem Spaziergang. Der Himmel immer noch
wunderschön blau ist so gut wie wolkenlos. Ein Glück, denn auf
Kälte hätte ich jetzt echt keine Lust. Nach dem Bummel durch das
alte Stadtzentrum haben wir die Viale della Vittoria erreicht.
Über die schmale Brücke zwischen den Strandabschnitten kommt man auf eine Plattform, die ungefähr dem Grundriss einer kleinen Festung oder eines Turms entspricht. Nirgends habe ich einen wirklichen Hinweis gefunden, was das mal war. Der Platz ist riesig und es gelingt meinem Mann ein Foto, auf dem ich mal im Zentrum stehe.
Die
Mauern sind bunt „angemalt“ und es gibt sogar kleine Kunstwerke
darunter.
Der Blick nach rechts und links ist wunderbar.
Zu meiner
Linken liegt nicht weit entfernt der Yachthafen Riva di Traiano, mit
über 1000 Liegeplätzen. Wenn ich nicht so geh faul wäre, würden
wir sicher dort hin laufen. Aber wir müssen ja nachher wieder zurück
bis zum Fischereihafen laufen – ist schon ein Stück. Und zur
rechten Seite fällt der Blick auf das Forte Michelangelo.
„Wollen
wir wieder in das nette kleine Restaurant gehen?“, frage ich meinen
Mann und er nickt. Eins ist mir aufgefallen, die vielen Blumentöpfe
mit den Alpenveilchen sind diesmal nicht auf der Kaimauer zu finden.
Wahrscheinlich sind sie in den Winterschlaf gegangen. Wunderbar, vor
dem Restaurant stehen die Tische draußen in der Sonne und wir
schauen nach drinnen. Upps, es hat sich was verändert. Die
gemütliche Sitzgruppe aus Rattan ist nicht mehr da. Nun steht eine
draußen vor der Tür und als wir den heran eilenden Kellner fragen,
ob wir uns dort hinsetzen können, schüttelt er traurig den Kopf.
Nein, das ginge auf keinen Fall, denn die Polster sind voller Wasser.
Seit Wochen hat es geregnet und so ist auch hier alles gut gewässert
worden. Freundlich zeigt er uns einen Tisch an der Nähe der Mauer.
Wir überlegen nicht lange, was wir wollen, als er uns die Karte
hinlegt. „Bruschetta und Frascati-Wein“. Die Kombination ist
wirklich eine Empfehlung. Die fruchtigen Tomatenwürfel auf dem
gerösteten Brot, ein delikates Olivenöl drüber und dann der kühle
Weißwein – ja, da kann man es schon eine Weile aushalten.
Die Füße
haben sich erholt, die Sonne hat unsere Gesichter beschienen und dann
verabschieden wir uns von den netten Menschen, die im Restaurant
arbeiten. Hier würde ich gerne noch einmal einkehren – Ende des
Jahres, immer ein Ort der Ruhe.
Nun
heißt es aber noch mal stramm laufen, bis zum kleinen
Fischereihafen. Ach, der Anblick betrübt mich schon, die Spuren des
letzten Sturms sind überall an der Küste zu sehen. Der Platz ist
voller angespültem „Strandgut“ - da wird es viel zu tun geben in
nächster Zeit.
An einigen Häuserfronten und Mauer ist gut zu erkennen, der Zahn der Zeit und das feuchte Klima haben Schäden angerichtet.
In einer Straße entdecke ich ein Gemälde, das auf
die Verschmutzung der Meere hinweist. Trauriger Anblick, aber doch
real – ein Fisch, dessen Magen mit Plastik gefüllt war.
So was
habe ich ja auch mit eigenen Augen gesehen, an der französischen
Atlantikküste. Dort hatte ich einen größeren toten Fisch gefunden,
der am Plastik erstickt war. Ja, das ist schon ein Thema, das mir
keine Ruhe lässt. Wir umrunden die Festung und auf der Rückseite wird immer noch etwas renoviert.
Am
Fort, wo in der Zwischenzeit eine Absperrung auf der Straße
errichtet wurde (keine Ahnung warum) geht es entlang der Stadtmauer.
Die Lücken in der Mauer eröffnen mir einen neuen Blick auf den
Hafen und unsere Sol setzt sich gut in Szene.
Auf der kleinen Promenade ist es menschenleer und so haben wir die Muße, alles auf uns wirken zu lassen.
Im
Fischereihafen liegen die Boote an der Pier. Fischer haben ihren Fang
in Kisten ausgebreitet und Menschen stehen an, um frischen Fisch zu
kaufen. Echt, frischer geht es nicht. Gefangen und ohne langen Weg
landet der Fang beim Endverbraucher.
Ich
schaue auf die Uhr, es wird Zeit für die Rückkehr an Bord und
irgendwie haben wir vergessen, wo genau der Bus zurück abfährt.
Wir laufen ein wenig orientierungslos umher und dann fragen wir einen Uniformierten, der uns beschreibt, wo wir hin müssen. Jaaa, als wir dort eintrudeln, nicht weit weg vom kleinen Hafen, erkennen wir den Platz wieder und der Bus steht auch schon bereit.
An Bord
ist etwas Eile angesagt. Haare machen, schick anziehen und um 18.30
Uhr stehen wir in der Anytime Bar zur „Sternstunde“ des
AIDAclubs und die Sonne versinkt versinkt im Meer. Ein Gläschen Sekt und auf dem Tisch warten kleine
Häppchen auf uns.
Auf dem Rückweg zur Kabine bleiben wir im Brauhaus hängen. Hui, da ist es aber wirklich voll. „Heute heißt es Mitsingen“ - und da ist Stimmung angesagt. Karaoke – mehr brauche ich eigentlich nicht zu schreiben. Wir blieben, bis der letzte Ton verklungen war und ja, es sind Passagiere an Bord, die wirklich sehr sehr gut singen können.
… und jetzt? Ab auf die Kabine, morgen früh sind wir in Livorno. Sonnenaufgang fotografieren?? Keine Ahnung – schauen wir mal.
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