
Nach erholsamen knapp sechs Stunden Schlaf wurden wir um 05:30 gänzlich ohne Wecker wach, was den Vorteil hatte, dass man nach einer schnellen Dusche morgens gleich um 06 Uhr noch richtig schön heißen Kaffee beim Frühaufsteher-Kaffee im Beach Club bekommen konnte!
Neben Kaffee stand dort auch das bordeigene Mineralwasser, diverse Sorten Tee- und Säfte sowie kleines süßes Gebäck…
Aus dem kalten Winter in Deutschland kommend war es ein tolles Gefühl, bereits so früh am Morgen in Shorts und T-Shirt ohne jegliches frösteln einige Runden um das Deck zu schlendern… man muss zwar einmal von Deck 15 (Sonnendeck mit dem kleinen Außenpool und auf derselben Höhe wie der Beach Club) auf Deck 16 (auf Höhe des oberen Umlaufes des Beach Clubs) und von dort ein Stück weiter vorne hoch auf Deck 17 gehen, doch auch auf AIDAperla ist ein kompletter Rundgang über die oberen Decks im Außenbereich problemlos möglich. Zwar befindet sich direkt im Bugbereich auf Deck 16 das nicht frei zugängliche Patio-Deck, aber vom darüber liegenden Deck 17 kann man auch einen sehr schönen Blick nach vorne über den Bug hinaus werfen, wo man schon die Lichter von St. Vincent ausmachen konnte. Eine weitere tolle Sache ist der Skywalk im Heck, von dessen leicht ausgelagerten Position man einen tollen Blick entlang des Schiffes hat….
Über Nacht hatte es ordentlich geregnet, die Außendecks waren sehr nass, und noch immer hingen einige dunkle Wolken am Himmel, aber diese wurden schon deutlich lockerer.
Zum Frühstück gingen wir erneut auf die Außenterrasse des „Weite Welt“-Restaurants, unser kulinarischer Lieblingsplatz für die kommenden vierzehn Tage… von dort aus sahen wir, mittlerweile mit Sonne am Himmel, St. Vincent immer näher kommen, sahen die ersten grünen und palmenbewachsenen Klippen und die ersten Villen an den Hängen, eine wirklich tolle Szenerie beim Einlaufen in die Bucht vor Kingstown.
Für St. Vincent hatte ich hier im Forum in unserem Thread zur Reise einen Ausflug mit „Fraser’s Taxi and Tours“ zum Regenwald Vermont Nature Trail, einem Strand/Badestop mit Mittagessen in der „Buccament Bay“ und kurzem Stopp auf dem Fort Charlotte in Kingstown gebucht.
Den Treffpunkt am Hafenausgang konnten wir nicht verfehlen, zum einen Stand dort ein Banner des Anbieters, zum anderen gab es im Vorwege sehr gute Bilder der Pick-Up-Location und einige weitere Reisende warten dort ebenfalls schon.
Wir wurden auf zwei Busse aufgeteilt und durch Kingstown ging es über immer steilere und abenteuerliche Straßen zu unserem ersten Stopp, dem Vermont Nature Trail.
Dies ist eine Wanderung durch einen als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Regenwald. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, jede bekam einen der einheimischen Parkmitarbeiter als Tourguide zugewiesen, und dann ging es los.
Der Weg führte bergauf und bergab durch wirklich atemberaubende und unglaublich dichte und grüne Vegetation. An verschiedenen Stellen wurden durch den Guide Erklärungen zu der Natur des Regenwaldes und der Geschichte des Naturschutzgebietes vorgenommen.
Im Vorwege wurde darauf hingewiesen, dass gute Kondition und festes Schuhwerk von Nöten sind. Grundsätzlich würde ich die Wanderung auf dem größtenteils sehr naturbelassenen Weg als zwar anspruchsvoll, aber nicht übermäßig schwierig oder gefährlich bezeichnen. Es ist jedoch einige Steigungen zu überwinden und teilweise sehr steile und hohe Absätze zu bewältigen.
Während unserer Tour macht der Regenwald seinem Namen alle Ehre, ab der Hälfte des Weges hat es aus strömen geregnet. Der Boden war dadurch innerhalb von Minuten von Pfützen bedeckt und dementsprechend rutschig, und wir Wanderer komplett durchnässt… so wirklich Schutz boten auch die großen Blätter vor dem prasselnden Regen nicht! Die Wanderung wurde dadurch natürlich nochmal ein Stück anspruchsvoller und stellenweise auch nicht ganz ungefährlich…
Durch den Regen haben wir für die Wanderung dann auch gut eine Stunde länger gebraucht als üblich, als wir dann jedoch wieder bei den Taxen waren schien die Sonne und es wartet eines der kühlen Biere aus der Kühlbox, welche bei dem Ausflug inklusive waren!
Wie bereits gesagt wurden wir am Anfang der Wanderung in zwei Gruppen aufgeteilt, welche den Rundweg in entgegengesetzter Richtung durchlaufen haben. Als wir uns auf dem Wanderweg kreuzten haben wir schon bemerkt, dass die Stimmung der zweiten Hälfte unserer Tour obgleich des Regens nicht annähernd so gut war wie bei uns in der Teilgruppe, und so kam es auch, dass wir noch über eine Stunde warten mussten, bis der Rest zu uns stoß…
Fairerweise muss man einfach sagen, dass sich einige der Ausflugsteilnehmer mit der Wanderung schon ein wenig übernommen hatten und die angekündigte Anstrengung wirklich zu leicht abgetan hatten. Einige ehemals weiße Sneakers der älteren Damen waren nach den Regengüssen und dem Schlamm auch nicht mehr so weiß wie vorher, was nicht unbedingt zur Besserung der Stimmung beitrug… Augen auf bei der Wahl der Wanderschuhe Wir waren wie immer in FlipFlops unterwegs, hatten aber für die Wanderung festes Schuhwerk dabei, welches wir nach der Wanderung unter einem Wasserhahn direkt sauber gemacht und mit einer Tüte in den Rucksack getan haben.
Nachdem wir wieder vollständig waren ging es mit den beiden Bussen weiter zur Buccament Bay, wo bereits das landestypische Mittagsbuffet auf uns wartete. Es gab verschiedene Fleischsorten (Schwein, Rind und Hähnchen), Reisgerichte, Salat, Mais und da das Bier bereits leer war nur noch alkoholfreie Getränke. Das Essen war landestypisch gewürzt, wir fanden es wirklich lecker und es hat uns satt gemacht. Leider hat auch das Essen wieder einmal nicht allen Teilnehmern gefallen. Geschmäcker sind zum Glück verschieden, aber ob man sein Missfallen derart deutlich zum Ausdruck bringen muss weiß ich nicht… unsere Gastgeber waren auf jeden Fall bemüht!
Wir nutzen die Zeit anschließend für ein paar erste Minuten am Strand in der karibischen Sonne und einem Sprung in das nur bedingt abkühlende Wasser!
Der Strand gehörte zu einem ehemaligen Resort direkt am Wasser, welches jedoch auf Grund der schwierigen Tourismuslage auf St. Vincent und den wenigen Touristen leider nicht halten konnte. Anhand der Vielzahl der gelb-weißen Handtücher konnte man dann auch erkennen, dass sich sowohl einige individuelle Mitfahrer als auch AIDA-Ausflüge ebenfalls an diesen Strand verirrt hatten.
Wir kamen mit einem sehr netten Ehepaar ins Gespräch, welches schon seit La Romana an Bord war und uns wirklich Lust auf den zweiten Teil der Reise mit den ABC-Inseln machte!
Zum Abschluss des Badeaufenthaltes gab es dann noch den ersten selbstgemachten Rumpunsch, ein in der Karibik sehr verbreitetes Getränk, welches uns auf der Reise noch in rauen Mengen begleiten sollte! Im Endeffekt ist es lokaler Rum, der mit diversen Fruchtsäften und je nach Geschmack und „Hausrezept“ mit allen möglichen Gewürzen verfeinert wird, von Muskatnuss bis Zimt haben wir auf der Reise alles erlebt!
Durch den Regenschauer und der damit verbundenen längeren Wanderzeit waren wir zeitlich im Verzug, sodass wir eigentlich davon ausgingen, dass der Halt am Fort Charlotte, einer alten Festungsruine mit Blick über Kingstown und die Bucht ausfallen würde. Umso erfreuter Waren wir, dass wir dennoch die steile Straße hinauffuhren und den Panoramablick genießen konnten!
Auf Grund der Verzögerung und der Rushhour in Kingstown waren wir dann auch erst gegen 16:45 wieder am Hafen, wo der Ausflug (Ich meine es waren 50 USD pro Person) dann bar gezahlt wurde!
Uns hat der Ausflug sehr gut gefallen, zum einen auf Grund der tollen Natur und dem wirklich authentischen Regenwald, dem leckeren Mittagessen, der Möglichkeit eines kurzen Strandaufenthaltes sowie des abschließend tollen Blickes über die Bucht von Kingstown. Toll fanden wir auch, dass der Ausflug (anstatt von 09 bis 15 Uhr) trotzdem wie geplant durchgezogen wurde und keine Anlaufstellen gestrichen wurden.
Das es einigen Reisenden auf Grund der „unzumutbaren“ Wanderung bei schlechtem Wetter, dem falsch gewürzten Essen, dem zu wenig mitgeführten Bier und der Tatsache, dass natürlich nur Englisch gesprochen wurde, da Fraser und seine Mitarbeiter/Familie nun einmal sehr nette Locals sind, nicht gefallen hat habe ich ja aber auch schon erwähnt…
Grundsätzlich muss man einfach anmerken, dass die wunderschönen Inseln wie St. Vincent, St. Lucia, Dominica und wie sie alle heißen nun einmal nicht umsonst so wunderschön grün sind… wo viel Vegetation ist fällt auch viel Regen, und so kann man auch in der Karibik immer mal einen warmen Schauer abbekommen, der sich zumeist genauso schnell wieder verflüchtigt wie er aufgekommen ist! Einfach im Hinterkopf behalten, dann ärgert man sich nicht so sehr über Regen im Urlaub.
Wir würden den Ausflug auf jeden Fall jedem weiterempfehlen, da wir so einen tollen Eindruck von St. Vincent gewinnen konnten!
So nebenbei, dass was wir im Vorbeifahren von Kingstown gesehen haben lud nicht wirklich zum Verweilen ein, sodass wir auf St. Vincent immer irgendeinen Ausflug oder eine Taxitour dem Besuch der Hafenstadt vorziehen würden!
Zum Auslaufen ging es dann an die Lanai-Bar, bis auf den Regen während der Wanderung war das Wetter den Rest des Tages wirklich schön und so konnten wir einen herrlichen Sonnenuntergang mit einem leckereren Cocktail genießen, ehe wir zum Abendessen wieder im Außenbereich des „Weite Welt“-Restaurants Platz nahmen!
Abends fand noch die Twist&Shout-Party mit der Liveband statt und als Bar-Aktion gab es Pina Colada mit am Tag lokal eingekauften Rum, der in Kokosnüssen serviert wurde… und wirklich verdammt lecker war!
Für uns war es ein wirklich gelungener Auftakt zu unserer Reise und ein toller Tag auf St. Vincent!
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