Koh Samui, Tempel schauen, essen gehen und dann packen wir schon mal den Koffer

21. Dezember 2024 – Koh Samui, 27 Grad leicht bewölkt

Es gibt solche Sprüche wie: „aller guten Dinge sind drei“, „einmal ist kein mal“ und was weiß ich noch … Von mir: „Koh Samui, 6 plus 1 macht 7 - ich werde dich immer lieben!“

Genau so ist es. Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel gesehen hier und deshalb machen wir einfach wieder eine Tour zu Fuß, wandeln auf alten Wegen.

Der Tag scheint schön zu werden, die Sonne scheint, das Meer ist ruhig – so werden wir heute unser Frühstück draußen einnehmen und schauen zu, wie die Tenderboote hin und her fahren. Zurück auf der Kabine, sehe ich auf dem Balkon, wir haben einen Gast auf dem Geländer sitzen. Die Augen sehen schon ziemlich unheimlich aus und ich schließe schnell die Balkontür. Nicht, dass ich nachts noch auf Jagd gehen muss.

Gegen 11 Uhr ist der große Ansturm auf Deck 3 abgeflaut und wir können ganz gemächlich rüber fahren. Wir mögen die heimischen Tenderboote von Koh Samui. Jedes mal wenn ich eins besteige, erinnere ich mich an die Überfahrt mit ein paar Crewmitgliedern vor einiger Zeit. Urplötzlich prasselte der Regen nieder, wir kauerten uns zusammen in einem trockenen Eckchen und es schaukelte ganz ordentlich. Es ist alles gut gegangen damals. Am Tendersteg ist kein Gedränge, denn es liegt kein anderes Kreuzfahrtschiff auf Reede.

Die bunten Fischerboote werden geputzt und bereit gemacht für die nächste Tour und wir laufen vor bis zum Rathaus. Eins unserer Lieblingsrestaurants lassen wir erst mal links liegen und besuchen den schönen kleinen Tempel, der versteckt am Ende einer Gasse liegt. Auf dem Weg dort hin, fällt uns wieder auf, wie sauber es auf den Bürgersteigen und den Regenrinnen ist. Am Straßenrand stehen die Motorroller ordentlich geparkt und überquert man die Straße, wird freundlich angehalten.

Aus den Läden duftet es nach Parfüm und Gewürzen und bunte Kleidung lockt mich, stehen zu bleiben. Gucken kostet ja nichts.
Der Blick nach oben ist immer der Hammer, so drücke ich es einfach mal aus. Die Kabel, welch ein Gewirr und alles funktioniert tadellos. In den schmalen Gassen ist es still und so erreichen wir den chinesischen Tempel Hainan, der 1862 errichtet wurde. Allein der Weg zum Tor ist sehenswert. So wunderschöne Gemälde zieren die Mauern, dass wir immer wieder stehen bleiben und die Kunstwerke bewundern. Und wieder einmal erleben wir, dass wir die einzigen Besucher sind und lassen uns von der Stille verzaubern. Stehen und betrachten die bunten Wände und Giebel, die großen Figuren – alles einzigartig schön. In einer der hohen Palmen hören wir einen Vogel rufen, können ihn leider nicht entdecken. Dafür stehen ein paar Meter weiter 2 hübsche Vögel vor einer Apotheke.

In der kleinen Markthalle herrscht reger Betrieb und aus den kleinen Restaurants strömt himmlischer Duft.

Erneut suchen wir den zweiten Tempel auf und diesmal läuft uns kein bellender Hund entgegen. Manchmal hatte ich wirklich Angst vor ihm, aber sein Herrchen meinte, er sei harmlos. Na ja … Heute hören wir keine Kinderstimmen aus der Schule, die sich auf dem Gelände befindet, ist ja Samstag. Und auch hier sind wir wie gewohnt die einzigen Besucher. Die meisten AIDAgäste sind an anderen Orten unterwegs, Tempel anschauen, baden, Wasserfälle bewundern – das kennen wir bereits und uns genügt der ruhige Gang hier. Genug geschaut, nun geht es zu „unserem“ Engländer, direkt an der Strandpromenade. In der Ferne liegt die Stella und vor uns hat sich ein Hund einfach zum dösen auf die Straße gelegt. Wir erreichen „Lucky Res-Enterprises“ und dann steht er vor uns und strahlt. „Hallo Heinz, how are you? Comme in!“ Das nenne ich doch einfach Spitze, er begrüßt meinen Mann mit Namen und freut sich riesig, dass wir wieder bei ihm vorbeischauen. Ob wir das gleiche essen und trinken möchten, wie letztes Mal. Wir nicken zustimmend und bekommen die Frühlingsrollen und das gute Pad Thai mit einem kühlen Bier serviert. Ja, er sei jetzt zufrieden, erzählt er uns auf die Nachfrage, wie denn das Geschäft läuft. Eine Zeit lang kamen wenig Touristen, aber jetzt zu den bevorstehenden Feiertagen ist es mehr geworden. Seiner Familie geht es gut und beim Abschied versprechen wir, wir werden nochmal wiederkommen. Bye, Bye.

Gemütlich laufen wir zurück zum Tendersteg und setzen über zur Stella und genießen achtern den Sonnenuntergang. Dann heißt es los, das Bella Donna wartet auf uns. Draußen ist die Routentorte zu sehen, ein ganz begehrtes Fotomotiv. Auch vor den anderen Restaurants steht ein Tisch mit einer bunten Torte. Ich freue mich auf den kleinen Teller mit den Farewellspezialitäten. Meine Mutti hat immer gesagt, die seien so gut, da brauche sie 2 Teller von. Den Wunsche habe ich ihr gerne erfüllt. Ich treffe kurz auf CRSTO, kleiner Plausch, ein Erinnerungsfoto und ich wünsche ihm noch eine gute Zeit und hoffe, wir sehen uns auf einer der nächsten Touren wieder. Der Mann ist so sympathisch und seine Stimme ist, einmal gehört, nicht zu vergessen.

Jetzt müssen wir uns aber beeilen, die große Verabschiedung im Theatrium wartet. Den Rest der ABBA-Show bekommen wir noch mit und dann ist es soweit. Der Sekt ist eingeschenkt, die Crew ist bereit, die Gläser zu überreichen und dann kommt der traurige Moment der Wahrheit. Die Reise ist so gut wie zu Ende, es gibt noch einen Tag in Bangkok und dann wartet der Flieger. Jendrik, Heidi und der Kapitän stehen auf der Bühne, hoch das Gläschen, zum Wohl auf uns. Und dann marschieren sie auf, 174 Crewmitglieder von insgesamt 634, um sich von den Gästen zu verabschieden. Der Smiling-Star aus dem Marktrestaurant bekommt großen Applaus und dann „It’s time to say goodby“. Immer wieder bekomme ich eine Gänsehaut bei dem Lied und denke an viele unvergessliche Momente dieser und auch der vergangen Reisen. Kurz geschluckt, nach vorne schauen, denn nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise und das trifft voll zu!
Eine Deckrunde ist noch fällig und wir treffen uns zum Abschied mit unseren Freunden in der Anytime Bar. Es war schön, sie wieder getroffen zu haben und wir sind uns sicher, wir werden uns wiedersehen.

Auf dem Pooldeck wird noch getanzt, wir genießen den Blick auf den Mond und dann verschwinden wir abwärts. Kabine noch etwas aufräumen, einige Dinge im Koffer verstauen, denn morgen Abend in Laem Chabang werden wir unsere langjährigen Freunde treffen und wieder zusammen zum Jomtien Beach fahren. Da möchte ich doch nicht den Abend verkürzen, nur weil der Koffer noch gepackt werden muss. Da spiele ich nicht mit.

Also Gute Nacht, bis morgen.