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Uns faszinierten immer wieder die unterhalb von gigantischen, grün angehauchten und steil aufragenden Gebirgsrücken fast verschwindenden Höfe und Kirchen.
Wie Spielzeuge. Einsamkeit. Wie wir mit dieser Situation – besonders im Winter - zurechtkommen würden? Dazu noch ein Beispiel:
Wir konnten uns kaum satt sehen, mussten uns aber lösen. Es ging wieder aufwärts, durch den längsten Tunnel Islands und dann wieder abwärts. Ein ewiges Hoch und Runter. Machte nix – das gehört zur Natur dieser wunderbaren Insel. Das Runter unterbrachen wir am Rande eines Campingplatzes und wurden mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
In der Ferne Ísafjörður und unsere AIDAsol. Und dann ein wenig näher in Richtung Fjord:
Einfach nur schöööööööön … Blaubeersträucher – noch ohne Früchte -, arktische Lupinen, der blaue Fjord, steile Berge, Schnee … Und dann zeigte unsere AIDAsol, dass sie in Wirklichkeit nicht so groß war.
Ein Blick auf die Uhr – wir hatten noch genug Zeit, uns weiter mit unserem Skoda „umzusehen“. Wir fuhren durch Ísafjörður und dann am Ísafjarðardjúp entlang, wo uns ein weiterer, 5,4 km langer Tunnel aufnahm und uns kurz vor dem Fischerörtchen Bolungarvík „ausspuckte“. Auf dem ersten Blick erschien es uns nicht sehr besuchenswert und so fuhren wir weiter mit dem Ziel des Aussichtspunktes Bolafjall. Leider führte eine mäßig festgefahrene Schotterstraße dorthin, die wir unserem Skoda nicht zumuten wollten. Also nach einigen Kilometern zurück. Mit dem obligatorischen Fotostopp.
Island, wie wir es kennen und lieben gelernt hatten. Wasser, Berge, ein kleiner Ort. Bolungarvík, der von weitem doch ganz nett aussah. Und nun herangezoomt:
Auf der anderen Seite der Straße ein Gruß des vergangenen Winters. Ein kleines Schneefeld.
Nur nicht betreten … wir hielten uns daran und fuhren zurück Richtung Fjord. Wie auf den hin und wieder anzutreffenden Schildern erbeten
sehr langsam. Ob es uns die Vögel gedankt haben? Egal, rein nach Bolungarvík und weiter dorthin, wo es am Ortsrand nicht weiter gehen sollte. Bis zu einem Mahnmal, das an den Untergang von fünf Marineschiffen erinnerte, die im Juli 1942 bei schlechter Sicht auf ein von den eigenen Verbündeten gelegtes Minenfeld liefen; beinahe 240 Frauen, Männer und Kinder kamen ums Leben. Zu Fuße des Mahnmals breitete sich der von Bergen umrandete Fjord aus.
Mit einer Blumenpracht, die man in dieser Gegend mit nur wenigen Vegetationsmonaten nicht vermutet hätte.
Wir genossen sie und fuhren zufrieden nach Ísafjörður zurück. Hmh, noch immer zu früh, den Skoda zurückzugeben. Also weiter um das Städtchen herum und die Straße auf der anderen Seite des Fjords genommen. Was sahen wir? Selbstverständlich unsere AIDAsol.
Kurz vor dem Ende der Landzunge gab es wieder Fotomotive. Zwischen Straße und Fjord ein hinter einem Erdwall geducktes, mit verrostetem Wellblech gedecktes Haus.
Das mussten wir näher betrachten. Hmh … war es vor langer Zeit von Fischern bewohnt? Gemütlich sah es nicht aus. Keine Tür, dafür Gerümpel und Schafsköttel. Wohl ein Unterstand für die lieben Wollschweine bei unwirtlichem Wetter. Auf der anderen Straßenseite eine von allen Seiten nur mit Maschendraht geschützte Hütte. Durchzug war gewährleistet.
Es roch ein wenig streng … stocksteif hingen die Trockenfische im Trockenen an ihren Leinen und warteten auf ihre Abnehmer. Und dann kamen sie – die lieben Kleinen (nicht die Abnehmer …)
und zogen an den Stockfischen vorbei. Ganz nahe – sie störten sich nicht an dem Geruch. Hatten sie sich bereits daran gewöhnt?
Es war Zeit für die Rückfahrt. Damit wir die unvergleichlich tolle Landschaft genießen konnten, fuhren wir gemächlich nach Ísafjörður, gaben an der Rezeption des Hotels die Autoschlüssel ab und schlenderten langsam zum Hafen. Immer wieder fielen uns verschiedenfarbige Häuser wie dieses hellblaue
ins Auge. Ein bisschen Farbe im Winter, in dem aufgrund der Lage zwischen hohen Bergen die Sonne – wenn überhaupt – nur die Bergspitzen streichelt. Nach so viel Natur war es Zeit für Kultur.
Der Beweis, dass das Isländische eine germanische Sprache und mit der deutschen verwandt ist.
Wir hatten Sommer, die Sonne schien und so fiel es uns nicht schwer, nach der Rückkehr auf unsere AIDAsol das Pooldeck aufzusuchen und Sonne zu tanken. Bis zum sail-away um (beinahe) Punkt 18 Uhr. Bei bestem Wetter. Langsam schob sich das Schiff in den Fjord, vorbei an den gewaltigen geriffelten Bergzungen.
Und vorbei an unserem letzten Fotostopp – die Hütte mit den Stockfischen war gut zu erkennen. Es dauerte nicht lange und die AIDAsol glitt in den Ísafjarðardjúp. Noch ein letzter Blick auf Ísafjörður.
Wir blieben so lange auf den oberen Decks bis wir Bolungarvík passierten. Dann war es Zeit zum Essenfassen – das Marktrestaurant erwartete uns mit dem Themenkreis „Finnland“. Gut und lecker waren die Speisen, so dass wir sie mit einem Absacker krönen mussten. Wo? Selbstverständlich in der Ohschän-Bar …
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