
10.08.2023. Donnerstag Morgen. Es ist 8:30 Uhr. Bevor wir am Hurtigbåtkai anlegen können, muss die MS Nordlys erst einmal unseren Anlegeplatz freimachen. Um 9:00 Uhr liegt das Schiff fest und wir erklimmen die drei Decks für ein ruhiges Frühstück.
Wie fast immer haben wir uns gegen die organisierten Ausflüge entschieden und wollen Harstad auf eigene Faust besuchen. Nun stellt sich nur noch die Frage, was wir erkunden wollen. Ich hatte bei der Vorbereitung von einer Brauerei gelesen. Dazu später mehr. Auch hatte ich Komoot nach Tourenvorschlägen gefragt. Da uns das Ersteigen der Hausberge zu anstrengend ist, bleibt eigentlich nur die Tour zur Trondenes Kirke.
Der Weg führt zunächst durch den Ort mit Parkplatzkunst auf der einen Seite und mit einem Bootssteg mit einer schwimmenden Sauna auf der anderen Seite.
Wir folgen der Wasserlinie und entdecken einige Graffiti.
Der Weg ist zum Teil als ein Holzbohlensteg über der felsigen Küste sehr schön angelegt. Warum hier auf den schmalen Pfaden Ausflüge mit E-Scootern stattfinden müssen, ist mir schleierhaft. Aber wir wollen uns nicht ärgern und genießen lieber die Aussicht zurück auf unser Schiff.
Nach knapp einer Stunde erreichen wir unser Ziel. Da auch viele Mitreisende schon hier sind, verzichten wir auf eine intensivere Besichtigung, zumal die Kirche wegen einer Hochzeit geschlossen ist. Ein Foto aus der Ferne muss reichen.
Wir kehren zurück und durchstreifen das Zentrum des Örtchen mit immerhin 25.000 Einwohnern und damit drittgrößten Stadt hier im Norden.
Da wir ein wenig fußlahm sind und es uns stark dürstet, wäre ein kühles in Harstad gebraute Bier jetzt genau das Richtige. Also begeben wir uns mit Hilfe von Google Maps auf die Suche nach der Brauerei und finden nach einigen Widrigkeiten auch die angegebene Adresse. Von einer Brauerei ist weit und breit nichts zu erkennen. Enttäuscht geben wir auf und kehren zu unserem Gin Tonic in die X-Lounge zurück.
Während unseres Abendessens legen wir gegen 20:00 Uhr ab. Von unserem Balkon können wir noch einmal einen Blick zurück auf Harstad werfen. Wir sind das erste Mal in diesem Hafen gewesen, von dem ich mir ein wenig mehr erhofft hatte.
Von unseren fränkischen Mitstreitern an Überschau Bar, die den TUI Ausflug zur Brauerei gebucht hatten, erfahren wir, dass die Brauerei letzte Woche in ein außerhalb des Ortes liegendes Industriegebiet umgezogen ist. Aber viel versäumt haben wir wohl auch nichts. Dafür schmeckt uns unser abendliches Bier umso besser. Außerdem übe ich mit dem Ouzo trinkenden Franken den norddeutschen Trinkspruch. „Ik sup di to“. Übersetzt: „Ich trinke Dir zu“. Er hat zu antworten: „Ik di ok“. Übersetzt: „Ich Dir auch“. Mit jedem getrunkenen Ouzo wird der Lernerfolg größer.