
Samstag, 02.07.2022
Seetag
Es ist unglaublich. Das miese Wetter hat uns verlassen, dafür wird an Bord mittlerweile ordentlich an allen Ecken gehustet.
Selten habe ich so gerne meine FFP2 Maske getragen!
Wir besuchen treu die Ocean Lounge und am Nachmittag natürlich die Hafen Lounge mit unserer Fernwehexpertin und ihrer Kollegin.
Nach dem Abendessen im Marktrestaurant können wir heute sogar unser Kaltgetränk an der Oceanbar einnehmen. Es ist herrlich, sonnig und lange nicht so kalt wie die letzten Tage.
Was für ein schöner Abend in Begleitung unserer Tochter und ihrer Kollegen.
Obwohl wir auf Grund des schönen Wetters und der nicht einsetzenden Nacht mal so richtig spät ins Bett gehen, kann ich nicht schlafen, mir scheint die Sonne immer irgendwie ins Gesicht.
Dieses Problem könnte ich natürlich einfach lösen mit " Vorhang zu!" Aber dann sehe ich ja weder das Meer noch die nicht untergehende Sonne!
Echtes Luxusproblem......
Sonntag, 03.07.2022
Alta / Norwegen
Liegezeit von 10.00 bis 19.00 Uhr
Alta ist die größte Stadt der nördlichsten Provinz Norwegens, in der die Sonne vom 16. Mai bis 26. Juli nicht unter und vom 24. November bis18. Januar nicht aufgeht. Das ist wohl das Aufregendste was man über Alta berichten kann, behauptet zumindest unsere Tochter.
So entscheiden wir uns auch gegen einen Stadtbummel, lassen den kostenpflichtigen Shuttlebus links liegen und laufen Richtung MS Deutschland, die in Sichtweite der AIDAluna festgemacht hat.
Das Wetter lässt sowieso nichts Gutes vermuten. Es ist zwar nicht kalt, aber dennoch ungemütlich. Während wir laufen setzt leichter Nieselregen ein. Wir geben auf und kehren relativ schnell um.
Lieber machen wir es uns auf der Luna gemütlich. Ich hinke diese Reise lesetechnisch komischerweise sowieso hinterher.........
Montag, 04.07.2022
Honningsvag / Norwegen
Liegezeit ab 10.00 Uhr
Für mich ist der Höhepunkt der Reise erreicht.
Honningsvag - das Tor zum Nordkap.
Doch bevor es heute Abend zum Nordkap geht, tendern wir vormittags erstmal in die Stadt.
Wir machen einen schönen Spaziergang, vorbei an Fischerbooten, durch Wohnviertel bis hinauf zur weißen Holzkirche von Honningsvag. Die Kirche wurde im Jahr 1885 erbaut und war nach dem Abzug der deutschen Besatzer 1944 das einzige Gebäude der Stadt, das nicht zerstört wurde. Nach der Rückkehr der zuvor evakuierten Einwohner im Sommer 1945 diente sie bis zum Winter 1945 als deren Unterkunft.
Wir laufen etwas viel im Kreis, Berg rauf und runter, denn ich will auf jeden Fall Rentiere sehen, von deren möglicher Sichtung uns der Lektor erzählt hatte, aber irgendwie wollen die mich wohl nicht sehen....
Schade !!
Bevor es zurück auf die Luna geht, stöbere ich noch etwas im Christmas house, dass sich direkt am Tender Steg befindet. Ich liebe Weihnachtsdeko fast so wie Kühlschrankmagnete....
Der restliche Tag zieht sich etwas. Eigentlich hatten wir eine der ersten Nordkap-Touren gebucht, aber die Ausflugszeiten wurden geändert und so sind wir nun erst bei einer der letzten Touren dabei. Immerhin darf uns unsere "große Kleine" wieder als Aushilfsscout begleiten.
War es über den Tag recht sonnig, zieht nun im Laufe des Abends immer mehr Nebel auf. Na hoffentlich sieht man auch was vom Nordkap. Aus den Erzählungen unserer Tochter weiß ich, dass dies bei den letzten Fahrten nicht immer der Fall war.
Die Straße zum Nordkap erinnert mich sehr an die "Silvretta Hochalpenstraße". Hier wie da möchte ich kein Busfahrer sein. Muss ich ja zum Glück auch nicht.
Stattdessen darf ich hier einfach sitzen und die vorbeiziehende Landschaft genießen und wenn ich wollen würde, dies auch noch von verschiedenen Plätzen. Denn unser Bus ist nur halb gefüllt, hat die Verlegung der Ausflugszeit doch auch irgendwie was Positives.
Auf der Strecke liegt immer mal wieder dichter Nebel über den Wiesen, aber als wir endlich das Nordkap erreichen, haben wir eine tolle Sicht.
Ja, ja, wenn Engel reisen......... oder so.
Allerdings vermute ich eher, dass die echten Engel bereits in einem der zahlreichen Ausflugsbusse vor uns waren, denn nach kurzer Anwesenheit unsererseits wird es auch hier immer nebliger und Regen setzt ein.
Egal...... Hauptsache ich bin am Nordkap!
Dabei - ich weiß gar nicht, ob ich mich nun hier so outen soll?!
Besonders eindrucksvoll fand ich es nicht. Da steht eine mit vielen Stickern beklebte Metallkugel an einem ganz schönen Aussichtspunkt, aber eindrucksvoll......
Ist doch eigentlich nur der Gedanke...... ich bin am Nordkap!
Werde ich undankbar....?
Es regnet immer mehr, Kind Nummer 1 muss ihrem Job nachgehen und sich um die bereits wieder abfahrenden ersten Gäste kümmern und ich ziehe mich ins Innere des "Nordkapgebäudes" zurück. Ein großer Souvenirladen, in dem ich natürlich ein weiteres Mitbringsel für Kind Nummer 2 erstehe, und eine leckere Waffel warten auf mich.
Zwischendurch bewundere ich einige Motorradfahrer, die bei diesem Schmuddelwetter auch ihren Weg hierher gefunden haben. Sie haben meinen vollen Respekt. Ich sitze auch gerne auf dem Motorrad, aber ab 10 Grad und Regen verliere ich jegliche Leidenschaft......
Endlich geht auch unser Bus zurück - in der Halle werden die Stühle schon hochgestellt- und endlich sehe ich auch meine ersten Rentiere in live. Der Bus hält extra an, damit Fotos gemacht werden können. Hätte ich auch gerne, aber.... mein Handy hat keinen Saft mehr und die gute große Kamera haben wir vergessen......
Irgendwie blöd!
Als wir gegen 3.00 Uhr morgens wieder auf der Luna eintreffen, gäbe es noch die Möglichkeit auf ein kleines Gulaschsüppchen.
Ich hab allerdings keine Lust drauf. Fühle mich doch etwas erschlagen.......
Hoffentlich brüte ich kein C. aus......
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