
Heute Stand Kotor auf dem Plan - es waren sozusagen zwei Highlights an einem Tag. Zum einen die Stadt selbst, zum anderen die Einfahrt in die Bucht und die Durchfahrt der vier Engpassagen. Auf Hinweis der Lektorin und des Kapitäns bin ich deutlich früher aufgestanden, um mir eben diese Einfahrt nach Kotor anzusehen. Also ab auf den Aussenbereich von Deck 5, dort war es nicht so voll und man hatte eine gute Sicht auf die Küste. Eines vorweg, das frühere Aufstehen habe ich nicht bereut, ganz im Gegenteil. Wie alle um mich herum war auch ich fasziniert von der Landschaft und der Fahrt durch die immer enger werdenden Küsten. Neben der Landschaft, den Orten und der langsamen Fahrt an sich war natürlich ein Highlight, als direkt neben unserem Schiff eine Gruppe Delfine auftauchte. Leider ist mein Foto nicht so gut geworden. Über den Bordfunk wurden wir immer auf dem Laufenden gehalten, wo wir gerade sind und was es dazu wissenswertes gibt.
Deck 5 hatte noch einen Vorteil gegenüber dem Pooldeck, denn man konnte auch die Vorbereitungen und das Ausschwenken der Boote genau beobachten. Nach rund 90 Minuten sind wir dann an unsere Ankerposition angekommen. Ganz in unserer Nähe ankerte einer der US-Riesenpötte, am einzigen Kai in Kotor lag noch ein TUI Schiff. Nachdem der Anker mit lautem Getöse ins Wasser versenkt wurde, war es Zeit, die Beobachtungsposition zu verlassen. Ich hatte ja jetzt noch Zeit, denn zunächst wurden diejenigen, die einen Ausflug gebucht hatten, getendert. Zudem hatte man am Vortag die Möglichkeit, Tenderscheine zu holen, damit man früher von Bord konnte. Ich hatte aber Zeit und machte es mir noch etwas an Bord gemütlich.
Nach einem kurzen Mittagsimbiss war es dann soweit. Das Tendern wurde für alle freigegeben. Also runter auf Deck 3 und warten auf das nächste Boot.
Die Überfahrt nach Kotor dauerte ca. 15 Minuten. Im Hafen angekommen fühlte ich mich zunächst wie an der Cote dÁzur oder in der Karibik. Viele Palmen säumten den Weg. Es gab eine Unterführung unter der Küstenstraße hindurch und schon stand ich vor dem Stadttor.
Kaum hatte ich diese durchschritten, war ich schon gefangen vom Treiben in den Gassen, dem Flair den die Stadt versprühte und dem kompletten Eindruck der da auf mich zukam. Kotor ist wirklich eine tolle Stadt.
Viele kleine enge Gassen, die nach einigen Metern wieder auf einem kleinen Platz mündeten. Überall Geschäfte, Kaffees, Restaurants und vor allem auch viele Kirchen, Kapellen und tolle venezianische Bauwerke. An allen Ecken und Enden gibt es was zu entdecken. Ich bin so ziemlich in jede Kirche hinein, die mir auf dem rund 2 stündigen Spaziergang kreuz und quer durch Kotor über den Weg "lief". Nicht entgehen lassen sollte man sich die St. Tryphon Kathedrale mit den zwei Türmen. Die Besichtigung kostet zwar Eintritt, in diesem ist aber auch die Ausstellung von Kunstwerken, Schmuck und Reliquien im oberen Stock enthalten.
Ein weiteres wichtiges Detail über Kotor ist die Katzenliebe der Bewohner. Überall sind Katzen, auf den Straßen, den Treppen und den Souvenirs. Es gibt sogar ein Katzenmuseum, es ist durchaus sehenswert. Auf dem kleinen Platz vor dem östlichen Stadttor gibt es ein "Katzenhotel". Dort gibt es kleine grüne Holzhäuser für die Katzen, es steht Futter herum und ich konnte eine Frau beobachten, wie sie ein ganz junges Kätzchen mit Milch aus einer Spritze ins Maul fütterte. Himmlich.
Nach dem Rundgang durch die Stadt bin ich einmal auf der Stadtmauer um Kotor herum gelaufen. Ich hatte mir auch kurz überlegt, hinauf zur Festung zu laufen, aber auf die mehr als 1200 Treppenstufen hatte ich dann in der Hitze keine Lust. Somit bin ich dann am späten Nachmittag langsam wieder in den Hafen zurück geschlendert. Das Tui Schiff hatte bereits abgelegt und im Hintergrund konnte man AIDA Blu langsam näher kommen sehen. Es ist ja schon faszinierend, wie so ein großer Pott ganz soft anlegt. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag konnte ich mich ganz entspannt zurücklegen und beobachten. Nachdem das Anlegemanöver beendet und die Gangway bereit war, ging ich zurück an Bord und ruhte mich etwas für den Abend aus.
Kurz vor dem Ablegen gab es dann doch noch eine Enttäuschung. Der Kapitän teilte uns mit, dass die Überfahrt nach und der Aufenthalt in Bari wegen eines Unwetters im Süden von Italien ausfallen muss und AIDA Blu stattdessen direkt von Dubrovnik nach Korfu fahren würde. Dort wären wir dann schon am Samstag und es würden alle Ausflüge auch schon am Samstag angeboten. Zudem hätte man jetzt die Möglichkeit, Korfu bei Nach zu erleben in der Altstadt.
Aufgrund der geänderten Reise gab es zudem noch eine zusätzliche Ausflugspräsentation. Daran habe ich dann teilgenommen und mir etwas als Ersatz für den eigentlich geplanten Besuch des Trullidorfes Alberobello ausgesucht. Danach es dann Abendessen und anschließend im Theatrium die nächste Ausgabe von "Wer wird Millionär". Auch dieses Mal waren die Fragen sehr schwer und die beiden Kandidaten kamen über Stufe 6 nicht hinaus. Wie in den meisten Abenden ließ ich auch heute eben diesen in der AIDA Bar bei der Live Band ausklingen.
Am nächsten Tag wartete dann Dubrovnik auf uns.