Sassnitz/Rügen

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  • Alle Kreuzfahrtschiffe, die heutzutage Rügen anlaufen, legen im Hafen von Mukran an, rund 6 Kilometer von Sassnitz, mit rund 10.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Rügens, entfernt.


    Da Mukran wirklich ein reiner Fähr- und Verladehafen ist, bietet sich ein Ausflug nach Sassnitz an.


    Doch eines vorweg: Wer in Sassnitz einen dieser weißen, weichen Sandstrände erwartet, für die Rügen bekannt ist, wird schnell enttäuscht. Die gibt es hier nicht. Dafür wartet Sassnitz mit großartiger Natur und einer beeindruckenden Kreideküste im Nationalpark Jasmund auf.


    Während meines Aufenthaltes auf Rügen in diesem Sommer bin ich mit einem der „Adler-Schiffe“ von Binz in rund 45 Minuten zu einem Tagesaufenthalt nach Sassnitz gefahren.


    Die Anlegestelle der „Adler-Schiffe“ befindet sich im Stadthafen von Sassnitz, neben des zu besichtigenden U-Bootes „H.M.S. OTUS“:

    Erlebniswelt U-Boot | Museum in Sassnitz auf der Insel Rügen


    Ich selbst habe dieses U-Boot-Museum jedoch nicht besucht, da ich das U-Boot in Laboe bereits kenne (und es mir darüber hinaus an dem Tag meines Aufenthaltes in Sassnitz einfach zu warm für diesen stählernen Koloss war).


    Zu den Adler-Schiffen:


    Ab Sassnitz werden regelmäßige Fahrten entlang der beeindruckenden Kreideküste bis zum Königsstuhl oder auch bis Kap Arkona angeboten. Ebenso mehrmals am Tag der sogenannte „Seebrückenverkehr“ nach Binz oder Sellin. Fahrzeit nach Binz: ca. 45 Minuten, Fahrzeit nach Sellin: ca. 60 Minuten.


    An Bord der „Adler-Schiffe“ besteht die Möglichkeit, verschiedene Getränke zu erwerben oder auch einen kleinen Imbiss einzunehmen.


    Weitere Tipps zum Ausflugsangebot findet man hier:

    Adler Schiffe
    www.adler-schiffe.de


    Nachfolgend ein Foto der „Cap Arkona“, die mich von Binz nach Sassnitz und an einem anderen Tag zur Kreideküste brachte:

    Unweit des Schiffsanlegers befindet sich das „Sassnitzer Fischerei- und Hafenmuseum“:

    http://www.hafenmuseum.de.

    Wobei ich mir immer sage, dass Museumsbesuche bei schlechtem Wetter besser geeignet sind. Und so ließ ich es am Tag meines Besuches sprichwörtlich „links liegen“ und wanderte weiter in Richtung der Anlegestelle der Fischerboote.

    Es gibt dort schöne Restaurants und auch von etlichen Fischkuttern aus werden direkt Fischbrötchen & Co. verkauft.


    Mein Ziel war aber zunächst die scheinbar endlos lange Mole. Endlos lang ist sie natürlich nicht, aber immerhin beachtliche 1.450 Meter – und damit die längste Außenmole Europas. Dass die Ostsee hier in den Herbst- und Wintermonaten mit voller Wucht anbrandet, beweisen nicht nur die hinter der Außenmole hoch aufgeschichteten Granitblöcke, sondern auch die Tatsache, dass diese Mole im Extremwinter 1978/79 teilweise stark beschädigt wurde.

    Es ist herrlich, hier im Sonnenschein entlang zu spazieren. Anfangs noch in Gesellschaft von Fischer- und Ausflugsbooten, die sich steuerbordseitig an der Kaimauer reihen. Später dann nur noch Möwen, der frische Wind (Achtung: Auch im Sommer kann es hier ganz schön ziehen, lieber eine Kopfbedeckung mitnehmen), der blaue Himmel, das hinter der geschwungenen Mole sanft glitzernde Meer.


    Irgendwann hat man sein Ziel erreicht: den 15 Meter hohen Leuchtturm, errichtet im Jahr 1937.

    Und dann geht´s retour – rund anderthalb Kilometer zurück in die „Zivilisation“.


    Zeit für Fisch – entweder auf der Hand oder vom Teller mit Messer und Gabel. Wobei ich gleich sagen muss, dass die zweite Variante die wesentlich „sicherere“ ist.


    Natürlich sind die vielfältig belegten Fischbrötchen frisch vom Kutter lecker. Doch wer die gefräßigen Möwen am Alten Strom in Warnemünde kennt, der erlebt hier 1 zu 1 das „Pendant“: hinterhältig, lautlos, blitzschnell.


    Ich selbst habe es nicht „am eigenen Leib“ erfahren, doch ich erlebte dort hautnah einen solchen Möwenangriff mit. Und zack, lag das soeben gekaufte – nicht gerade preiswerte – Brötchen am Boden: die um ihren Imbiss gebrachte Touristin gleichwohl erschrocken und erzürnt, die Möwe sich ihrer Beute sicher, denn sie saß schon auf dem Boden – mit langem Hals in Richtung des Objektes ihrer Begierde.


    Da wählte ich die wesentlich entspanntere Variante: Mittagessen unter einem sicheren Sonnenschirm (und wesentlich bequemer) ein paar Meter weiter entlang des Hafenrunds. Das Restaurant „Kutterfisch“ ist definitiv einen Besuch wert und der Dorsch wirklich lecker.


    Ein Stück weiter die Promenade entlang gelangt man hinter einer Wiese zu einem kleinen Strand, welcher neben etlichen Wellenbrechern von tausenden von Feuersteinen bedeckt ist – ein Paradies für alle, die gern einen (oder zwei oder mehr) Hühnergötter in ihrem Reisegepäck mitnehmen möchten. Denn die gibt es dort sprichwörtlich wie „Sand am Meer“.

    Baden gehen kann man dort durchaus auch, sollte aber auf jeden Fall Wasserschuhe tragen. Barfuß wäre es eine echte Quälerei.


    Wer mag, kann sich auch gern im Hafengelände der kühn geschwungenen und schon von weitem ins Auge stechenden Brücke widmen – einer Hängebrücke nur für Fußgänger. Seit 15 Jahren existiert dieser „Balkon mit Meerblick“. Sie verbindet das Hafengelände auf Seelevel mit der rund 22 Meter höher gelegenen eigentlichen Stadt Sassnitz.

    Ich selbst habe diesen „Balkon“ dieses Mal nicht besucht. Aber meine nächste Reise nach Rügen ist für den Herbst 2023 bereits gebucht. Und dann …


    Widmen wir uns wieder Seeseite und Schiffsplanken.


    Wie bereits weiter oben geschrieben, führt einer der angebotenen Ausflüge mit den „Adler-Schiffen“ zum schönsten Stück von Rügen, welches man am besten vom Meer aus genießt: die gut 10 Kilometer lange und bis zu 118 Meter hohe Kreideküste zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl mit dem „Topping“ der ausgedehnten Buchenwälder der Stubnitz.


    Natürlich kann man auch wandern. Drei Strandzugänge lassen den Besucher auf dieser Strecke die Wahl zwischen den spektakulären Ausblicken vom Hochufer oder zu Füßen dieser atemberaubenden Küste.


    Vom Meer aus genießt man diesen Blick zurück in die Erdgeschichte ungestört:

    Die einst nicht nur durch ein Gemälde von Caspar David Friedrich bekannt gewordenen „Wissower Klinken“ sind seit Februar 2005 nur noch ein Schatten ihrer selbst. Den berühmten Blick gibt es seitdem nicht mehr. Und es nicht die einzige Narbe in der Kreidekulisse dieser Küste …

    Der „Herrscher“ der Kreideküste – der legendäre „Königsstuhl“ (rechts), links die „Victoriasicht“:

    Kreideküste und Königsstuhl“ – ein Ausflug ab Sassnitz, der beispielsweise um 10:45 Uhr im Stadthafen beginnt. Rückkehr in den Stadthafen ist für 12:00 Uhr geplant.


    Es ist dabei völlig egal, auf welcher Seite des Ausflugsschiffes man sitzt. Während der Hinfahrt genießen die Passagiere auf der Backbordseite dieses Erlebnis. Auf Höhe des Königsstuhls dreht das Schiff. Somit kommen die Steuerbord-Passagiere in den Genuss dieser unvergesslichen Ausblicke.


    Dieser Ausflug am vorletzten Tag meines Urlaubs – einem Tag mit absolut perfektem Wetter – krönte meinen Aufenthalt auf Deutschlands größter Ostseeinsel.


    Die hier gegebenen Tipps spiegeln meine Erlebnisse in und um Sassnitz wider, die ich im Juli 2022 an zwei Tagen hatte.


    Ich hoffe, künftigen Reisenden damit ein wenig Inspiration für ihren eigenen Aufenthalt an diesem herrlichen Fleckchen Erde geben zu können.


    Und wer einen kleinen Eindruck davon bekommen möchte, welche Szenerie sich den Passagieren bietet, wenn ihr Schiff den Hafen von Mukran ansteuert, kann sich in diesem Thread ein paar Eindrücke holen:



    Die „Star Legend“ von Windstar Cruises konnte ich während meines Aufenthaltes am 15. Juli beim Ein- und Auslaufen vom Binzer Strand aus beobachten. Die Fotos findet ihr in meinen Posts Nr. 43, 44 und 46.


    Viele Grüße, Meerelfe :ciao:

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • Und gleich noch ein Tipp:


    Wer zufällig im August 2022 in Sassnitz ist, kann vom 19. - 21. August die "Sail Sassnitz 2022" erleben:

    Sail Sassnitz


    "Besonderes maritimes Flair zieht ein, wenn die Traditionssegler im Stadthafen Sassnitz festmachen. Mit musikalischen Highlights, erlebnisreichem Tagesprogramm und gastronomischen Leckerbissen wird der Hafenbereich auch 2022 wieder zur Festmeile für Groß und Klein."

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

  • Mit Bus oder natürlich auch Auto kommt man zur alten/neuen Attraktion Rügens:




      

    Blick zur Viktoriasicht (kleiner Balkon)


    Wer hat den Herrn gesehen ? :zwinker:


    Balkon:


    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.

    (C. Bukowski 1920-94)

  • Wer sich zufällig im August in Sassnitz oder Umgebung aufhält:


    Im Zeitraum 16. - 18. August findet im Stadthafen die "Sail Sassnitz" statt:


    "Besonderes maritimes Flair zieht ein, wenn die Traditionssegler im Stadthafen Sassnitz festmachen. Mit musikalischen Highlights, erlebnisreichem Tagesprogramm und gastronomischen Leckerbissen wird der Hafenbereich auch 2024 wieder zur Festmeile für Groß und Klein.

    Segel setzen heißt es an allen drei Sailtagen, denn die Zwei- und Dreimaster nehmen Sie gern mit auf eine Tagestour in die Ostseebucht vor Sassnitz."


    Mehr darüber hier:

    Sail Sassnitz

    "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)