Ostseereise 18.06.07 - 28.06.07
Das Schiff/Das Essen: Zur AURA gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen: hübsch und übersichtlich. In der Duschkabine fand ich es immer zu kühl, aber vielleicht war ich auch einfach nur zu blöd, das richtig einzustellen. Das Essen war wie üblich gut und reichlich, und dass sich auf meiner vierten Reise ein Gewöhnungseffekt einstellt, dafür kann AIDA nichts.
Und wenn sich immer wieder mal ein negativer Ausreißer findet (manchmal schmeckte der O-Saft reichlich matt und fad)..nun, ansonsten wäre es ja perfekt.
Die Passagiere: Gefühlter Altersschnitt 50+, dementsprechend wenig Animation, was mir (38) sehr entgegenkam. Die Überfüllung der Restaurants ist ja schon Normalzustand, dafür hatte ich auf früheren Reisen nie soviel Platz auf dem Fitnessfelsen wie diesmal.
DieZeit/das Wetter: Die Woche um die Sommersonnenwende herum ist natürlich wegen der maximalen Tageslänge ideal, allerdings gibt es die „Gefahr“ von Feiertagen und damit von geschlossenen Einrichtungen in den Städten. Das Wetter war weitestgehend gut. Geregnet hat es bei der Abfahrt in Rostock, und dann noch, als eine Poolparty in St. Petersburg vorgesehen war, ansonsten war es sehr sonnig und warm, allerdings auch ziemlich windig.
Die letzten Tage in Danzig und Kopenhagen waren verregnet, am Ende hat es sogar so gestürmt, das die AURA Kopenhagen drei Stunden früher verlassen musste, um den Weg über die Nordspitze Seelands zu nehmen, statt über Rügen nach Rostock zurückzukehren. Aber dieser Weg ist eh der schönere (und man kam am „Hamletschloss“ in Helsingör vorbei), und so schlimm, dass das Essen nicht mehr geschmeckt hätte, war die Schaukelei auch wieder nicht.
Tallin: Ein kleines Schmuckstück an der Ostsee. Wir hatten keine Tour gebucht, und die Altstadt ist fußläufig vom Schiff aus erreichbar. Gutes Wetter, nette Einheimische und eine schöne Innenstadt.
St. Petersburg: Bevor wir zu unserem Liegeplatz fast im Herzen St. Petersburgs kamen, ging es erst am großen Frachthafen und an Arbeitersiedlungen vorbei. Nicht wirklich hübsch, aber keineswegs uninteressant. Auffallend war, dass viele Bewohner der Hochhäuser ihren Balkon zu einem weiteren Zimmer ihrer Wohnung umfunktioniert haben. Petersburg ist eine Stadt in der um halb zwei zwar nicht die Bürgersteige, aber dafür die Newa-Brücken hochgeklappt werden. Und da es ja eh nicht dunkel wurde, sind wir auch gleich solange aufgeblieben.
Als Touren hatten wir die Bootsfahrt auf der Newa + Isaakskathedrale gebucht, beide Teile waren sehr empfehlenswert – auch wenn ich gerne auf den Kreuzer Aurora draufgekommen wäre, statt nur vorbeizufahren. Am nächsten Tag war die Eremitage dran. Das Gebäude ist in seinem Prunk sehr beeindruckend, und es gibt viel zu sehen – leider soll man bei der Gruppe bleiben, und huscht somit in Windeseile durch die überfüllten Bildersääle (wir waren ja nicht die einzigen Touristen) und am Ende ist man platt.
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen kamen wir mit lauter Aaah´s und Ooooh´s an der Celebrity Constellation vorbei, die den Größenvergleich eindeutig gewann. Aber wir hatten den besseren Liegeplatz ![]()
Helsinki: Auch hier haben wir die Stadt auf eigene Faust erkundet: mit der Straßenbahn der Linie 3 die einmal quer durch Helsinki führt (Vorsicht: Am ersten Samstag nach dem 21.06. ist dort anscheinend generell Feiertag, und die Bahnen verkehren erst ab ca. 11:30). Wir sind durch die Innenstadt geschlendert und haben den Sibeliuspark besichtigt sowie die Felsenkirche – die orthodoxe Kirche und die Bibliothek waren leider geschlossen – aber die Stadt ist an sich schon wunderschön.
Stockholm: Der Liegeplatz lag leider etwas abseits vom Schuss – knappe 30 Minuten Fußweg bis zum Hauptverkehrsknotenpunkt der Stadt, den Schleusen (die den Charme des Frankfurter Kreuzes besitzen), und von dort aus noch eine kleine Strecke über die Brücke zum Stadtzentrum (Gamla Stan) mit Schloss. Stockholm hat zwar viele Sehenswürdigkeiten – die Museumseintritte sind entgegen der Info früherer Reiseführer nicht mehr kostenlos – istaber im Gegensatz zu Tallin oder Helsinki eben eine Großstadt, was nicht unbedingt ein Vorteil ist. Die Ausfahrt von Stockholm über die Schären haben wir natürlich in einer Liege auf dem Zehnerdeck angeschaut – Blickrichtung nach außen.
Danzig: Hier haben wir die Ganztagestour Danzig + Marienburg gebucht. Ein bisschen gut zu Fuß sollte man sein, aber beide Programmpunkte haben sich gelohnt.
Kopenhagen: Dieser Tag war leider komplett verregnet. Da wir auch schon um 17:00 ablegen mussten, habe ich von Kopenhagen nicht soviel gesehen. Völliges Pech hatten jene Gäste, die eine Bootsfahrt gebucht hatten, und mangels ausreichender Innenplätze oben auf dem Deck – bei strömenden Regen – sitzen mussten bzw. hätten sitzen müssen, wenn sie die
Tour nicht abgebrochen hätten.
Was genervt hat: Gäste bei den Shows im Theater, die die Dunkelheit immer wieder mit ihren bescheuerten Handy-Kamera-Blitzen erhellen mussten. LEUTE!!, die Dunkelheit ist Teil der Show, und das Auge braucht eine Weile, um sich nach einem Blitz wieder daran zu gewöhnen; abgesehen davon dass es ablenkt.
Für Passagiere die während einer Show blitzen, sollte man die Strafe des Kielholens wieder einführen.