Quelle: http://www.abendblatt.de
Warum der Käpt'n sein Schiff in Hamburg tauft
Von GENEVIEVE WOOD
Erstmals soll eine Frau "aus dem Volk" Taufpatin eines "Aida"-Clubschiffs werden. Das Hamburger Abendblatt sprach mit dem "Aida"-Kapitän Przemyslaw "Prem" Kurc (50) über dieses ganz besondere Ereignis. Der gebürtige Pole fährt seit 1977 zur See.
ABENDBLATT: Warum lassen Sie die neue ",Aida", die "Aidadiva", in Hamburg taufen?
PRZEMYSLAW KURC: "Aida" verbindet sehr viel mit Hamburg. Viele Partner in Hamburg arbeiten für das Erfolgskonzept. Zudem wird Hamburg in diesem Sommer der Basishafen der "Aidavita" sein, die von hier aus elfmal unterschiedliche Routen in Nordeuropa bereist.
ABENDBLATT: Nach Heidi Klum, Iris Berben wird es erstmalig keine prominente Taufpatin sein . . .
KURC: Die Integration der Hamburger ist uns eine Herzenssache, daher haben wir beschlossen, die Taufpatin unter den zukünftigen Gästen aus Hamburg zu finden.
ABENDBLATT: Welche Voraussetzungen sollte die künftige Taufpatin mitbringen?
KURC: Sie sollte gern reisen, weltoffen sein und natürlich aus Hamburg kommen, und sie sollte es nicht scheuen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Sie sollte auf jeden Fall etwas Besonderes haben - genauso wie das Schiff, das sie tauft.
ABENDBLATT: Könnte nicht auch ein Mann das Schiff taufen?
KURC: Frauen bringen angeblich mehr Glück als Männer. Georg IV. (1762-1830) führte in Europa ein, dass Frauen vom Königshaus die Schiffe der Navy tauften.
ABENDBLATT: Was erwartet die zukünftige Taufpatin?
KURC: Die Taufe selbst ist ein kurzer, aber spektakulärer Akt, bei dem die Taufpatin im Mittelpunkt steht. Sie wünscht dem Schiff allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, dann lässt sie die Champagnerflasche glückbringend an der Bordwand zerschellen.
ABENDBLATT: Muss es immer Champagner sein?
KURC: In Deutschland schon. Der wertvolle Champagner wird geopfert, um die Mächte des Meeres milde zu stimmen. In Schottland nimmt man eine Flasche Whisky, und in Indien wirft die Taufpatin eine Kokosnuss an die Bordwand.