Aida Reise vom 20.03.-03.04.2018 Karibik und Mittelamerika

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  • Aida Reise vom 20.03.-03.04.2018 Karibik und Mittelamerika


    19.03.2018


    Schlaflos. Alles gepackt. Nichts vergessen?


    20.03.2018


    Karl Heinz steht pünktlich um 04:20 Uhr vor der Tür und bringt uns zum Flughafen.


    Einchecken per Code. Auch für mich neu. Der Flug geht pünktlich um 07:00 Uhr nach Düsseldorf.


    Bine ist ständig mit Ihrer operierten Hand beschäftigt.


    Düsseldorf, oh Schreck. Der Flug nach La Romana hat 2 Stunden Verspätung. Das heißt 6 Stunden warten. Endlich einchecken in das Riesenflugzeug A300. Der Flieger ist pickepacke voll. Ich rechne 50 Reihen x 9 plus die vorderen Business und XXL Seats.Also rund 500 Personen. Die Sitze sind für Normalgroße schon eng. Ich mit 1.92m muss mich zusammenklappen wie ein Taschenmesser. Ich weiß nicht wohin mit den Beinen. Wir haben einen Gang- und einen Mittelplatz gegen Aufpreis von €120.- gebucht. So kann ich die Beine gelegentlich in den Gang strecken.


    10 Std. Flug. Die ganze Zeit ist es draußen hell. Im Flugzeug vertreten sich alle die Beine. Mit der Uhrzeit sind alle durcheinander. Theoretisch 0:30. Praktisch 19:00. Oder nicht?


    Endlich Ankunft in La Romana. Der Transfer zum Schiff ist perfekt organisiert. Es dauert nur 10-15 min vom Flugzeug aussteigen bis einchecken Schiff. Einchecken mit Bild und Keycard.


    Erst einmal auf die Kabine. Wunderbar!!! 9208 ganz vorne. Fast ganz oben mit Balkon.


    Jetzt muss die Pflicht Rettungsübung absolviert werden. Hupzeichen 7 x lang, einmal kurz.


    Ich bin nach 22Std auf den Beinen Hundemüde. Trotzdem. Ab auf Deck 5, wo alle Neuankömmlinge übermüdet in Ihrer Rettungsweste strammstehen. Jeder wird identifiziert.


    Der Kapitän erzählt zweisprachig von Band seinen Pflichttext.Endlich auf die Kabine.


    Für die Verspätung der Airline bekommen wir ein Voucher für das Restaurant Bella Nova.


    2 Bier in den Kopf und einige Happen gegessen. Ab auf die Kabine. Die Koffer sind schon da.


    Inzwischen hat die Aidamar abgelegt und schaukelt bedächtig Richtung Kolumbien.


    Ich bin total müde und gleichzeitig überdreht. Ich nehme eine ½ Schlaftablette und schlafe wie ein Toter.


    21.03.2018 Wetter bedeckt 28°C


    Erster Seetag. 1100 Kilometer bis Kolumbien. Wasser, Wasser, Wasser. An der Seite des Schiffes flattern immer wieder fliegende Fische in Schwärmen über die Wellberge in Sicherheit.


    Die Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit habe ich mir schlimmer vorgestellt. Lässt sich aushalten. Wir erkunden Stück für Stück das Schiff. Das heißt, wir fressen uns durch die Restaurants.


    Lecker,Lecker. Alles was das Herz begehrt (eher der Bauch). Es gibt ein riesen Spielcasino in dem man seine sauer verdiente Kohle verbrennen kann. Ein Theater mit zurzeit Werbeveranstaltung.


    Nachmittags nehmen wir an einer Auktion von Bildern teil. Alles „hochwertige“ Drucke mit überzogenen Preisvorstellungen. Versteigert wurden nur die sogenannten „Blind Dates“ (Bieten auf ein verdecktes Bild). Alles andere blieb liegen. Ein Saal weiter gab es einen Tanzkursus. Das hat bei mir schon vor vierzig Jahren nicht geklappt. Der Weg vom Hirn zu den Füßen ist bei mir zu weit. Den Nachmittag habe ich auf den Balkon in der Hängematte genossen. Mir stecken noch die Zeitverschiebung und der lange Flug in den Knochen.


    Abends Probleme beim Einschlafen. Jetlag?


    22.03.2018


    Die Verdauung spielt verrückt. Hat sich noch nicht an die Zeitumstellung gewöhnt. Um 07:00Uhr Cartagena in Sicht. Motoren sind gedrosselt. Langsam sucht sich das Schiff den Weg in den Hafen.


    Alle Gäste sind auf dem Balkon. Phantastischer Blick auf die Skyline von Cartagena.


    Um 08:30 Uhr nach Speck und Eierfrühstück von Bord. Alle hüpfen in die bereitgestellten Busse. Wir nicht. Nach 1 ½ Tagen an Bord endlich wieder frei laufen. Sind ja nur 4km bis zur Altstadt.


    Beim Verlassen des Schiffes wird man erst durch einen Zoo und danach durch eine Halle mit Spirituosen, Zigaretten und Souvenirs geleitet. Wie bei einer türkischen Kaffefahrt. Auf einem Klettergerüst viele Papageien, Aras. Wenn man versucht hat sie zu streicheln ging der Schnabel auf. Also lieber nicht. Einen konnte ich mit einen Kugelschreiber ablenken und doch noch kraulen.


    Der Kugelschreiber war hinterher nicht mehr einsetzbar.


    In den Bäumen hüpfen Kapuzineraffen frei herum. Nebenan ein See mit vielen Flamingos. Davor Rad schlagende Pfaus. Nach dem Verlassen des Hafenbereiches wird man massiv sofort von Horden von Taxifahren bedrängt. Richtiges Spießrutenlaufen. Nur wenige andere Touris laufen auch. Auf dem Weg nach Cartagena ist es höllisch laut und weit über 30°C heiß. Unterwegs in einem „Supermarkt“ Wasser für 2$ gekauft. Auf den weiteren Weg ein Friedhof. Muss ich mir anschauen.


    Wie man mit den Toten umgeht, so geht man auch mit den Lebenden um. Viele Grabstellen sind aufgebrochen. Die Schädel und Knochen liegen frei herum. Sehr viele Kindergräber. Die Lebenserwartung ist hier sehr niedrig. Die meisten Grabstellen sind wohl in Eigenregie erstellt worden. Teils sehr primitiv zusammengemauert. Kaum 10cm zwischen den Grabstellen.


    Bine hatte keine Lust und wartet am Eingang auf mich. Fotografieren ist auf dem Friedhof verboten.


    Warum wohl nur? 500m vor Cartagena Altstadt fängt Bine an zu jammern. Blasen an beiden Füßen. Gut wenn einer vorausplant. Die Füße sind schnell verpflastert. Gibt leider kein Pflaster für ihre schlechte Laune! Cartagena ist ein Touristenbums. Alle 10m: „Willste kaufen Hüte, Ketten, Wasser“. Das nervt. In Cartagena sind die Sehenswürdigkeiten überschaubar. Viel anzuschauen gibt es eigentlich nicht. Ein schöner Kirchplatz mit Handwerkern aus Schrott modelliert. Einige schön bewachsene Balkone. In farbenfrohen Kleidern verkleidete Obstverkäuferinnen die sich gerne für 2$fotografieren lassen. Ein paar Kanonen. Und natürlich der Held in Bronze auf dem Pferd. Wir lassen uns treiben, versuchen die Verkäufer zu ignorieren. Die Festung haben wir uns geschenkt. Für den Rückweg habe ich mich von einen „Koberer“ für Taxis anködern lassen. Für die 4 Kilometer wollte er €15.-Gefahren sind wir in einem schrottreifen Wagen für €8.-. Abenteuerfeeling inklusive. Halsbrecherisch zwischen den Autos die Spuren gewechselt als wäre wir auf einem Motorrad. Schnell noch mal die Polizei auf selbigen geschnitten. Und 10 min später waren wir schweißnass mit Puls 120 zurück. Jetzt weiß ich woher die ganzen Gräber auf dem Friedhof herkommen.


    Um 14:00Uhr lecker Salat, ein Bier und ein riesen Eis verputzt. Der Kapitän erinnert uns langatmig, dass die Kompassabweichung überprüft werden muss. Dafür gab es ein einstündiges Manöver in dem das Schiff langsam um 360° langsam vor dem Hafen drehte. Naja. Das Schönste des Tages war eigentlich das Ein- und abends das Auslaufen des Schiffes an den kleinen Inseln vorbei.


    Abends gab es im Theater eine Tanzchoreographie ähnlich Cirque du soleil. –Phantastisch-. Die Darsteller, Balettkünstler aus der Ukraine. Für die Sicherheit der Darsteller wurde zu Beginn der Vorstellung auf das verzichten von Blitzaufnahmen gebeten. Und was war! Blitzlichtgewitter.


    Aus den Essenssäalen kamen ständig Leute die sich hinter die Zuschauer stellten lauthals quatschten. Aida=Prolls.


    23.03.201832°C morgens


    Heute einlaufen in Colon Pananma. Was für ein Drecksloch. Ich wollte, da auf dem Schiff sehr teuer,


    Wasser für unseren Ausflug holen und stand 200m vom Schiff entfernt plötzlich in den tiefsten Slums.-Brandgefährlich-. Was macht man den Tag über, wenn man keine Tour gebucht hat.


    Wir haben heute eine Tour zu den Miraflores Schleusen und Panama City gebucht.


    Treffpunkt Deck 3 11:00 Uhr Gefühlt 500 Personen standen herum. Es bildete sich langsam eine Schlange. Auf meine Frage warum? Für die Registrierung. Aha. Das war in einer ½ Stunde erledigt. Eine Mitarbeiterin (Östereicherin/Kroatin nach dem Vortrag vielleicht 16 Jahre) erklärte der versammelten Gruppe 10 min lang welche tollen Süßigkeiten auf dem Zwischenstopp einer Tankstelle zu erwerben seien. Und welches Ihr Lieblingsplatz bei den Schleusen ist. Ich habe mich umgeschaut. Alles Erwachsene um mich herum??? Nochmal Kontrolle der Tickets im Bus. Es fehlte eins (war dem Busfahrer heruntergefallen). Um 11:45 ging es endlich los.


    Katastrophe. 2 Std quer durch Panama bis zu den Schleusen. Eröffnung des Reiseleiters: Das nächste Schiff ist erst für 16:00Uhr zum schleusen avisiert. Aber wir können uns einen 1 ½ stündigen Video in Englisch ansehen. Wozu gibt es Youtube? Also standen 50 Personen 2 ½ Stunden vor einem leeren Betonkessel. Andere Guides haben sich vorher informiert und den Besuch der Schleusen auf den Nachmittag verlegt. Dafür ging es vormittags in die riesen Mall, was bei dem wechselhaften Wetter auch sinnvoll war. Bei der Weitefahrt wurde uns ein „Lunch Paket“ übergeben. Dieses bestand aus einem süßen Brötchen mit undefinierbarer Wurst. Des weiteren ein Muffin welcher ekelhaft schmeckte. Die geplante Fahrt ging nicht wie beschrieben und auch parallelen Touren durchgeführt nach Panama City, sondern in die „Altstadt“, die mehr oder weniger an die Slums grenzte und ohne Begleitung nicht besucht werden sollte. Ganz schlechte Planung! Es wurde nicht wie beschrieben ein deutschsprachiger Guide beigestellt. Die ganze Tour wurde in Englisch durchgeführt. Für mich kein Problem. Die meisten anderen Teilnehmer schalteten nach wenigen Augenblicken auf Durchzug, was für an den Ausführungen Interessierte sehr störend war. Verschenkter Tag. Verschenktes Geld.


    24.03.2018


    Einlaufen in Costa Rica Puerto Limon. 27°C und strömender Regen. Man wurde schon vom raus sehen nass. Geplant heute ab 11:00. Ein Ausflug zum Strand nach Puerto Viejo. Anschließen Shopping. Heute kein Registrieren! 1 ½ Stunden durch den Regenwald bis Puerto Viejo. Vereinzelnd Brüllaffen gesehen. Der Guide sprach ausschließlich englisch. Deutlich und langsam gab er sich sehr viel Mühe uns die Lebensumstände und Infrastruktur Costa Ricas näherzubringen. Jedoch waren die meisten Mitreisenden überfordert. Haben schon die ganze Welt „gemacht“, und können sich nicht verständigen. Die Naturbelassene „Hotelanlage“ war ein Saustall. Toiletten nicht nutzbar und 3-400 Meter vom Strand. Am Strand ein Wellblechdach mit darunterliegenden alten Liegen, die bei weiten nicht für alle reichten. Das angebotene Obst alt und ungenießbar. Preis für einen am Strand gebratenen Hamburger €10.- Der Zulauf war enorm ;-). Und nimmst Du 3 Bier zahlst aber 2. Na Super. Das Meer war großartig. Wellen 1,5-2m. Aber auch mit gefährlicher Unterströmung. Während der Fahrt erklärte man uns, dass man im Bus für uns verantwortlich ist. Außerhalb nicht. Aus diesem Grund musste von jedem eine Enthaftungserklärung (Englisch)unterschrieben werden. Beim Baden wusste ich auch warum. Schwimmen war nicht möglich. Aber sich in die Wellenberge werfen war super. Ich habe nach dem Badeausflug alleine einen 1 stündigen Spaziergang im strömenden Regen gemacht. Endlich mal alleine. Mit so viel karibischer Natur. Toll. Fahrt zum Shopping ½ Stunde.


    1 Ort bestehend aus 3 Straßen Mit Bretterbuden in denen Touristenkrimskrams verkauft wurde. Die Shoppingtour wurde auf Wunsch aller Teilnehmen von 2 ½ auf 1 Stunde reduziert. Ich war nach 40 min der letzte im Bus. Die Natur Costa Ricas ist großartig. Bei dem Wetter hätte man bessere Vorkehrungen treffen müssen. Umzugsmöglichkeiten, Unterkunft, Regenschutz.


    Die Nachfrage an Bord, wo denn der Strand Puerto Viejo auf der Karte zu finden ist konnte nicht beantwortet werden. Antwort. Da war ich noch nicht. Ich habe das Gefühl hier reifen die Bananen beim Kunden.


    25.03.2018 Heute Seetag 28°C leicht bewölkt. Tolles Meer.


    Wir genießen mal wieder unseren Balkon. Lesen, Schreiben und schauen den fliegenden Fischen zu.


    Abends Spektakel „Abba Revival“. Es standen zwar 5 Mitglieder der legendären Gruppe auf der Bühne. Aber was soll es. Großartig wie viel Power die Mädels haben. In diesem Fall waren die Kerle Beiwerk. Meine Sitznachbarn waren ganz beleidigt, das ich den Text nicht mit klatschte und schunkeln wollte. Hamburger tun sowas nicht. Die kennen den Text, singen mit und klatschen hinterher Beifall. Supervorstellung mit Zugabe. Im Anschluss wurde auf Deck 12 der Film „Fluch der Karibik“ Teil 5 angesagt. Kannte ich noch nicht. Bewaffnet mit Pullover(es wurde kühl), Bier und Lakritz genossen.


    26.03.2018 30°C + schönes Wetter


    Ankunft Cayman Island. Ausboten mit Tenderboot. Klappte hervoragend. Aber was soll ich hier?


    Nur Juweliere und Tourismusbums. Mit 4000 anderen (Noch 2 Kreuzfahrtschiffe) Rochen quälen war mir zu blöd. Also Spaziergang an der Bucht entlang. An der Hauptstraße ein Friedhof (schon wieder).


    Sieht wesentlich gepflegter aus als in Kolumbien. Biene entdeckt einen Leguan. Ca. ½ Meter ohne Schwanz. Mensch können die flitzen. Leider die Badeschuhe vergessen. Ohne zu scharfkantige Felsen. Eigene Dummheit. Das Wasser sah einladend aus. An der Helikopterbasis über die Preise informiert. $79.- für 10min. Mmmh. Ich glaube das war die Hälfte von dem was Aida verlangt hat. Muss ich noch mal schauen. Postkarten gekauft und geschrieben. Im Postoffice Marken gekauft. 25Cent nach Europa! Das braune Mädel meint“ es wäre das billigste in Caymand Island. Wie das wohl gemeint war. 2 Flaschen für die Flaschenpost gefunden. Rückkehr um 15:00 Uhr. Klappte wieder hervorragend. Erst mal 2 Tassen Kaffee mit Kuchen. Leider war das Kuchenbuffet schon ziemlich abgefressen. Manchmal hat man Pech. Dafür freuen sich andere, dass sie sich 7 Stck. reingedrückt haben. Das Ablegen um 16:30 Uhr auf dem Balkon genossen.


    Auf Tipp von Freunden haben wir um nette Gespräche führen und eventuell Bekanntschaften zu machen uns an die großen runden Tische welche bis zu 8 Personen Platz bieten gesetzt. Die hierbei geführten Gespräche waren aber dermaßen platt und belanglos, dass wir uns für die zweite Woche zum Essen kleine Tische gewählt haben. Es liegt vermutlich daran, dass Leute welche im Urlaub auf betreutes Wohnen setzen, auch sonst sehr Erlebnisarm ohne eigene Ziele möglichst betreut leben.


    (Beamte?)


    27.03.2018 30°C schönes Wetter


    Heute Ankunft in Montego Bay/Jamaika. Tolles Einlaufmanöver mit Drehung im Hafen. Früh aufstehen heute ist Tauchen angesagt. Das Briefing am 25.03 war sehr umfangreich. Der junge (Timo) Tauchlehrer war voller Elan dabei. Uns wurden die Basics des Tauchens beigebracht. Sicherheit stand an erster Stelle. Treffen im Tauchcenter 08:45 Uhr im Tauchcenter. Kurzes Abzählen und Abklären der nächsten Vorgehensweise. Das Boot für qualifizierte und Schnuppertaucher fuhr ca.15min bei starkem Wellengang von 2m in die nächste Bucht. Selbst dem Tauchlehrer wurde schlecht. Der „Käpten“ versuchte dreimal das Boot zu fixieren, indem er den Anker in die Korallen warf. Obwohl eine Boje vorhanden war. Was für ein Spacken. Nochmals kurze Einweisung, dann ging es los. Bringt als Nichttaucher Wahnsinns Spaß. 10 Meter tief, aber wenig Fische und Korallen. Timo hat eine Flasche mit Brotgemisch zum anfüttern der Fische dabei. Die Fische Handtellergroß, schwarzgelb kannten das wohl schon und umschwärmten uns gierig. Ich habe die Flasche geöffnet und sah in Sekunden vor Fischen gar nichts mehr. Toll, schnell war die halbe Stunde vorbei. Nach kurzem Dekostopp ging es wieder an die Oberfläche. Ich verzichtete auf das anschließende Schnorcheln und ließ mich mit anderen beim Hardrockcaffe absetzen. Von dort in der Hitze zu Fuß zum Schiff. Bin am Kopf total verbrannt. Nach dem Mittagessen sind wir mit dem Taxi (10$) nach Montego Bay gefahren. Sehr netter Taxifahrer, der uns erklärte in welchen Gegenden man sich nicht aufhalten sollte. Was für ein Leben. Endlich mal kein Touristenbums. Weit und breit nur farbige Einheimische. Alle Kinder tragen Uniformen. Jede Schule unterschiedlich. Trotzdem ist hier Dritte Welt. Viel offensichtliche Armut. Alle sind freundlich, wenig Bettelei. In den Geschäften sieht es aus wie bei mir im Keller. Von Jedem etwas. Keiner versucht sich zu spezialisieren. Unheimlich viele Menschen auf den Straßen. Ständig muss man aufpassen wohin man tritt. Hier fehlt mal ein Gullideckel, dort ist der Kantstein weggebrochen. Es werden die merkwürdigsten Essecen in großen Plastikflaschen angeboten. Gegen Krebs, unerwünschte Kinder(Abtreibung), Nervenschäden usw. In einer alten Kirche (piksauber) werden wir von den Anwesenden nett begrüßt. Auf der Orgel wird fleißig geübt. Eine schöne einfache Kirche. Wir nutzen die Möglichkeit innezuhalten und uns auch von dem Trubel draußen ein wenig zu erholen. Kurz nach dem Verlassen der Kirche treffen wir heute die ersten Touristen. Dieselben die wir in Kolumbien auf dem Weg nach Cartagena getroffen haben. Was für ein Zufall. Nette Menschen, die auch gerne auf eigene Faust Land und Leute kennen lernen wollen. Nach drei Stunden haben wir genug. Bei der Hitze und dem Gedränge sind unsere Akkus doch schnell leer.


    Mit einem Taxi (auch $10) ging es schnell zurück. Abends (Bine war schon im Bett), habe ich mir die Proben für ein bevorstehendes Rolling Stones Spektakel angesehen. Es wurde nur die Choreographie geübt. Aber nicht gesungen. Ich war fast der Einzige im Theater. Na ja, oben auf Pooldeck 12 wurde das Schlagerderby (würg) gegeben. Ich bin gespannt wie sich die Show mit Gesang und Kostümen präsentiert. Bin jetzt schon begeistert.


    28.03.2018 Seetag bedeckt.


    Ohh, langweilig. Nach dem Frühstück schreibe ich einen Brief für die Flaschenpost. Die Flasche zwischen Kuba und DomRep mit dem Wunsch auf eine Antwort in das Meer geworfen.


    Rolling Stones Revival war toll. In Maske du Kostüm waren die Darsteller kaum wiederzuerkennen.


    Starker Wellengang von ca. 4-5m und einer Windgeschwindigkeit von 8 Beaufort (+2 BF Fahrtwind von Vorne) lassen das Schiff unruhig werden. Aber selbst mir, der den Segelsport aufgrund von starker Seekrankheit aufgeben musste, wurde nicht schlecht. Gute Stabilisatoren.


    Mist, nicht Seekrank, aber ich glaube ich bekomme eine Erkältung. Mein Hals fühlt sich wie ein Reibeisen an. Kann vor Halsschmerzen kaum schlafen.


    29.03.2018 leichte Wolken 25°C


    Um 02:00 Uhr Schlaftablette genommen. Um 06:00 Uhr wieder wach. Das Schiff fährt gerade in die Bucht von Samana ein und legt sich auf Reede. Wir werden mit Rettungsbooten getendert. Sofort sind die Verkäufer von Ausflugstouren zu Stelle und bedrängen uns massiv. Wir haben aber keine Lust mit 4000 anderen Touries in umgebauten schrottreifen Pritschenwagen wie Vieh zu den Wasserfällen gekarrt zu werden. Ursprünglich wollten wir zum Wale watching rausfahren. Uns wurde aber von vielen Seiten abgeraten, da die Wale schon seit 14 Tagen die Bucht verlassen haben. Schade. Ein älterer deutscher Herr versuchte uns trotzdem zu überzeugen mit uns ein Boot zu chartern. Er wurde wohl „überzeugt“, dass noch Wale zu sehen sind. Nein Danke. Beim Einsteigen in das Boot fällt (S)eine Frau böse von oben in das Boot. Das gibt blaue Flecken. Auch ein Urlaubshighlight. Wir lassen uns nach Samana rein treiben. Wieder Dritte Welt. Seitenwege sollte man hier nicht benutzen. Horden von Motorrädern bevölkern die Straßen. Überall wird gehandelt, repariert und Waren bewegt. Selbst ein riesen Ochse wird auf einem Pickup transportiert. Das Beste war der einheimische Markt. Fischer verarbeiten ihren Fang in einer Kiste. Fisch und Innereien bilden ein Gemisch. Lecker. Haufen von Süßkartoffeln und grünen Bananen liegen auf dem Boden. Alle Händler sind nett und zuvorkommend. Von den Einheimischen werden wir mehr oder weniger ignoriert. Langsam lassen wir uns zum Schiff zurücktreiben. Ein Krüppel den es bös an den Füßen erwischt hat drücke ich 2$ in die Hand. Auf den Tender müssen wir nicht lange warten. Gut organisiert. Beim Auslaufen der Aidamar aus der Bucht 2 Std mit Fernglas auf Wale geachtet. Ohne Erfolg. 1 Woche ist rum. Nebenan sind Prolls eingezogen. Sie lacht ständig wie eine Hyäne. Ständig bumst und ballern die Metallmöbel auf dem Balkon. Vielleicht sind die Reisen noch zu billig?


    30.03.2018 28°C leicht bewölkt.


    Heute Morgen in St. Kitts in den Industriehafen eingelaufen. Die (Männer)Grippe hat mich richtig umgeworfen. Bis Mittag im Bett gelegen. Für die Fahrt in die Stadt wird ein Shuttleservice organisiert. Totaler Touristenbums. Ich vermute, aufgrund Karfreitags sind die regulären Geschäfte geschlossen. 500m vom Hafen fängt wieder das Elend an. Armut überall. Verfallene Häuser. Das erdet und zeigt den Überfluss an Bord, gegen das Fehlen hier vom Notwendigsten. Nach 2 Std zurück. Für Ursel eine Tasche erstanden. Abends wurde „Sissy“ aufgeführt. In einer eigenen „Darstellung“. Total albern. Der Gesang ging ja noch. Der Rest absoluter Klamauk. Die Karnevals Claqueure unter den Zuschauern haben sogar versucht bei der Interpretation von „cry for me Argentina“ mit zu klatschen.


    Was für ein Volk. Schöne Balkonkabine haben wir ja. Aber links die Bayern welche noch nicht die Erfindung des Taschentuches kennen und ständig die Nase hochziehen. Und rechts die Chinesen mit vier Personen. Nur Krach und Geschreie.


    31.03.2018 leichte Wolken °28C


    Heute Morgen in Guadeloupe eingelaufen. Ziemlich Trist. 2 Std. in Pointe a Pitre rumgelaufen. Kein Tourismus. Nur die weiter vom Hafen entfernte Geschäftsstrasse hat viele Schuh und Bekleidungsgeschäfte.


    01.04.2014 Super Wetter °29C leichte Wolken.


    Heute als erstes Kreutzfahrtschiff in Antigua eingelaufen. Glück gehabt. Ein zweites Schiff legt so versetzt an, so dass uns im vorderen Bereich die Sicht erhalten bleibt. Morgens lassen wir uns durch St. Johns treiben. Elend wie auf allen Inseln. In einer riesigen alten Kathedrale wird die Ostermesse zelebriert. Was für ein Highlight. Die Kirche ist proppenvoll. Alle herausgeputzt in bester für uns ungewohnter Kleidung. Bei den Gesängen können sich unsere heimischen Geistlichen ein Beispiel nehmen. Phantastisch.


    Alle stehen auf. Und ich, der etwas abseits stehe, werde von einer jungen Mutter sofort mit an die Hand genommen. Da bekommt man Pipi in den Augen. Mittags nehmen wir uns ein Taxi zum nächsten Strand. Die Taxifahrer mit den grünen Hemden sind nicht so aufdringlich. Der Fahrer heißt „Ninja“, fährt gottseidank aber nicht so. Hier muss man auch mit einigen Vorurteilen aufräumen. Obwohl der Verkehr chaotisch ohne regeln ist, nimmt doch jeder auf jeden Rücksicht. Sobald wir die Straße überqueren wollten, hielt jedes Mal das nächste Fahrzeug an und ließ uns passieren. In Deutschland kommt man nicht einmal unbeschadet über einen Zebrastreifen. Ninja bot uns an, uns zu einem festgelegten Zeitpunkt für den gleichen Preis wieder abzuholen. Und tatsächlich. 10min vor der vereinbarten Zeit stand er dort. Der Strand wurde hauptsächlich von Hotelgästen frequentiert.


    Die wurden von vorne und hinten bedient. Sogar das Hauptgericht wurde an den Strand geliefert.


    Was allerdings auf dem Teller lag, sah ekelhaft aus und war für uns ungenießbar. Aber der Service macht es. Drei Stunden Strand reichen aus. Das Wasser war herrlich. Aber bevor wir total verbrennen machen wir uns vom Acker(Strand). Appetit auf Kuchen. So versalzen wie wir nach der Heimkehr sind, ab ins Marktcafe und reichlich zugeschlagen. Daraufhin Siesta bis 17:30. Wir bekommen gerade noch das Auslaufen mit. Wir haben jetzt 1 ½ Seetage vor uns, das wird langweilig. Die Chinesen nebenan geben alles. Rücksicht ist nicht deren vorstechendste Eigenschaft. Nach dem Abendessen haben wir gemerkt, dass wir 20 min der Show „Kauri“ verpasst haben. Aber die letzte halbe Stunde, das war doch mal wieder was. Es wurden Teile aus Fluch der Karibik umgesetzt. Tolle Performance. Soll leider abgesagt werden. Über Nacht schlägt die Grippe voll zu. Ich huste mir die Seele aus dem Leib. Da hilft nur die volle Dröhnung. 60 Tropfen Kodein und eine ½ Schlaftablette. In verschiedenen Foren wird das Verhalten des Schiffsarztes beklagt. Bei infektiösen Krankheiten sollen schon mehrmals Gäste des Schiffes verwiesen worden sein. Durch diese Maßnahme sollen Epidemien verhindert werden. Ammenmärchen oder Tatsache? Bevor ich in der Pampa meinem Schicksal überlassen werde, sitze ich meine Grippe mit meinem Restkodein aus.


    02.04.2018 28°C leichte Bewölkung. Seetag.


    Leider keinen passenden Korken für meine 2. Flaschenpost gefunden. Also Schraubverschluss drauf und Tschüß.


    03.04.2018 La Romana


    Koffer haben wir schon am Seetag gepackt und heute Morgen in der Sammelstation an Land abgegeben. Um 09:00 Uhr musste die Kabine freigemacht werden. Das Handgepäck konnte auf Deck 11 zwischengeparkt werden. Jetzt haben wir bis zum Transfer um 18:30 den ganzen Tag Zeit. Leider ohne Kabine. Wir gehen zu Fuß nach Romana. Hat nicht viel zu bieten. An jeder noch so kleinen Ausfallstrasse des Centrums stehen schwerbewaffnete Polizisten. Wir werden höflich aber bestimmt davon abgehalten, die Nebenbezirke zu besuchen. Ich versuche noch einige Male die Wachen zu umgehen, leider ohne Erfolg. So trotten wir mittags wieder zum Schiff. Nach dem Essen müssen wir noch 5 Stunden bis zum Transfer totschlagen.-Langweilig-. Endlich geht es los. Gut organisierte Busse bringen uns schnell zum Terminal. Und wieder 2 ½ Stunden totschlagen bis zum Abflug. Trotz Free Wifi bekomme ich kein Netz. Merkwürdig. Der Rückflug ist eine totale Katastrophe. Die Grippe hat mein rechtes Ohr dichtgemacht. Ich bekomme keinen Druckausgleich hin. Viel Aua. Der Hals brennt. Ich kann nicht schlucken. Die Nase ist vollständig dicht. Offensichtlich geht es nicht nur mir so. Überall wird gehustet und geschnieft. Eingezwängt in diesen Touristenbrüter halte ich die 8 ½ Stunden Flug durch. Auf dem Hinflug war der Service der Condor ja noch erträglich. Jetzt auf dem Rückflug lässt sich die chaotische Bordcrew hauptsächlich nur für den Verkauf von TV-Tickets und Zigaretten etc. sehen. Mit den ungenießbaren Nudeln sitzen wir eine geschlagene ½ Stunde auf dem Schoß bis abgeräumt wird. Die ganze Crew funktioniert nicht miteinander. Totales unlogisches hin und her geschubse der Servicewagen.-Ich will hier raus-. Endlich Flughafen Düsseldorf.


    Obwohl die Reisegeschwindigkeit z. T. über 1040km/Std betrug sind wir ½ Std später als erwartet angekommen. Und jetzt? Jetzt geht die Tür nicht auf. Man hat keine passende Gangway für uns. Wir stehen uns 20min die Füße platt. Endlich frische Luft. Wir werden mit Bussen zum Gate gebracht.


    Und dort geht die Tür nicht auf. Bin ich hier in Berlin oder Düsseldorf? Die Koffer sind schnell auf dem Band !!! Mal sehen ob wir eine frühere Flugmöglichkeit nach Hamburg finden. Nein, leider nur über Wien. Und der ist voll. Also wieder 3 Std warten. Einchecken bei Eurowings, Boarding und Abflug funktionieren wie geschnitten Brot. Nach 45 min anschnallen, landen, Koffer holen und raus. Draußen wartet schon Karl Heinz und bringt uns schnell nach Hause. Wir sind jetzt nach 28 Std. total platt. Katzen begrüßt. Bine spricht Ursel unserer Katzensitterin auf das Band. Ab in das Bett. Ausgepackt wird morgen. Reise fertig. Wir fertig- Nie wieder-