Lufthansa will den Langstreckenverkehr in München 2018 noch weiter ausbauen – zu Lasten des Frankfurter Flughafens. Der Kranich verlegt zum Sommerflugplan des kommenden Jahres fünf Airbus A380 an sein süddeutsches Drehkreuz. Bisher hat er alle 14 Maschinen dieses Typs in Frankfurt stationiert. Zudem will Lufthansa in den kommenden beiden Jahren die Münchener Langstrecken-Flotte um noch zwei Jets vergrößern.
Der A380 soll von dem süddeutschen Drehkreuz aus nach Los Angeles, Peking und Hongkong fliegen. Zudem nimmt Lufthansa im kommenden Sommer die Flüge von München nach Singapur wieder auf – sie waren 2012 eingestellt worden. Die Strecke soll fünfmal wöchentlich bedient werden.
Auch in Frankfurt gibt es eine neue Langstrecke: San Diego im Süden Kaliforniens wird im Sommer 2018 fünfmal wöchentlich angeflogen. Die Stadt ist bisher bereits mit Condor dreimal pro Woche ab Frankfurt erreichbar.
Münchens Flughafenchef Michael Kerkloh betrachtet die Stationierung der A380-Maschinen als Ritterschlag: „Unser Flughafen ist damit endgültig und dauerhaft im Kreis der europäischen Drehkreuze angekommen.“
Für den Rhein-Main-Flughafen dagegen bedeutet der Abzug der Riesen-Jets einen Denkzettel – nicht zum ersten Mal. Lufthansa stationiert seit Februar bereits die ersten zehn von 25 bestellten Flugzeugen des Typs A350 in München und kündigte im März an, die Zahl werde auf 15 erhöht. Ob und wann der A350 nach Frankfurt kommt, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Lufthansa befindet sich seit Ende letzten Jahres im Streit mit dem Flughafenbetreiber Fraport. Der hat für Ryanair und andere Billigflieger einen Gebührenrabatt eingeführt, von dem Bestandskunden nicht profitieren. Lufthansa verkündete im Mai zwar, man strebe eine „noch engere Zusammenarbeit“ mit Fraport an und nähere sich in den Gesprächen über „kurzfristige Kostenentlastungen“ an. Ein Verhandlungsergebnis konnte bislang jedoch nicht präsentiert werden.