Es war unsere erste Reise mit der AIDA. Bei der Anreise nach Aruba war die LTU-Maschine ziemlich dicht bestuhlt. Also kaum Kniefreiheit aber ein schwuler Steward war dafür ein Highlight, das davon ein bischen ablenken konnte. Trotzdem fast 11 Stunden so eng eingepfercht zu sein, war schon heftig. Als wir das Gepäck vor AIDA-Kabine fanden, fehlte ein Koffergurt. Das gab es bis dahin noch nie und wir reisen oft.
Wir hatten die Route Aruba - Jamaica - Cozumel/Mexiko - Belize - Cayman Islands - Dominikanische Republik - Tortola - Antigua - Curacao (Treibstoff bunkern) - Aruba.
Die positiven Eindrücke waren für uns
- das Angebot an Bord mit Whirlpools, Sauna und Dampfbadbereich, Erlebnisdusche, Fitnessbereich mit Geräten und Kursen, Bars mit großer Auswahl an Cocktails und Kaffees (nicht inklusive), Trinkwasserspendern, Restaurants mit verschieden Themen und großer Auswahl an Gerichten am Buffet, das Programm im Theater
- Ingesamt guter Service im Restaurant, Room Service und an der Rezeption
- Programm und News jeden Tag
- das Schiff legte auch mal an Häfen an, d.h. man konnte direkt vom Schiff per Rampe auf den Pier gehen (ansonsten nur per Tenderbetrieb)
- über das Ausflugsprogramm wurde man ausführlich informiert (allerdings alles etwas übertrieben angepriesen, eben eine Verkaufsveranstaltung)
Die negativen Eindrücke waren für uns
- die angebotenen Ausflüge sind vom Preis-, Leistungsverhältnis her jenseits von Gut und Böse und das trotz Dollarschwäche. Hierdurch hat sich nur die AIDA-Gewinnspanne vergrößert. Einzigster Mehrwert durch die AIDA ist, daß der Gruppe eine deutschsprachige Begleitung zur Seite gestellt wird. Alles andere wird durch den lokalen Anbieter oft mehr schlecht als recht abgewickelt. Als Krönung wird die Gruppe dann auch noch ein oder mehrmals zum Trinkgeld geben genötigt.
- die Hälfte aller Häfen konnte man nur per Tenderboote erreichen und das war mit Wartezeiten und dem Gestank von Auspuffgasen der Dieselmotoren verbunden
- die Auspuffgase der Tenderboote sind dann auch über die Klimaanlage der AIDA in große Teil von Schiff weiter verbreitet worden - erst nach Beschwerden mehrere Gäste (wie wir auch) bei der Rezeption haben dazu geführt, daß sich der Zustand gebessert hat
- ungenehm auf den obersten Decks war auch, daß man je nach Windlage hier von den Dieselrußschwaden der AIDA eingenebelt worden ist. Wir haben dann die Sonnendecks nur sporadisch besucht, weil es einfach zu widerlich war.
- der Service in den Restaurant war an sich gut, doch ließ die Sauberkeit bei Gläsern und des Bestecks teilweise sehr zu wünschen übrig
- eine Servicekraft im Restaurantbereich hatte es offensichtlich darauf angelegt besonders schlechten bzw. gar keinen Service abzuliefern. Er hieß "Rowaldson" und die ganze Situation war so bizarr, daß es schon wieder fast lustig war. Die Gäste wanderten dann in anderen Bereiche des Restaurants ab, um an andere Servicekräfte zu kommen, die ansonsten allesamt ok bis sehr gut waren.
Die attraktivsten Häfen/Inseln waren aus unserer Sicht Aruba, Cayman Islands und Curacao. Viel geboten, sicher und auch noch sehr schön. Auf der Negativliste ganz oben waren bei uns Montego Bay (Jamaica) (-> zu gefährlich für Alleintouren) und La Romana (Domrep.) (-> nix los).
Die Altersstruktur an Bord war schon etwas gehoben. Es gab viele Ältere ab 50 und deutlicher weniger Leute im Bereich 18-30.
Wir waren uns nach der Reise einig, daß wir keine "Wiederholer" werden. Dafür gibt es viel zu gute Angebote bei anderen Kreuzfahrtlinien. Wer hauptsächlich gut essen und das Angebot an Bord nutzen möchte, ist mit der AIDA gut bedient. Wer aber Land und Leute in den verschiedenen Ländern kennen möchte und sich auf das Ausflugsangebot einläßt, der muß damit rechnen, daß er gnadenlos abgezockt wird.