
26. Januar 2019
Unser vorletzter Hafentag. Und einer, auf den ich mich richtig gefreut habe. Denn heute landen wir auf meiner Lieblingsinsel Lanzarote an.
Die Sonne empfängt uns mit Licht- und Schattenspielen.
Solange die Regenwolken nur zusätzliche Lichtreflexe senden ist alles gut.
Wie jeden Morgen genieße ich diese Inszenierung bei einem ersten Morgenspaziergang mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Die Natur gibt heute wirklich alles. Ein beeindruckender Empfang, der so nicht zu toppen ist - oder doch? Auch auf der Landseite sieht der Himmel vielversprechend aus.
Es dauert nicht lange und eine Sünde stört diese Idylle. Genauer gesagt eine Bausünde! Und wer ist Schuld. Der Künstler Cesar Manrique, geboren 1919 in Arrecife. Wäre er 1963 nicht für 5 Jahre nach New York gegangen. hätten die, die lieber Dollars in der Hand anstatt die Schönheit der Insel am Herzen haben dieses Gebäude nicht errichten können. Nach seiner Rückkehr hat er dafür gesorgt, dass Gebäude maximal zweistöckig gebaut werden dürfen. Aber dieses war nun mal da. Glaubt man den Inselbewohnern liegt auf dem Hochhaus ein Fluch. Zweimal hat es dort schon gebrannt. Jetzt ist es ein 5-Sterne Grand Hotel.
Lanzarote kenne ich bereits von einigen Landurlauben. Trotzdem freue ich mich auf den Ausflug. Es gibt immer noch Neues zu entdecken und es macht Spaß, Bekanntes wieder zu sehen.
Lanzarote wurde von zwei Protagonisten gestaltet. Zum einen von der unbezähmbaren und unberechenbaren Kraft des Vulkanismus und zum anderen von der Stärke der genialen Ideen des eben bereits erwähnten Cesar Manrique. Er wollte seine Insel zu einer schönen Insel machen und dies alles im Einklang mit der Natur. Es ist ihm gelungen.
Auch wenn mein Ausflug mit Cesar Manrique nichts zu tun hat, möchte ich euch ein paar seiner phänomenalen Ideen zeigen. Ich gehe einfach davon aus, das einige noch nicht auf Lanzarote waren und Reiseberichte auch zur Reisevorbereitung nutzen. Ich tue es jedenfalls und bedanke mich an der Stelle bei allen fleißigen Schreibern.
Da wäre z.B. Jameos del Agua. Erstaunlich, was man aus einem Lavatunnel machen kann. Der Pool am Ende der Lavaröhre ist schon gigantisch. Ein Motiv, das auf kaum einer Postkarte fehlt.
Jameos del Agua ist nicht nur dieser Pool, der sich harmonisch in die Landschaft bettet. Der Tunnel beherbergt auch den Lebensraum von kleinen Albinokrebsen. Gelegenheiten zum Verweilen, ein Restaurant und selbst ein Konzertsaal wurden in die Höhle integriert.
Im Timanfaya Nationalpark treffen Vulkanismus und Manrique wieder aufeinander. "El Diabolo", der Teufel. Aber wenn doch der Teufel so leckeres Essen zubereitet:
Ja, dann schert man sich gern zum Teufel. Und die Ökobilanz stimmt auch. Was für mich persönlich nicht so stimmt sind die Kamelritte, die in diesem Nationalpark angeboten werden. Ich appelliere, dieses Angebot nicht zu nutzen. Die Tiere werden wohl artgerecht gehalten und es macht denen angeblich auch nichts aus, unser Gewicht zu tragen, aber ich finde es trotzdem nicht gut.
Bei der dritten Zusammenkunft hatte der Herr Manrique hatte auch eine Idee, was man aus so einem erloschenen Vulkankrater machen kann: einen Kaktusgarten.
Sogar mit der Gestaltung der Toilettentüren hat er sich viel Mühe gegeben:
Dem Motto "im Einklang mit der Natur" ist er auch privat treu geblieben. Kaum zu glauben, er hat es sich in einer Lavablase gemütlich gemacht. Genau genommen hat er fünf Lavablasen zu seinem Wohnhaus umgestaltet. Das ist hier an dieser Stelle mein viertes und letztes Beispiel. Auf der Insel findet man aber noch viel viel mehr.
Jeder Raum ist farblich anders gestaltet. So gibt es eine rote Blase, ähm, ich meine ein rotes Zimmer:
Und ein Weißes:
Oder gefällt euch orange besser?:
Ein Pool darf natürlich auch nicht fehlen:
Da lässt es sich gut aushalten. Aber all diese schönen und kreativen Orte werde ich heute nicht sehen.
Für mich geht es heute Nachmittag mit einem Minibus in den Süden der Insel.
Ein skeptischer Blick über den Hafen. Hoffentlich hält sich der Regen weiterhin zurück.
Wir werden bereits erwartet. Der Ausflug LAN 31 - Im Safari-Van in den Süden kann starten. Wir sind eine kleine Gruppe von drei Fahrern und 13 Gästen. Unser Tourguide ist ein Deutscher, es gibt daher keinerlei Probleme mit der Verständigung. Während der Fahrt berichtete er bereits viel Wissenswertes und spricht dabei in ein Mikro. Seine Stimme wird direkt in die beiden anderen Fahrzeuge übertragen.
Es dauert nicht lange und wir erreichen unser erstes Ziel, die Salinen.
Bei jedem Stopp (es sind insgesamt 6) gibt er erklärende Worte und im Anschluss haben wir immer genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang oder um in aller Ruhe ein paar Fotos zu machen. So auch hier, bei den Salinas de Janubio.
Das muss ein echter Knochenjob gewesen sein.
Hier sind wir beinahe allein. Der Wind weht uns mächtig um die Ohren. Nur einige PKW stehen auf dem Parkplatz. Die Richtung schlagen wir jetzt auch ein und gehen wieder zu unseren Fahrzeugen.
Selbst an einen kleinen Hocker, der das Ein- und Aussteigen erheblich erleichtert haben die Fahrer gedacht.
Fortsetzung folgt......
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