Wir verlassen das Gebiet, dass mehr einer Mondlandschaft ähnelt als einer blauen Insel und werfen einen letzten Blick auf den Leuchtturm, der vor ungefähr 62 Jahren noch auf einer Steilklippe stand und heute ein Besucherzentrum beherbergt.
Wir fahren weiter auf der Küstenstraße und legen in einem kleinen Örtchen unsere Pause für das kleine Örtchen ein. Im Anschluss bleiben noch ein paar Minuten zum Bummeln.
Von hier sind es nur wenige hundert Meter und wir erreichen den Miradouro da Ribeira das Cabras.
Was für eine herrliche Aussicht.
Aber an diesem Aussichtspunkt bekommen wir einen weiteren perfekten Eindruck von der heißen Gewalt aus dem Erdinneren. Massen von Lava flossen hier in Richtung Meer.
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Wir fahren weiter, wollen zur Caldeira und einen Blick auf, bzw. in den Krater werfen. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstraße, und das für fast eine halbe Stunde. Während wir in immer höher gelegenen Regionen kommen sehen wir vereinzelte Gebäude, grüne Hügel und auch grasende Kühe. Nur diese Kuh hat offensichtlich andere Pläne. Sie will doch wohl nicht etwa in die Kirche.
Nach einer „bewegten“ Fahrt erreichen wir den Parkplatz außerhalb der Caldeira. Von dort gehen wir durch einen ungefähr 15 Meter langen Tunnel und kommen so zum Aussichtspunkt oberhalb des Kraters bzw. an den Rand der Caldeira.
Wir befinden uns auf einer Höhe von ca. 1000 m. Der Krater hat einen Durchmesser von 2 km und fällt auf fast 500 m ab. Bis vor ca. 62 Jahren war in dem Krater ein riesiger blau und grün schimmernder See. Richtig, der Ausbruch des Capelinhos. Er hat nicht nur den Leuchtturm an Land versetzt und die Insel vergrößert, sondern auch für Risse und Spalten in diesem Krater gesorgt. Die Folge war, das der Großteil des Wassers 1958 beinahe versiegt ist. Zurück blieb nur noch ein kleiner Teich. Bei wolkenlosem Himmel soll man einen guten Blick auf das fast schon mysteriös wirkende Kraterinnere haben. Wir gehen also durch den Tunnel
und werfen am Aussichtspunkt einen Blick in den Krater.
Und wir sehen: Vom Krater so gut wie nichts.
Unser Reiseleiter hat vorgeschlagen noch weitere 20 Minuten zu bleiben. Er erklärt, dass das Wetter hier oben innerhalb von Sekunden umschlagen kann. Man spürt auch, dass die Sonne gegen den Nebel kämpft.
Wir nutzen die Zeit, unseren Reiseleiter ein sogenanntes Loch in den Bauch zu fragen:
Warum wird Faial auch Ilha Azul, die blaue Insel genannt? Bisher haben wir nur die Farben braun und grün gesehen.
Den Namen hat die Insel von den Hortensien bekommen, die besonders im Juni und Juli blühen. Würde man die Hecken aneinanderreihen, käme man auf eine Länge von 50 km.
Wie viel Zeit muss man einplanen, wenn man auf der Küstenstraße die Insel umrunden möchte?
Etwa zwei Stunden. Aber man soll aufpassen. Es gibt viele Kühe und keine Weidezäune, sondern nur die Hecken aus Hortensien. Deswegen können plötzlich auf der Straße halb wilde Kühe auftauchen.
Was bedeutet der Name Faial? Den Namen verdankt die Insel dem endemischen Gagelbusch myrica faya, der bis zu 20m hoch wird.
Es nützt nichts. Heute hat die Sonne den Kampf gegen den Nebel verloren. Vom Parkplatz entdecke ich auf dem Kraterrand diese kleine Kapelle, mystisch, verwunschen und trotz des Nebels – oder gerade deswegen - irgendwie romantisch.
Wir fahren dieselbe Schotterstraße zurück und erfahren, dass dieser Krater an 90 % des Tages im Nebel liegt. Schade, aber schön war es trotzdem dort oben in der Wolke. Ich genieße die Landschaftsfahrt. Eigentlich ist es schade, dass nur noch ein Stopp vor uns liegt. Es war ein aufregender Morgen und ein interessanter Ausflug. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass Zeit irgendwie keine Rolle spielte. Wir hatten viel Zeit an den einzelnen Stationen und es drängte uns niemand uns zu beeilen. Und wir fuhren auch nicht wie befürchtet mit einem Schulbus, sondern mit einem ganz normalen Reisebus.
Wir kommen beim Aussichtspunkt Miradouro Nossa Senhora da Conceicao an. Von hier haben wir einen guten Blick auf die gesamte Inselhauptstadt und die Hafenbucht.
Die Cara liegt noch immer auf Reede. Ich hatte gehofft, dass in der Zwischenzeit eine Hafeneinfahrt möglich war.
Das Monumento a Nossa Senhora da Conceicao steht seit 1973 in seiner massiven Form an der Hauptstraße. 3 m ist die marmorne Heilige Jungfrau groß. Sie steht am Fuß eines Steinmonuments und blickt zur Stadt Horta hinunter.
Der Steinblock wird von einem fast 30 m hohen Kreuz aus Beton überragt. Das Denkmal wurde bereits von 1958 bis 1962 errichtet. Lange hielt es nicht. 1969 wurde bei einem Sturm das damalige nur knappe 20 m lange Kreuz vom Winde verweht.
Noch ein Blick von hier oben auf den Yachthafen und das Café Peter.
Dazu aber im nächsten Teil mehr. Fortsetzung folgt.
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