
Es ist Mitte Mai 2012, ich sitze zu Hause auf dem Balkon und schau, was AIDA denn so unter JUST zu bieten hat und stolpere über ein interessantes Angebot. Südostasien oder Amazonas. Na, da waren wir noch nicht gewesen. Telefon zur Hand, ich rufe meinen Mann an. Der hockt in der Sonne vor unserem Wohnwagen an der französischen Atlantikküste, wir beraten und er sagt: „Buche das gleich!“ Gemacht, getan und wir waren uns einig, egal welche Tour es wird, wir freuen uns. Aber ganz ehrlich, die Amazonas-Tour war unser Favorit und als wenn jemand Perlenfee's Wunsch erfüllen wollte– kam eine Woche später die Bestätigung – Amazonas ist es geworden. Juhuuuuuuuuuuuu. Der Sommer, der Herbst und Weihnachten gehen dahin und dann war es endlich soweit; Abreise
3. Januar 2013, es geht nach Frankfurt
Wir reisen einen Tag vorher an, Koffergewicht insgesamt 40,1 kg, alles im sogenannten "grünen Bereich". In Frankfurt angekommen nutzen wir den Vorabend-Check. Ohne Probleme erledigt und dann geht es ab ins Hotel, schließlich geht der Flieger schon früh am nächsten morgen. Ich bin total aufgeregt wegen der Reise. Klar bin ich schon mal so weit geflogen. Wir waren ja im November 2011 schon mal in Südamerika gewesen. Die Tour ging ab Buenos Aires runter bis zum Kap Hoooorn. Darüber sollte ich auch mal einen Blog erstellen. Kommt bestimmt auch noch.
4. Januar 2013, Abflug nach La Romana, Dominikanische Republik
Kleines
Frühstück am Flughafen. Die ersten Fans aus dem Wasserurlaub-Forum sind auch
schon da.
Beim Anblick der Tüte muss ich doch etwas grinsen … „geht die Liebe durch den Magen“ … die waren noch nie auf einem AIDAschiff, dann würden sie die Tüte samt Inhalt schnell zur Seite legen!!! Aber ich bin froh, denn mit leeren Magen möchte ich nicht losfliegen und so vertilgen wir die belegten Brötchen und genehmigen uns einen Kaffee dazu.
Irgendwie
sehen wir alle etwas müde aus. Der Flug verläuft ruhig, es gibt genügend zu
essen und zu trinken und ein wenig Schlaf ist noch drin.
Ich döse vor mich hin und überlege, was mich eigentlich auf dieser Tour erwarten wird. Schönes Wetter, blaues Meer, interessante Städte, hohe Wellen, Stechmücken, Diebe, fremdländische Gerüche, ekelige Tiere – naja, man wird sehen. La Romana begrüßt uns am Nachmittag mit herrlichstem Sonnenschein.
Ohne
großen Tamtam gehen wir direkt vom Flieger aus in den Shuttle. Ich bin total verwirrt, keine Passkontrolle und das Handgepäck wird auch nicht durchleuchtet. Sowas habe ich ja noch nie erlebt. Wie ich so kurz vor der Schnappatmung stehen, meint mein lieber Mann "sei froh, dann musst du nicht wieder deine Schuhe ausziehen. Die denken immer, du würdest da irgend welche Schätze drin transportieren!" Das macht mich jedes mal sauer. Einfach Turnschuhe und jedesmal so ein Zirkus. Heute nichts von alle dem. Und unsere Gepäck, sprich Koffer habe ich auch nicht gesehen. Wie kommt das zum Schiff, die große Frage. Ist es überhaupt angekommen? Der Scout beruhigt uns im Bus und sagt, dass die Koffer direkt vom Flieger aus zum Schiff transportiert werden. Hoffentlich!!! Unterwegs fällt mein Blick auf diesen wundersamen Baum.
Kerzengrade steht er in der Landschaft. Das ist aber kein natürlich gewachsener Baum sondern ein getarnter Sendemast. Toll gemacht und passt super in die Landschaft. Und eh wir uns versehen, stehen wir schon am Check-in von AIDA. Der kühle Eistee erfrischt und so machen wir uns auf den Weg zur Vita.
Das Wasser am Anleger ist glasklar und ich habe sofort das Verlangen, meine Füße kurz abzukühlen.
Die Palmen vorhin wiegen sich im leichten Wind, alles wunderbar.
Ui, ob das der Kapitän dort oben ist?
Oh, es ist beruhigend zu sehen, vor der Vita wird fleißig ausgeladen. Die Container sind bestimmt mit allerlei Köstlichkeiten bestückt. Aber auch sonstige Dinge, die ein Hotelbetrieb auf dem Wasser benötigt ... Toilettenpapier zum Beispiel. Wenn das ausginge, wäre das schon bescheiden. Jaaa und wenn das Bier ausginge, wären die Passagiere auch sauer. So hoffe ich mal, dass die Regale alle wieder aufgefüllt werden und der Proviantmeister glücklich schaut. Als ich meinem Mann meine Gedanken dazu mitteile, meint er nur trocken ... "Hauptsache das Desinfektionsmittel TEQUILLA ist mit dabei. Dann sind wir geschützt gegen alle möglichen Erkrankungen!" Er jetzt wieder, aber dieses Getränk hat uns bisher bei der vorabendlichen Desinfektion um 17 Uhr vor mögliche Durchfallviren geschützt auf unseren Reisen!
Unsere Kabine liegt auf Deck 4 und welch eine
Freude, endlich haben wir mal ein Doppelbett. Nicht wieder eine Kabine, wo das Bett über Eck steht. So, jetzt erstmal schnell die Hände waschen, Wertsachen ab in den Safe, Jacke in den Schrank und hoch zur Anytime-Bar. "Schau mal, das ist doch echt Karibik pur", flüstere ich meinem Mann zu. Das Wasser und der Himmel so blau. Vergessen ist der kalte Januar in der Heimat. Wir haben Sommer jetzt.
Kein Wölkchen trübt den Himmel - ein Geschenk!
An der Bar finden sich immer mehr Passagiere ein und wir treffen die Wasserurlauber zum ersten Cocktail. Die Sonne ist dabei, sich so gaaaanz langsam zu verabschieden.
Okay, die schwarzen Rauchfahnen im Hintergrund stören die Aufnahme. Ich habe keine Ahnung, was dort abgefackelt wird. Müllverbrennung vielleicht?
Also das Haus dort unten könnte mir auch gefallen. Auf jeden Fall haben die Besitzer eine tolle Sicht auf das Meer und sehen gleich, wenn wieder Kreuzfahrtgäste eintrudeln. Und unsere stumme "Schönheit" lehnt sich wieder entspannt an das Holzgeländer und lächelt verführerisch. Der Vogel auf ihrem Kopf schaut in eine andere Richtung. Weshalb, ich habe es nicht ergründen können. Weit und breit war kein gleichgesinntes Tier zu sehen.
Es ist schon irgendwie eigentartig. Man wird bei den Kreuzfahrten süchtig nach Sonnenauf- und Sonnenuntergänge.
Wir
essen draußen und es kommt uns unwirklich vor. Der Blick auf den kleine Hafen mit den bunten Lichtern ist einfach schön.
Gestern noch Winter und heute Sommer. Im Restaurant ist alles so lecker angerichtet, dass man schon am ersten Tag überlegen muss, was und wie viel man sich auf den Teller packt. Ruckzuck, nach ein paar Tagen spannt der Gürtel. Soweit wollen wir es nun nicht kommen lassen. Ich esse gerne Salat und Gemüse, ein wenig Fisch oder Fleisch und gut ist. Das was Männer gerne essen, muss ich nun nicht aufzählen ... ein Bier dazu ist immer gut.
Danach ist es Zeit für die erste Sailaway-Party der Reise.
Der Wellcome-Sekt steht auf dem Pooldeck bereit und Club Direktor Arne Johannsen und Entertainment Manager Thomas Noak heißen uns Gäste herzlich willkommen. Das Pooldeck ist gerammelt voll, bei dem Wetter will keiner schlafen gehen.
Das Showensemble präsentiert uns die größten Hits der US-Amerikanischen Rockband Huey Lewis & the News, was für eine fetzige Musik. Irgendwann macht sich die Müdigkeit bemerkbar, der Flug und die Klimaumstellung, wir suchen unsere Kabine auf. Ahhh, ich muss ja noch die Koffer auspacken. Neee, das mach ich doch nicht – morgen ist Seetag und dann habe ich ja Zeit. Wir sind auf jeden Fall gespannt, der Kapitän Boris Becker (nicht zu verwechseln mit dem Bobbele) hat vorhergesagt hat, sind wir um 4 Uhr morgens wach. Warten wir mal ab, ob er Recht behält.