
19. Dezember 2024 – Sihanoukville/Kambodscha, 27 Grad sonnig
Die Balkontür ist geöffnet und ich werde von einem Motorengeräusch wach. Blick zur Uhr, es ist kurz nach 6. Okay, neugierig wie ich bin, stehe ich dann mal auf und schaue nach. Der Himmel ist rötlich gefärbt vom Sonnenaufgang. Das Lotsenboot ist gekommen und schwupps, springt der Lotse an Bord.
Hetze ist für uns nicht angesagt, es bleibt Zeit für ein gemütliches Frühstück und dann observieren wir vom Deck aus die Umgebung. Der Hafen sieht aus, wie alle Industriehäfen, Kräne und Gebäude und niemand darf vom Schiff aus dort zu Fuß unterwegs sein. Es sind Shuttlebusse im Einsatz, die die Kreuzfahrer kostenlos zum Hafenausgang fahren. Wir haben einen Ausflug gebucht und alles ist geregelt. Das Cruise-Terminal wurde 2000 errichtet und es legen immer mehr Kreuzfahrtschiffe hier an. Der Tourismus boomt und bringt etwas Geld in die leeren Kassen. Heute sind wir bis jetzt allerdings alleine an der Pier.
Was wissen wir über unser heutiges Ziel? Die Stadt ist die fünftgrößte Kombadschas, liegt im Süden des Landes und der Golf von Thailand beschert der Stadt zahlreiche Strände. Ich ahne schon, Touristen kommen für Strandurlaube. Gestern hörte ich so beiläufig, dass jemand die Stadt zu Fuß erkunden will. Als ich den AIDA HEUTE-Flyer studiert habe, denke ich mir „na dann, das sind ja schon Entfernungen“. Vielleicht werden die Leute dann einfach in ein Tuk-Tuk steigen und sich herumfahren lassen.
Unser Bus ist gekühlt und schon kommt der Schal zum Einsatz, sonst gibt es am Ende der Reise noch eine Erkältung. Das, war wir sehen, ist doch ein wenig traurig. Bürgersteige mit Schlaglöchern und jede Menge Bauruinen.
Aber auch die Renovierung vieler ehemals prachtvollen Bauten fehlen die Mittel, bzw. Käufer, die investieren wollen.
Erster Halt ist an der Pagode What Krom. Das ist genau das, was ich mag.
Auf der Fahrt zum Goldenen Löwen, das im Jahr 1996 errichtete Denkmal, bietet sich das gleiche Bild entlang der Strecke. Marode Gehwege, Bauruinen – aber eine saubere Strandpromenade. Der Goldene Löwe präsentiert sich auf einem Kreisverkehr und unweit ist ein Denkmal mit Elefanten zu sehen. Der Reiseleiter winkt, es geht weiter.
Ich bin voller Spannung, was die Markthalle zu bieten hat. Bevor wir sie aufsuchen, gibt es einen Halt gegenüber. Dort befindet sich eine Schule und ehe wir uns versehen, sind wir von Kindern umringt, sie winken uns zu, strahlen uns an. Meine Güte, wie hübsch sie aussehen in ihren blau/weißen Schuluniformen. Eine Lehrerin erscheint und ruft die Kinder zu sich, der Unterricht geht wohl weiter.
Nun zur Markthalle – davor ein Parkplatz, auf dem dichtgedrängt die Motorroller parken und in der Halle ist es angenehm kühl. Obst und Gemüse liegt fein säuberlich dekoriert in den Kisten und warten auf Kaufinteressenten.
Nicht zu übersehen, sind die vielen Spielcasinos – zocken scheint bei den Touristen beliebt zu sein. Der Bus hält und es geht vor ans Wasser, das türkisgrün in der Sonne schimmert. Wir baden nicht, suchen uns ein Plätzchen in einem Strandlokal mit sehr bequemen Sitzmöglichkeiten, studieren die Speisekarten – Lady Fingers gibt es nicht – und dann kommt recht schnell unser Lieblingssalat, der heute recht pikant abgeschmeckt ist. Der Papayasalat ist neben Pad Thai, einem warmen Gericht, immer eine gute Wahl für uns. Wir wählen heute noch panierte Shrimps dazu, so lecker knusprig! Das kühle Bier zischt die Schärfe etwas runter.
Gegen 17 Uhr endet unsere Tour wieder im Hafen und wir haben einen Ort mit vielen Facetten kennengelernt. Jetzt ab auf die Kabine, frisch machen, um 18 Uhr ist Sailaway und dann ruft das Abendessen schon. Wir überlegen kurz und sagen uns – ein wenig geht noch rein. Die Auswahl ist wieder riesig!!!
„Bewegung brauchen wir heute aber noch“, kommt von meinem Mann. Ich nicke und freue mich auf die Show 80‘s Forever. Da wird sich bewegt, getanzt ohne Ende nach Oldies. Genau mein Geschmack.
Kleiner Abstecher in die Anytime Bar, dort sorgt Pianist Christof mit Barklassikern für ein beruhigendes Ambiente und dann ist Feierabend angesagt.