Seetag und Fleischeslust - eine ideale Kombination für mich. Ich liebe Kochschulen

10. Dezember – Seetag nach Colombo 30 Grad sonnig

Entspannung auf See, so steht es in der ersten Zeile des Tagesprogramms von AIDA Heute. Na, dann machen wir das mal. Mein Mann macht was für seine Fitness und ich gehe zur Weiterbildung ins Buffalo.

Willibald Baptista empfängt uns Teilnehmer zur Kochschule Fleisch mit einem freundlichen Lächeln. Ich freue mich sehr, denn ich habe vor einigen Monaten schon mal einen Workshop bei ihm gemacht und es hat mir gefallen. Die Konversation ist zwar auf englisch und heute kein Problem, alle verstehen ihn. Beherzt greift er nach seinem Messer und es gleitet an dem großen Stück Fleisch entlang. Fein säuberlich werden alle Häute und Sehnen entfernt, bis zum Schluss das schiere Rinderfilet übrig bleibt.

Keine Angst, die „Abfälle“ landen nicht in der Biotonne. Hier auf dem Schiff wird es zur Herstellung von Bouillon verwendet und auch Soßenfonds werden daraus gemacht. Das schmeckt man übrigens, hier sind Soßen noch echte Soßen und kein Gemisch aus Würzmittel, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker usw. Vor ihm stehen kleine Schälchen bereit, denn als erstes macht er ein saftiges, gut gewürztes Tatar. Das Fleisch von Hand ganz fein gewürfelt hat schon eine andere Konsistenz, als ein mit dem Fleischwolf durchgedrehtes Stück Fleisch. Er präsentiert uns verschiedene Fleischstücke – alles Rind, die aber verschieden schmecken. Ein auf den Punkt gebratenes Filetstück schmeckt total anders wie das Strip Loin zum Beispiel. Was ich toll finde, auf Fragen geht unser "Lehrmeister" ein.

In der Küche hinter ihm, wird die Grillplatte vorbereitet und im Nu strömt der feine Duft von gegrilltem Fleisch zu uns rüber. Wir stehen direkt davor und beobachten, wie per Fingerdruck der Garpunkt kontrolliert wird. Es gibt 5 verschiedene Garstufen, wir Rare, Medium Rare, Medium, Medium Well und Well Done. Ich persönlich bevorzuge Medium, da ist das Fleisch rosa-rot innen. So lecker! Die Auswahl der Stücke ist fertig gebraten und dann geht es an die Verkostung. Vorher konnten wir den Teller für das Tatar selbst dekorieren, mit einer pikanten Mayonnaise, knusprigen Brotstücken und gerösteten Zwiebeln, sowie gedünsteten Schalotten, Schnittlauch und geriebenem Parmesan. Ein Gaumenschmaus – außergewöhnlich gut. Na ja, mit den Herzen brauche ich noch ein paar Trainingseinheiten.

Zum Fleisch gibt es Butter mit dem Pfeffergewürz „Cafe de Paris“ und duftende Zwiebelbrötchen. Das Rezept dazu findet man übrigens in dem neuen AIDAkochbuch. Wird zu Hause gleich ausprobiert. Schade, mein Koffer ist am Gewichtlimit. Es wird von zu Hause bestellt, ich freue mich drauf. Mein Mann ist ein Schatz und weiss, dass ich mich über Geschenke auch mal aus der Reihe freue.

Am Ende der Kochschule bekommen wir noch eine Kochschürze als Geschenk und pappsatt mache ich mich auf den Weg zur Kabine. Mein Mann schaut mich fast neidvoll an „und wie war’s?“ Ich weiß, er liebt Steaks und ich schlage ihm vor, er solle doch auf einer der nächsten Reisen einfach mal mitkommen und schauen, was dort in der Küche des Buffalos alles gezaubert wird. Er nickt freudig!

Unterwegs sehe ich die beiden Artisten wieder bei der Probe. Himmel nein, welch eine kraftvolle Körperbeherrschung. Halten, heben, stemmen, sich um das Seil winden … Hochachtung vor der Leistung. Ich überlege, was die eigentlich essen zur Versorgung der Muskeln. Fleisch ist sicher dabei und Gemüse auch. Ob die wohl auch Süßes essen? Auf dem Balkon verbringen wir gemütliche Stunden mit lesen und eine Runde Karten spielen und dann wird es Zeit, der Hunger ruft, nein die Lust – bei mir weniger, bin noch satt. Aber dann werde ich doch schwach, denn im East Restaurant ist heute Indien der Themenabend. Und so lassen wir uns die zum Teil sehr pikant gewürzten Speisen munden. Schade, dass Indien auf dieser Reise nicht dabei ist. Mumbai, Goa und auch Cochin sind Ort, an die wir gerne nochmal zurückkehren würden. Vielleicht kommt das ja irgendwann wieder ins Programm.

Wir sind doch erstaunt, als wir das Theatrium auf der Ebene 9 ansteuern. Viele Passagiere haben sich eingefunden, um die romantischen Klänge der Gastkünstler Hamlet & Sofia anzuhören. Die zwei machen eine tolle Musik mit dem Flügel und dem Cello. Bravooooo! Und dann ist die Bühne frei für eine Probe des Showensembles. Die AIDAstars, die Tanzgruppe und die Artisten stehen dort oben und singen gemeinsam Weihnachtslieder. Ich denke mal, es geht um eine Veranstaltung für den 24. Dezember. Schade, das werden wir nicht erleben, denn an dem Tag landen wir in der Heimat bei eisigen Temperaturen. Die obligatorische Abendrunde über das Deck absolvieren wir gemütlichen Schrittes, für einen Sprint ist es zu warm. Aber immer noch besser, als Schmuddelwetter zu Hause. Wie allabendlich treffen wir unsere Freunde und sitzen noch gemütlich in der Anytime Bar. Die Musik ist nicht zu laut und so reden wir und reden wir – bis die Augen schwer werden. „Gute Nacht Freunde“, wir sehen uns morgen und weg sind wir. Mich erreicht eine Nachricht von Astrid, mit der wir morgen unterwegs sind. Upps, sie hat sich verkühlt – aber wenn es möglich ist, kommt sie. Es ist das dritte Mal, dass wir mit ihr Colombo erkunden, eine Bootstour machen und wirklich landestypisch essen gehen. „Ich pack dann mal den Rucksack“ kommt es aus Richtung Kleiderschrank. Ja, super und ich sehe, wie die Sachen nach und nach in der Tiefe versinken – Mückenspray ist auch dabei und meine Powerbank für’s Handy ebenso.

Licht aus – morgen ist Landgang angesagt!