Wo sind die Passagiere am Vormittag? Malediven entdecken und ich? Entdeckungstour an Bord!!

9. Dezember 2024 – Malé 28 Grad leicht bewölkt

Es ist schon bemerkenswert, auf einem AIDAschiff schlafen wir wie die Murmeltiere. Jedes mal, wenn wir an Bord kommen, freuen wir uns auf die super Matratzen. Ins Bett legen, Augen zu und ohne Wecker wachen wir auf und wundern uns, wie spät es schon ist. Gutes Zeichen – und das kommt nicht unbedingt davon, dass wir spät ins Bett gehen. Zu Hause sind auch so richtige Nachteulen.

Das lange schlafen beschert uns um 9 Uhr ein fast leeres Restaurant. Überhaupt sind kaum Passagiere sichtbar. „Die sind bestimmt unterwegs, ich kann mir nicht vorstellen, dass die alle noch schlafen“ flüstere ich meinem Mann zu. Er grinst und meint „Schatz, die meisten haben sicher einen Ausflug gebucht und freuen sich auf ein Schläfchen am Strand!“ Kann sein, denke ich und so nutze ich das leere Schiff heute, nach dem Frühstück für einen Rundgang.
Gähnende Leere, wohin ich komme. Die Time Out Bar auf Deck 10 ist der Ausgangspunkt. Dort findet man auch 2 Billardtische und eine echt schöne gemütliche Sitzecke. Ist mir vorher gar nicht aufgefallen und wer gerne puzzelt, ist gut bedient – es gibt 2 Tische dafür.

Das Café Mare vor dem Buffalo ist auch immer ein nettes Eckchen um einen Espresso zu trinken. Schau ich auf den Eingang der AIDA Bar, fallen mir spontan gefühlte 1000 verrückte Momente ein – lachen, reden, tanzen, trinken und kein Ende finden. Die Bibliothek mit den gemütlichen Sitzgelegenheiten bietet einen idealen Rückzugsort, wenn man, wie der Kapitän, das Meer vor einem sehen möchte.

Da haben wir oft gesessen und einfach die Stille und die unendliche Weite genossen. Sehr schön.
Erwähnen möchte ich noch die Allee vor dem Brauhaus. Die ist mir mal zum Verhängnis geworden. In einem Augenblick der Albernheit haben eine Mitreisende und ich in dem Gang am Abend eine Ritsch-Ratsch-Polka hingelegt. Bekamen Beifall – leider musste ich den Auftritt abbrechen, den unbeschuhten Fuß verknackst und das war es dann. Das war gleich am ersten Tag der Reise von Cochin nach Bangkok. Ich habe den Urlaub Dank dem lieben Hydra el Roy und seinen abendlichen kühlenden Eisbeuteln durchgezogen. Nach dem Urlaub – fast 3 Wochen, tat der Fuß immer noch weh. Ab zum Arzt und dann in die Klinik, die Achillessehne hat das temperamentvolle Tanzen nicht gemocht – gerissen. Anschließend 10 Wochen an Krücken … Ich bin so froh, dass ich das erst zu Hause präsentiert bekommen habe. So konnte ich den Urlaub mit „einigen“ Einschränkungen genießen und die Sehne ist in einem guten Zustand. Laufen ohne Einschränkungen!
Die Pforten der Restaurants sind geschlossen und heute wird nur eines zum Mittagessen öffnen – daran merkt man, das Schiff ist fast leer. An der Vinothek auf Deck 9 drehe ich meine Runde weiter und lande in der Stella Bar. Also, da verbringen wir gerne Zeit, bei dezenter Musik der Gastkünstler, die Klavier spielen oder Gitarristen, die dazu singen. Kurzer Blick ins Restaurant, Mittagszeit und dezentes Geplauder dort.
Zurück auf der Kabine, sitzt mein Mann auf dem Balkon und liest, schaut auf und fragt „alles gesehen?“ Ich nicke und entscheide, mich zu ihm zu setzten. Den Blick auf das türkisgrün gefärbte Meer gerichtet, träume ich vor mich hin.

Alle Passagiere sind pünktlich an Bord und um 18 Uhr wird der Anker gehisst und das Schiff setzt sich in Bewegung. In der Anytime war vorher alles hergerichtet für das Event „Rossini einmal anders“. Das sollte man einmal buchen – geniale Veranstaltung zum Auslaufen aus einem schönen Hafen. Der Auftakt ist mit einem erfrischendem Getränk und Häppchen und anschließend speist man im Rossini. Die Crew hat wieder alles gegeben und das Büfett in der Bar mit viel Liebe aufgebaut. Ich treffe Freunde und wünsche ihnen einen schönen Genussmoment … wir sind heute nicht dabei. Es kommen ja noch in der Zukunft ein paar Reisen.
Beim Abendessen nehmen wir etwas mehr zu uns, denn wir brauchen eine Grundlage. Wofür? Ich sage nur „Tour de Bar“. Haben wir bisher noch nicht mitgemacht und ich halbe Portion überlege, was da auf mich zu kommt. Mein Mann lacht und meint „Du kannst ja nippen und den Rest bekomme ich!!!“ Er jetzt wieder – schauen wir mal. In der Vinothek empfängt uns Barkeeper Carsten Fritz und zur Einstimmung gibt es einen prickelnden Champagner. Ui, den mag ich und dann folgen an den verschiedenen Bars tolle Mixgetränke. Ein Teilnehmer der Gruppe meinte so nebenbei, die Tour könnte auch „Betreutes Trinken“ heißen, wobei wir alle loslachen. Es gab zur Verkosten auch einen leckeren Wodka-Sauer-Fizz, den nippte ich und der Coconut Mai Thai schmeichelte meiner Kehle. Aber hier war ich vorsichtig. Mai Thai – ein Getränk, das es in sich hat. Sofort fällt mir meine Schwester ein, als wir den Cocktail-Workshop vor Jahren gemacht haben. Sie, die sonst keine „scharfen“ Sachen trinkt, versinkt in dem Genuss von Mai Thai. Als wir auf die Kabine kamen, sagte Mutti „na, meine Täubchen – das war aber schon lustig, wie ihr schaut!“ Wir beiden Kinder schauen uns an und lachten ohne Ende …. Einen kleinen Moment setze ich mich von der Gruppe ab, denn im Theatrium läuft die Show „Augenblick“. Modern gestaltet mit Würfeln und Lichteffekten setzen die AIDA Stars musikalische Akzente und die beiden Artisten Freddy und Lindsey schweben über unseren Köpfen in luftiger Höhe. Genug geschaut, schnell wieder zurück zur Gruppe … es wartet ein Abschlussdrink und dann brauchen wir zwei wieder unsere Frischluftrunde.

Oha, auf dem Pooldeck ist schwer Stimmung angesagt. Bunt leuchtend zucken die Laserstrahlen über uns hinweg und das gefällt uns gut. Die Poolbar ist dicht umlagert, ich kann noch einen Hocker ergattern und die Musik? Man hört sofort, wo wir sind – So was wie Alpenglühn. Der Holzpflock wird behämmert und wer den Nagel versenkt, spendiert eine Runde. „Was machen die denn da?“ fragt mein Mann. Ich schaue in die Richtung und da sitzen Offiziere, die ein Spiel machen. Ich habe es nicht ganz begriffen, macht nichts. Auf jeden Falle hatten die Teilnehmer sehr viel Spaß dabei.

Wieder ist es über Mitternacht geworden – das Bett ruft und die Stella ist auf dem Weg nach Sri Lanka, das Land wir nach einem Seetag erreichen werden. Juhuuu, morgen kein Wecker – ausschlafen, aber um 11.30 Uhr habe ich einen Termin!