
5. Dezember 2024 – Seetag auf dem Weg nach Malé 27 Grad sonnig
Seetage sind Tage, an denen man sich an Bord treiben lassen kann. Schon morgens schleichen Passagiere gleich nach dem Aufstehen über das Deck und es werden Liegen reserviert, Passagiere treiben Sport, gehen ins Theatrium zu Vorträgen, machen Tanzkurse – und ich? Ich gehe in die Anytime Bar zum Fantreff. Doch vorher lausche ich der Durchsage des Kapitäns. Seit Muscat hat die Stella 480 Kilometer zurückgelegt, wir fahren mit 18 Knoten, in der Nacht muss die Uhr 1 Stunde vorgestellt werden. Wir haben noch 180 Seemeilen vor uns, Lufttemperatur beträgt 27 Grad und das blaue Meer weist satte 28 Grad auf. Und es wird wärmer, je näher wir dem Äquator kommen. Die Windstärke ist moderat – na, was wollen wir mehr.
Nun muss ich mich aber sputen, möchte ja nichts verpassen. Es ist immer toll, dass es jemanden unter den Passagieren gibt, der solche Fantreffen im Vorfeld organisiert und wenn man das irgendwo liest, muss man schnell sein. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und da habe ich von den 60 Plätzen noch einen für mich ergattern können. Begrüßt werden wir von Heidi, der Hoteldirektorin und Jendrik, dem Entertainmentmanager.
Der Spaß kommt bei den Fantreffen nie zu kurz. Es gibt gekühlten Sekt und man hat die Möglichkeit, neue Fans kennenzulernen und es kommt immer wieder vor, dass ich auf bekannte Mitfahrer treffe. Ein „Hallo“ und schon kommt ein Gespräch in Gang, „wie geht es euch und was habt ihr vor?“ Themen gehen nie aus. Danke dem Organisator, der das super eingefädelt hat, es war ein schöner Moment.
Ich treffe meinen Mann auf dem Balkon wieder und wir machen uns einen faulen Nachmittag bis die Sonne kurz nach 17 Uhr am Horizont verschwindet.
Wir bleiben sitzen, denn im Anschluss tritt das Duo Hamlet & Sofia auf. Der Flügel und das Cello werden gebracht und so entführen uns die beiden in ein Opernhaus und in einen Kinosaal. Das Repertoire ist vielseitig und so hören wir bekannte Stücke aus der Opern- und Filmwelt. Mir bleibt nur übrig zu sagen „Chapeau“ – ein harmonisches Zusammenspiel und wirklich mal ein anderes Musikprogramm. Wir kommen gerne zum nächsten Auftritt.
Und darauf folgen wir dem Gesang, der aus dem Brauhaus klingt. Natürlich keine klassische Musik – hier geht die Post ab.
Uff, „nun machen wir doch noch eine Frischluftrunde oder?“ fragt mein Mann mich. Klar machen wir das und stehen oben auf dem Pooldeck und atmen tief durch und dann geht es auf die Kabine.
Ach, da fällt mir ein, morgen ist ja Nikolaustag – ober er auch zu uns kommt?
6. Dezember 2024 – Seetag auf dem Weg nach Malé 28 Grad sonnig
Der heutige Tag wird nicht langweilig, fährt es mir durch den Kopf, als ich vom Balkon aus in die Ferne schaue. Das Wetter ist super, ich habe keine Nachwehen vom Karaoke, es bleibt Zeit für ein gemütliches Frühstück und anschließend noch geistige Nahrung aufzunehmen. Wir gehen nach dem Frühstück nochmal kurz auf die Kabine und siehe da, der Nikolaus ist auch zu uns gekommen.
Jetzt wird der Geist gefüttert, im Theatrium entführt uns heute Lektor Knut Edler von Hofmann in die Kunst und Architektur des Islam. So ganz bei der Sache bin ich nicht, denn ich verspüre den Drang, bei dem Wetter meine Füße in den Wasserlauf auf dem Pooldeck zu stecken. Meine bessere Hälfte hat sich nach 30 Minuten schon abgeseilt und lässt sich von Alexander Leipold zeigen, was er für seine Fitness machen kann. Wollen wir mal ehrlich sein, ab einem gewissen Alter zwickt es mal hier, mal da und dagegen muss man rechtzeitig angehen.
Den Nachmittag vertrödeln wir auf dem Balkon, bis die Sonne verschwindet.
Es ergeben sich schöne Gespräche und so rinnt die Zeit dahin. Anwesend auch Franz Perschl, den ich von einer anderen Reise her kenne. Und so gibt es was zu erzählen ...
Da wir große Fans der Musik der 70er Jahre sind, lassen wir uns die Show „Can you feel it“ nicht entgehen und singen und klatschen kräftig mit. Es ist das achte mal, dass wir diese Show auf verschiedenen AIDAschiffen sehen – 2015 war es das erste mal auf der Luna und immer wieder sind wir begeistert von der Show.
Für die Koje ist es noch zu früh, also los – noch ein wenig Frischluft tanken und einen Drink an der Pool Bar genießen, alkoholfrei. Es gibt auch eine musikalische Unterhaltung, denn das Trio der Band Neverland steht in der Nische und unterhält uns Passagiere ringsherum mit angenehmer Musik. Wir treffen noch Bekannte, reden ein wenig und dann heißt es „Gute Nacht“.
Morgen ist wieder kein Landgang, deshalb wird kein Rucksack gepackt und auch keine Uhr gestellt. Aber um 11 Uhr müssen wir im Rossini sein – Küchenführung steht auf dem Programm. Ich freue mich schon drauf und mein Mann auch.