a.w. Anfänger

Hallo, ich bin ein "Neumitglied" und möchte ihnen meine Erlebnisse auf der Aidamira in der Zeit vom 30.11.-04.12.2019 beschreiben. Gebucht hatten wir ursprünglich vom 04.12.-30.12.2019,

Diese Reise war etwas ganz Besonderes für uns. Im Januar 2019 haben wir diese gebucht und nach einer längeren Wartezeit auch eine Kabine für die Welcome-Tour bekommen.

Wir waren sicher die Gäste an Bord, zu dem hatten wir bereits um ca. 9.00 Uhr eingecheckt. Mussten da mit ansehen, wie Containerweise Müll mit einem Kran entsorgt wurde. Aber da waren wir noch ganz entspannt, machten uns noch über einen "Gold-Reisenden" lustig, der lauthals nach dem roten Teppich und der Überholspur rief.

Gegen 14.00 Uhr kamen wir immer schrittweise an Bord, Desinfektion war nicht möglich, die weiß gekleideten Offiziere nicht anwesend, niemand hieß uns willkommen.

Auf unserer Kabine angekommen stellten wir fest, es war unheimlich heiß war-, Klimanlage war nicht zu regulieren, es war kein Warmwasser da im Bad. Ansonsten - oberflächlich gesehen war die Kabine in Ordnung, Bett sehr bequem, aber alles sehr eng. Im Bad doch Rost und Schmutzspuren um die die Duschkabine. Aber im Großen und Ganzen konnten wir vorab damit leben.

Gegen 16.00 Uhr begann eine ziemlich lautstarke Band in der Aidabar zu proben, das war schon sehr intensiv laut. Wir hatten die Kabine 8022. Andere Auftritte bis zum 04.12. waren weniger lautstark und störten uns nicht.

Die Tauffeier und das Konzert sowie das Feuerwerk waren ok, aber so richtig genießen konnte man das nicht, sah man doch, dass rundherum alles noch nicht fertig war.

Am nächsten Morgen gab es immer noch kein warmes Wasser, als ich unsere Tür öffnete ´, kamen mir aus der Nachbarkabine zwei Damen entgegen, die hatten gar kein Wasser. Das waren aber keine zahlenden Kunden, die hatten also weniger Sorge als wir.

Das sich eine Seenotrettungsübung zeitlich mehrmals verschob, hatten wir auch noch nicht erlebt. Als es dann endlich soweit war, hatten die Damen, die die Passagiere mit Strichlisten aufriefen, ihre liebe Not, weil sie nicht informiert waren, dass mehrere Passagiere aufgrund der Zustände am Bord, bereits das Schiff verlassen oder zur "Sol" übergewechselt hatten. Das die Sammelstation auch noch falsch ausgeschrieben war, machte uns schon mehr Sorge, alles war schon sehr chaotisch.

Dann warteten wir auf das Auslaufen und warteten ganz schön lange, bis letztendlich eine Durchsage des Capitains erfolgt, der mitteilte, dass die Willkommensreise nunmehr kostenlos sei und das Schiff nicht auslaufen würde.

Die Stimmung am Bord war dann bei den vielen geladenen Gästen und Reisebüroangestellten nicht gerade mies, mussten sie doch nicht wie wir, um die Weiterfahrt zu Premiumpreisen bis zum 30.12.2019 bangen. Uns, als erfahrene Kreuzfahrer war klar, das kann so nicht gehen. Die Reisebüromenschen sagten aus, dass sei immer so bei neuen Schiffen, das würde Aida bis zum 04.12. schaffen, andere denen wir erklärten, dass wir bis 30.12. gebucht haben, sagten "Herzliches Beileid".

Natürlich gibt es auch sehr viel Positives zu berichten. Als erstes möchte ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benennen, die aufgrund dieser Verhältnisse ihr Bestes gegeben haben, wusste man doch, dass deren Kabinen zum Teil verschimmelt waren. Wir waren uns bei der Buchung bewusst, dass bezüglich des Services am Anfang sicher einiges nicht so laufen würde, wie man es auf anderen Schiffen gewohnt ist, aber wie gesagt, an den Mitarbeitern vor Ort kann man die schlimme Situation nicht festlegen.

Alle Bars, das Theater, da Explorer-Restaurant sind sehr schön geworden. Der Service wird sich einspielen, das Essen im Explorer-Restaurant war sehr gut und das Konzept stimmt. Das Marktrestaurant wird sicherlich nie das Format wie auf den anderen Schiffen erreichen, dafür ist es einfach zu klein, Show-Kochen, bzw. frisch zubereitete Wurst-Schinkenplatten sind nicht vorhanden, das gilt auch für den Obstbereich. Das Marktrestaurant ist nicht mehr als eine Kantine. Hier war das Essen immer lauwarm, die Getränke wurden in Dosen verteilt. Laut Mitarbeiter sind die Wärmelampen noch von der Costa, die neuen waren noch nicht aufzufinden.

Eigentlich möchten wir uns dem Schiffstester anschließen, der unseres Erachtens die Aidamira sehr fair bewertet hat. Vielleicht schaffen es die fleißigen Helfer tatsächlich das Schiff bis zum 23.12.2019 im guten Zustand zu präsentieren, aber ob es wirklich ein Aida-Schiff wird, wagen wir zu bezweifeln.

Am 03.12., um 14.00 Uhr, wurde uns dann vor Ort mitgeteilt, dass unsere Transreise nicht stattfinden werde und wir am nächsten Tag das Schiff zu verlassen hätten.

Jetzt zu unserer Situation, das Geld für die Reise ist zwischenzeitlich zurückgezahlt worden, wir sind tief deprimiert wieder zu Hause angekommen, wollten doch eigentlich nicht vor Ort sein

und müssen nun alles zurück abwickeln. Wir sind zwar Pensionäre, haben eine sehr kleine Immobilienfirma, mussten für die lange Abwesenheit vielen organisieren, Vertretungen bezahlen, Hund unterbringen, Post, Zeitung usw.

Der Pressesprecher der Aida, Herrr Kunze, versprach, um den Imageschaden möglichst klein zu halten, den Geschädigten bestmögliche Angebote zu machen. Wir haben tatsächlich eine Reise gefunden, die in etwa der Route für unsere Reise entsprach, haben diese gebucht und warten nunmehr auf die Ermäßigung.

Letztendlich ist das nun unsere Frage: Was heißt eine 50&-ige Ermäßigung für die nächste Reise? Aida will nun plötzlich nur den halben Kabinenpreis für die Mirareise bezahlen. Wir haben für die Reise mit der Aida-Mira vom 30.11.-30.12.2019 schon einiges an Geld gezahlt und sind nun sehr enttäuscht, dass Aida sich nun wegen eines Mehrpreises zu der Kabine der neuen Reise querstellt und wir bis heute keine konkrete Antwort bekommen haben, wie hoch die Entschädigung sein wird. Kosten für die entgangenen Urlaubsfreuden und Schmerzensgeld wollen wir gar nicht beanspruchen. Unser Reisebrüro warten nunmehr auch schon seit drei Tagen auf Antwort von Aida.

Wir möchten nun endlich zur Ruhe kommen und uns irgendwann auch einmal auf die neue Reise freuen, für die wir nun alles neu organisieren müssen.