Eine kleine Geschichte wie dieser Handtuchtourismus (Liegenreservieren) entstanden ist:
Geschichte des Handtuchtourismus!!!
Harald S. ein sportlicher und durchtrainierter Mann, begann seinen ersten Urlaubstag damit, dass er um 6:00 Uhr ein erfrischendes Bad im Pool seines Urlaubshotel nahm und dort seine Bahnen schwamm. Mit deutscher Genauigkeit schwamm er eine halbe Stunden lang seine Runden. Pünktlich um 6:30 Uhr verließ er den Pool trocknete sich ab und ging wieder auf sein Zimmer um zu duschen um danach mit seiner Familie das Frühstück im Frühstücksraum einzunehmen.
Siegfried H. stand ebenfalls sehr früh auf. Jeden Morgen um 7:30 Uhr stand er mit einer brennenden Zigarette auf dem Balkon seines Hotelzimmers von dem er die gesamte Hotelanlage einschließlich des Pools überblicken konnte. Auch er ging eine dreiviertel Stunde später mit seiner Gattin zum Frühstück. Siegfried H. war ein Mensch der keine Veränderungen liebt, alles in seinem Leben hatte Ordnung, schon bei seinem morgendlichen Ritual mit der Zigarette auf dem Balkon fing es an, über das Mohnbrötchen mit Erdbeermarmelade und Butter zum Frühstück ging es weiter, selbst am Pool musste „seine“ Liege genau im rechten Winkel zu Poolrand stehen.
Harald S. war ein lebenslustiger und kultivierter Mensch, der sich gern Land und Leute anschaute, aber er war auch einer, der nie in der Menge auffallen wollte. Harald lag nie immer nur den ganzen Tag mit seiner Frau am Strand und so konnte er nicht wissen wie pedantisch der Hotelgast Siegfried H. war, vielleicht wäre es dann nie zu diesen Folgen gekommen.
Am Abend des Tages bekam Harald schlimme Bauschmerzen und ein Völlegefühl plagte Ihn, mitten in der Nacht ereilte ihn Montezumas Rache und er saß die halbe Nacht wegen eines flotten Ottos, auch Durchfall genannt, auf der Toilette. Um 2:30 Uhr in der Früh fand er endlich den benötigten Schlaf und die Bauchschmerzen ließen zu diesem Zeitpunkt nach. Als er um 7:10 erwachte ärgerte er sich, da er schon längst im Pool seine Bahnen geschwommen sein sollte. Er schnappte sich Handtuch zog die Badehose an und ging mit schnellen Schritten zum Pool, sein Handtuch schmiss er im Vorbeigehen auf eine Liege am Eingang zum Poolbereich.
Er war glücklich darüber, dass er es doch noch schaffte, alleine und ungestört im Pool seine Bahnen zu ziehen. Nach der 5. Bahn fingen wieder die Bauchschmerzen an und er merkte, dass es dringend notwendig war schnellstmöglich einen Ort aufzusuchen um eine Verschmutzung des Pools zu verhindern. Also rannte er los um in der ersten erreichbaren Toilette in der Hotellobby sein Geschäft zu verrichten. Kaum war er im Eingang des Hotelbaus verschwunden betrat Siegfried H., wie jeden Morgen, „seinen“ Balkon, zündete sich eine Zigarette an und ließ seinen Blick über die wunderschöne Poollandschaft schweifen.
Sein Blick blieb bei „seiner“ Liege hängen. Was war das, lag da nicht ein Handtuch auf dieser so geliebten Sonnenliege? Genau konnte er es nicht erkennen aber „seine“ Liege war belegt. Wutentbrannt drückte er die Zigarette aus schnappte sich zwei Handtücher und ging zum Pool, tatsächlich seine Liege war belegt!! Er nahm seine Handtücher und breitete diese mit den Worten „Dir werde ich es zeigen“ sofort auf den beiden nächsten Liegen aus.
Ein weiter Hotelgast namens Ullrich R. stand zu diesem Zeitpunkt noch im Bad und rasierte sich. Als dieser danach zum Frühstückgehen wollte sah er gerade noch, wie Siegfried H. vom Pool zurückging. Neugierig was dieser wohl schon am Pool machte, ging er dorthin und sah drei Liegen die bereits mit Handtüchern belegt war. Was der kann, kann ich auch so dachte er und ging zurück in sein Zimmer um ebenfalls Handtücher zu holen und belegte die nächsten Liegen. Zug um Zug ging es mit allen Hotelgästen so weiter und nur weil einer an der Reisekrankheit litt und aus verständlichem Grund sein Handtuch auf einer Sonnenliege vergaß.
Dank dem Erfindergeist so mancher Touristen, kommen dem Handtuchtourismus immer wieder neue Elemente hinzu. Legte man früher einfach nur gefaltete Handtücher auf die Sonnenliegen, werden heute zuerst die Rückenlehnen aufgestellt (soll wohl bedeuten hier liegt schon wer), danach werden die Handtücher mit deutscher Gründlichkeit sauber und faltenfrei auf den Liegen ausgebreitet, darauf kommt dann, in einigen ebenfalls erlebten Fällen, der Sonnenschirm und ein weiters Handtuch darüber (damit keiner sieht: ich haben einen Schirm). Ist diese Arbeit getan, geht man zum Frühstück um danach mit dem Bus einen Ausflug von 8:50 Uhr bis 17:00 Uhr zu unternehmen. Einige nennen dies Egoismus, andere Verteidigung des Platzes, ich als Niederschreiber dieser wahren Begebenheit nenne es: „Sich zum Affen machen!“!
Als Harald S. von der Toilette zurückkam wunderte er sich warum auf mehr als dreiviertel aller Liegen Handtücher lagen, er fand jedoch nie heraus, dass er der jenige war warum sich Deutsche, Österreicher und viele andere Nationalitäten mit dem Handtuchtourismus in vielen Ländern zum Affen machen.
Sind Sie morgen Früh der Erste?
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