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AIDAcara, Route cara 1, Mai 2004

  • GuteFee
  • 24. Juli 2005 um 20:06
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  • GuteFee
    Gast
    • 24. Juli 2005 um 20:06
    • #1

    Abenteuer Mittelmeer – mit der AIDAcara unterwegs auf der Route cara 1

    Manchmal muss Frau halt spontan sein und ein ungewöhnliches Abenteuer wagen. Da ein Bekannter seine Tour (leiderJ) nicht antreten konnte, waren wir ja fast gezwungen, für ihn einzuspringen. So kam es dann, dass die Reise 1 Woche vor Reisebeginn auf uns umgebucht wurde. Nicht nur die Flüge mit Air Berlin mussten auf uns übertragen werden, auch die Schiffsreise wurde geändert, da mein freundlicher Bekannter nicht das Seetours-Arrangement gebucht hatte, sondern Flug und Schiff getrennt.

    Anfangs hatte ich leichte Bedenken, ob so kurzfristig noch alles klappen würde. Aber erstaunlicher Weise war das gar kein Problem. Sowohl bei Air Berlin als auch bei Seetours erfolgte die Umbuchung völlig unkompliziert, mit nur wenigen Stornogebühren verbunden. Im Angesicht der fehlenden Zeit kamen die Bestätigungen per Email. Das Abenteuer konnte beginnen!
    Und so kam es dann, dass 2 verheiratete Frauen plötzlich ohne Ehemänner auf Kreuzfahrt gingen… Natürlich war die Aufregung und Vorfreude groß. So viel muss plötzlich geregelt werden. Schnell noch Sonnencreme kaufen, Cappy organisieren, oh Mist, eine Sonnenbrille fehlte auch noch.
    Aber alles kein Problem – Frau ist ja flexibel und Entschluss freudig! Donnerstag noch nichts geahnt, Montag war schon alles geregelt – selbst über die bevorstehenden Ausflüge wurden wir uns einig.

    Für mich war nur eines wichtig: in Ägypten war Jeep-Safari samt Kameltour angesagt, meine Schwiegermutter hatte nicht wirklich eine Wahl.
    So kam es, dass plötzlich und unerwartet eine neue Zeitrechnung für uns begann: vor dem Kamel und nach dem Kamel. Andere Ereignisse verloren an Bedeutung.

    Es ist soweit: Freitag, 30.04.2004, 07:15 Uhr, das Abenteuer beginnt.

    Der Abschied von meinem Liebling fällt schwer, immer wieder noch einmal in den Arm, ein letzter Kuss, dem weitere folgen… Die Vorfreude wechselt mit Sehnsucht. Ich will nicht weg – und doch bin ich neugierig auf die Kreuzfahrt.
    Viele Fragen drängen sich auf: kann die AIDAcara mit der uns schon bekannten und geliebten AROSAblu mithalten? Wie werden die anderen Passagiere sein? Können wir der Animation entfliehen? Und, und, und… Zweifel machen sich in mir breit. Auch Fragen wie: Werde ich mich mit der Schwiegermutter verstehen? Habe ich nichts vergessen? Sind meine Tiere versorgt? tragen nicht wirklich zum Wohlsein bei. Doch auf der Fahrt zum Flughafen siegt dann doch die Vorfreude. Wir geraten in freudige Ausgelassenheit.

    Die Fahrt nach Paderborn ist angenehm entspannt. Keine Staus, alles klappt prima. So kommen wir dann mehr als pünktlich am Flughafen an. Der Flughafen Paderborn ist mit Düsseldorf nicht zu vergleichen. Hier herrscht keine Hektik, alles ist klein und überschaubar. Die umgebuchten Tickets erhalten wir problemlos am AirBerlin-Schalter. Das Personal ist locker und entspannt, sogar Nichtraucherplätze können wir bekommen, obwohl mein bekannter für sich doch extra Raucherplätze reserviert hatte. Auch das Koffer einchecken klappt problemlos und ohne Wartezeit. Wir sind von dem guten Service sehr angetan. Lachend bemerken wir, dass mein Koffer nur knapp 11 Kilo wiegt, im Vergleich zu dem doch so leeren Koffer von Christel, der trotz Sparpackung auf stolze 21,7 Kilo kommt. Das muss die Kamera sein, oder?

    Christel verabschiedet sich danach kurz und schmerzlos von Ihrem Mann. Nun sind wir auf uns selbst gestellt. Und was machen wir Quatschtanten: ab in die Sonne. Die erste Sitzbank draußen gehört uns! Es ist noch etwas frisch, aber gut auszuhalten. Nach wenigen Minuten entschließen wir uns dann aber doch noch Kaffee trinken zu gehen. Etwas unschlüssig laufen wir durch das Flughafenterminal, dann haben wir den Platz unserer Wahl gefunden – und vergessen beim Labern und Kinderanschauen auch prompt die Zeit. Einchecken ist angesagt!
    Die Reisepässe und Bordkarten werden überprüft – dann bleibt noch genügend Zeit zum obligatorischen Toilettengang und Entspannen auf einer herrlich bequemen Ledercouch.
    Zwischendurch telefonieren wir noch ein paar Mal mit daheim. Die Männer sind mindestens genau so aufgeregt wie wir. Warum nur? Es hat doch alles prima geklappt – wir Frauen haben alles voll im Griff – und sind superstolz darüber!

    Dann geht es endlich ab ins Flugzeug, einer Boing 737. Der Service an Bord ist klasse. Es gibt Zeitschriften, Bonbons und Kuschelkissen, alle sind nett und hilfsbereit. Die Sitze sind erstaunlich bequem. Der Fensterplatz ist meiner! Zum Start halten wir uns dann doch an den Händen – sicher ist sicher J Aber alles geht gut. Entspannt nehmen wir die Zeitschrift zur Hand und müssen herzhaft lachen. Denn selbst in meinem Horoskop steht: Machen Sie eine Kameltour! Die neue Zeitrechnung hat uns schon wieder eingeholt. Jetzt sind wir nur noch ausgelassen und zufrieden.
    Der Flug vergeht sehr schnell, nicht zuletzt dank des hervorragenden Services an Bord. Es gibt ein leckeres Menü mit Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch und Kuchen. Alles ist wirklich liebevoll angerichtet und schmeckt erstaunlich gut. Außerdem gibt es insgesamt 3 x Getränke.
    Eine herrliche Einstimmung auf die bevorstehende, sicher sehr kalorienreiche Woche.

    Christel spart sich eine Notration an Crackern auf – Frau weiß ja schließlich nie, was sie noch erwartet…

    Die Landung in Antalya ist problemlos, es erwarten uns Sonnenschein und 25 Grad. Herrlich!
    Auf dem Flughafen herrscht reges Treiben, alles ist hektisch und ein wenig unübersichtlich. Aber wir finden unser Kofferband dann doch noch, auch eine Kofferkarre ist schnell gefunden. Erstaunlicher Weise kommen auch die Koffer zügig. Christel hat die Wette gewonnen: ihr Koffer kam zuerst!

    Am Ausgang treffen wir gleich auf einen freundlichen Mitarbeiter der AIDA-Crew. Er ruft uns direkt einen Taxi-Menschen, der wiederum einen anderen ruft, der dann mit uns zum Taxi sprintet. Wilde Gestikulationen und Anweisungen, die Fahrt kann losgehen. Und somit unser erstes Abenteuer: Der nette Taxifahrer spricht weder Deutsch, noch Englisch noch Französisch, alles was wir verstehen ist: ich türkisch – Eida (Ei statt A I)? Mit quietschenden Reifen fährt er los und verursacht fast den ersten Crash an der Flughafenausfahrt. Dazwischen immer lautes, unkontrolliertes Geschreie am Handy. Verkehrsregeln? Was ist das? Uns wird mulmig. Wir wussten in etwa, dass es 12 Kilometer bis zum Hafen sein sollten… Die Fahrt scheint endlos lang – und komischer Weise genau Richtung Gebirge… Plötzlich hat Christel das Telefon des Fahrers in der Hand. Endlich ein Deutschsprachiger am Apparat? Die Hoffnung stirbt schnell – auch hier wieder nur türkische Klänge. Wir brechen in lautes Gelächter aus. Auch die SMS mit genauen Liegeangaben im Hafen, die wir von daheim erhalten haben, nützt dem Fahrer nix – ich nicht deutsch, nur türkisch J

    Schon fast verzweifelt sehen wir plötzlich links neben uns zwischen den Hochhäusern das Meer. Wir schöpfen Hoffnung – aber die Berge kommen so nah… Endlich ein Verkehrszeichen mit Anker drauf. Der Hafen kann nicht mehr fern sein. Und dann endlich, nachdem die Straße erneut einen Knick in Richtung Gebirge gemacht hat, sehen wir sie da liegen:
    Die AIDAcara: weiß, majestätisch, mit leuchtendem Kussmund! 11 Decks strahlen uns entgegen, auf 40 Metern Gesamthöhe über dem Meeresspiegel. AIDAcara – das Schiff auf dem die Träume sind! Den Slogan können wir nur bestätigen!

    Der Empfang vor dem Schiff ist spitze, sofort kommt ein Mitarbeiter der AIDA auf uns zu und begrüßt uns. Schon jetzt wird klar: hier heißt es Du statt Sie! Die Koffer werden uns sofort abgenommen. Erleichtert sind wir auch, dass der Taxipreis mit seinen 25 Euro wirklich okay ist, der AIDA-Mitarbeiter bestätigt es sofort.

    Nach der aufregenden Fahrt nehmen wir den Begrüßungstrunk gerne entgegen. Das Einchecken ist schnell und harmlos. Alles ist geklärt – wir waren ordnungsgemäß umgemeldet. Noch schnell die Fotos für die Bordkarten, dann ist alles geschafft.
    Die Crew begrüßt und überschwänglich – und – oh wie schön – es gibt eine Rose, wie damals auch auf der AROSA. Diese Tradition haben sie wohl übernommen. Wir fühlen uns gleich ein wenig daheim. Auch das erste Bordfoto lassen wir lachend über uns ergehen.

    Der erste Eindruck vom Schiffsinneren ist dann ein wenig enttäuschend – wo ist denn das herrliche Atrium, wie wir es von der AROSA gewohnt waren? Das gibt es auf der AIDAcara leider nicht. Auch ist die Inneneinrichtung viel bunter, sportlicher und verspielter, der Teppich weniger flauschig. Es fehlt ein wenig an Eleganz im Vergleich zur AROSA. Aber trotzdem fühlen wir uns wohl.

    Erstaunlicher Weise finden wir unsere Kabine (5129) sofort. Sie liegt sehr zentral am Aufzug. Bordkarte einschieben, Tür öffnen – und da ist er, der Blick in unsere wirklich traumhaft schöne Außenkabine. Hier stimmt wieder alles, sogar eine gemütliche Couch direkt vor dem großen Fenster gibt es. Alles ist hell, freundlich und sauber. Wir sind begeistert. Schnell ist geklärt, wem welche Betthälfte gehört. Einigkeit ist angesagt und absolute Hochstimmung!
    Die Klimaanlage wird etwas runtergesetzt, uns ist warm vor lauter Aufregung. Auch die Schränke und das Badezimmer überzeugen uns sofort. Dann ein Blick aus dem Fenster: ein Freudenschrei entweicht mir: da steht ja Andreas, unser Animationsmanager der AROSA. Jetzt wissen wir, dass es nur eine tolle Woche werden kann!

    Auf zum ersten Schiffsrundgang. Wir entscheiden uns gegen eine vom Personal geführte Schiffstour. Selbst ist die Frau! Wir finden uns gut zurecht, schließlich haben wir ja AROSA-Erfahrung. Der Schiffsaufbau ist ähnlich. Allerdings ist die AIDAcara doch bedeutend kleiner. Auch am Pooldeck wird das klar, alles ist überschaulicher. Doch keinesfalls schäbiger. Wir sind sehr angetan. Die Restaurants sind verschlossen, das kennen wir von der AROSA nicht… Also wird der Bummel dementsprechend kürzer. Außerdem gibt es nur 3 statt 7 Restaurants. Der Fitnessbereich ist allerdings größer und zu unserer Verwunderung noch liebevoller und freundlicher gestaltet. Nie hätten wir damals auf der AROSA gedacht, dass so etwas möglich ist. Aber wirklich, es geht! Insgesamt ist die AIDAcara sehr gemütlich mit vielen Sitzgelegenheiten innen und außen. Hier kann Frau sich nur einfach wohl fühlen. Auch die anderen Mitreisenden sind ganz nach unserem Geschmack, locker – aber nicht prollig. Sehr viele junge Leute zwischen 25 und 40, aber auch ältere und Kinder. Alle Altersklassen sind vertreten.
    Als wir zur Kabine zurückkommen, stehen auch schon die Koffer vor der Tür.
    Endlich luftigere Kleidung anziehen. Schnell ist alles verstaut. Platz zum Unterbringen gibt es mehr als genug. Im Gegenteil, man muss schon fast überlegen, wo man denn was hingetan hat.

    Die ersten Ausflugspräsentationen zu Ägypten stehen an. Ich hab sie auf der AROSA nie besucht, aber Christel war davon begeistert. Also schauen wir uns das Ganze mal im Theater an. Hm, enttäuschend! Der Computer ist ausgefallen, keine Fotos und lediglich die Informationen, die auch schon in dem Ausflugsheft stehen… Nicht wirklich interessant. Dafür mache ich aber schon gleich die Bekanntschaft eines etwas komischen Herren in meinem Alter, der mich sofort damit zutütet, wie toll er ist, was er alles schon gesehen hat und was er doch alles erklären könnte. Ein netter, aber komischer Kauz – nicht wirklich meine Wellenlänge. Doch er hat einen Narren an mir gefressen und wird noch öfter in dieser Woche den Kontakt zu mir suchen – und das, obwohl ich gleich beim Rausgehen über ihn gelästert habe – und, baselig wie ich bin, natürlich nicht gemerkt habe, dass er noch hinter mir stand J

    Dann ist es endlich soweit! Zeit fürs erste Bordabendessen. Wie schon daheim empfohlen begeben wir uns ins Karibik-Restaurant auf Deck 9. Um ins Restaurant zu gelangen, wählen wir erneut den Weg durch den Fitnessbereich, hier Fitnessfelsen genannt – einen Felsen sehen wir allerdings nicht wirklich J Doch zum Trainieren gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Sogar ein Golfsimulator ist mit von der Partie. Hier findet man auch den Friseur, den wir aber garantiert nicht aufsuchen werden. Schon jetzt wissen wir: die Zeit wird hier nicht lang.

    Das Karibik-Restaurant zieht uns schlagartig in seinen Bann. Hell, freundlich, elegant, mit vielen Pflanzen, nett gedeckten Tischen und vielen kleineren Sitz- und Essgelegenheiten.

    Das Buffet kann ich nicht beschreiben. Es ist einfach riesig, die Auswahl unbeschreiblich. Alles laut Motto: Genüsse aus 1001 Nacht.
    Im Laufe der Woche werden wir dann auch immer wieder feststellen, dass es uns nicht gelingt, einen ganzen Rundgang durch die verwinkelten Buffettische zu machen, ohne dass der Teller voll ist. Es gibt einfach zu viele Speisen, die wir probieren müssen.
    An diesem Tag sind aber für uns mit Sicherheit die Ziege und das Lamm der Höhepunkt aus unseren geschätzt 30 verschiedenen probierten Gerichten. Vom Geschmack ist alles hervorragend, die Dekoration ist etwas weniger nobel als auf der AROSA.
    Schnell haben wir uns auch wieder an den leckeren Tischwein gewöhnt, den es neben Softgetränken und Bier zu den Mahlzeiten kostenlos dabei gibt. Als Nachtisch bevorzuge ich ja eher alles kalorienreich-süße, während Christel über das Obst herfällt.
    Warum ist man schon nach dem 4. Gang so satt – das ist einfach ärgerlich J Es gibt doch noch so viele Leckereien, die man noch nicht probiert hat…

    Das Servicepersonal ist absolut aufmerksam und freundlich. In der ganzen Woche werden wir nicht einen Mitarbeiter treffen, der auch nur annähernd mal schlechte Laune hat. Alle lächeln und strahlen nur so.

    Gut gesättigt, glücklich und zufrieden rollen wir uns zurück zur Kabine. Denn gleich heißt es Poolparty zum Ablegen. Wir ziehen uns schnell etwas Wärmeres an.
    Dann geht es hoch zum Pooldeck. Zum Ablegen sind wohl alle erschienen. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Freisekt für alle!
    Die Spannung steigt. Die SailAway Show reicht nicht an das auf der AROSA so romantische Ablegen heran. Wir sind ein wenig enttäuscht. Die Hymne ist deutlich weniger stimmungsvoll. Die Lasershow kann man von Deck 11 nicht ganz so gut beobachten und das Showensemble überzeugt hier an Deck nicht wirklich. Aber egal. Poolparty ist angesagt. DJ Björn heizt der Menge sofort ein. Alles tanzt, lacht und schlürft den Sekt. Ehe ich mich versehe, ist Christel auf der Tanzfläche. Damit hatte ich nicht gerechnet. Also nichts wie hinterher. Die Musik ist prima. Schon sehr schnell präsentiert Christel mit einem älteren Ehepaar einen Tabledance – nein, nicht auf dem Tisch, sondern immer um den Stehtisch herumJ. Die Stimmung ist wirklich großartig.

    Wie lange wir an diesem Abend gefeiert haben? Keine Ahnung, aber irgendwann fallen auch wir dann nur noch müde in die Federn. Natürlich nicht, ohne an den Wasserzapfsäulen Mineralwasser gezapft zu haben. Diese Einrichtung an Bord der AIDAcara ist wirklich ein enormer Vorteil gegenüber der AROSA, wo es so etwas nicht gibt. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, immer gekühltes Minerealwasser zu haben…

    Die Nacht wird kurz und traumlos. Wir sind einfach zu müde… aber nicht lange! Denn schon um kurz nach 06:00 Uhr sind wir beide wieder wach und völlig unternehmungslustig. An die Außenkabine hab ich mich schnell gewöhnt. Herrlich, schon direkt beim Aufwachen das Meer zu sehen! Allerdings ist es etwas bewölkt, aber immerhin trocken.
    Der 1. Seetag steht bevor.

    Samstag, 31.04.2004: 19 Grad, wolkig, Wind 6-7, Seegang 4-5 laut Kapitän Lutz Leitzsch

    Das erste Frühstück nehmen wir wie selbstverständlich in unserem Karibik-Restaurant ein. Die Auswahl ist wie erwartet enorm. Mehrere Gänge zum Buffet sind unausweichlich. Hey, hier gibt es sogar Rührei mit Schinken, auf der AROSA gab es das nur ohne Schinken… Es gibt alles, was man sich vorstellen kann, sogar Fisch in diversesten Variationen. Da es recht frisch ist, speisen wir drinnen.
    Irgendwann muss Christel allerdings mal zurück zur Kabine und verläuft sich prompt. So sitze ich ewige Zeiten dort oben, genieße den Kaffee, das Obst und den Saft, bis sie wieder eintrifft. Meinen freundlichen Sarkasmus kann ich natürlich nicht für mich behaltenJ.

    Um 10:20 Uhr ist dann die für alle verpflichtende Seenotrettungsübung angesagt. Ab in die Schwimmwesten und rauf zur Rezeption. Wir freuen uns sehr, dass unser Rettungspunkt innen ist. Draußen ist es windig und kühl. Die Seenotrettungsübung ist deutlich intensiver und genauer als auf der AROSA. Jeder wird namentlich aufgerufen und abgehakt. Eigentlich sind alle noch recht verschlafen – die erste Nacht war kurz. Doch plötzlich sind alle wach! Drei junge Österreicher lassen es sich nicht nehmen, statt eines verschlafen „hier“ ein extrem lautes, zackiges: „Jes Sir Jes“ zu verkünden. Die Stimmung ist sofort auf dem Höhepunkt. Ausgelassenes Gelächter erklingt. Wir werden diesen 3 noch häufig begegnen… Grandpa und Babbles werden irgendwie zur festen Institution an Bord. Nicht zuletzt wegen des Holzmichels– aber dazu später mehr!

    Nach der Rettung erkunden wir noch ausgiebig das Schiff. Wir entdecken die Geschäfte, den riesigen Wellnessbereich (1100 Quadratmeter!), die Bibliothek und vieles mehr.
    Um 11:30 Uhr ist aber schon wieder Poolbrunch angesagt. Neben leckeren Tappas und Freigetränken gibt es auch Animation und den berühmten Clubtanz. Mitmachen ist für uns angesagt – und schon badet Christels Schuh in AnanassaftJ
    Sasha reißt mit seinem Vortanzen viele Leute mit, es wird aber keiner gezwungen, an der Animation teilzunehmen. Alles ganz zwanglos und humorvoll. Wir sind begeistert.

    Irgendwie ist es recht frisch an Deck – da hilft nur eins: ab in die Sauna. In der Panoramasauna genießen wir den herrlichen Blick aufs Meer, in der gemütlichen, nicht ganz so heißen Kräutersauna die tollen Lichteffekte und die sanfte Musik. Wir treffen alte Bekannte wieder, sowohl das nette ältere Ehepaar als auch die Österreicher sind natürlich mit uns in der Sauna. So wird es die ganzen Tage sein. Irgendwie trifft man sich immer wieder, ohne Absprache, aber doch die gleichen Gesichter. Die Sauna wird nicht nur für uns zum inoffiziellen Mittelpunkt an Bord. Der Saunabereich ist eindeutig noch schöner als auf der Arosa, alles ist großzügiger, heller. Besonders der riesige Außenbereich samt Nacktzone ist genial. Noch oft werden wir draußen in der Sonne liegen – oder auch im Schatten, ganz wie man will, angezogen oder nackt – jeder so, wie er mag.

    Saunen ist eindeutig anstrengend und macht hungrig! Nichts wie auf zum 2. Mittagessen im Karibik-Restaurant. Schließlich haben wir ja vorher an Deck keinen Nachtisch gegessen, also noch einmal das volle Programm. Hm, lecker!
    Danach ist eindeutig Bewegung angesagt. Wir unternehmen eine gemütliche Wanderung über den Jogging-Parcours auf Deck 6 – immerhin eine Runde 375 Meter lang.

    Es ist recht frisch, also holen wir uns anschließend unsere Kuscheldecken aus der Kabine, dazu die Bücher… und legen uns entspannt in die Liegestühle am Joggingparcours, windgeschützt lässt es sich hier herrlich entspannt zuschauen, wie andere beim Joggen heftig schwitzen. Nur allzu leicht kommt man mit den Joggern in Kontakt. Es wird eine lustige Zeit, in der – wie übrigens immer an Bord – nur wenig Zeit zum Lesen bleibt.
    Und mal so zwischendurch: noch immer heißt es: vor dem Kamel! Aber nicht mehr lange…wir quatschen viel über die bevorstehende Ägyptentour morgen – die Spannung und „Angst“ vor dem Kamel steigen deutlich an…

    Wir besuchen eine weitere Ausflugspräsentation, die schon etwas informativer ist, mich aber auch jetzt nicht wirklich überzeugt. Auch hier wieder technische Mängel, aber wenigstens einiges an Information. Nun wissen wir wenigstens, dass wir auf Zypern wohl länger bis in die Innenstadt laufen müssen…

    Irgendwie ist der Tag schon wieder fast um. Beim Abendessen unter dem Motto: Karibischer Inselmarkt schaffen wir dann aber nur 2 Rundgänge und jede Menge Wein. Da es angenehm leer ist, sitzen wir lange noch am Tisch und quatschen – nicht zuletzt auch über den erwähnten komischen Kauz und den netten Jogger, der uns auch gerade wieder im Vorbeigehen so freundlich gegrüßt hat.

    Dann ist es aber so weit: die erste Theateraufführung ist angesagt. Noch aus AROSAzeiten begeben wir uns in alter Tradition ins obere Deck. Es ist recht voll. Die Sicht ist hier im Vergleich zur AROSA schlechter. Doch die 80er Welcome Party samt Lasershow ist wirklich genial. Das Showensemble präsentiert tänzerisch typische Lieder aus dem 80ern. Die Stimmung ist super, ich kenne alle Lieder!
    Danach schlürfen wir (noch vor dem Kamel) in der Lambadabar den Tagescocktail Pharao. Er ist ziemlich stark, aber lecker. Keiner kann uns sagen, was da eigentlich drin ist…

    Dann ist eigentlich Grease-Party im Arkona Club auf Deck 11 angesagt. Wir schauen auch kurz vorbei, entschließen uns dann aber doch, „früh“ schlafen zu gehen. Schließlich steht morgen Ägypten auf dem Plan. So gegen 00:00 Uhr sind wir auf der Kabine. Doch was war nur in dem Cocktail? Wir sind wie aufgedreht und labern, gibbeln und lachen bis um kurz nach 2. In dieser Nacht lernen Christel und ich uns so richtig kennen… So können wir natürlich auch das Anlegen in Port Said um halb 3 nicht verpassen…
    Puh, die Nacht wird kurz! Zwangseinschlafen für die letzten 3 Stündchen ist angesagt! Wir lachen uns innerlich in den Schlaf… Wenn das nur unser Onkel wüsste…

    Sonntag, 02.05.2004 Ägypten, Port Said, wolkenlos 32 Grad, Wind 3, Seegang 2

    05:30 Uhr: Aufstehen ist angesagt! Ich bin sofort hellwach und vergnügt – Christel ist glaube ich froh, dass ich erst einmal Hafenfotos machen gehe und sie ganz langsam aufwachen darf. Beim Early-Bird-Frühstück ist auch sie dann absolut gut drauf und gar nicht mehr verschlafen. Schließlich ist es jetzt ja schon ganz kurz vor dem Kamel! Ich bin in absolut freudiger Erwartung, was der Tag wohl bringt – Christel in eher angstvoller. Aber sie schlägt sich tapfer und blödelt mit mir rum. Schnell drängeln wir uns bei der Ausgabe der Reisepässe durch, bevor der große Ansturm kommt. Wie auch wir wussten nur sehr wenige, dass wirklich jeder seinen Reisepass abholen musste. Die Information an Bord der AIDAcara ist wirklich mangelhaft bis nicht vorhanden. Dann noch einmal schnell zurück auf die Kabine. Haben wir auch wirklich alles eingepackt? Cappy, Wasser, Sonnenbrille? Christel wird unruhig – sie kann ihre Socken nicht finden. Komisch, die ganze Sockentüte scheint daheim geblieben zu sein. Egal, ich borge ihr ein paar von meinen aus – da ich so gut wie nie Socken trage, habe ich welche übrig. Somit gehen meine heißgeliebten „Liebessocken“ für längere Zeit in Christels Besitz über… Um 07:15 Uhr befinden wir uns dann recht entspannt am Treffpunkt Lambada Bar auf Deck 9. Es nehmen erstaunlich viele an dieser großen Tour teil.

    Pünktlich um 07:30 Uhr geht es los. Es ist herrlich warm. Direkt am Schiffsausgang die ersten Araber, die ihre Waren anpreisen: Alles billig, alles gutt, nur 1 Euro. Doch wir sind zu sehr damit beschäftigt, den richtigen Bus zu finden, als diese bettelnden Menschen wahrzunehmen. Aber das kommt noch, und nicht zu knapp! Dann geht es endlich los. Hinter uns im Bus sitzen ein paar junge Männer, die wohl noch weniger geschlafen und noch mehr gesoffen haben letzte Nacht. Sie sind unhöflich, laut und nerven eigentlich fast die ganze Tour. Doch irgendwie nimmt sie keiner so richtig ernst. Dann geht die Reise los! Die Reisebegleitung ist absolut nett und kompetent. Ein wahres Goldstück, humorvoll, interessiert und wirklich begabt. Sofort müssen wir erfahren, dass wir heute behandelt werden, wie die besten VIPs. Für uns werden alle Straßen abgesperrt, rote Ampeln interessieren nicht. Das wirklich mehr als reichliche Wachpersonal begleitet die Buskolonne und öffnet alle Straßen. Hier sind wir wer! Schon schnell wird uns klar: in Deutschland gäbe es diesen Service nicht! Alle Araber begrüßen uns freundlich, es wird uns zu gewunken – hier sind wir mehr als willkommen!
    Man stelle sich vor, in Deutschland würde eine Straße für Touristen gesperrt. Die Randale wäre vorprogrammiert. Nicht so in Ägypten: hier freut man sich aufrichtig und bleibt gerne und bereitwillig stehen! Es ist wirklich unbegreiflich, ein erhebendes Gefühl.

    Port Said durchqueren wir in einer kurzen Rundfahrt. Diese Stadt hat aber außer vielen Bürogebäuden nicht viel zu bieten. Schnell wird allerdings in den Vororten die Armut deutlich. Lehmhütten und karge Felder bestimmen das Bild. Die wenigen Leute, die zu sehen sind, tragen schwerste Sachen, sind dreckig und gebückt. Die Anstrengung ist erschreckend. Ich bekomme fast ein schlechtes Gewissen, dass ich als Touristin diesen Luxus erfahre, während die ägyptische Landbevölkerung deutlich gegen Hunger, Krankheiten und Armut ankämpfen muss, um überhaupt zu überleben. Doch laut Aussagen der Reiseleitung sind diese Personen deutlich glücklicher und zufriedenen als die Stadtbevölkerung von zum Beispiel Kairo. Ich kann es mir nicht vorstellen…

    Die Fahrt führt entlang des Suez-Kanals – doch wirklich so sehen bekommen wir diesen nicht. Es sieht nur ein paar Mal so aus, als ständen riesige Schiffe auf einem Feld.

    Irgendwann überqueren wir den berühmten Nil. Der Anblick ist wirkungsvoll und toll.

    Nach etlichen Zollkontrollen und einer ewig langen, aber sehr abwechslungsreichen und interessanten Fahrt erreichen wir Kairo! Sofort bestimmt Luxus und Hektik das Bild. Hier spielt das wahre Leben. Die Gebäude sind prunkvoll, es gibt Geschäfte, Jubel und Trubel. Sogar ein Mc Donalds ist vorhandenJ. Die Stadtrundfahrt ist wirklich beeindruckend. Doch am aller Meisten beeindruckt mich die Totenstadt von Kairo, die sich durch einen ganzen Stadtteil zieht. Ein ganzer Stadtteil als Friedhof, doch nicht mit uns bekannten Gräbern, sondern mit richtigen, teils mehrstöckigen Häusern für die Verstorbenen. Absolut faszinierend. Wir erfahren, dass Kairo heute erstaunlich leer ist, denn hier ist heute Feiertag. Es geht vorbei an vielen Gebäuden wie der Zitadelle. Man kommt aus dem Staunen gar nicht raus. Und dann plötzlich, ohne große Vorwarnung erblicken wir sie: die ersten Pyramiden. Sie stehen direkt am Stadtausgang, gar nicht, wie ich immer gedacht hätte, weit entfernt in einer öden Wüstenlandschaft… Gerade noch Vegetation mit Blumen und Palmen, dann einen Meter weiter nur noch Wüste, Sand und Pyramiden. Nicht ein einziger Grashalm mehr weit und breit. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus – den anderen geht es ähnlich. Wir erreichen die wohl berühmteste Pyramide von Giseh – warum mit eh? Hier heißt sie Gisah!
    Selbst die Reiseleitung kann es nicht erklären. Voller Erwartungen verlassen wir den Bus – und zack, der Alltag in Ägypten hat uns eingeholt. Auf der einen Seite das unglaubliche Erlebnis der Pyramiden, auf der anderen Seite die nervenden, lästigen und wirklich viel zu aufdringlichen Araber, die bettelnd und hartnäckig ihre Waren anpreisen. Ein freundlicher Blick, oder auch gar kein Kontakt, genügt, dass sie einen anquatschen: alles gutt? Ich machen Fotto, alles nur ein Euro! Madamme, du gucken, alles nur ein Euro! Du deutsch? Ich auch in Deutschland, alles gutt, alles nur ein Euro! Schönne Deutsche Frau braucht guttes Fotto! Komm auf Kamel! Alles nur ein Euro! Es nervt uns total. Wir können den ersten Anblick der Pyramiden gar nicht wirklich auf uns wirken lassen. Ich werde aggressiv, Christel lässt mich irgendwann entnervt stehen und läuft fluchtartig in eine andere Richtung: was zu viel ist, ist zu viel! Aber trotzdem ist es auch herrlich. Der erste Kontakt mit einem Kamel wird hergestellt, der Blick in die Wüste verzaubert uns. Es ist warm und angenehm windig. Hier ist eine komplett andere Welt. Aufregend, unbekannt und absolut beeindruckend. Ägypten zieht uns schlagartig in seinen Bann. Wir haben nur wenig Zeit und befürchten schon, dies wäre unser letzter Kontakt mit den Pyramiden. Aber die Fahrt zum nächsten Besichtigungspunkt ist kurz! Der (auch hier nicht die – man sieht es an den Füßen!) Sphinx ist gleich um die Ecke. Dieses Gebilde zieht alle Blicke auf sich – egal wo man steht, wohin man schaut, der Sphinx zieht wie magisch an. Die Araber, die hier zum Glück deutlich weniger sind, stören mich nicht mehr. Fotografieren, staunen, wieder fotografieren. Ich bin einfach überwältigt. Im Hintergrund noch immer ganz nah die Pyramiden. Wahnsinn! Auch die Tempelanlage mit ihren riesigen Gesteinsbrocken beeindruckt so sehr, dass ich ganz gegen meine sonstige Natur noch nicht einmal in Versuchung gerate, einer Frau zu helfen, die Kreislaufprobleme hatte. Mir war es egal, denn schließlich waren schon genug andere Leute drum herum. Mein Blick und meine Gedanken gehören der Sphinx und der ägyptischen Kultur.

    Kaum wieder im Bus wird es ernst für uns. Noch schnell einmal daheim anrufen, denn jetzt ist es absolut kurz vor dem Kamel. Der nächste Stopp ist die Sandwüste – und damit stehen die Jeeptour und der Kamelritt unmittelbar bevor. Christel ist aber guten Mutes und noch immer bereit, mitzumachen. Aber die Notration an Crackern (die aus dem Flugzeug!) muss verzehrt werden, um die nerven zu beruhigen. Die Wasserflasche macht auch nicht, das, was wir wollen. Kurz vorher ist der Korken beim Öffnen „explodiert“ und durch den ganzen Bus geschossen – die Lacher waren auf unserer Seite! Zum Glück gab es keine VerletztenJ.

    Auf ländlichen Wegen fahren wir zur Wüste. Die Armut der Bevölkerung ist erneut sehr bedrückend. Kinder baden in absolut verdreckten Bewässerungskanälen, auch gefischt wird in diesem von Bakterien verdorbenen Wasser… „Häuser“, aus Lehm gebaut, zerfallen und oft ohne Dach dienen als Lebensraum für Großfamilien. Mich nimmt diese Situation doch sehr mit, auch wenn die Freude über die Sehenswürdigkeiten noch immer stark überwiegt.

    Doch zum Nachdenken bleibt – vielleicht glücklicher Weise? – keine Zeit! Es heißt Jalla, Jalla, auf auf! Der Jeep wartet schon. Mit 6 Personen + Fahrer beginnt das Abenteuer Wüste. Der arabische Fahrer hat wahnsinnigen Spaß an seiner Arbeit und heizt mit uns über Dünen, Sandhügel und diverseste Pisten. Wir kommen aus dem Lachen, Quietschen und Schreien gar nicht mehr raus. Hey, das macht Spaß! Die Wüste lebt – dank unserer aufgeregten Rufe! Hier sehen wir auch viele weitere, teils deutlich schlechter erhaltene Pyramiden. Die Sonne brennt, der Sand glitzert. Erlebnis pur! Doch dann entdecken wir sie: die Kamele! Christel wird schlagartig ruhiger – meine Augen strahlen, sofern möglich, noch mehr. Und wieder Jalle, Jalla, schnell, schnell. Es herrscht Aufregung. Die Kamele samt Kameltreiber verbreiten unangenehme Hektik. Zack, schon sitze ich fast auf einem Kamel, aber nur fast. Denn das Tier erhebt sich schon, bevor ich richtig auf seinem Rücken bin. Nur meiner wohl wirklich akrobatischen Höchstleistung ist es zu verdanken, dass ich nicht in den heißen Sand geflogen bin. Ich lache vergnügt und habe riesigen Spaß an der komischen Situation. Ganz anders Christel, sie ist leichenblass und völlig verkrampft. Die Angst steht ihr ins Gesicht geschrieben. Doch die Kameltreiber erkennen die Lage sofort und suchen für sie ein extra pflegeleichtes, ruhiges Kamel aus. Das Geschrei in der Gruppe ist groß. Denn wer weiß denn schon, dass die Kamele zuerst mit dem Hinterteil hochgehen? Christel hält sich tapfer und steigt fast problemlos auf. Ist es die Angst, die ihren Schrei erstickt, oder ist sie jetzt schon wirklich so cool, dass ihr der Ritt Vergnügen bereitet? Anfangs kann ich die Situation nicht einschätzen. Doch glücklicher Weise sehe ich sie irgendwann lächeln. Alles ist gutt – wie die Araber so schön sagen. Die wirklich große Gruppe begibt sich auf einen 45-minütigen Ritt durch die Wüste. Für mich ist es einfach herrlich aufregend. Ich fühle mich pudelwohl. Mein Kameltreiber, ein kleiner Junge von vielleicht 10 Jahren, erfasst die Situation schnell. Gegen Ende darf ich mit meinem Kamel sogar traben und ganz zum Schluss sogar galoppieren. Wow, einfach klasse! Auch Christel genießt den Ritt so gut es geht. Ihr Kameltreiber, ein noch kleinerer Junge, kümmert sich wirklich rührend um sie, und macht sie auf jede Bodenunebenheit aufmerksam oder gibt Tipps, wie sie besser sitzen kann. Die individuelle Betreuung ist wirklich großartig. So haben sich die Kameltreiber ihr Bakschisch (= Trinkgeld) auch redlich verdient. Hier müssen wir in der Gruppe wirklich unterschiedliche Erfahrungen machen. Manche sind sofort zufrieden, andere betteln enorm, um noch mehr Geld zu bekommen.
    Besonders auffallend ist es, dass in ganz Ägypten Euro akzeptiert und auch gerne genommen werden. Da hatte man uns auf der AIDA doch etwas ganz anderes erzählt. Der Dollartausch war wirklich unnötig! Aber das passt zur an sich schlechten Ausflugspräsentation an Bord…

    Mitten in einer netten Oase, dem Sakkara-Country-Club, gibt es ein herrliches Buffet. Alle sind ausgelassen und fröhlich. Denn schließlich ist eine neue Zeitrechnung angefangen: ab jetzt heißt es: nach dem Kamel! Wirklich stolz dürfen wir auf Christel sein, denn sie war klar und deutlich die Älteste aus der Gruppe… was sie auch fast jedem, der es wissen will, erzähltJ.
    Wir genießen noch ein paar Minuten Entspannung unter Palmen und Blumen, bevor es gut gesättigt auf zum nächsten Highlight geht: der Stufenpyramide König Djosers samt Sakkara-Tempel.

    Mittlerweile ist es doch recht warm… Aber wir sind immer noch erstaunlich fit und ausgelassen. Die Stimmung ist einfach göttlich, wenn nur die immer wieder kehrenden wirklich dummen Kommentare der versoffenen Männertruppe nicht wären. Doch zum Ärgern ist der Tag viel zu schön und zu warm.

    Die Stufenpyramide ist beeindruckend, aber der Sakkara-Tempel übertrifft all unsere Erwartungen. Die Klarheit der Figuren, die Farben, das tolle Gestein. Mit offenen, staunenden Mündern begehen wir diese heilige Stätte. Ganze Lebensgeschichten sind hier in Sandstein gemeißelt. Menschen, Tiere, Gegenstände, das ist wahre Kunst und Kultur! Alles wirklich zum Greifen, ja Anfassen nah. Hier gibt es keine Absperrungen, alles darf berührt werden. Nur Fotografieren ist nicht erlaubt. Wir sind restlos fasziniert und reden bis zum nächsten Besichtigungspunkt über nichts anderes.

    Als letzter Punkt steht nun die Besichtigung eines Papyrus-Instituts auf dem Plan. Es ist ja auch schon später Nachmittag. Die Demonstration im Papyrus-Institut ist kurz und informativ. Danach werden natürlich Souvenirs gekauft. Besonders schön finde ich es, dass man ganz individuelle Geschenke erstehen kann – hier gibt es so gut wie keine Massenware, alles wird sofort direkt angefertigt und mit eigenen Wünschen erstellt. Eine Etage höher kann man noch Goldschmuck und jede Menge Kitsch erwerben. Doch das interessiert uns nicht mehr richtig. So schauen wir uns lieber noch etwas bei den Papyrus-Bildern um.

    Nun ist es soweit, die lange Heimfahrt steht bevor. Da die Reiseleitung uns schon in Kairo verlassen muss, wird vorher Trinkgeld für sie und den Fahrer gesammelt. Alle geben gerne und bereitwillig. Sie war wirklich toll! Auch die Art, wie sie das Trinkgeld entgegen nimmt und extra für sich und den Fahrer aufteilen lässt, ist einmalig gut. Hut ab! Diese Frau versteht ihr Geschäft und den sicher nicht immer leichten Umgang mit den Reisenden.

    Eigentlich dachten wir daran, die Rückfahrt zu verschlafen. Das machen auch viele im Bus. Aber nicht wir! Noch immer munter quatschen wir die ganze Fahrt über Gott und die („seine“) Welt. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns so viel zu erzählen habenJ. Trotz vieler unterschiedlicher Sichtweisen haben wir viele unerwartete Gemeinsamkeiten. Kurz um: die Rückfahrt vergeht wie im Flug!

    Die Fahrt über den Nil ist jetzt bei Sonnenuntergang noch wesentlich beeindruckender als mittags. Mir ist klar: hier will ich noch mal hin!

    Unser Fahrer hat den Anschluss an die Kolonne verloren, das heißt: kein Begleitschutz mehr. Doch wenn wir vor der Fahrt vielleicht noch Bedenken in Sachen Sicherheit hatten, jetzt nicht mehr. Ich kenne kein anderes Land, das Gastfreundschaft so wörtlich nimmt.

    Wieder am Schiff angekommen, erwarten uns noch ein paar bettelnde Araber. Aber gelassen nehmen wir die Situation hin. Sie sind uns irgendwie schon ans Herz gewachsen und bringen uns nur noch zum Lächeln…

    An Bord ist natürlich sofort nach einer kurzen Dusche und Umkleiden Abendessen angesagt. Zielsicher gehen wir zum Karibik-Restaurant! Doch wir werden abgewiesen: es ist überfüllt. Fast alle Ausflugsbusse sind gleichzeitig heimgekehrt… So kommen wir dann doch mal in den „Genuss“ das Marktrestaurant kennen zu lernen. Das Essen ist hier genau so gut und reichhaltig wie oben. Aber die Atmosphäre liegt uns nicht. Hier ist es lauter, unübersichtlicher und hektischer. Doch trotz allem genießen wir ausgiebig die Speisen; diesmal nach dem Motto: Zu Gast bei den Pharaonen, ein kulinarischer Streifzug durch Nordafrika! Hm, einfach lecker! Noch ein wenig Wein zum Essen – doch dann holt uns die Müdigkeit ein. Wir verzichten bereitwillig auf diverseste noch angebotene Tanzveranstaltungen und Liederabende und ziehen uns gegen 22:30 Uhr erschöpft und restlos zufrieden auf die Kabine zurück. Es wird der einzige Abend bleiben, an dem wir ohne noch zu quatschen einschlafen…

    Das Ablegen nachts verzögert sich, weil im Suezkanal einige Schiffe auf Grund gelaufen sind. Der Wind hatte im Laufe des Tages zugenommen. Wir kriegen von all dem nichts mit. Schlafen ist angesagt. Sogar Christels „VordemEinschlafenHusten“ tritt heute nicht in Erscheinung.

    Montag: 03.05.2004: Zypern, Limassol, sonnig, 25 Grad, Wind 3, Seegang 2

    Wer hätte es gedacht? Schon um 06:40 Uhr werden wir beide wach. Ein Blick aus dem Fenster: herrlicher Sonnenschein, etwas bewölkt und nichts als Meer! Traumhaft. Die See hat sich beruhigt. Es ist nur noch etwas windig. Anlegen ist ja erst für mittags geplant. Also gönnen wir uns noch ein paar Minuten im Bett. Ich lese ein paar der wenigen überhaupt gelesenen Seiten an Bord. Doch irgendwie hält es uns nicht wirklich im Bett. Die Zeit hier ist zu kostbar.

    Also auf zum Frühstück! Schon beim Holen der Speisen wird mir etwas flaumig. Doch mutig belade ich meinen Teller. Aber mir wird schnell klar: meine Krankheit hat mich eingeholt. Der Zusammenbruch steht kurz bevor. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, um Christel nicht zu beunruhigen. Es klappt ganz gut – denn als ich dann sage „mir geht’s schlecht. Ich muss auf die Kabine“ reagiert Christel nicht wirklich und lässt mich alleine gehen. Ich schaffe es auch gut und breche auf der Kabine zusammen. Nichts geht mehr. Aber ich weiß ja, es dauert ca. eine Stunde… Irgendwann erscheint Christel dann völlig aufgelöst und macht sich Selbstvorwürfe, da sie noch gefrühstückt hatte (wie sie sagt, sogar noch was von meinen Teller mit, hihi). Mir ist es egal, ich hätte eh nicht reagiert, ob sie nun bei mir war oder auch nicht. Da ich die Situation kenne, nimmt mich das Ganze nicht wirklich mit. In einer guten Stunde ist auch alles überstanden. Ich bin wieder absolut fit und merke nichts mehr. Christel kann das gar nicht glauben und bemuttert mich aufs Äußerste. Lachend nehme ich es zur Kenntnis – was soll’s – mir geht es wieder gut. Also heißt es auch für mich: endlich Frühstück! Da mein Appetit wieder deutlich hergestellt ist, merkt auch Christel, dass alles wieder in Ordnung ist. Sie versucht noch ein paar Mal, mich zum Schonen zu überreden, aber erkennt recht schnell, dass es eh keinen Sinn machen würde.
    Irgendwann sind wir uns wie immer einig: vor dem Landgang mittags muss noch ein Saunagang her! Und so verbringen wir die Zeit vergnügt in der Kräutersauna. Einfach herrlich! Dann ist aber schon der nächste Programmpunkt geplant! Wir müssen beim Duty Free-Verkauf zuschlagen: Zigaretten und Grappa wir kommen!

    Der Einkauf klappt problemlos und ohne Warteschlangen: Poolradio und Musicalquiz sind angesagt. Ich brate mich in der Sonne, Christel vergnügt sich im Schatten. An Deck gibt es leckere Kleinigkeiten und herrliche Säfte. Dann ist es soweit: Land in Sicht – wenn auch mit etwas Verspätung.

    Wir beobachten das Anlegen wie viele ganz genau. Doch irgendwie knurrt der Magen schon wieder: also nichts wie hin zum Mittagessen. Wir genießen das Mal draußen und freuen uns auf den Landgang.

    Pünktlich nach Schiffsfreigabe verlassen wir das bekannte Territorium, um auf eigene Faust durch Zypern zu schleichen. Auch gegen das Taxi entscheiden wir uns. Es sollen ja nur ein paar Kilometer bis zur City sein…
    Also auf per pedes… aber warum fahren die hier alle so komisch? Ständig müssen wir irgendwelchen Autos ausweichen??? Sehr suspekt! Doch auch irgendwann bemerken wir es: hier herrscht Linksverkehr! Na toll, wieder eine wichtige Information, die einfach gefehlt hat… Aber danach kommen wir mit dem Straßenverkehr gut zurecht. Und das brauchen wir auch! Nichts da von angegebenen 2 Kilometern bis zur City. Wir laufen, und laufen, und laufen… an Hochhäusern vorbei, im dichten Straßenverkehr… es ist laut, es ist stickig. Ein einzelner Orangenbaum findet mein Interesse. Von der City keine Spur. Die Gebäude auf dem Stadtplan lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Die Straßennamen sind nicht vorhanden… Irgendwann reicht es uns, wir biegen ab Richtung Wasser! Dann gibt es eben keine City. Unterwegs hatten uns schon andere AIDAgäste nach dem Weg gefragt, auch sie suchten verzweifelt die Burg. Wir konnten nicht wirklich helfen. Wir sehen das Meer und kommen doch nicht hin… Aber dann schaffen wir es um gelangen ans Wasser. Herrlich! Diese Ruhe, das Plätschern, ein einzelner Hund liegt faul in der Sonne. Hier gefällt es uns. Ich gehe erst einmal bis zu den Knien ins Wasser, Christel entspannt sich auf einem umgekippten Baum. Unsere Welt ist wieder in Ordnung. Nicht ganz so weit entfernt entdecken wir den alten Hafen und machen uns auf den Weg dorthin. Unterwegs treffen wir zufällig auf eine kleine, verträumte Kirche, die wir auch sofort besichtigen. Sie ist so klein, dass wir Mühe haben, zu zweit gleichzeitig einzutreten, aber absolut liebevoll mit Bildern und Kerzen geschmückt.

    Einen direkten Weg zum Hafen, so wie wir uns das vorgestellt hatten, gibt es nicht. Also wieder ein paar Meter entlang der Straße – und da sind wir plötzlich: sowohl am alten Hafen als auch in der City von Limassol. Stolz wie Oscar begehen wir die Hafenpromenade, machen Rast in der traumhaft gestalteten Parkanlage. Ein älterer Herr spricht uns an. Es dauert recht lange, bis wir seinen komischen Dialekt verstehen. Ach, es ist englisch J Wir unterhalten uns ein wenig und fragen ihn dann nach dem Weg zur Burg.
    Es scheint nicht weit zu sein. Nun gut, die finden wir jetzt auch noch. Aber erst schlendern wir noch ein wenig über die Uferpromenade. Bei einem Modell zur Vereinigung von Zypern ist für mich klar: das sind Eheringe. Soviel zum Thema Kunstverständnis!
    Die Überquerung einer Straße erweist sich als schwierig, da ich die Markierung einer Bushaltestelle mit einem Zebrastreifen verwechsleJ. Doch wir schaffen es und stehen mitten in einer gemütlichen Altstadt mit kleinen Gassen, Tavernen und Souvenirläden. Doch von der Burg ist nichts zu sehen. Ich erstehe in einem kleinen Geschäft eine Postkarte und erhalte als Andenken eine kleine typisch zyprische Münze vom Verkäufer geschenkt. Das freut mich sehr - ich trage sie stolz in meinem Portemonnaie.

    Wenige Meter weiter treffen wir auf andere AIDAgäste. Christel fragt nach dem Weg zur Burg. Diese lachen uns an und sagen, wir wäre schon zu weit. Die Burg ist ein paar Ecken weiter vorne. Nun gut, wir finden sie dann doch noch! Um genau: 16:59 Uhr! Auf zur Besichtigung! Doch daraus wird nichts: die Burg schließt um 17:00Uhr J Wir besichtigten sie von außen und belassen es dabei. Irgendwie reicht es uns auch für heute. Ein Rückweg zu Fuß kommt nicht mehr in Frage, wir wollen ein Taxi nehmen. Am Ausgang der Burg treffen wir wieder auf das andere AIDApäärchen. Wir kommen ins Gespräch und verstehen uns auf Anhieb super mit Martina und Klaus, von allen aber nur Klausi genannt. Gemeinsam trinken wir in einem Straßenrestaurant ein kühles Bier und labern und lachen herzlich. Es stellt sich raus, dass Martina ursprünglich auch aus dem Ruhrgebiet kommt. Sie lacht herzlich über unseren Dialekt und die Wortwahl „umme Ecke“. Es wird eine vergnügte Stunde, bevor wir gemeinsam mit dem Taxi zurück zum Schiff fahren. Und siehe da: der Fahrer nimmt den gleichen Weg, den wir auch gelaufen waren. Es wäre noch circa 100 Meter bis zur City gewesen – an der Stelle, wo wir uns dann entschieden hatten, doch mal besser zum Meer abzubiegenJ.

    Auf der Kabine angekommen, gönnen wir uns einen Blick ins AIDA TV und entdecken prompt Grandpa, unseren jungen haarlosen Österreicher. Er hat heute Geburtstag. AIDA fordert alle weiblichen Gäste auf, ihn unaufgefordert einfach zu küssen, wenn man ihm an diesem Tag irgendwo begegnet. Außerdem soll sein Alter geschätzt werden. Mir wird mal wieder klar: eine Glatze macht alt! Denn er ist, nicht wie ich geschätzt habe 36, sondern erst 29. Christel gewinnt somit unsere kleine Wette…

    Wir kleiden uns schnell noch für das Abendessen um und schon befinden wir uns am herrlichen Buffet. Diesmal lautet das Motto: Fiesta Mexikana: Tortilla und Cajun, die feurige Küche Lateinamerikas. Beim 1. Rundgang entdecke ich auch schon eine Spezialität, die mir noch von der AROSA bekannt ist: Red Snapper. Natürlich schlage ich da kräftig zu. Wir schwelgen draußen ausgiebig bei reichlich Wein in Erinnerungen. Christel hat Durst auf ein Bier. Es stellt sich zu meiner absoluten Verwunderung raus, dass sie noch nie ein Bier selbst gezapft hat. Gerade als ich mich erbarmen will, kommt mir ein netter Herr zuvor. Christel bekommt ein perfektes Bier und bedankt sich erleichtert. Doch mir ist klar: Zapfen wird sie noch auf dieser Tour lernen müssenJ. Da das Buffet heute ganz besonders gut ist, werden es an diesem Abend insgesamt 4 voll beladene Teller… Da auch der Wein so prima schmeckt, sitzen wir noch ewig draußen. Nur den Sonnenuntergang können wir schon wieder nicht fotografieren… diesmal ist ein Haus im Weg. Doch dafür ist unsere Tischbegleitung besonders liebenswürdig: der komische Kauz vom ersten Abend beehrt mich mit seiner Anwesenheit und den ach so spannenden und unterhaltsamen Geschichten… Noch andere Herren versuchen an meinem Tisch Platz zu nehmen, als Christel mal kurz verschwindet. Doch meine Tischbegleitung vertreibt sie alleJ. Da das Gespräch so lange dauert, vergesse ich doch glatt den Nachtischgang. Ein Blick auf die Uhr sagt uns dann aber, dass es Zeit fürs Theater wird: Musik ist Trumpf steht auf dem Programm. Meine Tischbegleitung gibt mir deutlich zu verstehen, dass er darauf hofft, das Theater mit uns gemeinsam zu erleben. Wir reden uns banal mit einem „ja dann bis später“ heraus. Er antwortet geschickt: „das hoffe ich sehr“. Nur wirklich mühsam kann ich mir das Lachen verkneifen. In Höchstlaune und ausgelassen von Wein und Bier begeben wir uns ins Theater – diesmal nach unter. Da wir vorher noch dem stillen Örtchen einen Besuch abgestattet hatten, ist der komische Kauz schon vor uns da und sitzt mit reichlich Platz neben sich mittig in der fast vordersten Reihe. Ein kurzer Blick zwischen uns und schon ist klar: wir setzen uns seitlich an den Rand. So haben wir nicht nur einen herrlichen Blick auf die Bühne, sondern auch aus sicherer Entfernung den komischen Kauz im Blick, um ungehindert lästern zu können.

    Die Theateraufführung erweist sich als wirklich gelungen komische Präsentation alter Schlagersongs, mit einer Moderation, in der „unsere Uschi“ endlich mal eine Moderatoren-Rolle hat, die ihr auch körperlich wirklich auf den Leib geschrieben ist. Wir lachen herzlich, nicht nur über das gute Showprogramm, sondern auch über andere Besucher, wie den komischen Kauz oder einen jungen Mann, der sich so ereifert und grölt, dass seine Begleitung völlig entnervt das Theater verlässt…

    In dieser ausgelassenen Stimmung geht es dann auch gleich anschließend auf dem Pooldeck weiter! Hier steht Alpenglühen auf dem Programm. Es wird bei reichlich Weizenbier gejodelt, genagelt und die Bier-Maß gestemmt. Grandpa entdecke ich auch, entschließe mich aber dann doch, auf das Geburtstagsküsschen zu verzichten. An Deck ist es einfach zu voll, um an ihn ranzukommen. Die Stimmung ist wirklich ausgelassen und gut – nicht zuletzt dank Weizenbier. Aber der Höhepunkt des Abends ist eindeutig der Holzmichel! Ein einfacher Tanz, der von der AIDAcara-Crew, besonders von Andreas, so richtig zelebriert wird. Die Bühne bebt, das Publikum macht mit. Denn schließlich gibt es ja nur ein Thema: Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja! Er lebt noch! Erst recht spät begeben wir uns kichernd und lachend zur Nachtruhe auf die Kabine. Doch vor dem Einschlafen wird natürlich noch ausgiebig gequatscht – wie könnte es auch anders sein?

    Dienstag, 04.05.2004: Beirut – Libanon; sonnig, 24 Grad, kaum Wind

    Die Nacht ist erwartungsgemäß kurz. Denn schließlich soll die AIDAcara schon früh in Beirut anlegen. Wir sind mal wieder vor dem Wecker wach und erleben das Anlegen schon draußen beim Early-Bird-Frühstück. Das ist auch gut so! Denn wieder mal erfahren wir auf dem letzten Drücker, dass wirklich jeder für Beirut eine so genannte Landgangskarte benötigt, die es ab 07:45 Uhr auf Deck 8 in der AIDA Bar gibt. Wir sind rechtzeitig vor dem großen Ansturm da. Schwein gehabt!

    Da wir beide mit Beirut eher ein unsicheres Kriegsgebiet als eine moderne Metropole verbinden, haben wir auch hier im Hafen lieber mal eine geführte Tour gebucht: Standrundfahrt & Nationalmuseum, eine Halbtagestour. Diese startet dann auch plangemäß um 08:30 Uhr. Beim Auschecken versagt meine Bordkarte. So werde ich nur schriftlich notiert. Ist aber kein Problem.

    In unserem Bus fährt nicht nur die Reisebegleitung mit, sondern auch noch ein Libanese als Stadtführer und eine zukünftige Reiseleitung, die angelernt werden soll. Ziemlich schnell wird deutlich, dass die deutschsprachige Reiseleitung selbst keine Ahnung hat und nur übersetzt, was der Libanese auf Englisch erzählt – und das macht sie noch nicht einmal besonders gut. Sie hat klar und deutlich keine Lust, sehr wenig eigenes Wissen und ist irgendwie völlig entnervt. Schade… Die Tour beginnt mit einer Panorama-Fahrt mitten durch die Stadt. Es herrscht wahnsinnig viel Verkehr und Hektik. Dazu kommen diverseste Polizeikontrollstellen. Überall stehen mit Maschinengewehr bewaffnete Beamte am Straßenrand. Das Stadtbild wird von Chaos beherrscht. Nagelneu restaurierte Nobelgebäude stehen direkt neben völlig alten, zerbombten Häusern. Überall Baustellen, Kräne, Lärm und Schmutz. Auch die von der Reiseleitung lieblos kommentierte Geschichte bringt wenig Positives. Die Informationen sind mehr als spärlich. Überraschend positiv sticht dann jedoch der Taubenfelsen hervor. Ein traumhafter Anblick mit Natur und Steilküste direkt am Stadtrand. Der Fotostopp begeistert alle. Doch schon auf dem Weg ins Stadtzentrum wird das mulmige Gefühl wieder bestärkt – nicht zuletzt durch eine bewaffnete Straßensperre, die alle Fahrzeuge kontrolliert. Im Zentrum angekommen, beginnt eine hektische Stadtführung, in der es zwar wirklich viel zu bestaunen gibt, es die Reiseleitung aber nicht für nötig erachtet, mal auf alle Teilnehmer zu warten, die Fragen der Gäste zu beantworten oder auch nur annähernd so laut zu reden, dass man den wenigen Ausführungen folgen könnte. Wir werden ärgerlich und bemerken fortan auch nur jede kleinste Kleinigkeit, die der Reiseleitung als Patzer widerfährt. Lästern kann doch so schön seinJ. Dadurch steigt unsere Laune erheblich an. Doch die absolute Unverschämtheit erlaubt sich Madame Reiseleitung dann in einem Ausstellungsraum, der das zukünftige Beirut als Modell darstellt. Völlig desinteressiert und ohne jegliches Hintergrundwissen übersetzt sie die begeisterten Ausführungen des Libanesen. Als sie dann auch noch in völlig herablassendem Tonfall über einen Stadtherrn als „König Blablabla“ referiert, reißt nicht nur mir der Geduldsfaden. Auch viele andere Tourteilnehmer bekunden ihren Unmut lautstark. Ansonsten muss man wirklich sagen, dass Beirut eine faszinierende Stadt ist. Schon 80 % der Gebäude sind wieder hergestellt und erstrahlen in feinstem Glanz. Doch ich fühle mich absolut unwohl. Denn Militär und Wachleute bestimmen das Bild. Ich fühle mich durch deren Anwesenheit keinesfalls sicher und beschützt, wie es sein sollte, sondern eher bedroht. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, als ich an einem zentralen Platz in einem dort geparkten Militärjeep nach bellenden Hunden schaue und sofort das Wachpersonal jede meiner Bewegungen verfolgt. So bleiben wir auch bei dem Spaziergang auf eigene Faust immer ganz in der Nähe des Treffpunktes und erkunden nicht wirklich viel. Ich kann mich noch nicht einmal überwinden, hier eine Postkarte zu kaufen…

    Die Fahrt zum Nationalmuseum führt entlang von Ruinen durch den mit Autos überfüllten Stadtkern. Das Nationalmuseum überzeugt uns dann aber wirklich vollends. Wir haben keine Lust mehr auf die unqualifizierten Erläuterungen der Reisebegleitung, die nicht einmal die Frage nach Toiletten beantworten kann und besuchen das Museum auf eigene Faust. Schließlich sind uns Treffpunkt und Abfahrtszeitpunkt ja klar und deutlich genannt worden.

    Es wird ein herrliches Erlebnis. Denn das Museum beherbergt neben Sarkophagen wirklich reichlich Statuen und Objekte aus 6000 Jahren Zivilisation. Das Museumspersonal ist durchweg freundlich und bemüht sich, auf Fragen der Besucher einzugehen. Das ganze Museum ist sehr liebevoll und individuell gestaltet. Viele Objekte können ganz nah per Lupe betrachtet werden. Wir genießen den Aufenthalt und geraten ins Schwärmen und Diskutieren über alte Kulturen. Die Zeit vergeht schnell. Da wir keinesfalls zu spät kommen wollen, begeben wir uns schon 10 Minuten vor Abfahrtstermin nach draußen – und müssen mit Erschrecken feststellen, dass unser libanesischer Reisebegleiter schon die Straße überquert hat und die Gruppe schon davongeeilt ist. Fast müssen wir rennen, um noch in den Bus zu gelangen, der auch nicht, wie vereinbart direkt vor dem Museum steht. Wir malen uns in den horrendsten Zügen aus, was wohl passiert wäre, wenn wir nicht eher das Museum verlassen hätten, hier, so ganz am äußersten Stadtrand von Beirut. Der Reiseleitung wäre es garantiert nicht aufgefallen…

    So ist uns dann auch die Lust vergangen, noch alleine durch Beirut zu bummeln, um dann anschließend einen der gebührenpflichtigen Shuttlebusse (auf der AROSA waren die kostenlos!) zum Schiff zu nehmen. Bis auf ein Pärchen wollen auch alle anderen Tourteilnehmer zurück an Bord. Fast verärgert nimmt die Reiseleitung zur Kenntnis, dass außer ihr wohl keiner Interesse am Duty-free-Verkauf hat, den sie doch so gerne besucht hätte. Vor dem Schiff bedankt sie sich dann im Bus noch äußerst schleimig für die doch so tolle Tour, die ihr ja ach so viel Vergnügen bereitet hat und bittet um Trinkgelder für sich und den Fahrer. Als dann noch die hintere Bustür verschlossen bleibt und alle – des Trinkgeldes wegen – vorne aussteigen müssen, sind sich die Reiseteilnehmer einig: Trinkgeld gibt es wirklich nur für den Fahrer, der äußerst nett und zuvorkommend war. Die Reiseleitung dagegen bekommt das, was sie verdient hat, nämlich nichts!

    Beim Einchecken versagt meine Bordkarte immer noch, aber man erkennt mich wieder. An der Rezeption erhalte ich dann problemlos eine neue Karte, die alte hatte es durch irgendeinen Magneten wohl dahingerafft.

    An Bord ist es schon wieder Zeit fürs Mittagessen! Wir schlemmen natürlich bei diesem herrlichen Wetter draußen und erfahren von anderen Teilnehmern, dass die anderen Touren wohl wirklich toll gewesen sein müssen. Nicht selten hören wir, dass einige Beirut sogar noch faszinierender fanden als Ägypten – ein Eindruck, der uns absolut nicht nachvollziehbar erscheint…

    Wir haken alle bestätigten Vorurteile bezüglich Beiruts ab und genießen dann doch lieber das Bordleben. Wir wollen den Marmaris-Ausflug buchen, aber die Schalter sind geschlossen. Außerdem ruft ja auch ein wenig die Pflicht! Postkartenschreiben für mich – und Postkartenunterschreiben für Christel heißt es schon bald oben am Pooldeck. Christel versucht ernsthaft, ein paar Seiten zu lesen. Da ich aber sehr zügig Karten schreibe, hat sie nur wenig zeit – denn auch das Unterschreiben hält sich ganz schön auf Trab. Doch sie will sich keinesfalls vor ihren Pflichten drücken und übernimmt somit bereitwillig den schweren Gang zum Postkartenabgabedienst an der Rezeption ganz alleine. Am Pooldeck ist derzeit Animation angesagt, es wird gedartet, geshuffelt oder Skat gespielt. Ich gehe lieber in den Pool und schwimme ganz alleine meine Runden. Christel liest noch etwas im Schatten, aber dann ist auch klar: eigentlich ist die Zeit zu schade, um nur rum zu liegen…

    Nicht nur wir denken so – wie heißt es so schön: man trifft sich in der Sauna!
    Und welches Thema herrscht da? Natürlich der HolzmichelJ Wir treffen nicht nur das Tabledance-Päärchen, sondern auch Martina und Klausi und die fröhlichen Österreicher in der Panorama-Sauna. Grandpa ist es dann doch etwas peinlich, als ich ihm in der Kräutersauna zum Geburtstag gratuliere und bekenne, dass auch wir ihn natürlich im AIDA TV gesehen haben. Wir lachen herzlich, als sie uns beichten, bisher in dieser Woche schon zusätzlich zu den Tischgetränken weitere 6 Liter Wodka verdrückt zu haben. Der Saunagang wird so unterhaltsam und ausgiebig, dass wir natürlich das Volleyballspiel an Deck verpassen.

    Ein kurzer Blick ins AIDA TV und wir erblicken KlausiJ. Wir denken noch kurz daran, den Mamaris-Ausflug zu buchen, vergessen es aber dann doch.

    Saunen macht bekanntlich hungrig! Und deshalb genießen wir gerade heute ganz besonders ausgiebig und lange das Abendessen unter dem Motto: Spezialitäten aus dem Wok. Die Wok-Gerichte sind prima, aber außerdem gibt es Scholle und Merlinsteak, das ich natürlich in Angedenken an meinen lieben Mann daheim verzehre. Irgendwann wird es recht kühl draußen und Christel erbarmt mich und holt mir eine Jacke – ich hätte wohl lieber gefroren, als den langen Gang zur Kabine zu unternehmen. Der Wein ist lecker, die Stimmung ist romantisch. Somit fotografieren wir Beirut bei Nacht beim Ablegen und quatschen dann noch ewig weiter. Die Ausflugspräsentation zu Mamaris fällt für uns aus, die Reisebuchung für Marmaris kriegen wir dann doch noch erfolgreich bewältigt, zur anschließenden Poolparty unter dem Motto: „Top 40“ kommen wir fast schon zu spät. Aber den Holzmichel verpassen wir trotzdem nicht! Auch die Sonnenfinsternis ist nicht übel. Doch irgendwie sind wir nicht so richtig in Partylaune und begeben uns früher als sonst auf die Kabine. Aber das hindert uns natürlich nicht, noch bis spät in die Nacht zu labern.

    Mittwoch, 05.05.2004, 2. Seetag, 26 Grad, sonnig, wenig Wind

    Obwohl wir alle Zeit der Welt heute haben, sind wir schon um 07:30 Uhr wach und putzmunter. Gestern hatten wir geblödelt, doch einfach vor dem Frühstück mal schwimmen zu gehen. Das machen wir jetzt! Es ist noch recht frisch draußen, im Pool schwimmen erstaunlicher Weise schon 2 andere Frauen. Daher gehen wir unlogischer Weise erst in den 36 Grad warmen Whirlpool. Eigentlich hätten wir den Pool ja auch lieber für uns alleineJ. Doch die beiden Damen machen keine Anstalten, das Schwimmbecken zu verlassen. So gesellen wir uns dann irgendwann halt einfach dazu. Puh, ist das Wasser kalt, wenn Frau vorher whirlpoolen war… Aber mutig stürzen wir uns ins wirklich kühle Nass. Fast eine ? Stunde schwimmen wir dahin, quatschen mit den anderen, ziehen unsere Runden. Auch ein Mann kommt noch dazu. Der Pool ist vollJ. Doch irgendwann wird es dann doch etwas frisch – wir ziehen uns schnell um und begeben uns frisch und froh zum Frühstück – natürlich draußen, wo auch sonst?!? Und wer hätte es gedacht? Auch schwimmen macht mehr als hungrig…

    Schon beim Frühstück ist uns klar: der erste Saunagang steht an! Einfach herrlich. Bis kurz vor dem Mittagessen faulenzen wir im Saunabereich und lassen uns zum Abkühlen die Sonne auf den bauch scheinen. Anschließend machen wir uns dann am Pooldeck breit. Denn schließlich ist gleich Barbecue angesagt. Es gibt Schälrippchen und jede Menge andere Leckereien, frisch gegrillt und super lecker. Dazu noch Bier und Wein? Uns geht es herrlich. Natürlich sind wir auch beim Clubtanz aktiv dabei und nehmen auch nebenbei das Showensemble zur Kenntnis. Ein 2. Mittagessen im Karibik-Restaurant kann dann nicht schaden, auch wenn es nur ein kleiner Gang + Nachtisch wird…

    Anschließend aalen wir uns in der Sonne am Pooldeck, machen die versprochenen Bikinifotos und lesen ein wenig. Es ist angenehm warm und leicht windig. Die zeit verfliegt nur so. Denn schon ist es Zeit an Deck für Brownies, Lemon Pie und Apple Cake. Christel ist nicht wirklich von den Kuchen begeistert und will sich unten am Kuchenbuffet umschauen, während ich die leckeren Sachen an Deck genießen. Mein Freund der Kauz kann sich einen Kommentar nicht verkneifen und fragt, ob ich denn wirklich auf „die schwarze Sünde“ (die Brownies) verzichten wollte. Ich reagiere schlagfertig und meine, die würde ich später nutzen, und nicht in Form von Kuchen. Über so viel Anzüglichkeit erstaunt, bleibt er einfach mit offenem Mund stehen J Wir haben unserer helle Freude.
    Es dauert einige Zeit bis Christel wieder kommt – und dann noch ohne Kuchenteller. Sie hat nichts nach ihrem Geschmack gefunden – aber dafür präsentiert sie mir stolz ein riesiges Käsesandwich, das sie dann auch ganz genüsslich verspeist!

    Im Aufzug erhalte ich an diesem Tag noch ein wirklich liebevolles Kompliment, als mir ein netter Mann gesteht, dass er mich „anregender als Espresso“ findet.

    Die Deckanimation ist dezent und ansprechend. Beim Märchenquiz haben wir jede Menge Spaß. Als „AIDA sucht das Traumpaar“ startet, sind wir voll in unserem Element und fiebern mit. Denn schließlich sind „unsere Martina und Klausi“ dabei – und machen letztendlich auch das Rennen. Ob das wohl auch mit an unserem Gegröle und Applaus gelegen hat? Zur Entspannung ist danach natürlich bis zum Abendessen ein weiterer Saunagang unumgänglich… Der zelebrierte Dampfaufguss samt frischem Obst direkt in der Panorama-Sauna wird mir dann aber doch etwas zu heftig. Christel schläft auf dem Saunagelände draußen tief und fest… ein paar Delfine ziehen am Schiff vorbei… Wir verpassen mal wieder das Volleyballspiel - und schaffen es auch nicht gemeinsam Tischtennis zu spielen. So ein Seetag vergeht eindeutig viel zu schnell!

    Ein traumhaftes Abendessen nach dem Motto: „Fischspezialitäten rund um den Pazifik; die geheimen Rezepte von Ernest Hemingway“ schließt sich nahtlos an, nachdem auch wir es geschafft haben, an diesem Tage aus den Badeklamotten zu steigen. Vorher mussten wir allerdings noch in der AIDA bar vorbei, um nicht den amerikanischen Apero mit kleinen Leckereien und Sekt mit Blue Curacao zu verpassen. Hm, lecker!

    Doch das Abendessen wird trotz der Vorspeise mehr als ausgiebig. Hm, so leckerer gedünsteter Lachs, oder auch Wirsingrouladen, oder Steinpilzfilets und, und, und. Keine Ahnung, wie oft wir diesmal zum Buffet gehen, aber anschließend habe ich wirklich das Gefühl, mich überfressen zu haben. Reichlich Wein tut sein Übriges; Christel zapft sich ganz mutig ihr eigenes Bier – mit sehr viel Schaum und einer extra großen Portion an Stolz, auch diese Hürde erfolgreich gemeistert zu haben. Kreuzfahrten sind also doch auch Bildungsreisen!

    Um pünktlich zur „Zauberflöte“ im Theater zu sein, müssen wir erneut den komischen Kauz abwimmeln. Er nimmt es diesmal recht gelassen. Wir sichern uns im Theater wieder unseren schon bekannten Seitenplatz. Die Zauberflöte ist weit entfernt von einer Operette, sehr weit entfernt von Amadeus Mozart und überhaupt nicht ernst. Wir lachen herzlich und ausgiebig. Ich nicht zuletzt, weil neben mir eine Dame sitzt, die jede Szene lauthals kommentiert und mit auffälligen Gebärden und lauten Oooooooohh, schööööööööönnnnnnnnn untermalt. Mir schmerzt vor lauter Lachen der Bauch – Christel bekommt davon nicht wirklich etwas mit, sie denkt, ich erfreue mich so sehr an der Zauberflöte, die auch wirklich gut ist. Erst beim Rausgehen kann ich ihr mein Erlebnis schildern. Die Vorstellung dauert recht lang. Wir besuchen anschließend noch kurz die Band Supreme in der AIDA Bar, fühlen uns aber nicht wirklich wohl in dem stark verrauchten und sehr vollen Umfeld. Da machen wir doch lieber einen Spaziergang über den Joggingparcour. Morgen wollen wir ja auch zum Anlegen in Marmaris früh aufstehen! Dafür will ich dann doch mal lieber meinen Wecker am Handy stellen. Als ich dieses einschalte, habe ich erstaunlicher Weise empfang und überrasche meinem Liebling mit einem späten Anruf daheim. Die Überraschung gelingt absolut, wir quatschen eine ganze Zeit.
    Auch wird er beauftragt, doch beim Abholen am Freitag Christels Mann mitzubringen, weil die Sehnsucht langsam aber sicher doch steigt. Etwas enttäuscht ist Christel schon, als sie erfährt, dass die Männer schon darüber gesprochen hatten, und ihr Mann wohl doch lieber daheim warten würde. Aber somit haben wir natürlich ein weiteres Thema, was gut vor dem Schlafengehen bequatscht werden kannJ.

    Auf die Studio 54- Party in erotischer Kleidung im Arkona Club haben wir dann aber doch keine Lust mehr.

    Donnerstag. 06.05.2004 Marmaris, Türkei, sonnig, 27 Grad

    Wir werden pünktlich wach, das Anlegen in Marmaris ist wirklich beeindruckend. Ich gehe schnell hoch und mache frühe Hafenfotos, während Christel sich lieber in Ruhe ankleidet. Ich bin vom Hafenanblick samt herrlichen Segelbooten ganz begeistert. Schon beim Frühstück kann ich es kaum erwarten, an Land zu kommen. Auf die Tour: Land & Leute freu ich mich richtig. Da es noch sehr früh ist, frühstücken wir ausnahmsweise mal drinnen!
    Schon um 08:15 Uhr ist Treffpunkt Lambada-Bar angesagt. Vorher denken wir auch noch erfolgreich daran, Socken und Kopftücher für den Moscheebesuch einzustecken.

    Der türkische Reisebegleiter spricht perfekt deutsch und hat sichtlich Spaß an seinem land und der Führung. Humorvoll und informativ führt die Tour in kleinen Bussen durch das Hinterland von Marmaris. Die Natur ist beeindruckend, mächtig, grün, felsig. Wir sind begeistert und genießen die Strecke bis zum Dorf Bayir, welches nur über steinige, unbefestigte Wege zu erreichen ist. Dort befinden sich neben der Moschee auch eine uralte Platane, einige Verkaufsstände und Feigenbäume. Wir erstehen Honig und ein „Aphrodisiakum“ für unsere Männer. Die Landbevölkerung ist wirklich freundlich und keineswegs aufdringlich.
    Die Moschee ist ganz nett anzusehen, aber in meinen Augen nichts wirklich Besonderes. Allerdings ist es spaßig, alle Frauen mit Kopftüchern zu sehenJ. Die Erklärungen unseres Reiseführers sind interessant und kurzweilig. Fast steigen Christel und ich in einen falschen Bus, da wir nicht wirklich aufgepasst haben.

    Die Tour führt uns weiter zu einem kleinen Naturpark mit Wasserfall, vielen riesigen Bäumen, Lianen und einer alten, noch intakten echten Wassermühle. Hier fühle ich mich pudelwohl. Schade, dass der Aufenthalt nur recht kurz ist. Christel klettert tapfer über Stock und Stein, nur selten greift sie nach einer helfenden Hand. Unser Reiseführer macht uns auf den intensiven Duft eines Zitronenbaums aufmerksam. Wahnsinn, wie intensiv und frisch die Blätter duften! Die Aprikosen sind leider noch nicht reif.

    In einer nahe gelegenen Taverne genießen wir türkischen Tee und mit Schafs- (Ziegen-?) Käse und Kräutern gefüllten Fladenbrote. Das Gericht ist wirklich lecker! Neben Mandarinenbäumen und Kakteen interessieren mich hier besonders die Gänse und der weiße, ach so kuschelig-anschmiegsame HundJ.

    Die Fahrt zu einer Kooperative dauert nicht lange, doch diese Zeit nutzt der Fahrer, um uns ganz intensiv darauf aufmerksam zu machen, dass es garantiert nur der Information diene und keine Verkaufsveranstaltung von Teppichen sein wird. „Die Leute dort wollten nicht verkaufen, sondern lediglich ihre Handwerkskunst erläutern.“ Alle sind froh und recht gespannt auf die Präsentation. Es fängt auch wirklich interessant und gut an: Wir sehen Seidenkokons, ihre Verarbeitung, ihre unterschiedlichen Stadien. Anfassen ist erlaubt, ja, sogar erwünscht. Danach kommen einige Knüpfarten und Wollsorten. Als ich etwas genauer schaue, werde ich schon weiter gedrängt. Es ist auch sehr viel türkisches Personal vorhanden. Dann kommen die Teppichpräsentationen. Und zack, das war’s! Die Tür ist zu! Es erfolgt eine aufdringliche, gar nicht informative Verkaufsveranstaltung der heftigsten Art! Hunderte von Teppichen werden vor uns auf den Boden geklatscht. Immer mehr, immer bessere und immer aufdringlicher! Ein Mann will hinausgehen – doch die Tür ist verschlossen. Erst nach deutlichen Unmutsäußerungen wird die Tür geöffnet. Mich nervt das Ganze extrem. Schaut man auch nur in die Richtung eines Teppichs ist sofort ein Verkäufer da und bedrängt einem aufs Massivste! Ich nutze die erste Möglichkeit fluchtartig - und wenig höflich den Verkäufern gegenüber – die halle zu verlassen. Christel ist in den Bann eines Verkäufers geraten, der sie weiter mit diversen Teppichen belästigt. Doch auch sie bleibt – wie übrigens alle anderen auch – standhaft und lässt sich keinen Teppich aufschwatzen. Schon hier mach ich mich über das Wort „Unikat“ lustig, was mit jedem Teppich in Verbindung gebracht wird.

    Während das Ganze noch ewig lange dauert, fotografiere ich Ziegen und entschwinde der Menge. Ich bin durchweg wütend – und mit mir viele andere Reisende auch. Gekauft werden nur an einem Souvenirstand ein paar Kleinigkeiten wie geknüpfte Lesezeichen oder Eis.

    Als endlich die Rückfahrt angetreten wird, herrscht im Bus wütendes Schweigen. Selbst der Reiseleiter ist verstummt. Ihm ist nicht entgangen, wie genervt seine vorher so fröhliche Gruppe nun ist. Erst beim Fotostopp mit herrlichem Blick aus den Bergen hinab auf die Marmaris-Bucht samt AIDAcara lockert die Stimmung wieder etwas auf. Denn die Natur um uns herum ist viel zu schön, um wütend zu sein.

    Wieder an Bord begeben wir uns zum letzten Mittagessen. Schmerzlich wird uns bewusst, dass es morgen schon heimgeht. Wir hauen uns noch einmal so richtig den Bauch voll und warten dann auf den schon angekündigten Anruf meines Mannes – natürlich in herrlicher Sonne bei leckerem Wein.

    Der Anruf kommt und wir erfahren noch einmal, dass die Rückflüge bestätigt sind. Außerdem erfahren wir, dass es in Deutschland schweinekalt bei nur 9 Grad ist und regnet. Super Aussichten! Aber wir erfahren auch, dass Christels Mann nun doch mit zum Flughafen kommt. Jippie, so soll das sein!

    Anschließend machen wir uns auf eigene Faust zum Stadtbummel auf.
    Die Stadt ist herrlich, auf der einen Seite rustikal und alt, auf der anderen Seite super modern mit jeder Menge Geschäften, Cafes und Restaurants. Und was müssen wir auch hier überall finden? Natürlich die ganzen Teppich-Unikate, die auch hier in diversesten Größen und Farben angeboten werden. Wir haben Glück, es ist gerade mittags und mächtig warm. Somit halten sich die Verkäufer deutlich zurück und versuchen bei uns nicht, ihre Waren an die Frau zu bringen. Nur ein paar nette Komplimente und freundliche Worte. Wir können den Stadtbummel entlang des Hafens bis hin zur höher gelegenen Burg wirklich auskosten und genießen. Ich bereue es schnell, vorhin keine Lust gehabt zu haben, die Kamera mitzuschleppen. Die Aussicht ist einfach traumhaft schön… Diese Stadt gefällt mir neben Ägypten eindeutig am Besten!

    Verträumt bummeln wir irgendwann durch den Yachthafen zurück zur AIDAcara. Christel wird prompt als „da ist ja die, die vom Tanzen!“ erkannt, als wir auf das nette ältere Pärchen treffenJ.

    Wieder am Hafen angekommen, blamiere ich mich mal wieder auf meine ganz persönliche Art. An der Zollstation muss jeder seine Tasche durch einen Sicherheitscheck laufen lassen. Gleichzeitig kontrolliert auch immer ein Beamter die AIDA-Bordkarten. Baselig wie ich bin hab ich aber meine Karte in der Tasche, die gerade durchs Band läuft. Was bleibt mir da auch anderes übrig als völlig überrascht und spontan zu rufen: „Oh, die fährt gerade mit da durch“ als der Beamte mich nach der Bordkarte fragt. Dieser schaut etwas irritiert dank meiner Ausdrucksweise und meines Tonfalls und behält seine Gedanken dann aber doch besser mal lächelnd für sich. Da natürlich auch Christels Karte in ihrer Handtasche - und somit im Sicherheitscheck war, kommen wir aus dem Lachen nicht mehr heraus…

    Nach einer kurzen Erholungspause ist natürlich Sauna angesagt! Und wen treffen wir dort natürlich? Das ältere Ehepaar, die netten Österreicher und noch ein paar uns schon bekannter Gesichter J. Die Stimmung ist wieder vergnügt und ausgelassen. Das letzte Ablegen betrachten wir im Bademantel eingehüllt vom Saunabereich aus. Natürlich verpassen wir den Fototermin, um extra vor dem Essen das Abschlussbuffet fotografieren zu können… Dafür schauen wir aber eine ganze Zeit lang beim Volleyballturnier zu!

    Das Abendessen unter dem Motto: „Farewell“ ist wie auch auf der AROSA ein wirkliches Erlebnis mit ganzen Hummern, exotischen Speisen und sehr viel guter Dekoration. Hier wurde wirklich an nichts gespart. Doch trotzdem kann man nicht mehr essen, als der Magen zulässt. Wirklich schade… Wir sitzen ein letztes Mal ewig lange bei sehr viel Wein draußen, genießen die romantische Stimmung und freuen uns aber trotzdem auch auf daheim, unsere Männer und meine Tiere.

    Dann ist es auch schon soweit: die Farewell-Party, die Abschlussgala, findet im Theater statt. Da wir schon recht spät dran sind, nehmen wir einen Platz auf der linken Seite ein. Doch auch das hat nicht geholfen. Denn neben Christel setzt sich „Madame Oooooooohh, schööööööööönnnnnnnnn“, grabscht Christel dauernd an und kommentiert wie gehabt jeden Satz, sowohl verbal als auch mit unkontrollierten Gesten. Wir können (wollen) uns nicht zurückhalten und haben am Ende der Darstellung Bauchschmerzen vor Lachen. Die Veranstaltung samt Clubtanz und Lasershow war wirklich gut – doch „Madame Oooooooohh, schööööööööönnnnnnnnn“ war deutlich unterhaltsamer!

    Wir erfahren noch, dass es für Andreas die letzte Tour war. Er will zurück in den Norden – vielleicht auf die Nordtour der AROSA – jetzt ja AIDABLU?

    Anschließend geht es am Pooldeck weiter. Freisekt für alle! Hey, hier sieht man die Lasershow ja wirklich besser! Anschließend gibt es gute Musik, bessere Stimmung und jede Menge Animation. Und wer setzt sich direkt neben mich? Natürlich der komische Kauz! Aber eins sei ihm belassen – er zeigt uns an diesem Abend dann doch etwas Neues: den Indoor-Whirlpool, an dem wir jeden Tag vorbei gegangen sind, ihn aber nie hinter den Palmen entdeckt habenJ. Auf ein nächtliches Bad mit ihm lassen wir uns dann aber doch nicht ein. Schade für ihn – besser für uns!

    Wir feiern noch eine ganze Zeit lang an Deck, natürlich ausgiebig mit Andreas:
    Ja lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja! Er lebt noch, stirbt nicht!
    Die Stimmung ist umwerfend, das Personal wirklich ausgelassen. Doch auch irgendwann geht dieser Abend vorbei. Es wird deutlich: das Ende naht! Denn an der Zimmertür hängt die Kreditkartenabrechnung. Alles okay, nicht teurer als wir gedacht haben!
    Die letzte Nacht an Bord der AIDAcara wird erwartungsgemäß kurz.

    Freitag: 07.05.2004, Antalya: sonnig, 28 Grad, der letzte Tag…

    Wir sind recht früh wach und packen gemütlich unsere Koffer. Bald ist es soweit, nur noch wenige Stunden bis zur Abreise.
    Wir frühstücken ausgiebig und in aller Ruhe ein letztes Mal draußen. Um uns herum herrscht schon hektisches Treiben. Daneben sieht man viele noch verschlafene, oder besser gesagt versoffene Gesichter. Die letzte Nacht auf der AIDAcara war lang, länger als für viele gut gewesen ist.

    Wir verteilen noch Trinkgelder in die Sammelschweine und bringen dann ganz entspannt unsere Koffer zur Rezeption. Um 09:00 Uhr müssen die Kabinen geräumt sein, um 11:00 Uhr muss man das Schiff als Individualbucher verlassen haben.

    Ein letzter Blick in die Kabine, dann fällt das Schloss hinter uns zu. Aber für uns ist noch nicht Schluss! Wir haben natürlich schon die letzten 2 Bordstunden verplant! In der Sauna ist es anfangs fast gänzlich leer. Kein Andrang, nichts! Erst so nach und nach trudeln ein paar Schnapsleichen ein, die erst spät das Schiff verlassen werden. Ein letztes Mal quatsche ich mit Babbles. Dann heißt es auch für uns: Auf AIDASEHEN!

    Ach Frank, du liebenswerter Techniker, solltest du das lesen – nicht böse sein, ich werde dich nicht anrufen – deine Handynummer hat die AIDAcara nie verlassen. Bist du eigentlich immer so freizügig mit Komplimenten und Telefonnummern??? Das kommt nicht an – zumindest nicht bei mirJ.

    Pünktlich um 11:01 Uhr kehren wir der AIDAcara den Rücken und besteigen ein türkisches Taxi. Doch diesmal haben wir echtes Glück! Der Fahrer ist sehr freundlich und spricht wirklich gutes Deutsch. Ohne Probleme erreichen wir den Flughafen. Der Weg dorthin scheint deutlich kürzer und schneller – dabei ist die Strecke die Gleiche! Da sieht man mal, welche Routine wir beiden jetzt schon haben. Das Abenteuer Mittelmeer hat uns selbstständiger werden lassen und noch selbstbewusster, als wir eh schon waren!

    So, die wirklich aufregende Tour ist beendet. Wir freuen uns auf den Rückflug. Am Flughafen klappt alles ohne Schwierigkeiten. Ein letzter Kaffee im Flughafen-Cafe, Warten auf den Abflug und dann endlich in die Arme meines Mannes. Ich kann es kaum erwarten.
    Als wir da so lustig vor dem Terminal stehen, fallen plötzlich diverseste Flüge aus, andere haben Verspätung. Wir rufen daheim an, doch es ist nichts bekannt. Besser ist das, denn so können wir irgendwann einchecken. Die Kontrollen sind aufwändig, die Zollabfertigung dauert einige Zeit. Danach sitzen wir in einem überfüllten Flughafengebäude, bummeln noch etwas durch die Geschäfte dort. Ein kleiner Junge will seiner Mama ein Spielzeug zeigen und schleppt es aus dem Laden. Der Alarm geht los und die Mutter wird wahnsinnig schnell, das vermeintlich geklaute Teil zurück zu bringenJ. Es ist laut und hektisch. Die Zeit scheint still zu stehen.

    Doch irgendwann dürfen auch wir an Bord. Der Abflug hat 15 Minuten Verspätung. Aber das ist uns egal, es geht heim! Der Flug ist absolut problemlos. Der Service bei Air Berlin ist wie auf dem Hinflug wirklich super. Diesmal gibt es sogar 4 x Getränke und wie gehabt sehr leckeres Essen. Aufs Lesen kann ich mich nicht mehr so richtig konzentrieren. Ich schaue in den Himmel und freu mich – über die tolle Reise und auf daheim! Wir lachen über Mister Been und sonstige Sketche im Flugzeug-TV.
    Irgendwann wird das Wetter deutlich schlechter. Es regnet über Deutschland. Lachend sagte ich vor dem Abflug: „eine kleine holprige Landung fehlt jetzt noch“ – und wie vorhergesagt hüpft die Maschine leicht beim Aufsetzen. Dann ist es geschafft! Nur noch schnell zum Kofferband. Wir starten wieder unsere Wette, welcher Koffer wohl zuerst kommt. Und Christel gewinnt erneut!
    Aber egal, am Flughafengebäude an der Glasscheibe stehen sie schon: unsere Männer und mein Hund! Ich freu mich wahnsinnig und vergesse doch glatt den Gepäckwagen, den ich gerade ergattert habe, auch mit zu nehmen. Schnell hin zur Scheibe und erst einmal begrüßen… Draußen gießt es wie aus Eimern…

    Bis die Koffer kommen verabschiedet man sich noch von anderen AIDAgästen. Dann endlich der Gang durch die Tür! Ein freundliches Schlapp von meinem Hund haut mich fast um. Mit Glückstränen in den Augen umarme ich meinen Mann und vergesse fast, auch meinen Schwiegervater (Christels Mann) zu begrüßenJ. Es ist schön, wieder da zu sein…
    Schnell zum Auto – es ist bitterkalt! Und dann können wir sie auch nicht mehr zurückhalten, die quälende Frage, die uns schon so lange beschäftigt:
    Ja lebt denn der alte Holzmichel noch? Mein Mann schaut verdutzt aus der Wäsche, doch Christels Mann reagiert prompt: Ja er lebt noch! Es geht im gut!

    Die Rückfahrt verbringen wir unter viel Gelächter, mit heillosen Urlaubsschilderungen und chaotischen Berichterstattungen. Es gibt ja so viel zu erzählen – und das, obwohl wir gerade mal 1 Woche lang auf Kreuzfahrt waren und nur schlappe 200 Fotos gemacht haben in dieser Zeit…

    Manuela Klumpjan

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    • RE: AIDAcara, Route cara 1, Mai 2004

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