
30. November 2019 – Palma de Mallorca, teilweise sonnig 16 Grad
Über Nacht ist die Sol von Barcelona nach Palma de Mallorca gefahren. Früh aufstehen ist angesagt. Meinem Mann geht es etwas besser und muss sich nochmal im Hospital vorstellen … Er kann abreisen, das ist schon mal was. In der Zwischenzeit packe ich in der Kabine die letzten Sachen ins Handgepäck und wir gehen frühstücken. Immerhin, es schmeckt ihm schon wieder. Nach dem Frühstück laufen wir über das Deck 5 und freuen uns, das die kleine neue Schwester der Sol eingetroffen ist.
Ja, die Mira hat angelegt. Einige Leute, die ich kenne, werden nachher an Bord gehen. Ich bin gespannt, wie ihnen das Schiff gefällt. Gewöhnungsbedürftig ist der Anblick schon, habe ich doch immer die Cara oder die Vita vor Augen.
Der Boden oben auf dem Pooldeck ist noch leicht nass, es hat kurz vorher geregnet. Die Pools sind abgedeckt, es läuft auch dort das Desinfektionsprogramm. Ich hoffe nur, dass sie alle die bösen kleinen Viren erwischen und die nachfolgenden Gäste gesund bleiben. Dann gibt es irgendwann auch wieder Besteck und Karaffen auf dem Tisch und Tischdecken natürlich auch. Aber wir wollen nicht klagen, damit haben wir leben können die letzten zwei Tag und er gibt schlimmere Dinge im Leben.
Pünktlich
stehen wir unten vor den Bussen und werden eingeteilt, wer in welchen
Bus steigt. So weit, so gut. Im Bus erfahren wir, wie der Tagesablauf
sein wird. Nicht übel, finde ich. So sehen wir noch was von der
Insel und jetzt, wo kaum Touristen da sind, gibt es kein Geschiebe
und Gedränge. Es geht zuerst an den Platja de Palma, den rund acht
Kilometer langen Sandstrand – südöstlich der Inselhauptstadt. Es
ist schon Jahre her, dass wir mal dort waren. Mallorca, beliebtes
Urlaubsziel deutscher Touristen, prägt natürlich auch das Bild der
Insel. Es gibt deutsches Radio, deutsche Zeitungen und
Straßenschilder, die deutsch beschriftet sind. Ja und nicht zu
vergessen, die unzähligen Kneipen und Restaurants, in denen man ein
ordentliches Schnitzel, Gulasch und deutsches Bier bekommt.
Das erste
Ziel ist erreicht und wir kommen am Mega-Park vorbei, der eine
Mischung aus Biergarten und Freiluft-Großraum-Disko ist. Da wird ja
zur Hochsaison sicher die „Post“ abgehen. Heute ist alles ruhig.
Vorne an der Uferpromenade sind die Spuren der vergangenen
stürmischen Tage nicht zu übersehen.
Allerhand Schwemmgut liegt
verteilt auf dem Sand, die Wellen heute sind mäßig. Keine Ahnung,
wie warm das Wasser gerade ist. Baden tut niemand, nur eine Gruppe
Surfer stehen auf ihren Boards und paddeln...
Die
kleine Kirche ist geöffnet und so schauen wir hinein.
Es fühlt sich
irgendwie komisch an, wo die Promenade so verlassen ist und an den
Läden sind die Rollläden geschlossen … Okay, ein wenig essen
würden wir schon gerne und auch was trinken. Viele Kneipen haben zu,
aber am „Deutschen Eck“ werden wir fündig.
Es gibt einen süffigen Rosé und was zu knabbern. Glühwein trinke ich sicher zu Hause , wenn ich auf den Weihnachtsmarkt gehen. Ist schon verrückt, am Nachbartisch sitzen Deutsche, wahrscheinlich Langzeiturlauber und lassen sich den Braten mit den Klößen und dem Rotkohl schmecken. Ein Blick auf die Uhr, wir müssen zurück zum Bus.
Es geht weiter, diesmal ab ins Gebirge, so ungefähr in Richtung Port Soller. Ziel ist das Son Amar – ich kann mir gerade nichts drunter vorstellen. Wir hören, eigentlich öffnet es heute erst am Abend, aber für uns haben sie schon jetzt die Pforten aufgemacht. Es wird dort ein Essen geben.
Das war
ich sehe, gefällt mir sehr, als wir auf dem Parkplatz den Bus
verlassen. Eine typische Windmühle steht hinter einer alten Mauer.
Palmen fehlen ebenso wenig der Oleander, der leider schon verblüht
ist. Was für ein nettes Anwesen.
Es ist schon so was wie eine
riesige Finca mit mehreren Gebäuden.
Und jetzt in der
Vorweihnachtszeit gibt es sogar eine Eislaufbahn dort. Auch das Wasserbecken mit den kleinen Fontänen sieht gut aus.
Kleine Bars
und einen riesiger Saal, in dem abends verschiedene Shows, auch mit
Akrobatik, stattfinden.
Das ganze Drumherum ist wirklich sehr
ansprechend, die Dekorationen dezent und die Tische sind eingedeckt,
wie im Rossini.
Das Essen kommt und ich sage nur … mega lecker, was
die uns aufgetischt haben.
Der Wein passt perfekt. Nun ist der Abreisetag doch schön geworden. Wäre alles normal gelaufen, hatten wir diese Finca nicht gesehen, nicht dort gegessen, wären nicht am Strand gewesen – alles gut und meinem Mann geht es immer besser. Spontan sage ich erst mal Danke AIDA für die Bemühungen. Es hat sicher viel dazu gehört, so viele Menschen bis zu ihrer Abreise unterzubringen und dann auch so, dass man eigentlich keinen Grund zum meckern hat. Kompliment!
Gut gesättigt geht es zum Bus und wir sind rechtzeitig am Flughafen. Können in Ruhe einchecken und ich habe noch Zeit, etwas durch die Läden zu stöbern. Die Maschine startet pünktlich und eh wir uns versehen, heißt es schon „klar machen zur Landung“. Zu Hause angekommen sind wir uns einig, es war eine sehr gute Idee gewesen, bei dem Angebot sozusagen zuzuschlagen und diese Reise kurzfristig zu buchen – obwohl wir nicht vor hatten, bis Ende Dezember nochmal zu verreisen. Ehrlich, wir sind schwach geworden. Das AIDAvirus war einfach zu fordernd. Die Reise hat uns gefallen, obwohl wir sie zum zweiten Mal gemacht haben und doch war sie nicht gleich – wir haben neues Plätze und Winkel entdeckt...gut gegessen und geschlafen an Bord...nette Menschen kennengelernt...bekannte Crewmitglieder getroffen...das Wetter war gnädig mit uns...was wollen wir mehr. Die nächste Reise sitzt schon in den Startlöchern und wir freuen uns schon drauf. Davon werde ich dann zu gegebener Zeit berichten.
AIDAsehen – bis bald.
Kommentare 2