30. Tag Weltenbummler Muscat/Oman (Weltenbummler von Hamburg nach Singapur)

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Reisedatum von
26. September 2019
Reisedatum bis
4. Dezember 2019

25.10.2019 Muscat/Oman


Heute heißt es früh aufstehen, denn es geht zu einem Ausflug weit hinein in den Oman. Wir wollen zum Grand Canyon des Oman. Und zwar mit Allradfahrzeugen. Wir haben auch Glück und bekommen zusammen mit unserer mitreisenden Weltenbummlerin einen Jeep zu dritt zugeteilt. So wird die Fahrt sehr bequem und komfortabel. Auch mit dem Fahrer haben wir Glück, denn er spricht perfektes Englisch.


Er stellt sich vor und zeigt uns gleich stolz ein Foto von seinen vier Kindern. Alle in sehr schönen traditionellen Gewändern. Vorbei an einem riesigen Porträt des seit 50 Jahren über den Oman herrschenden Sultans Qaboos geht es hinaus aus dem Industriehafen.


Unser Fahrer erzählt uns viel über den Oman, offensichtlich ist er sehr stolz auf sein Land. Wir fahren also über die besten und schönsten Straßen des Orient, vorbei an der noch im Bau befindlichen größten Shopping Mall des nahen Ostens. Überhaupt ist im Oman alles das Größte Beste Schönste, erfahren wir.


Unter anderem lernen wir, dass der Oman die Welt vor der Erderwärmung mit Hilfe seiner Gebirge retten wird. Das hat unserem Fahrer nämlich ein US amerikanischer Wissenschaftler der NASA erzählt. Na, da werden sich unsere Mitreisenden ja freuen, wenn wir das nach unserer Rückkehr verkünden werden. Und Greta kann auch wieder zur Schule gehen. Wieso das wunderbare Gebirge des Oman in den letzten Jahren so bemerkenswert untätig war, frage ich unseren Fahrer dann aber lieber nicht.


Zumindest optisch ist dieses Gebirge jedoch tatsächlich überwältigend schön. Wir fahren durch eine beeindruckende Landschaft, vorbei an schmucken kleinen Orten. Jeder Bewohner des Omans bekommt zur Hochzeit ein Stück Land. Dieses kann er dann mittels eines zinslosen Darlehens mit einem traditionellen Haus bebauen. Drumherum kommt immer eine hohe Mauer, damit Kinder und Frauen sich dort ungestört bewegen können.


Unser erster Halt ist der Souk in der Stadt Nizwa. Heute ist Freitag und die Bewohner der Stadt sind größtenteils zum Gebet in den Moscheen. Daher ist im Souk nicht ganz so viel los. Trotzdem bekommen wir einen Eindruck vom orientalischen Treiben. In einer Halle werden Datteln verkauft, was viele einheimische Käufer anlockt. Und vor dem Fischsouk liegt wie gerade hingekippt ein Haufen mit Thunfischen am Boden. Einige Stücke Eis sind dazwischen. Aber appetitlich wirkt das nicht.


Wir fahren weiter, entlang dem Wall of Bahla - einer mehrere hundert Meter langen und ca. zwei Meter hohen Mauer, die vor ein paar hundert Jahren angeblich zwei Frauen in zwei Tagen errichtet haben sollen. Damals glaubten die Menschen aber auch noch an Magie und daher war das möglich, erfahren wir. Nun gut.


Gleich dahinter ragt bereits unser nächstes Ziel auf. Das Fort von Bahla. UNESCO Weltkulturerbe, aber hauptsächlich restauriert, wie wir sehen. Und freitags geschlossen. Aber daneben liegt gleich ein verlassenes Dorf, gebaut aus Lehm. Und das interessiert uns und so wandern wir durch die leeren Gassen, vorbei an den traditionellen Lehmbauten. Immer hinauf in Richtung Fort. Ein paar steile Stufen führen hinauf zu einer der Terrassen des Forts. Von dort bietet sich eine grandiose Aussicht über das Tal bis hinüber zu den Bergen.


Jetzt nähern wir uns dem Höhepunkt unseres Ausflugs. Dem Wadi Nakh. Dazu fahren wir durch ein breites Flußbett, gesäumt von einer hohen Schlucht. Jedenfalls soweit wir eben kommen. Denn vor uns ist der Weg durch riesige Gesteinsbrocken versperrt. Anscheinend sind diese erst vor kurzem von den Berghängen hinunter gestürzt. Nicht ungefährlich hier. Unsere Jeeps machen kehrt und fahren ein Stück zurück, um dann auf sehr abenteuerliche Weise einen steilen Umweg über die Berghänge zu fahren. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt und der Jeep vor uns schafft es auch nicht ohne größere Delle im Heck. Da lag ein zu großer Stein im Weg. Wieder im Flussbett halten wir an. Dort sehen wir einheimische Familien, die Picknick machen und grillen. Wir bekommen unsere Lunchpakete und suchen uns jeder einen Stein zum Sitzen. Die Landschaft ist sehr schön, direkt hinter uns befindet sich ein großer Canyon und rechts und links vom Flussbett steile Wände, die hinauf ragen. Die dort oben liegenden riesigen Gesteinsbrocken sehen teilweise ziemlich locker und wenig vertrauenserweckend aus. Aber ausgerechnet jetzt wird schon nichts passieren.


Da nähert sich eine Gruppe Jugendlicher und klettert hinauf in den Palmenhain. Was sie dort wohl wollen. Die Familien sitzen dort weiter unten. Dann aber kommen sie mit einem Gerät wieder, das aussieht wie ein alter Rasenmäher, aber wohl ein Benzin betriebener Pflug ist. Ein schwieriges Unterfangen, da dieses Objekt sehr schwer ist. Wir fahren ab, bevor sie ihre Aufgabe bewältigt haben, aber sie werden es schon geschafft haben.


Es geht den selben holprigen steilen Weg zurück. Am Ende des Flussbettes biegen wir jedoch in die andere Richtung ab. Und befinden uns in einer komplett anderen Welt. Alles ist grün. Es handelt sich um ein Bewässerungssystem, dass ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe und bereits 2.000 Jahre alt ist. Palmen und Bananengärten säumen den Weg und alles ist grün, soweit das Auge reicht. Und das mitten in der Wüste.


Wir machen uns zurück auf den langen Weg zum Schiff. Rund zwei Stunden werden wir brauchen. Aber die Fahrt ist interessant und abwechslungsreich. Wir sehen Ziegen und Kamele und die wirklich schönen omanischen Ortschaften. Zwischendurch immer wieder eine große Moschee, zu der die Menschen strömen. Schließlich ist ja Freitag.


Wir fahren vorbei am Muscat International Airport - dem schönsten Flughafen des Mittleren Ostens. Zumindest aus omanischer Sicht. Gleich daneben liegt der Privatflughafen des Sultans. Wir kommen auch vorbei an der größten Moschee des Omans, relativ neu gebaut und mit einem 6.000 Quadratmeter großen Teppich. Laut unserem Fahrer, die größte und schönste... Na, Ihr wisst schon.


Zurück am Schiff geben wir unserem Fahrer ein gutes Trinkgeld und freuen uns auf die Klimaanlage auf der Vita. Schließlich waren auch heute wieder fast 40 Grad.


Nach einer schnellen Dusche ist auch bereits Zeit zum Abendessen. Im Markt Restaurant gibt es heute mal wieder griechische Küche, aber wir wollen im Thema bleiben und gehen ins Calypso Restaurant arabisch essen.


Danach findet der Rest des Abends auf dem Pooldeck statt. Rhythm mit den AIDA Stars und im Anschluss die Silent Party. Da hätten wir schon Lust zu, aber es ist einfach zu heiß und zu feucht da draußen. Also beenden wir den Tag und wünschen gute Nacht.

Kommentare 1

  • Schöne Impressionen aus dem Oman. Die Ursprünglichkeit und die atemberaubende Landschaft sorgten auf meiner Orient-Tour vor ein paar Jahren dafür, dass ich mich zurückversetzt gefühlt habe in die Zeiten von "Sindbad, dem Seefahrer". Damals war ich auf dem Fischmarkt, besuchte Nakhl und staunte immer wieder über das gewaltige Hadschar-Gebirge. Der Oman hat mir sehr, sehr gut gefallen. Und die Freundlichkeit der Menschen war wirklich wohltuend.


    Eine angenehme Weiterreise und danke fürs Mitnehmen nach Arabien.


    Liebe Grüße, Meerelfe