
5. April, Piraeus/Athen, leicht bewölkt, 19 Grad
Nach unserem Besuch des Hausberges von Athein sind wir am Hadriantor angekommen. Herrlich, jetzt haben wir Freizeit. Bummeln, was trinken und oder essen und sich einfach ein wenig treiben lassen. Das gelingt ganz gut im ältesten Stadtteil von Athen, in Plaka. Die Häuser in dem Viertel, ganz in der Nähe der Akropolis, sind zum größten Teil renoviert und man findet alle möglichen Läden dort. Und man muss nicht auf den Verkehr achten, denn in den schmalen Straßen fahren nur eine paar Lieferfahrzeuge durch.
Überall leuchten Blumen in den schönsten Farben - Frühling einfach pur.
Ganz in der Nähe des Lysikratesmonumentes suchen wir uns einen Platz im Schatten des kleinen Parks.
Der Blick auf die Stadt hat uns gefangen genommen und das müssen wir erstmal sacken lassen. Da fällt mir ein, eine griechische Sängerin, die in Deutschland lebt ist, war doch mal Vizebürgermeisterin von Piräus, wenn ich mich nicht irre. Immer wieder muss ich einfach stehen bleiben und das Bild auf mich wirken lassen.
Okay, es kann weitergehen. In dem Stadtteil gibt es auch das große Akropolismuseum unterhalb der historischen Stätte. Aber wenn wir dort reingehen, können wir sonst nichts mehr erkunden und entscheiden uns gegen den Museumsbesuch und schlendern durch die verwinkelten Gassen. So schauen wir uns die Monumente von unten aus an.
Ich bin auf der Suche nach den weißen Rosen in Athen, finde aber keine. Eventuell ist es noch zu früh im Jahr, dass sie blühen. Die Bäume haben zarte grüne Blätter und an einer verknöcherten Weinrebe sind junge Triebe zu sehen.
Ringsherum dringt der Duft von Gegrilltem zu uns herüber. Hunger meldet sich, aber viel Zeit haben wir nicht mehr. In einem Imbiss finden wir noch ein freies Plätzchen. Stimmengewirr um uns herum. Am Nachbartisch sitzen Franzosen, an einem anderen Tisch Engländer … ein paar Einheimische kommen vorbei, beküssen die Mitarbeiter und schon sind sie wieder weg mit einer Tüte voller Leckereien. Uffz, ein Stück Pizza und ein kleines Bier wecken die Lebensgeister.
In einem Laden werde ich fündig und schon sind einige Tütchen mit Gewürzen im Rucksack verschwunden. Eisdielen gibt es auch, aber ich bin nicht scharf auf Eis, denn ich habe griechischen Schafsmilchjoghurt in der Auslage entdeckt. Die Zutaten kann man frei wählen und ich nehme ein paar von den saftig eingelegten Feigen. Lecker hat es geschmeckt.
Blick auf die Uhr, wir müssen zum Bus zurück. Vorbei an einigen etwas zerfallenen Gebäuden und einem kleinen Markt, sehen wir auch das bekannte Karaiskakis-Stadion mit den roten Konstruktionsteilen.
Von der Reiseleiterin erfahren wir einiges über die Osterbräuche hier in Griechenland. Das bevorstehende Osterfest wird mehr gefeiert wie Weihnachten und in der ländlichen Gegend noch ganz traditonell. Heute, am Donnerstag – also Tag vor Karfreitag, werden Eier rot gefärbt. Das Rot steht für das Blut Christis. Und morgen am Karfreitag erledigt man auf keinen Fall irgendwelche Hausarbeiten! Ostersonntag treffen sich Familien mit Kind und Kegel, es gibt Lamm am Spieß und das Osterfest wird ausgiebig gefeiert. Da gibt es sicher auch griechischen Wein und Ouzo.
Nach knapp sechs Stunden erreichen wir den Hafen wieder. Unser Fazit zu diesem Ausflug: Er hat sich gelohnt, wir haben viel gesehen. Der Blick auf die Dächer Athens war einzigartig!!
Die Temperatur ist passabel und so verbringen wir den Rest des Tages einfach faul in der Sonne zu sitzen. Ich beobachte die Fähren, die an der Bella vorbeirauschen.
Passagiere winken zu uns herüber und dann legt das andere Kreuzfahrtschiff ab und muss vorher eine Pirouette im Hafen drehen, um mit dem Bug voran an uns vorbeizufahren. Auch der Blick auf die Stadt ist vom Schiff aus wunderbar.
Im Weite Welt Restaurant fragt uns der Kellner, was wir heute unternommen haben und wir erzählen ihm von unserem Ausflug. Oh, da wäre er gerne dabei gewesen und schenkt mir ein Glas Rotwein ein. "Madame, leider kein griechischer Wein" und er er lächelt verschmitzt.
Da wir zum zweiten Auftritt von Robert Alan wollen, sitzen wir schon früh im Theatrium und bekommen noch einen Teil von der Prime Time mit. Olli hat heute „frei“, denn für ihn gestalten Hilde und Hajo die Prime Time. Was haben sie sich in Schale geschmissen und aufeinander abgestimmt. Ich frage mich, ob Hajo ein Fußproblem hat, er hat Gesundheitslatschen an. Aber dafür kommen seine schönen Socken zur Geltung. Nach einem Sektchen geht die Show ab. Axel wird ausgefragt und es gibt viel zu lachen. Als der „Manager“ von France Delon sich dazu gesellt, gibt es interessantes zu hören.
Oh, heute hat Robert Alan ein tolles Outfit an. Scheint so, als wäre sein Koffer endlich angekommen. Der Arme hat einen Teil der Reise mit wenig Klamotten und ein paar Waschstunden extra verbracht. Köstlich, was er uns da auftischt … eine Episode nach der anderen aus seinem Leben lassen uns grinsen. Krönender Abschluss seiner Show ist ein gemeinsamer Auftritt mit Olli. Die Zuschauer johlen und klatschen – das war eine starke Nummer. Weil wir schon etwas älter sind, sagen wir später an der Poolbar zu ihm „Junge, du warst heute wieder super!“ Er ist ein netter Typ und lacht mich an, als ich ihm die Fotos zeige.
Unsere obligatorische Abendrunde führt uns kurz in die Anytimebar zur „Silent-Party“. Wir holen noch die Hafeninfo von Katakolon, wo wir morgen anlegen werden. Dann wird der Rucksack gepackt und zack, Licht aus.
* Die Gastkünstler sind mit der Veröffentlichung einverstanden. Dankeschön!
Hier der Film zu Athen/Piräus: https://youtu.be/j3tWT3s9S4E