
5. Januar 2013, Seetag auf dem Weg nach Philipsburg
So richtig fest schlafen wir nicht mehr, das Schiff bewegt sich leicht in der Dünung. Kurz den Fernseher eingeschaltet und auf Kanal 14 sehen wir, da kommt die Sonne gleich hoch. Schnell angezogen und rauf aufs Deck. Die Liegen sind schon aufgebaut und mit uns sind noch ein paar Frühaufsteher unterwegs. Zum wach werden ist der erste Weg jedoch in die Anytime-Bar, denn dort gibt es den Kaffee für die Frühaufsteher - der immer gerne angenommen wird.
Reger
Betrieb, Cameras klicken leise, das AIDA-Filmteam ist auch schon da und dann
steigt die Sonne leicht orangefarben am Horizont empor – ein traumhafter
Sonnenaufgang über dem karibischen Meer. Und auch der Mann vom Filmteam ist mit
seinen Gerätschaften vorne an der Reling, um diesen Augenblick für die unvergesslichen
Momente festzuhalten.
Der Mond ist noch am Himmel zu sehen. Nach dem gemütlichen Frühstück geht mein Mann ins Theater zum Vortrag des Lektors Michael Hoeborn zum Thema "Karibische Inseln". Ich verdrücke mich in die Anytime-Bar - aber nicht um was zu trinken am frühen Vormittag. Dort treffen sich die Liebhaber der Malerei und es entstehen schöne Gemälde rund um das Thema "Farbe&Meer". So werden die Seetage auf keinen Fall langweilig, bei dem großen Angebot von Aktivitäten findet man immer etwas Beschäftigung. Um 11.30 Uhr duftet es verführerisch nach Essen auf dem Pooldeck - es gibt heute einen südamerikanischen Poolbrunch und die Schlange, die ansteht mit den leeren Tellern ist sehr lang. Das Vorderdeck ist leider gesperrt, zu viel Wind – also liegen wir später auf dem Pooldeck in der Sonne. Im Pool schwappt das Wasser lustig auf und nieder. Mittags haben wir 30 Grad, das Wasser soll 28 Grad haben – ich will im Meer schwimmen!!!
Um 17.30 Uhr haben wir uns an der OCEAN-Bar mit den Leuten aus dem Forum verabredet und es kamen doch recht viele. Großes Hallo, man lernt sich persönlich kennen, verabredet sich für den nächsten Tag. Denn wir machen zum Teil einen gemeinsamen Ausflug. Nach einem gemütlichen Abendessen und interessanten Tischgesprächen sind wir platt und gehen ins Bett, denn morgen ist es ja nichts, mit dem „endlich mal ausschlafen“. Die Show "Reif für die Insel" lassen wir sausen. Wir sind reif für die Insel ...
6. Januar Philipsburg, St. Maarten Wettervorhersage: leicht bewölkt, 26 Grad – ich füge hinzu: Regenschauer
Ich freue mich, auf dieser Insel könnte ich mich verlaufen und hätte keine Sprachprobleme. Ich spreche niederländisch, französisch und mit englisch habe ich auch kein Problem. Etwas ungewöhnlich ist es schon, diese kleine Insel ist zweigeteilt. Ein Teil zählt zu Frankreich und der andere Teil ist ein eigenständiger niederländischer Staat. Es gibt zwei Hauptstädte, ein Gemisch von Menschen verschiedener Herkunft und Mentalitäten, die unterschiedlicher nicht sein können. Im französischen Teil können wir mit Euro zahlen, im niederländischen Teil haben wir uns mit US -Dollars beholfen (amtliche Währung dort ist seit 2012 der karibische Gulden, hatten wir nicht).
Unser
privat gebuchter Ausflug beginnt in Philippsburg, direkt am Pier. Am
Treffpunkt steht noch ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum und die
Weihnachtselche verharren an der Pier und starren die VITA an.
Unsere Ausflugsgruppe ist überschaubar, man kennt sich oder hat sich gestern beim Treffen persönlich kennen gelernt und unser englisch sprechender Guide ist ein charmanter Mann, der gerne lacht. Eisgekühlte Getränke sind dabei und es geht los, ab ins Landesinnere, vorbei an bunten Häusern und immer wieder die Sicht auf das türkisgrüne Wasser. Bei den Wellen und dem Wind kommen hier auf jeden Fall die Wassersportler auf ihre Kosten. Ach, ich habe vorhin im Hafen gesehen, dass auch einige Passagiere sportlich unterwegs sind heute und zwar mit den Fahrrädern. Bei der Hitze und dann eventuell auch noch Berge hochfahren, neee, das wäre absolut nichts für mich. Dann doch lieber im Kleinbus gefahren werden und auch laufen unterwegs.
Wir besuchen eine Leguan-Farm. Der Guide lockt die Tiere mit Pfiffen und Salatblättern an. Und dann sehen wir sie, riesige wunderschöne Leguane in den Bäumen und schnell dahin huschende kleine grüne und graue Exemplare. Ich habe einen großen Leguan angefasst, mit Assistenz natürlich. Die Haut leicht schuppig und extrem kalt. Ein wenig Angst hatte ich schon. Boah, das war echt ein tolles Erlebnis.
Anschließend wechseln hinüber in den französischen Teil der Insel, suchen eine Bucht auf, in der wir ein paar Einheimische treffen, die uns Muscheln und Seeigel zeigen.
Es bleibt natürlich nicht beim zeigen der Muscheln, sie möchten was verkaufen - man lebt schließlich vom Tourismus. Beim Blick aufs Wasser hätte ich am liebsten meine Schuhe in den Sand geworfen und kurz in die Wellen gesprungen. Aber das steht jetzt nicht auf dem Plan.
Auf der Weiterfahrt kommen wir am Wohnhaus der ältesten Einwohnerin St. Maartens vorbei – sie ist über 100 Jahre alt. Natürlich wohnt sie inzwischen in einem modernen Haus. Unser netter Reiseführer erzählt uns viel über die Geschichte der Insel, den Wechsel der Besitzer, den Kampf der Eroberer, wo es die schöneren Hotels und die besten Restaurants gibt.
Natürlich ist auch der Rum ein Thema und so bekommen wir einen eisgekühlten Rumpunsch serviert, der – so würde ich sagen – schon Zunder hat. Kurze Zeit später passieren wir eine Promenade und werden zu einem Strand gebracht, wo wir 2 Stunden das Wasser, die Wellen, die Sonne und den Wind auskosten können. 2 Liegen sind für 10 Dollar incl. Schirm und 2 Cocktails zu bekommen. Die Umkleidekabinen und Toiletten sehr sauber und an einer Palme finden wir eine Dusche. Was will man mehr? Ich würde sagen, Sand überall. Beim Sprung in die Wellen hatte ich ihn schon in den Haaren kleben - nicht weiter schlimm. Die Dusche funktionierte ja. Man darf die Wellen und die Strömung aber nicht unterschätzen. Ins Wasser rein kommt man schnell aber beim rausgehen muss man sich ordentlich anstrengen, denn die Wellen ziehen einen immer wieder zurück. Die Brise weht schon heftig, man sieht. Die Wellen habe kleine Schaumkronen und der Windsurfer hängt an der Stange und jagt über die Wellen hinweg.
Ausgetobt im Meer, die Haare immer noch etwas wild – fahren wir in die Hauptstadt des französischen Teils,
nach Marigot an der Westküste der Insel gelegen.
Die
Häuser der Altstadt farbenprächtig, die kleinen Geschäfte, Bistros und Plätze
laden ein, zu bummeln. Aber ein Regenschauer prasselt nieder. Macht nichts,
Schirm haben wir ja dabei und frieren tun wir nicht, denn der Regen ist ja nicht kalt.
Der
Hunger ruft und so suchen wir eine typische Bäckerei auf, wie ich sie auch aus
Frankreich kenne. Neben belegten Brötchen liegen saftige Quiches, kleine
Törtchen neben Pain aux Chocolate in den Regalen und es duftet nach frischem Baguette.
In dem Laden gab es über 100 verschiedene Backwaren. Ein Paradies für Schleckermäuler, würde ich sagen.
Der Regen endet so plötzlich wie er kam und wir können den nächsten Punkt anfahren. Ein Muss für alle St. Maarten-Besucher. Wir fahren in den südwestlichen Teil der Insel, zum Princess Juliana Flughafen, bzw. zu den zwei Landebahnen. Die liegen direkt am Strand und wenn ein Flieger kommt, springen alle Leute auf – Camera im Anschlag und es macht nur noch Klick-Klick-Klick. Extrem wird es, wenn eine Maschine startet. Sie steht mit den „Po“ zum Strand.
Die Turbinen fangen an zu drehen, der Pilot beschleunigt und dann kommt die Druckwelle mit Hitze und Sand. Der sticht auf der Haut und man hat den Sand überall. Die Maschinen, die im Landeanflug sind, kommen vom Meer her und überfliegen unsere Köpfe. Der Lärm ist ohrenbetäubend und alles johlt am Strand. Im Jahr 1943 bauten die Amerikaner hier den ersten Fliegerstützpunkt und somit war der Vorläufer des heutigen Flughafen entstanden. Viele Touristen kommen auch per Flieger auf die Insel und ein ganz großer Anteil mit den Kreuzfahrtschiffen. Ich habe gelesen, es sollen rund 2 Millionen Besucher jährlich sein. Was für eine Summe auch!!!
Zurück
geht unsere Tour über Serpentinen wieder in Richtung Philippsburg. Die Sicht auf die Buchten sind einfach schön, traumhafte Strände und das Wasser so, wie man es sich von der Karibik erträumt: blau.
Toller Ausflug war das, viel gesehen, viel erfahren. Am Abend stelle ich fest, ich habe meinen Aufschrieb im Van liegengelassen und musste dies alles hier aus dem Gedächtnis holen. Und meinen Lieblingsschal habe ich liegen gelassen, aber den gibt es zum Glück noch im AIDAshop. "Glück gehabt", sagt mein Mann.
Philipsburg mit seinen vereinzelten historischen Gebäuden hat eine schöne Fußgängerzone und man findet dort viele Dinge, die Herzen glücklich machen. Juweliere, Parfümerien, Elektronikläden in denen man sicher ein Schnäppchen machen kann beim Camerakauf, nette Boutiquen und kleine Lokale.
Alles am Ort: Kirchen, Polizei, Gericht, Schule – alles so im vorbeigehen gesehen.
Ein
Glück, mit uns lag nur noch die Costa Luminosa am Pier. In der Hochsaison
sollen hier bis zu 10 Kreuzfahrtschiffe liegen. Oh mein
Gott, Danke AIDA – dass uns dies erspart blieb. An Bord zurück genieße ich einen
leckeren „Hugo“ und um 17 Uhr geht es dem nächsten Ziel entgegen: Martinque.
Erwähnen möchte ich noch, der Clubempfang mit unserem Kapitän in der Anytime-Bar war sehr nett gewesen. Danach trafen wir uns mit einem Paar zum Abendessen und irgendwie haben wir so viel zu erzählen gehabt, dass wir es nicht mehr rechtzeitig ins Theater geschafft haben. Okay, alles auf einmal geht nicht und so ließen wir den Tag mit einer Promenade an Deck ausklingen und haben um 23 Uhr die Kabinentür von innen zu gemacht.
Ich habe noch meinen kleinen Film angehängt ... da sind noch mehr Fotos vom legendären Flughafen zu sehen!! https://youtu.be/q4JoNlhALVo
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