
Den zweiten Seetag (Tag 6) lasse ich aus. Ich mag die Seetage nicht so gern und sehe sie mehr als Mittel zum Zweck, mein Mann dagegen liebt sie und könnte sich daher auch gut eine Transatlantikfahrt vorstellen, für mich wäre das nicht das Sahnehäubchen an Urlaub...
Wir freuten uns beide wie wahnsinnig auf Barcelona. Wir waren zwar schon oft dort in der Ecke, aber bis nach Barcelona hinein hatten wir es noch nie geschafft.
Unsere Balkonkabine lag im Hafen leider auf der Meerseite. Einen Ausblick auf den (Industrie/Container)Hafen und die Stadt hatte man von gegenüber (in Fahrtrichtung links, die richtige Bezeichnung kann ich mir bis heute nicht merken). Wir lagen recht weit hinten an der langen Mole, ungefähr beim Terminal Port Nou.
Hier hatten wir auch noch einmal einen halbtägigen Ausflug gebucht. Zuerst ein Besuch der Sagrada Familia und anschließend eine geführte Tour durchs Gotische Viertel. Wir wurden nach der Ankunft am Treffpunkt in einen neuwertigen Bus gepackt und fuhren eine kleine Runde, vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten. Das erste Highlight war für mich persönlich schon die Fahrt über die Pont de la Porta d’Europa, weil von dort aus der Blick in den Hafen überaus schön war. Die Reiseleiterin erzählte einiges über die Stadt und wies auch regelmäßig auf Besonderheiten hin. Mir persönlich fiel dabei sehr positiv auf, dass Barcelona unheimlich grün ist. Die Stadt hat einen erstaunlichen und wunderschönen alten Baumbestand. Aber weniger wegen der Nachhaltigkeit, sondern weil die Einwohner im Hochsommer den Schatten benötigen, um sich vor der Hitze zu schützen. Dass dies die Stadt dazu noch aufwertet und wirklich wunderschön macht, ist eigentlich nur Beiwerk. Da die Tickets für die Sagrada Familia meist monatelang im Voraus ausgebucht sind, konnten wir lediglich zu Fuß einmal darum herumlaufen. Sie ist wirklich sehr beeindruckend! Vor allem wenn man bedenkt, dass sie noch immer nicht fertig ist und man schätzt, dass dies noch weitere 100 Jahre dauern wird. Dafür müsste außerdem noch mindestens ein Straßenblock abgerissen werden… Wie erwartet ist der Bereich um das Bauwerk herum überfüllt mit Touristen. Man sollte seine Taschen immer im Auge behalten und dicht am Mann/Frau tragen. Hier sind oft Taschendiebe unterwegs. Dennoch hat sich der Ausflug hierher durchaus gelohnt.
Für den zweiten Teil fuhren wir mit dem Bus zurück Richtung Hafen. Wir wurden am Passeig de Colom rausgelassen und marschierten dann gemeinsam gemütlich zu Fuß durch die engen Gassen, vorbei an der Basilika und unter der Seufzerbrücke hindurch auf den Placita de la Seu. Hier hätten wir noch einmal 1h freie Zeit gehabt, bis uns der Bus unweit eingesammelt und zurück zum Schiff gebracht hätte. Allerdings bot die Reiseleitung sofort an, auch gleich von hier aus weiter zur Rambla zu gehen und später vom Balearia Barcelona/World Trade Centre aus mit dem Shuttle zurück zu fahren. Wir entschieden uns daher dafür, die Rambla unsicher zu machen, die ebenfalls wunderschön ist. Für eine Einkaufsstraße macht sie wirklich etwas her. Nachdem wir dort alles gesehen hatten, sprich auf der einen Seite hoch, und der anderen Seite wieder runter gelaufen waren, hielten wir auf den Mirador de Colom zu und überquerten die Rambla de Mar um uns noch das Maremagnum anzusehen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Von hier aus hat man eine wunderschöne Sicht auf den Hafen. Wie bei fast jeder großen Stadt, hat man in der Kürze der Zeit gar keine Möglichkeit sich alles in Ruhe anzusehen. Barcelona hat bei uns Eindruck hinterlassen und wir werden nicht das letzte Mal dort gewesen sein.