
An Tag 4 ankerten wir in Civitavecchia. Einen Ausflug nach Rom haben wir wegen der Tochter und der langen Busfahrten absichtlich verzichtet, haben blöderweise aber auch keinen anderen Ausflug gebucht. Sicherlich wäre das Umland schöner gewesen als die Stadt an sich.
Wir entschieden uns morgens natürlich dennoch von Bord zu gehen (da wir das alles noch nicht wussten) und uns mit dem Shuttle in die Stadt bringen zu lassen. Vorab gab es schon vom Kapitän die Info, dass dieser Tag eine Rekordhitze bringen würde. In Civitavecchia wurde es enorm heiß, der Himmel war den ganzen Tag über wolkenlos. Abgesetzt wurden wir an einem größeren Parkplatz unweit des Hafens. Diese war unerwartet gut besucht, die AIDA war nicht das einzige Kreuzfahrtschiff, das an diesem Tag vor Anker lag. Vorab hatten wir uns vorgenommen zum Strand zu gehen und hier ein wenig zu spazieren. Strandspaziergänge machen wir gern und so oft sich die Gelegenheit bietet. Es stellte sich aber heraus, dass dieser aus grobem Kies bestand und somit nicht wirklich für den geplanten Barfußweg geeignet war. Im Wasser waren die Steine teils scharfkantig und wir hatten Bedenken, dass wir uns daran hätten verletzen können (keiner hatte ordentliche Wasserbadeschuhe dabei). Darüber hinaus war die Strandpromenade ungepflegt. Aus den Ritzen und Fugen spross Gras und Unkraut und es lag leider auch einiges an Müll herum. Die vor Jahren mit einer guten Absicht aufgestellten Skulpturen und angelegten Plätze in Strandnähe wirkten verwahrlost. Zu einem Spaziergang hatten wir daher immer weniger Lust. Wir begnügten uns lediglich damit, uns auf der naheliegenden Mole das verbliebene Bisschen Wind um die Nase wehen zu lassen, ein paar Schnappschüsse zu machen und am Strand die hübschesten Steine zu suchen. Wir hatten sogar noch Bedenken, ob wir die so einfach mit an Bord nehmen dürften, aber beim Taschenscan wurden sie uns nicht wieder abgenommen.
Leider kann ich darüber hinaus nicht viel mehr berichten. Der eher negative Eindruck blieb hängen, auch wenn der Rest der Stadt nicht dreckig oder vermüllt war. Es gibt dort das Forte Michelangelo, das man sicherlich hätte besichtigen können, auch kamen wir an kleinen Geschäften und Läden vorbei, die durchaus ansprechend waren.
Durch die Hitze, die sich schon am frühen Vormittag in den Straßen staute, wollten wir die Stadt aber schnell wieder verlassen. Auch weil sie für uns eben augenscheinlich nichts interessantes bot. Wir gingen daher schon nach 1,5 h wieder zurück zum Parkplatz, um uns vom Shuttle wieder aufsammeln zu lassen. Das war allerdings nicht so einfach wie vermutet. Der PR Parkplatz fertigte alle anlegenden Kreuzfahrtschiffe ab. Man musste sich mit den vielen Passagieren, die ebenfalls vor der Hitze flohen, unter ein sehr kleines und provisorisches Pavillion-Zelt in der prallen Sonne quetschen, oder man nahm freiwillig einen Platz mit kostenloser Sitzheizung á la „der Planet brennt“. Leider kamen wir für den angepeilten AIDA Bus zwar pünktlich, aber wir standen in der Warteschlange so weit hinten, dass wir wegen der schieren Flut an Rückreisenden nicht mehr mitgenommen werden konnten. Das Warten bei der sengenden Hitze war die reinste Tortur, insbesondere, da uns unsere mitgebrachten Getränkevorräte schon ausgegangen waren.
Wir verbrachten den Rest des Tages somit im klimatisierten Schiff bei Cocktails und Spielen. Selbst auf den Außendecks war es nur schwer auszuhalten. Hätten wir damals schon dieses Forum gekannt, hätten wir sicherlich über den ein oder anderen zusätzlichen Zeitvertreib in diesem Hafen gewusst und hätten nicht den vergeblichen Strandausflug gemacht. Ob wir aber bei der Hitze wirklich in der Lage gewesen wären, etwas anderes zu Unternehmen, sei dahingestellt.